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Stimmen der Klage. Der Propheten Stimme schweigt, Die einst Trost und Heil versprochen. Was sich uns'ren Blicken zeigt, Ist zertreten, liegt zerbrochen. Zions Herrlichkeit ist aus! Zion liegt in Nacht und Graus! — Stimmen des Trostes. Armes Volk, verzage nicht! — Hörst dn's in der Wüste schallen? Siehst du, wie, gelockt vom Licht, Sie zum Jordan betend wallen? „Buße thut, so früh als spat — Der Erlösung Stunde naht!" 3. Solo: Bethlehems Feld, Du selige Welt, Sei mir gegrüßt! Hier hat eiust David die Heerde geführt, Hier seines Gottes Segen verspürt, Fruchtbar benetzt mit himmlischem Thau, Sei mir gegrüßt, du heilige Au', Sei mir gegrüßt! 4. Chor: Hirten waren auf dem Felde, Hütend ihrer Lämmer Schaar, Und ein Engel sich gesellte Zu den Hirten wunderbar. Jst's ein Traum, der sie entzückt Und der Erde sie entrückt? — Sie umleuchtet nah und fern Himmelsklarheit ihres Herrn. 5. Solo: Juda's Stamm, In den Schatten der Nacht Ward dir das Schönste an's Licht gebracht. Schautest den Glanz, der die Wolke durchflammt, Schautest den Gott, der dem Himmel entstammt, Schautest der Ewigkeit Pforten gesprengt, Schautest der Engel Schaar, wie sie sich drängt: Selig bist du! 6. Solo und Chor: Doch sie fürchteten sich sehr, Uebermannt von heil'gem Schrecken: „Fallt auf uns, ihr Berge, her, Hügel, stürzt, uns zu bedecken!" — Ach, der Mensch verträgt das Licht Sel'ger Ewigkeiten nicht! —