1. Kantate: „Ich will den Kreuzstab gerne tragen" für eine Baß stimme, Chor, Orchester und Continuo (Nr. 56 in der Ausgabe der alten Bachgesellschaft) Arka: Ich will den Kreuzstab gerne tragen, er kommt von Gottes lieber Hand,- der führet mich nach meinen plagen zu Gott, in das gelobte Land. Da leg" ich den Kummer auf einmal ins Grab, da wischt mir die Tränen mein Heiland selbst ab. Recitatwo: Mein Wandel auf der Welt ist einer Schiffahrt gleich,- Betrübnis, Kreuz und Not sind Wellen, welche mich bedecken und auf den Tod mich täglich schrecken. Mein Änker aber, der mich hält, ist die Barmherzigkeit, womit mein Gott mich oft erfreut. Der rufet so zu mir: Ich bin bei dir, ich will dich nicht verlassen, noch versäumen! Und wenn das wütenvolle Schäumen sein Ende hat, so tret" ich aus dem Schiff in meine Stadt, die ist das Himmelreich, wohin ich mit den Frommen aus vieler Trübsal werde kommen. Aria: Endlich, endlich wird mein Joch 'wieder von mir weichen müssen. Da krieg" ich in dem Herren Kraft, da Hab ich Adlers Eigenschaft, da fahr" ich auf von dieser Erden im Laufe, sonder matt zu werden. O! gescheh" es heute noch! Recitativo: Ich stehe fertig und bereit, das Erbe meiner Seligkeit mit Sehnen und Verlangen von Jesu Händen zu empfangen. Wie wohl wird mir geschehn, wenn ich den Port der Ruhe werde sehn. Da leg" ich den Kummer auf einmal ins Grab, da wischt mir die Tränen mein Heiland selbst ab. Choral: Komm, o Tod, du Schlafes Bruder, komm und führe mich nur fort,- es mag, wer da will, dich scheuen, du kannst mich vielmehr erfreuen,- denn durch dich komm" ich hinein zu dem schönsten Jesulein.