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D Arie. (Duett. Sopran und Baß; die Seele und Jesus.) Wann V kommst du, mein Heil? — Ich komme, -ein Teil — Ich warte Z mit brennendem Gele — Ich öffne den Saal — Eröffne Z den Saal — Zum himmlischen Nahl! — Komm liebliche g Seele. Komm Iesu l V Lhoral. Zion hört die Wächter singen, das Herz tut ihr vor Freuden D springen, sie wachet und steht eilend auf. Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig, von Gnaden groß, D von Wahrheit mächtig, ihr Licht wir- hell, ihr Stern geht auf. V Nun komm, du werte Krön', Herr Jesu, Gottes Sohn, D Hosianna! Wir folgen all zum Freudensaal und halten mit V das Abendmahl. D Rezitativ. (Baß.) So geh herein zu mir, du mir erwählte Braut. Ich habe mich mit dir von Ewigkeit vertraut! Dich will ich V auf mein Herz, auf meinen Arm gleich wie ein Siegel setzen V und -ein betrübtes Aug' ergötzen. Vergiß, o Seele, nun die Z Angst, den Schmerz, den du erdulden müssen; auf meiner Linken 8 sollst du ruhn und meine Rechte soll -ich küssen. Z Arie. (Duett. Sopran und Baß; die Seele und Jesus.) Mein Z Freund ist mein! — Und ich bin -ein! Die Liebe soll nichts D scheiden! — Die Liebe soll nichts scheiden. Ich will mit dir I in Himmels Rosen weiden — Du sollst mit mir in Himmels I Rosen weiden, da Freude die Fülle — da Freude die Fülle, U da Wonne wir- sein. Z Lhoral. Gloria sei dir gesungen mit Menschen» und mit Engel- Z zungen, mit Harfen und mit Zpmbeln schon. Don zwölf Perlen Z sind die Pforten an deiner Stadt. Wir sind Konsorten V der Engel hoch um -einen Thron. Kein Aug' hat je gespürt, Z kein Ohr hat je gehört solche Freude. Des sind wir froh, io, io, Z ewig in -ulci jubilo! Phil. Nikolai, -f 1608. ..Dieses wunderbar hohe, machtvolle Wächterlied schlägt die I ergreifendsten Töne an, die im protestantischen Kirchengesang jemals ver- Z, nommen worden sind", sagt A. Fischer von der Nikolai'schen Dichtung. A Goethe nennt dieselbe „herzerheben-". Der Inhalt entstammt dem D Evangelium von den klugen und törichten Jungfrauen (Matth. Kap. 25). Z Die Tondichtung Bachs, -er dieses Lied zugrunde liegt, ist ein Meister- s werk ersten Ranges (Spitta), eine Komposition, der kein Erdenrest anhaftet. D Nit geheimnisvollen Klängen beginnt der Anfangschor. Violinen und Z (Oboen rufen sich zu und antworten. Langsam steigt -er „Königliche Lhoral" U aus dem Dunkel empor, umschwebt von den lichten Älanggestalten ihn D umkränzender Geigen-Melodien. Mit den drängenden Rhythmen, den V fortreißenden Ausbrüchen des (Orchesters vereinigen sich die lebendig ge- I führten Singstimmen, welche die stolze Melodie begleiten. Der Thor Z scheint in höchster Aufregung, wie ein Mensch bei Worten, die er hört D und begeistert wiederholen muß. Er befiehlt, er ruft, er fragt, er singt D den Ruf der „Wächter sehr hoch auf der Zinne" nach. Gegen Z Ende des Satzes stimmt er ein jauchzendes „halleluja" an, das sich Z auch dem (Orchester mitteilt. Wie ein Himmelsbote verkündet der Tenor U dann die Ankunft des Bräutigams. 2n einem Zwiegesang von einzig- D artiger Schönheit (mit Violin-Solo) führt Bach Lhristus und die gläubige D