Seraph: Fromme Gliith entfache jedes Herz gelind, eilt nach jenem Dache, betet an das Kind! Jener heiß erflehte Hort der Menschen lebt, der euch im Gebete lange vorgeschwebt. Traun, die Nacht des Bösen sinkt nun fort und fort, jener wird erlösen durch das eine Wort. Seraphim und Hirten: Preis dem Geborenen bringen wir dar, Preis der erkorenen gläubigen Schar! Seraph: Schon les' ich in den Weiten des künst'gen Tages bang, ich höre Völker schreiten, sie athmen Untergang. Es naht der müden Erde ein frischer Morgen sich, auf dieses Kindleins Werde erblüht sie jugendlich. Seraphim: Vergeht der Schmerzen jeden, vergeht den tiefen Fall, und lebt mit uns im Eden und lebt mit uns im All! Am ersten Keierlnge H»orm. 9 Mr in der Kreuzkirche. Drei Sätze aus einer Weilinachts-Kantate für Chor, Solo stimmen und Orchester (op. 164, z. I.M.) von Jos. Rheinberger. (Tie Soli haben Fräulein Marie Fischer und Herr Arno R ei ch c r t übernommen.) Ein Engel: Fürchtet euch nicht! Denn seht, Gott er höret der Frommen Gebet. Ich kündige euch ein großes Heil, das allein Volke wird zu Thcil. Die Davidsstndt ist auserkoren, i» ihr ward heute Nacht geboren: Christus der Herr! Chor der Hirten: Alleluja, alleluja! Der Engel: Ein Zeichen wird es euch bekunden: es liegt in Wickeln eingebunden, in einer Krippe ein armes Kindlein. Chor der Hirten: Alleluja, alleluja! Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Bariton-Solo: Der Lichtglanz schwindet, es schweiget der himmlische Chor. Von der Erde erheben die Hirten ihr Antlitz empor, von Ehrfurcht erfüllet, von wunderbar seligem Glück. Sie ziehen von dannen und lassen die Heerde zurück: und nach Bethlehem eilend, im Herzen des Engels Wort, erreichen sie gläubig de» ärmlichen Hort. Sie finden die Mutter und in der Krippe das Kind: Christus den Herrn.