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Vesper in der Keinlnche Dresden, Sonnabend, den 28. Septbr. 1889, Nachm. 2 Uhr. 1. Lanlate für Chor, Solostimmen und Orchester (I. Theil) von Joh. Seb. Bach. Die Soli haben gefälligst über nommen Fräulein Camilla Bischofs (Sopran), Herr Curl Sommer, Schüler des König!. Conser- vatvrinms (Tenor) und Herr Heinr. Kiefer (Baß.) a) Chor: Ich hatte viel Bekümmerniß in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquicken meine Seele. l>) Arie: Seufzer, Thräncn, Kummer, Noth, Seufzer, Thränen, ängstlich's Sehnen, Furcht und Tod nagen mein beklemmtes Herz; ich empfinde Jammer, Schmerz. c> Recitativ: Wie, hast du dich, mein Gott, in meiner Noth, in meiner Furcht und Zagen denn ga»z von mir ge wandt? Ach, kennst du nicht dein Kind? ach, hörst du nicht die Klagen von denen, die dir sind mit Bund und Treu verwandt? Du wärest meine Lust und bist mir grausam worden! Ich suche dich an allen Orten, ich ruf, ich schrei' dir nach, — allein, mein Weh und Ach scheint jetzt, als sei es dir ganz unbewußt. <I) Arie: Bäche von gesalznen Zähren, Fluthen rauschen stets einher. Sturm und Wellen mich versehrcn. Und dies trübsalvolle Meer will mir Geist und Leben jchwächen, Mast und Anker wollen brechen. Hier versink ich in den Grund, dort seh' ich der Hölle Schlund. s) Chor: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. 2. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 608, l. Was ist's, daß ich mich quäle? Harr' auf den Herrn, v Seele, harr' und sei unverzagt! Du weißt nicht, was dir nützet; Gott weiß es und Gott schützet, er schützet den, der nach ihm fragt. Rorlesrrrig.