Volltext Seite (XML)
Vesper in der Sopljieulmche. Dresden, Sonnabend, den 13. Januar 1!>00, nachm. 2 Mir. 1. H^räl'udium für Orgcl jBd. II, (I-6ui> von I. S. Bach. 2. Motette von Johannes Bartz. Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehest meine Gedanken von rcrne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehest alle meine Wege. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist? Und wo soll ich hingehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröthe und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten. Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich es meine; und siehe, ob ich auf bösem Wege bin und leite mich auf ewigem Wege. 3 Duett für 2 Soprane „Zum neuen Jahr" von I. Raff, gesungen von Fräulein Luise Ott ermann und Fräulein Gertrud Böhme. Wie heimlicher Weise ein Englein leise mit rosigen Füßen die Erde betritt, so nahte der Morgen. Jauchzt ihm, ihr Frommen, ein heilig Willkommen! Herz, jauchze du mit! In ihm sei's begonnen, der Monde und Sonnen an blauen Gezeiten des Himmels bewegt. Du Vater, du rathe! Lenk' du und wende! Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei Alles gelegt! 4. Gemeinde. Gesangbuch: Rühmet, ihr Menschen, den hohen Namen des, der so große Wunder thut. Alles, was Odem hat, rufe Amen! und bringe Lob mit frohem Muth. Ihr Kinder Gottes, lobt und preist Vater und Sohn und heil'geu Geist. Halleluja, Halleluja! Vorlesung. 5. Krene, Lied für Mezzo-Sopran von F. Draesekc, gesungen von Fräulein L. Ottermann. Wenn alle untreu werden, so bleib' ich dir doch treu, daß Dankbarkeit auf Erden nicht ansgcstorben sei. Für mich umfing dich Leiden, vergingst für mich in Schmerz, d'rnm geb' ich dir mit Freuden, auf ewig dieses Herz. Oft muß ich bitter weinen, daß du gestorben bist und Mancher von den Deinen dich lebenslang vergißt. Von Liebe nur durchdrungen hast du so viel gethan, und doch bist du verklungen und Keiner denkt daran. Du stehst voll treuer Liebe noch immer jedem bei, und wenn dir keiner bliebe, so bleibst du dennoch treu. Die treu'ste Liebe sieget, am Ende fühlt man sie, weint bitterlich und schmieget sich kindlich an dein Knie. Ich habe dich empfunden, o lasse nicht von mir, laß innig mich verbunden auf ewig sein mit dir! Einst schauen meine Brüder auch wieder himmelwärts und sinken liebend nieder und fallen dir an's Herz. 6. Sechsstimmige Motette von Heinrich Schütz. Das Wort ward Fleisch und wohnet' unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des cin- gebor'nen Sohn's vom Vater voller Gnade und Wahrheit. Unser's Herzens Freude re.