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b) „Von den zwei Hasen 4 ' Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal sahen einst zwei Hasen, fraßen ab das grüne Gras bis auf den Rasen. Als sie sich nun satt gefressen hatten, setzten sie sich nieder, bis daß der Jäger kam und schoß sie nieder. (vor 1820; bearbeitet von A. v. Othegraven) Als sie sich nun aufgerappelt hatten und sich besannen, ob sie noch das Leben hatten hüpften sie — haha! — von dannen. c) „Der Kuckuck und der Jägersmann“ Auf einem Baum ein Kuckuck — Sim sala dim bam ba-sala du-sala dim auf einem Baum ein Kuckuck saß. 1 Da kam ein junger Jägers — Sim sala dim bam ba-sala du-sala dim da kam ein junger Jägersmann. d) Bruder Malcher Unser Bruder Malcher, der wollt a Reiter wärdn, doch hat er keenen Sabel und konnte keener wärdn. Die Mutter nahm die Feuerzange und hat se Malchern umgehange. Reit, Malcher, reit! Unser Bruder Malcher, der wollt a Reiter wärdn, doch hatt er keene Stiefel und konnte keener wärdn. Die Mutter zog, so gutt se kann, ihm a paar Wassereimer an. Reit, Malcher, reit! e) Schwewelhölzle (Bergische Volksweise; A. v. Othegraven) Der schoß den armen Kuckuck — Sim sala dim bam ba-sala du-sala dim der schoß den armen Kuckuck tot. Doch als ein Jahr vergangen — Sim sala dim bam ba-sala du-sala dim da war der arme Kuckuck wieder lebendig. (Schlesisches Volkslied; 1842 aulgezeichnet von Bernhard Scholz) Unser Bruder Malcher, der wollt a Reiter wärdn, doch hatt er keene Handschuh und konnte keener wärdn. Die Mutter macht en Hirsebrei und steckte Malchers Hände nei. Reit, Malcher, reit! Unser Bruder Malcher, der wollt a Reiter wärdn, doch hatt er keene Sporn nicht und konnte keener wärdn. Die Mutter nahm vom Bock de Hörner und gab se Malchern statt de Spörner. Reit, Malcher, reit! Unser Bruder Malcher, der wollt a Reiter wärdn, doch hatt er keen Pferd nicht und konnte keener wärdn. Die Mutter bracht die schwarze Kuh und sagte: Malcher, reit ock zu! Reit, Malcher, reit! (1840; bearbeitet von Wilh. Berger) Schwewelhölzle, Schwewelhölzle, Schwewelhölzle muß mer han, daß mer alle Ogenblicke Fürlä machen kann. Mädel, seid doch nit so stolz, braucht eer doch wohl Schwewelholz; wenn eer wollt ä Süpplä koche, müßt eer doch wohl Fürlä mache, müßt eer Schwewel han. La, la, la. Schwewelhölzle, Schwewelhölzle, Schwewelhölzle muß mer han, daß mer alle Ogenblicke Fürlä machen kann. Wenn der Abend länger wird und der Fuchs den Winter spürt, will der Handelsmann nit schlafe, und noch was im Stühle schaffe, muß er Schwewel han. La, la, la. Schwewelhölzle, Schwewelhölzle, Schwewelhölzle muß mer han, daß mer alle Ogenblicke Fürlä machen kann. Unser Hans, der arme Tropf, stieß sich gar ein Loch in Kopf; um nit wieder anzurenne, muß er die Latern anbrenne, muß er Schwewel han. La, la, la. Schwewelhölzle, Schwewelhölzle, Schwewelhölzle muß mer han, daß mer alle Ogenblicke Fürlä machen kann. Wenn bei Nacht in stiller Ruh unser Kühla macht Mu Mu, muß die Gretel gleich uffstehe, muß dem Kühla bald nachsehe, muß sie Schwewel han. La, la, la. Schwewelhölzle, Schwewelhölzle, Schwewelhölzle muß mer han, daß mer alle Ogenblicke Fürlä machen kann. Wenn das Würmchen finster leit und nach seinem Breichen schreit, wär’s gar eine schlechte Sache, wollt die Frau nit Fü’r anmache, muß sie Schwewel han. La, la, la. flbgau-Buchdruckerel. Dr.-Blasewltz