Ich muß vor Schurerzen sterben schier. Vom Bienlein ich's bekommen; Mich wundert, wo dies kleine Thier- So große Macht genommen. Zu lachen fing die Mutter an. Sprach: was hör' ich jetzunder. Hat dir das Bienlein Leid gethan? Das laß dir sein kein Wunder, Du bist ja auch ein kleines Kind Und thust oft großen Schaden Denen, die da viel größer sind, Drum laß, drum laß dein Klagen. (Daniel Friderici, Mnsikal. Sträußlein, 1624, Tom. II, 5.) 11. Heinrich Schlitz, geboren 1585 zu Köstritz im sächsischen Voigtlande, trat 1599 als Kapellknabe in die Kapelle des Landgrafen Moritz von Kassel, der ihn 1609—1611 in Venedig bei Johannes Gabrieli weiter ausbilden ließ. Als 1612 sein Gönner starb, kehrte er in seine Stellung als Organist nach Kassel zurück. 1615 folgte er einem Rufe des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen nach Dresden, wo er von 1617 an als kurfürstlicher Kapellmeister angestellt wurde. In diesem Amte, das er auch unter den schwierigsten Verhältnissen mit außer ordentlichem Erfolge verwaltete, ist er 55 Jahre lang verblieben. Daneben war er auch als Komponist zahlreicher, hochbedeutender geistlicher und welt licher Tonstücke thütig. Er starb 1672 als Oberkapellmeister im Alter von 87 Jahren. Motette für 2 Chöre. Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er thut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heil'gen Arm. Der Herr läßt sein Heil verkündigen, vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel. Aller Welt Ende sehen das Heil unsers Gottes.