Die Kantate „Also hat Gott Sie Welt geliebt" (eine Lieblings-Kantate Z Z Felix Mendelssohns) trägt fast volkstümlichen Lharakter. Der l. Thor ist in der ß Z Form eines figurierten Lhorals gehalten, aber über ein frei erfundenes Lied. D V Das Grchester begleitet in breitem Siziliano-Rhylhmus. Das Werk schließt mit I Z einer herben Thor-Fuge. Fast gänzlich unbekannt dürfte sein, daß die Arie D Z „Mein gläubiges Herze" thematisch genau mit dem Anfänge einer Arie in D Z Lhristian Ritters Dster-Kantate „Gott hat Jesum erwecket", übereinstimmt. Z D Auf diese Tatsache hat bereits früher einmal Richard Buchmayer hingewiesen: V D die Kantate Ritters gehört zu den bekannten Lüneburger Funden des hochverdienten V D Gelehrten. Die Art, wie hier in beiden Fällen sich ein kurzes Arienmotiv sofort D wiederholt und nach einem unterbrechenden Jnstrumentalbaß nochmals in der R ^ Singstimme erscheint, die gleiche Harmoniesierung, endlich auch die in den beiden 8 ^ Arien gleiche Grundstimmung, die gleiche Frische und Lieblichkeit -es Ausdrucks Z D lassen es Buchmayer zweifellos erscheinen, daß Bach sich in bewußter Weise an Z D Ritter (geb. etwa 1650, 1683 bis 1688 Dizekapellmeister und kurfürstlicher D V Äammerorganist in Dresden) angelehnt hat. Seb. Bachs später unserer Kantate I D eingeordnete Arie ist nicht früher als 1731 komponiert. Sie würde gewiß nicht in D Z so allgemeiner Gunst stehen, wenn sie nicht wie aus einem Guß geformt erschiene. Z D Und doch hat -er Meister darin zwei völlig verschiedenartige Bestandteile zu einem R I Ganzen vereinigt: er hat nämlich das Rittersche Thema in genialer Weise er- V V weitert und es in dieser Form mit dem Lasso ostinato einer 1716 in Weimar V D komponierten, eigenen Arie (aus der weltlichen Kantate „Was mir behagt, ist nur V Z die muntre 2agd") verbunden. Ls ist dies nicht der einzige Fall, in dem Bach Z Z gezeigt hat, daß er in späteren Jahren noch die Werke seiner Vorgänger unvergessen Z I im Gedächtnis hielt und an sie in seinem Schaffen anknüpfte. So hat er z. B., wie D Z auf einem unserer letzten Desperprogramme gezeigt wurde, den Anfang seines be- D Z kannten Liedes „Komm, süßer Tod" wörtlich einem Arienstücke -er Buxtehude- V D schen Solo-Kantate „D Gottes Stadt" entnommen. Z Mitwirken-e: Der Kreuzchor. Solisten: Lrmingard Schwarze aus Görlitz (Sopran) Kammersänger Georg Zottmayr (Baß) Grgel: Äirchenmusikdtrektor Bernh. Pfannstiehl Lembalo: Werner Starke Orchester: Dresdner Philharmonie (Solo-Lello: Max Münzer) Leiter: Prof. Otto Richter. Flügel von -er Firma Urbas L Reißhauer, Dresden. Das Kurrenöesingen öes Kreuzchores fällt heute aus. Die nächste Eonnabenövesper findet am 9. Juni d Uhr statt.