Volltext Seite (XML)
II. Da neigt sich -ie Stunde und rührt mich an mit klarem, metallenem Schlag: Mir zittern -ie Sinne. Ich fühle: Ich kann — und ich fasse den plastischen Tag. Nichts war noch vollendet, eh' ich es erschaut, ein jedes Werden stand still, meine Blicke sind reif, und wie eine Braut kommt jedem das Ding, das er will. Ich lebe mein Leben in wachsendem Ringen, die sich über -ie Dinge ziehen. Ich werde den letzten vielleicht nicht voll- aber versuchen will ich ihn. (bringen, Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang: und ich weiß noch nicht: Bin ich ein Falke, ei» oder ein großer Gesang. (Rilke) (Sturm III. Reitet der Ritter in schwarzem Stahl hinaus in die rauschende Welt. Und draußen ist alles: Der Tag und das Tal und der Freund und der Feind und das Mahl im Saal und der Mai und die Maid und der Wald und -er Gral, und Gott ist selber vieltausendmal an alle Straßen gestellt. IV. Kann einer mir sagen, wohin ich mit meinem Leben reiche? ob ich nicht auch noch im Sturme streiche und als Welle wohne im Teiche, und ob ich nicht selbst noch die bleiche, jrühlingsfrieren-e Birke bin? (Rilke) (Rilke) V. Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge und keine Heimat haben in -er Zeit. Und das sind Wünsche: Leise Dialoge -er armen Stunden mit der Ewigkeit. (Rilke) VI. Groß ist der To-, wir sin- die Seinen lachenden Munds. Wen» wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. (Rilke) VII. Das aber ist das Wunderbare. Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Lhristus hat dem Tode die Macht genommen. Des find wir fröhlich. Lhoral: Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen, wenn ich in deiner Liebe ruh. Ich steige aus -er Schwermut Höhen uns eile seinen Armen zu. Da muß die Nacht des Trauerns scheiden, VIII. wenn mit so angenehmen Freuden die Liebe strahlt aus deiner Brust. Hier ist mein Himmel schon auf Erden, wer wollte nicht vergnüget werden, der in dir suchet Ruh und Lust. Nitwirkende: Der Kreuzchor: Annemarie Rauch (Sopran), Doris Winkler (Alt), Robert Bröll (Tenor), Günther Baum (Baß), Maria Stenz-Gmeindl (Harfe), Emil Gmeindl (Violoncello): Mitglieder der Dresdner Philharmonie: Werner Hentschel (Flöte), Rudolf Kunze (Englisch Horn), Anton Mikes (Klarinette), Gustav Gastrock (Baßklarinette), Alfons Batolla (1. Trompete), Dskar Kirchner (2. Trompete) Vrgel und Lembalo: Hanns Ander-Donath Änabeniopransolo! H,ans Thamm, IV 6 Leitung: Kreuzkantor Rudolf Mauersberger Nach der Vesper Turmblasen (Posaunenchor von Pfarrer Johannes Teichert): l. Sonatina Nr. 3. G. Reiche. 2. Tag -es Zorns. Altkirchlich. 3. Büßlied. G. Müller. 4. Zeuch an die Macht. M. Dulpius, 1609. Kirchenmusik In der Kreuzkirche, Sonntag, öen 18. November, vormittag» ^10 Uhrr a) Heinrich Schütz (1585—1672): „Aus 6er Tiefe rufe ich, Herr, zu dir", Motette für zwei Lhöre (achtstimmig) b) Hugo Diftler (geb. 1908): Reformations-Motette für gemischten Lhor Nächste Vesper, Sonnabend, den 24. November 1934 (Vorabend des Totensonntag»), abends 6 Uhrr Hugo Distlerr „Totentanz", op.12, Nr.2: Mitwirkende: Zwei Sprecher und der Kreuzchor Liepsch L Reicharüt, Dres-en