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Vesper in -er Kreuzkirche Sonnabend, den 26. November 1933, aben-s b Uhr Gemeinsamer Gesang Mel.: „Iesu, meine Zuversicht . . Seele, was ermüdst du -ich in -en Dingen dieser Erden, die doch bald verzehren sich und zu Staub und Asche werden? Suche Iesum und sein Licht, alles andre hilft dir nicht. Vorlesung, Gebet und Segen „Geistlicher Dialog" nach Worten der heiligen Schrift für Altsolo, Lhor, drei Klari netten und eine Baßklarinette, op. 21 von Helmut Neper von Bremen (geb. 1902) dem Kreuzchor gewidmet Uraufführung Text (aus Bibelstellen zusammengestellt vom Komponisten): Altsolo: Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen. Nein Herz bebt, meine Kraft hat mich ver lassen. Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Ich bin so müde vom Seufzen; ich netze mit meinen Tränen mein Lager die ganze Nacht. Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern und ist alt geworden. Lhor (für sich): Wehe den Berzag- ^^tn, denn sie glauben nicht; darum werden sie auch nicht beschirmet. Altsolo: Ich warte auf Tröster, aber ich finde keine. — Nein Geist muß forschen. Und ich begab mein Herz, zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Jammer. Lhor (für sich): Ein Mensch kann das Werk nicht finden, das unter der Sonne geschieht; und je mehr der Mensch arbeitet, zu suchen, um so weniger findet er's. Gott sind alle seine Werke bewußt von der Welt her. Altsolo: Der Mensch vom Weib geboren lebet kurze Zeit und ist voll Unruhe, gehet auf wie eine Blume und fällt ab, fliehet wie ein Schatten und bleibet nicht. Wie ein Strom versieget und vertrocknet, so ist ein Mensch, wenn er sich leget, und wird nicht aufstehen und wird nicht aufwachen. solange der Himmel bleibet, noch von seinem Schlaf erwecket werden. Lhor: Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich