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Vesper in iler AreuMräie. Dresden, Sonnabend, den 16. Mai 1896, nachm. 2 Uhr. 1. Aantasie für Orgel über die erste Zeile des Chorals „Komm, heil'ger Geist, Herr Gott" von S. Müller. 2. Waler unser für vierst. Chor von Heinr. Schütz (1585—1672). 3. Arie für Baß aus dem „Messias" von G. F. Händel, ge sungen von Herrn Oswald Hache. Du fuhrest in die Höh', hast gefangen das Gefüngniß, und empfingest Gaben für die Menschen, ja selbst für deine Feinde, daß Gott der Herr stets wohne bei ihnen. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 329, 2. Du sprichst: Wer begehret zu trinken von mir, was ewiglich nähret, der komme, allhier sind himmlische Gaben, die süßiglich laben; er trete im Glauben zur Quelle heran, hier ist, was ihn ewig beseligen kann. Vorlesung. 5. Geistliches Lied aus dem „Vater unser" von Peter Cor nelius, gesungen von Fräulein Johanna Jahn. Heil'ge Liebe, flammend Herz, wolle ganz die Welt durch- dringen, daß die Seelen allerwärts liebeglühend sich um schlingen. Vater, der den Sohn gesandt, daß ein Weg zum Heil uns bliebe, rett' uns aus des Bösen Hand durch die Liebe! Heil'ger Glaube, Kreuzesbild, leit' uns fest durch Lebens stürme, ob auch drohend sich und wild Woge rings aus Woge thürme. Sohn, durch den wir Gott erkannt, laß uns diesen Hort nicht rauben, rett' uns aus des Bösen Hand durch den Glauben! Heil'ge Hoffnung, Anker du, senke tief dich in die Herzen, gieb im Kampf uns süße Ruh' und in Wonnen wandle Schmerzen. Geist des Trostes, unverwandt zeige uns den Himmel offen, rett' uns aus des Bösen Hand durch das Hoffen! 6. Lrello aus der achtstimmigen Vokal-Messe in v-nioll von E. F. Richter. Ich glaube an Einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsicht baren Dinge; und an Einen Herrn Jesum Christum, den eingeborenen Sohn Gottes, vom Vater erzeugt von Ewigkeit, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott erzeugt, nicht erschaffen, Eines Wesens mit dem Vater: durch den Alles gemacht ist; der wegen uns Menschen und um unseres Heiles willen herabgestiegen ist vom Himmel, Fleisch geworden vom heiligen Geiste aus Maria der Jung frau, und Mensch geworden; gekreuzigt für uns unter Pontius Pilatus, gelitten und begraben. Und Er ist auferstanden am dritten Tage, der Schrift gemäß, und ist aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters und wird wieder kommen mit Herrlichkeit zu richten die Lebendigen und die Tobten, und seines Reiches wird kein Ende sein. — Ich glaube an den heiligen Geist, den Herrn und Lebendigmacher, der vom Vater und Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird, der geredet hat durch die Propheten. — Und Eine heilige christ liche Kirche. Ich bekenne Eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Tobten rrnd ein ewiges zukünftiges Leben. Amen! Druck von Liewcki L Reichardt m Dresden.