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LIEDER F. Schubert (1797-1828). a) Lachen und Weinen. La, la, la la Ha, ha, ha, ha Lachen und Weinen zu jeglicher Stunde Ruht bei der Lieb’ auf so mancherlei Grunde. Morgens lacht' ich vor Lust, Und warum ich nun weine Bei des Abends Scheine, Ist mir selb nicht bewusst. La, la, la la Ha, ha, ha, ha Weinen und Lachen zu jeglicher Stunde Ruht bei der Liebe auf mancherlei Grunde. Abends weint' ich vor Schmerz, Und warum du erwachen Kannst am Morgen mit Lachen, Muss ich dich fragen, o Herz. Robert Schumann (1810—1856). b) Im Es zog eine Hochzeit den Berg entlang. Ich hörte die Vögel schlagen. Da blitzten viel Reiter, das Waldhorn klang, das war ein lustiges Jagen. Op. 75, Nr. 2. Walde. Der Bräutigam küsste die blasse Braut; die Mutter sprach leis: „Nicht klagen!” Fort schmettert das Horn durch die Schluchten laut, es war ein lustiges Jagen. Und eh’ ich’s gedacht, war alles verhallt. Die Nacht bedecket die Runde; nur von den Bergen noch rauschet der Wald, und mich schaudert im Herzensgründe. J. v. Eichendorff. Johannes Brahms. Op. 93a. Nr. 4. c) Fahr wohl. Fahr wohl, o Vöglein, das nun wandern soll, Fahr wohl, o Blättlein, das nun fallen soll; der Sommer fährt von hinnen, dich hat rot angestrahlet du willst mit ihm entrinnen: der Herbst im Tod gemalet: Fahr wohl, fahr wohl! Fahr wohl, fahr wohl! Fahr wohl, fahr wohl Liebes, das nun seiden soll! und ob es so geschehe, dass ich nicht mehr dich sehe: Fahr wohl, fahr wohl! Friedr. Riickert. REITER. UND LANDSKNECHTSLIEDER. Orlando di Lasso (1520—1594). a) Landsknechtsständchen. Mädchen, du gnadenreiches, mir armen Knecht genad! Ein Landsknecht unterm Fenster ist dir gut Kamerad. Don don diri diri don! Tust gut, auf mich zu hören, wie schön ich singen kann: So weich, so voll Verlangen, wie's ziemet dem Galan. Don don diri diri don! O dass ich wär’ dein Jäger, ich brächt' dir von der Jagd Ein frommes, braunes Rehlein, dir gleich, liebsüsse Magd. Don don diri diri don! Kann dich mein Sang nicht rühren, schleich ich mich still davon. Petrarca sass auch durstig am Quell des Helikon. Don don diri diri don! Sobald du mich erhörest, hast Du mich zahm gemacht; Kannst streicheln deinen Landsknecht, ohn' Sorg' bei Tag und Nacht. Don don diri diri don! b) Bitte an Sankt Raphael. Lied aus dem dreissigjährigen Krieg. Köln 1623. Trost’ die Bedrängten und hilf den Kranken, Fieber und Plagen sich zu uns schlagen, o hilf, Sankt Raphael! Sankt Raphael! Bresten und Schaden uns überladen, o hilf, Wann wir uns legen, tu’ unser pflegen, Sankt Raphael! Sankt Raphael! Ach, tu' das Beste, halt' ab die Peste, Unsere Schmerzen nehme zu Herzen! O hilf, Sankt Raphael! Sankt Raphael!