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d) Johannes Grahms: Die Äüll'crin Die Mühle, die dreht ihre Flügel, der Sturm, der saust darin, und unter der Linde am Hügel — da weinet die Müllerin. 2. Latz sausen den Wind und brausen, ich habe gebaut aus den Wind, ich habe gebaut auf die Schwüre, - da war ich ein törichtes Kind. 4. Wo ist, der sie geschworen? — der Wind nimmt die Klagen nur auf. Er hat sich aufs Wandern verloren, — es findet der Wind ihn nicht auf. Ehamisso. o) Johannes Drahms: Dcr Bräutigam Z. Noch hat mich der Wind nicht belogen, der Wind, der blieb mir treu, nun bin ich verarmt und betrogen, — die Schwüre, die waren nur Spreu. Bo» allen Bergen nieder so fröhlich Grüßen schallt, — das ist der Frühling wieder, der ruft zum grünen Wald l Wir reiten so geschwinde von allen Menschen weit, da rauscht die Luft so linde in Waldosoinsa-mkeit. Ein Liedchen ist erklungen herauf zum stillen Schloss, — dein Liebster hat's gesungen, der hebt dich auf sein Nah. Wohin? im Mondenschimmer so bleich der Wald schon steht. — Leis rauscht die Nacht, — frag nimmer, wo Lieb' zu Ende geht. Eiche udorff. 3. Felix Mendslssohn-Dartholdy: Variation 8enieu8e8 für Marner, op. 4't 4. Drei Gesangs n) Iohanneo Vrahms: „W a l'c> c-n a ch l", tLiior. nz> 62 Woldesnacht, du wuuderkühle, die ich tausendmale grüß Fernes Zlötenlied, vertöne, das ei» weites Lehnen rührt, noch dem lauten Weltgewühle, o, wie ist dein Rauschen süß l die Gedanken in die schöne, ach, mißgönnte Ferne führt. Träumerisch die müden Glieder berg ich mich ii s Moos, Laß die Waldesnacht mich wiegen, stillen jede Pein, Und mir ist, als würd' ich wieder all der irren Qualen los l und ein seliges Genügen, saug ich mit den Düften ein. 6n den heimlich, engen Kreisen wird mir wohl, du wildes Herz, und ein Friede schwebt mit leise» Flügelschlägeu niederwärts. Singet, holde Vogellieder, mich in Schlummer sacht l 6rre Qualen, löst euch wieder, wildes Herz, nun gute Nacht l Paul Hegse. b) Felix Msndslsjohn-Dartholdy: KrütU'iugsl'icö, für eine Lolosiimme mit Klavierbegleitung, ox>. 1. Ls brechen im schallenden Neigen, die Frühlingsstimmen los, sie können's nicht länger verschweigen, die Wonne ist gar zu groß l Wohin? Sie ahnen es selber kaum, es rührt sie ein alter, ein süßer Traum l 2. Die Knospen schwellen und glühn und drängen sich an das Licht und warten im sehnenden Blühn, daß liebende Hand sie bricht. Wohin? Sie ahnen es selber kaum, es rührt sie ein alter, ein süßer Traum l Z. Und Frühlingsgeister, sie steigen hinab in der Menschen Brust und regen da drinnen den Neigen der ewgen Ougendlust. Wohin? Sie ahnen es selber kaum, es rührt sie ein alter, ein süßer Traum l E. Klingmann. o 2 8 4-