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Die Kriegsknechte aber führten ihn hinein in das Richthaus und riefen zu sammen die ganze Schar. Und zogen ihm einen Purpur an und flochten eine Dornenkrone, und setzten sie ihm auf; und fingen an, ihn zu grüßen: Ge- grüßest seist du, der Juden König! lind schlugen ihn mit dem Rohr, und verspeieten ihn, und sielen auf die Knie und beteten ihn an. V. lind da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und seine eigenen Kleider an; und führeten ihn aus, daß sie ihn kreuzigten; und brachten ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht: Schädelstätte. Und gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken, und er nahm's nicht zu sich. Und es war um die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten, lind es war oben über ihm ge schrieben, was man ihm Schuld gab, nämlich: Der König der Juden. Und sie kreuzigten mit ihm zween Mörder, einen zur Rechten und einen zur Linken. Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Häupter und sprachen: Pfni dich, wie fein zerbrichst du den Tempel und bauest ihn in dreien Tagen! Hilf dir nnr selber, und steige herab vom Kreuze! Desselbigen- gleichen die Hohenpriester verspotteten ihn nnd sprachen: Andern hat er ge holfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er Christus und König in Israel, so steige er nun vom Krenze, daß wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuziget waren, schmäheten ihn auch. Und nach der sechsten Stunde ward eine Finsternis über das ganze Land bis an die neunte Stunde. Und um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: Eli, Eli, larna asabthani? Das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und etliche, die dabei stunden, da sie das höreten, sprachen sie: Siehe, er rufet den Elias. Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte Jesum und sprach: Halt, laßt sehen, ob Elias komme und ihm helfe. Aber Jesus schrie laut auf und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriß in zween Stücke von oben an bis unten aus. Der Haupt mann aber und die bei ihm waren und sahen, daß er mit solchen Geschrei ver schied, sprachen: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Mark. Kap. 14 und 15. Wir danken dir, Herr Jesns Christ, Daß du für uns gestorben bist, Und hast uns durch dein teures Blut Vor Gott gemacht gerecht und gut. Amen. Christoph Fischer, 1597. Johann Nepomuk David (1895): Partita über den Choral: Es ist das Heil uns kommen her. Helmut Trammitz