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2. Heinrich Lemacher (geb. 1891): Aus den „Gesängen für ge- mischfen Chor nach Goelhe'schen Dichlungen“, Werk 37,1. a) Gegenwart Alles künde! dich an! Erscheine! die herrliche Sonne. Folgst du, so hoff ich es, bald. Triiis! du im Garien hervor. So bis! du die Dose der Dosen, Lilie der Lilien zugleich. Wenn du im Tanze dich regst. So regen sich alle Gestirne Mi! dir und um dich umher. b) Zum neuen Jahre Nach!! und so war' es denn Nach!! Nun überscheinsl du des Mondes Lieblichen, ladenden Glanz. Ladend und lieblich bis! du. Und Blumen, Mond und Gestirne Huldigen, Sonne, nur dir. Sonne, so sei du auch mir Die Schöpferin herrlicher Tage. Leben und Ewigkeit isl's. Zwischen dem AHen,zwischen dem Neuen Hier uns zu freuen, schenk! uns das Glück, Und das Vergangene heißt mil Vertrauen Vorwärts zu schauen, schauen zurück. Stunden der Plage, leider, sie scheiden Treue von Leiden, Liebe von Lust. Bessere Tage sammeln uns wieder. Heitere Lieder stärken die Brust. Dankt es dem regen wogenden Glücke, Dankt dem Geschicke! Männiglich Gut; Freut euchdesWechselsheitererTriebe, Offener Liebe, heimlicher Glut. Andere schauen deckende Falten Über dem Allen traurig und scheu. Aber uns leuchtet freundliche Treue; Sehet, das Neue findet uns neu. Leiden undFreuden.jener verschwundnen. So wie im Tanze bald sich verschwindet, Sind die Verbundnen fröhlich gedenk. Wieder sich findet liebendes Paar; O des Geschickes seltsamer Windung! So durch des Lebens wirrende Beugung Alte Verbindung, neues Geschenk! Führe die Neigung uns in das Jahr. 3. Günlher ßaphael (geh. 1903): Psalm 104, für zwölfslimmigen Chor, Teil-Uraufführung (Die Uraufführung des ganzen Werkes findet am 20. Januar 1932 im Gewerbehaus statt) Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; du wölbest es oben mit Wasser; du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehst auf den Fittichen des Windes; der du machst Winde zu deinen Engeln und zu deinen Dienern Feuerflammen; der du das Erdreich gegründet hast auf seinen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich. Mit der Tiefe decktest du es wie mit einem Kleide, und Wasser standen über den Bergen. Aber von deinem Schellen flohen sie, von deinem Donnern fuhren sie dahin. Die Berge gingen hoch hervor, und die Täler setzten sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum das Erdreich bedecken. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!