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7. „Im Walde." Es zog eine Hochzeit den Berg entlang. Ich hörte die Vögel schlagen. Da blitzten viel Reiter, das Waldhorn klang, das war ein lustiges Jagen. Der Bräutigam küßte die blasse Braut, die Mutter sprach leis': „Nicht klagen!" Fort schmettert das Horn durch die Schluchten laut, es war ein lustiges Jagen. Und eh' ich's gedacht, war alles verhallt. Die Nacht bedecket die Runde; nur von den Bergen noch rauschet der Wald, und mich schaudert im Herzensgründe I. von Eichendorff. ö „Fahr wohl." Fahr wohl, o Vöglein, das nun wandern soll, der Sommer fährt von hinnen, du willst mit ihm entrinnen: fahr wohl, fahr wohl! Fahr wohl, o Blättlein, das nun fallen soll; dich hat rot angestruhlet der Herbst im Tod gemalet: fahr wohl, fahr wohl! Fahr wohl, fahr wohl, all Liebes, das nun scheiden soll! und ob es so geschehe, daß ich nicht mehr dich sehe: fahr wohl, fahr wohl! Friedr. Rückert. 9. Es waren zwei Königskinder Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb; sie konnten beisammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief. „Ach Schätzchen, könntest du schwimmen, so schwimm doch herüber zu mir! Drei Kerzchen will ich anzllnden, und die soll'n leuchten zu dir." Das hört ein falsches Nönnchen, die tat, als wenn sie schlief; sie tät die Kerzlein auslöschen, der Jüngling ertrank so tief. Sie faßt ihn in ihre Arme und küßt seinen roten Mund: .Ach Mündlein, könntest du sprechen, so wär mein jung Herze gesund!" Sie schwang sich um ihren Mantel und sprang wohl in die See: „Gut' Nacht, mein Vater und Mutter, ihr seht mich nimmermeh'." Da hört man Glocken läuten, da hört man Jammer und Not. Hier liegen zwei Königskinder, die sind alle beide tot. 10 „Ein Sträußchen am Hule." ll. „Der Kuckuck und der Zägersmann" 12. „Vom alten Fritz." Maria Theresia, zieh' nicht in den Krieg! Du wirst nicht erfechten den herrlichen Sieg. Was helfen dir alle die Reiter und Hu—saren und alle Kroaten dazu? Marschieren auch dir zu Gefallen ins Feld alle die großen Nationen der Welt. Wollen doch seh'n, ob der Rufs' und der Fran—zose was gegen uns ausrichten kann. Glaubst du etwa, daß der preußische Staat gar sich zum Kriege gerüstet nicht hat? Kannst du es glauben? allein schon die Ber—liner Besatzung, sie schlüget ein Heer. Wenn unser Friedrich im Feld für uns ficht, scheuen den Teufel in der Hölle wir nicht. Mutig zum Kampfe! so rufen die Trom—peten u. Pauken: wer Lust hat, der komm'! Ei, wer hat denn solchen feinen Verstand, daß er das Lied von den Preußen erfand? drei Mann von Königs-Grena dier in der Wacht—stube, die haben das Liedlein erdacht. 13. „Was blasen die Trompeten?" für gemischten Chor. Bearbeitet von Rudolf Mauersberger.