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Chor und Fuge: Troß dem alten Drachen, trofj des Todes Radien, trot? der Furdit dazu! Tobe, Welt, und fpringe, idi fteh hier und finge in gar fichrer Ruh! Gottes Macht hält mich in acht! Erd und Abgrund muß verflummen, ob Sie noch fo brummen! Ihr aber feid nicht fleifchlich, fondern geiftlich, fo anders Gott Gei ft in euch wohnet. Wer aber Chrifti Geift nicht hat, der i(t nicht fein. Römer S, 9 Choral: Weg mit allen Schäden, du bift mein Ergöfjen, Jefu, meine Luft! Weg, ihr eitlen Ehren, ich mag euch nicht hören, bleibt mir unbewußt. Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod foll mich, ob ich viel muß leiden, nicht von Jefu fdietden. Terzett: So aber Chri(tus in euch i[t, fo i[i der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Gei|t aber i|i das Leben um der Gerechtigkeit willen. Römer 8, 10 Quartett (Choral im Alt): Gute Nacht, o Wefen, das die Welt erlefen, mir ge fäll ft du nicht! Gute Nacht, ihr Sünden bleibet weit dahinten, kommt nicht mehr ans Licht! Gute Nacht, du Stolz und Pracht! Dir [ei ganz, du Lafterleben, gute Nacht gegeben! Chor: So nun der Gei(t des, der Jefum von den Toten auferwecket hat, in euch wohnet, fo wird auch derfelbige, der Chri|tum von den Toten auferwecket hat, eure (terblidien Leiber lebendig machen, um des willen, daß fein Geift in euch wohnet. Römer 8, 11 Choral: Weicht, ihr Trauergeifter, denn mein Freudenmeifter, Jefus, tritt herein. Denen, die Gott lieben, muß auch ihr Beirüben lauter Freude fein. Duld ich fchon hier Spott und Hohn, dennoch bleibft du auch im Leide, Jefu, meine Freude. Johann Frank (1677) Choralmelodie von Johann Crüger (1598—1662) Dietrich Buxtehude (1637—1707): Chaconne in E-Moll. Heinrich Schütj (1585—1672): „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes", Motette für fechs- ftimmigen Chor. Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Fefte verkündiget feiner Hände Werk. Ein Tag fagt’s dem andern, und eine Nacht tut’s kund der andern. Es ift keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. Ihre Schnur geht aus in alle Lande, und ihre Rede an der Welt Ende. Er hat der Sonne eine Hütte in derfelben gemacht, und diefelbige gehet heraus wie ein Bräutigam aus feiner Kammer, und freuet (Ich wie ein Held, zu laufen den Weg, fie gehet auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an dasfelbe Ende, und bleibt nichts vor ihrer Glut verborgen. Ehre fei dem Vater und dem Sohn und dem heil’gen Geifle, wie es war im Anfang, jetjt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Leonhard Lechner (1525—1604): „Herzlich tut midi erfreuen die fröhlich Sommerzeit“ für fechsftimmigen Chor. Herzlich tut midi erfreuen die fröhlidi Sommerzeit, all mein Geblüt erneuen, der Mai viel Wolluft beut. Die Lerch’ tut (Ich erfchwingen mit ihrem hellen Schall, lieblich die Yöglein fingen, voraus die Nachtigall. Der Kuckuck mit fein’m Schreien macht fröhlich jedermann, des Abends fröhlich reihen die Maidlein wohlgetan; [pazieren zu den Bronnen pflegt man zu diefer Zeit, all’ Welt fudit Freud’ und Wonnen mit Reifen fern und weit. Es grünet in den Wäldern, die Bäume blühen frei, die Röslein auf den Feldern von Farben mancherlei. Ein Blümlein |teht im Garten, das heißt Yergißnichtmein, das edle Kraut Wegwarten macht guten Augenschein. Darum lob ich den Sommer, dazu den Maien gut, der wend’t uns allen Kummer und bringt uns frohen Mut. Der Zeit will ich genießen, dieweil ich Pfennig hab', und wen es tut verdrießen, der fall die Stiegen ab. (Volkslied, vor 1545) Th. Keffner-Löbau