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1. Zwei Männerchöre: a) Ständchen (mit Klavierbegleitung) Zögernd stille, in des Dunkels nächt'ger Hülle sind wir hier, und den Finger sanft gekrümmt, leise, leise, pochen wir an des Liebchens Kammertür. Sucht ein Weiser nah und seine Menschen einst mit der Laterne; wieviel seltner dann als Gold, Menschen uns geneigt und hold? Drum, wenn Freundschaft, Liebe spricht, Freundin, Liebchen, schlaf du nicht. b) Serenade Wenn vom Berg mit leisem Tritte Luna wandelt durch die Nacht, eil ich zu des Liebchens Hütte, lausche, ob die Holde wacht. Seh ich dort die Lampe glühen in dem stillen Kämmerlein, möcht ich wie der Lampe milder Schein spielend um die zarten Wangen ziehen. Karl Pembaur Doch nun steigend, hebend, schwellend mit vereinter Stimme Laut rufen aus wir hochvertraut. Schlaf du nicht, wenn der Neigung Stimme spricht. Aber, was in allen Reichen, war dem Schlummern zu vergleichen? Was du hast und weißt und bist, zahlt nicht, was der Schlaf vergißt? E. Röhrig Mit des Lichtes schönsten Strahlen zög' ich um mein liebes Kind, Farben wollt' ich um sie malen wie sie nur am Himmel sind; sänke Schlummer ihr aufs Auge, löschte sie des Lämpchens Schein, war ihr letzter süßer Blick noch mein, und ich stürbe sanft an ihrem Hauche. Drum statt Worten und statt Gaben sollst du nun auch Ruhe haben. Noch ein Grüßchen, noch ein Wort, es verstummt die frohe Weise, leise, leise schleichen wir uns wieder fort. Grillparzer. Nimmer darf ich um sie weben wie der Lampe milder Schein, doch mein Lied darf zu ihr schweben darf der Liebe Bote sein. Schwebt drum Töne meiner Laute, zu des Liebchens Kämmerlein, wieget sie in süße Träume ein, und dann flüstert: „Denke mein, du Traute!" W. Hauff. 2. Vier deutsche Volkslieder für Bariton 3. Zwei Männerchöre: a) Der Steirer Land (Tenorsolo: A. H. Walter Sklarek) Walther Moldenhauer Hoch vom Dachstein, wo der Aar noch haust, bis zum Wendenland am Bett der Saav, wo die Sennerin frohe Jodler singt und der Jäger kühn sein Jagdrohr schwingt: dieses schöne Land ist mein Heimatland, ist mein liebes teures Heimatland, dieses schöne Land ist mein Steirerland, ist mein liebes teures Heimatland. Wo Schalmeienklang früh den Schläfer weckt, wenn der Nebel noch die Täler deckt, wo auf dunklem Pfad frohe Rinder ziehn, wenn im Sonnenstrahl die Alpen glllhn: dieses schöne Land ... Wo der Eemsbock leicht über Felsen jagt und der Büchse Knall das Echo weckt, wo dem Steirer traut jede Scholle sagt, s'ist die Erde, die dein Liebster deckt: dieses schöne Land . .. Jacob Dirnböck.