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H. Geszler Oöön (Budapest): Pater N08ter für 5 stimmigen Lhor. Werk S ?3ter noster, qui e8 in coeI>8. Lanclikicetur nomen tuum, sciveniat re^num tuum. tust voIunt38 tu3 sicut in coelo et in terr3. ?3nem nostrum quoticii3num 63 nobi'8 koctie et ctimitte nobi'8 ctebit3 no8tr3, 8ieut et no8 ctimittimu8 ciebi- toribu8 no8tr>8. Lt ne r>08 in- ctuc38 in tenl3tionem, 8eä Iiber3 nv8 3 M3I0. ^men. Unser Vater, öer -u bist im 8 Himmel. Geheiliget werde dein I Name, dein Reich komme, dein 8 Wille geschehe wie im Himmel, D so auch auf Erden. Unser täglich Z Brod gib uns heute und vergib Z uns unsere Schuld, wie auch 8 wir vergeben unfern Schuldiger«. Z Und führe uns nicht in Der- 8 suchung, sondern erlöse uns von M dem Uebel. Amen! W Mitwirkende: Der Kreuzchor Solist: Kammervirtuos Johannes Smith (Violoncello) Vrgel: Richard Schiffrier, Drganist der Stadtkirche zu Schwarzenberg D Begleitungen: Hans Ander-Donath Leiter: Professor Dtto Richter Nach der Vesper Turmblasen (Posaunenchor von Pf. Adolf Müller): l. „Alles ist an Gottes Segen", Frankfurt 1738. 2. „Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn", Satz von Melchior Franck, l631. 3. „Jesu, meine Freude", S stim miger Satz aus der gleichnamigen Motette von Seb. Bach. 4. Bläserfuge, für die Turmmusik der Krenzkirche komponiert von Willibald Kießling, 1928. Morgen ^10 Uhr: „Bittet, so wird euch gegeben", von Hans Fährmann. Sonnabend, den 27. Oktober, abends ^8 Uhr in der Kreuzkirche: „Die Kunst -er Fuge", öas letzte Werk Foh.Seb. Bachs, in der Neuordnung und Instrumentierung von vr Wolfgang Graeser (-s). Erstaufführung ln Dresden. Grchester: Dresdner Philharmonie, Lembalo I: Geheimrat Professor Richard Buchmaper, Lembalo II: vr Arthur Lhitz. Grgel: Helmut Walcha. Knaben-Lhor: Kruzianer. Leiter: Professor Gtto Richter. Die Kunst der Fuge, wohl das gewaltigste Werk der abendländischen Musik, ist die Krönung einer durch Jahrzehnte des Bach'schen Schaffens und Jahrhunderte der europäischen Musikgeschichte sich fortsehenden Entwicklung. Hundertfünfundsiebzig Jahre hat dieses Riesenwerk einen Dornröschenschlaf geschlafen, und erst vor kurzem ist es durch die Neuordnung und Instrumen tierung des jungen, inzwischen durch tragischen To- von uns geschiedenen Wolfgang Graeser zu neuem Leben erweckt worden. 2n dieser erhabenen Tondichtung erblicken wir Bach als den Vollendeten auf ganz einsamer Höhe, mit prophetischem Munde von den letzten Dingen Kunde gebend. Ergreifende, gewaltig sich steigernde Bewegungsmusik stellt insbesondere die Schlußfuge dar, mit dem Thema 8-^-L-v. Als diese sich anjchickt, Trlpelfuge zu werden, und die 3 Themen erstmals gleichzeitig erklingen läßt, bricht sie plötzlich ab. Eine lange Pause, die die Herzen stillstehen läßt, deutet tiefergreifend an, daß der Tod dem Meister der Töne und Harmonien die schaffensfrohe Feder aus der Han- gewunden, noch ehe er sein letztes Werk beendet. Mit verhaltenen Klängen, wie aus einer anderen Welt, krönt in gewaltig packender Weise der Sterbechoral Bachs „Vor deinen Thron lret' ich hiermit" das gigantische Fugenwerk. Wenige Tage vor seinem Tode hatte der erblindete Meister dieses Lhoralvorjpiel seinem Schwiegersöhne Altnicol in die Feder diktiert. Dann ging er ein zur Heimat der Töne. Karten 2 bis 5 Mk. (sämtl. numeriert) bei 5. Ries, Seestr. 21. Programme, von vr. Alfred Heuß erläutert, ebendaselbst. Liepsch L Reichardt, Dresden