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PETER CORNELIUS (1824-1874): „Liebe, dir ergeb ich mich“ Motette für achtstimmigen Chor Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die du mich erkoren, eh als ich geschaffen war, Liebe, die du Mensch geboren und mir gleich warst ganz und gar, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten Heil und Seligkeit, Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich hat gebunden an ihr Joch mit Leib und Sinn, Liebe, die mich überwunden und mein Herze hat dahin, Liebe, die ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich wird erwecken aus dem Grab der Sterblichkeit, Liebe, die mich wird umstecken mit dem Laub der Herrlichkeit. Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich. MAX BRUCH (1838-1920): „Palmsonntagmorgen “ Es fiel ein Tau vom Himmel himmlisch lind, Der alle Pflanzen bis zur Wurzel stillt, Lass dein Sehnen, lass die Tränen, Es fiel ein Tau vom Himmel, himmlisch lind. Ein sanftes Sausen kommt aus hoher Luft, Still grünt das Tal und steht im Veilchenduft Göttlich Leben fühl’ ich weben, Still blüht das Tal und steht im Veilchenduft. Macht hoch das Tor, der König ziehet ein! Die Welt soll neu und lauter Friede sein! Streuet Palmen, singet Psalmen! Hosianna singt, der König ziehet ein. Emanuel Geibel. JOHANN KUHNAU (1660-1722)„Tristis est anima mea“ Motette für fünfstimmigen Chor Tristis est anima mea usque ad mortem: sustinete hic et vigilate mecum: iam videbitis turbam, quae circumdabit me, vos fugam capietis: et ego vadarn immolari pro vobis. FRANZ SCHUBERT (1797-1828) „Im Abendrot“ O wie schön ist deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet, wenn dein Glanz hemiederfällt und den Strahl mit Schimmer malet, wenn das Rot, das in der Wolke blinkt, uns ins stille Fenster sinkt. Könnt’ ich klagen, könnt ich zagen, irre sein an dir und mir? Nein, ich will im Busen tragen deinen Himmel schon allhier. Und dies Herz, eh’ es zerbricht, trinkt noch Glut und schlürft noch Licht. JOHANNES BRAHMS (1833-1897) „Wiegenlied“ Guten Abend, gut Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck. Morgen früh, wenn Gott will, virst du wieder geweckt. Guten Abend, gut Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum. Schlaf nun selig und süss, schau im Traum’s Paradies. (Aus des Knaben Wunderhorn)