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Liedworte I. a) Rudolf Mauersberger: OesterreichischeS Reiterlied Drüben am Wiesenrand hocken zwei Dohlen. Fall ich am Oonaustrand, sterb ich in Polen? Was liegt daran? (Zh' sie meine Seele holen sterb ich als Reitersmann. Drüben am Ackerrain schreien zwei Raben. Werd ich der erste sein, den sie begraben? Was ist dabei? Viele Hunderttausend traben in Oesterreichs Reiterei. Drüben im Abendrot fliegen zwei Krähen. Wann kommt der Schnitter Tod, um uns zu mähen? (Zs ist nicht schab! Seh' ich nur unsre Fahnen aus Selgerad! (Zuckermann, 1S14) b) Zwei Volkslieder 1. Morgenrot Morgenrot, Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod? Salb wird die Trompete blasen, dann muß ich mein Leben lassen, ich und mancher Kamerad! Kaum gedacht, kaum gedacht, wird der Lust ein (Znd gemacht. Gestern noch auf stolzen Rossen, heute durch die Ärust geschossen, morgen in das kühle Grab! 2. O Straßburg Ach, wie bald, ach wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! Tust du stolz mit deinen Wangen, die wie Milch und Purpur prangen? Ach! die Rosen welken all! Darum still, darum still, füg ich mich, wie Gott es will. Run, so will ich wacker streiten, und sollt ich den Tod erleiden, stirbt ein braver Reitersmann. (Wilh. Hauff) O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt, darinnen liegt begraben so mannicher Soldat. So mancher und schöner, auch tapfere Soldat, der Vater und lieb Mutter böslich verlassen hat. Verlassen, verlassen, es kann nicht anders sein, zu Straßburg, ja zu Straßburg Soldaten müssen sein. Oer Vater, die Mutter, die gingen vors Hauptmanns HauS: „Ach Hauptmann, lieber Hauptmann, gebt mir meinen Sohn heraus!" „(Zuern Sohn kann ich nicht geben für noch so vieles Geld,- euer Sohn, der muß marschieren ins weit und breite Feld. Ins weite, ins breite, all vorwärts vor den Feind; wenn gleich sein schwarzbraunes Mädchen so bitter um ihn weint." Sie weinet, sie greinet, sie klaget gar zu sehr: „Ade, mein liebes Schätzchen! Wir seh'n uns nimmermehr!" II. Heinrich Schütz (1SSS-1672): «.Oie mit Tränen säen^, Motette für fünfstimmigen (Lhor Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben. (Volkslied) Etölzel S Tscheche, Zakobsgaffe S.