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4. „Komm, Iesu, komm", Motette für Doppelchor. (Motette Nr. 3 in der Ausgabe der Bachgesellschaft.) Komm, Iesu, komm, mein Leib ist müüe, Die Kraft verschwin-t je mehr unö mehr; Ich sehne mich nach -einem Zrie-e, Der saure Weg wir- mir zu schwer: Komm, komm, ich will mich -ir ergeben. Du bist -er rechte Weg, -ie Wahrheit un- -as Leben. Drauf schließ' ich mich in -eine Hänöe Un- sage, Welt, zu guter Nacht l Eilt gleich mein Lebenslaus zu Ln-e, Ist -och -er Geist wohl angebracht) Gr soll bei seinem Schöpfer schweben. Weil Iesus ist -er wahre Weg zum Leben. Diese Motette gehört zu den gewaltigsten Aeußerungen des Bachschen Gemütes, das in seiner tiefen, edlen Melancholie eine seiner eigentümlichsten und ergreifendsten Eigenschaften besitzt. Die Form des Werkes, unstreitig das schwierigste aller 2 cappells- Stücke Bachs (Bernh. Richter), ist ein breiter doppelchöriger Anfang, in welchem die beiden Lhorgruppen einander antworten und steigern, gelegentlich zusammentreten und sich wieder scheiden, um dann schließlich in einem bewegten Wechselgesang, dem der Ausdruck einer, die himmlischen Wonnen vorausahnenden, frommen Heiterkeit eigen ist, einzumünden. Die Perle der Motette, eine Hauptperle im musikalischen Kunstschatze überhaupt (H. Kretzschmar), ist der l. Satz durch seinen Aufbau, seine Gewalt un feinen Reichtum des Ausdrucks sowie durch die wunderschöne gesangliche Natur, welche in dem vielfältig wechselnden, immer bedeuten- beseelten Leben der einzelnen Stimmen herrscht. Das ganze Werk stellt sich Lar als Las hohe Lied der Sehnsucht (Bernh. Richter). Nach Rochlitz („Für Freunde -er Tonkunst") soll es der Meister, „schon erblindet", einem seiner jüngeren Söhne in die Feder diktiert haben. Mitwirkende:,Der Kreuzchor. Solistin: Fräulein Susanne Mittasch (Sopran). Grgel: Herr Kirchenmusiküirektor Bernh. Pfannstiehl. Leitung: Herr Professor Gtto Richter. Morgen Vs 10 Uhr Im Gottesdienst: Leonhard Schröter: „Allein Gott in der Höh'", Lhoralmotette (l562).