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2. Uaftin Orabert, (kerlin) Drei Qottsuclier, t-iecksr kür ksriton mit l^lLviei-beZIeitung a) der Gottsucher: Ich habe Gott gesucht und fand ihn nicht. Ich schrie empor und bettelte ums Licht. Da, wie ich weinend bin zurückgegangen, faßt's leise an meine Schulter: „Ich bin hier, ich habe dich gesucht und bin bet dir." Und Gott ist mit mir heimgegangen. Werk 53 b) Trost: Mußt das Leid hinnehmen wie die Nacht, die am Berggehölze niedersteigt, Schlummer birgt ihr Schreiten, süß und sacht, bis sich hoffnungsfroh der Morgen zeigt. Weißt du noch am Morgen von der Nacht? Weißt du noch in Gottes Trost vom Leid? — Nacht und Leid hat Gott für dich gemacht: Nütze ja ihr treues Weggeleit. Herr, mein Gott, verlaß mich nicht: c) Da die Tage so voll Not, Herr, mein Gott, sei du mein Licht Da die Tage so voll Tod, Herr, mein Gott, verlaß mich nicht! Da der Nordsturm reißt und stößt, daß mein Hüttlein wankt und bricht, Herr, der allen Jammer löst, Herr, mein Gott, verlaß mich nicht! Weil ich nicht mehr weiter kann, weil ich ohne Weg und Licht, nimm dich meiner Schwachheit an, Herr, mein Gott, verlaß mich nicht! Gustav Schüler. 3. Drei früklinLsIiecler kür Okoi? a) felix IVlenöelssokn - kartkolä^ fTÜKlingskeiei' Werk 48 Nr. 3 Süßer, goldner Frühlingstag! Inniges Entzücken! Wenn mir je ein Lied gelang, sollt es heut' nicht glücken? Doch, warum in dieser Zeit an die Arbeit treten? Frühling ist ein hohes Fest: laßt mich ruhn und beten! Ludw. UHland. b) Otto Hiekter iVtslsnßlöclilein Maicnglöcklein läuten wieder, denn der Frühling ziehet ein, und der Vögel Helle Lieder heißen ihn willkommen sein. Und mit Sonnenschein beladen und mit Blumenduft besät, nahet er von Gottes Gnaden, er, des Frühlings Majestät! Und an eines Berges Halde schlägt er auf sein Königszelt, und beruft ans Feld und Walde hin zu sich die Sängerwelt. Und er spricht zu ihnen allen: Hört, ihr Sänger, groß und Jeder singe nach Gefallen, frei soll alles Singen sein! sklein! Und die Maienglöcklein klangen niemals noch so hell und laut, und die kleinen Vöglein sangen niemals noch so hold und traut: Warum klingen doch die Lieder und die Glöcklein weit und breit ? Ja, dem Frühling gilt es wieder, mehr noch gilt's der Singsreiheit! Hoffmann v. Fallersleben.