MADRIGALE. Hubert Waelrant (um 1517—1595). a) An die Musikanten. Musikanten, die ihr froh uns singt und tiriliert und jubiliert nach Noten, o sorgt, dass euer Sang auch lieblich klingt, dem Sinn gemäss, wie er im Lied geboten. Ein Beispiel nehmt am Vöglein in den Zweigen, das sich erfreut an seinem schlichten Sang; mit offnem Ohr stets achtet auf den Klang! Im andern Fall ich Schweigen euch empfehle. Doch bitt' ich sehr euch; sorget nur allzeit, dass nie ihr singt, wenn trocken eure Kehle! J. Chr. Haiden. herausg. v. W. Barcley Squire b) Mach mir ein lusdg’s Liedelein. Mach mir ein lustigs Liedelein, Dern weder vil noch wenig sein, die solches können singen, und solltn sie drob zerspringen. Doch das man darnach tantzen kan, so wirds g'wiss g'fallen jederman. Darfst nich vil drinnen observiern den Ton wie sich's sonst wil gebürn. Machs nur schlecht nach der Pauss hinein, wie es dir jetzt mag fallen ein, doch das man darnacht tantzen kan, so wirds g'wiss g'fallen jederman. G. Gastoldi (1556—1622). c) Amor im Nachen. Fahren wir froh im Nachen, Himmel und Erde lachen. Fa, la la la. Reihen uns Paar zu Paaren, das ist ein herrlich Fahren. Fa, la la la. Da tönt ein Stimmlein leise: Saget, wohin die Reise? Kommet hergeflogen, Knäblein mit Pfeil und Bogen, wär gerne mit gezogen. Da hört man rings erwachen, Lieder und Scherz und Lachen: „Lasst ihn in den Nachen! Will er auf Herzen zielen, ei, lasst das Knäblein spielen”. Fa, la la la. KNABENCHOR. Arnold Mendelssohn (Geb. 1855). Op. 42, Nr. 8. Immer, wenn der Märzwind weht Immer, wenn der Märzwind weht, spielen kleine Mädchen Ball: rote Schürzen, blaue Schürzen, blonde Zöpfe, braune Zöpfe, zwischen grauen Häusermauern, die der letzte Sonnstrahl streift; bunte Bälle, graue Bälle schleudern kleine, rote Hände, bunte Bälle, graue Bälle fangen blaue Händchen auf, Hei! wie blau der Ostwind färbt! Heisa! wie die Bälle fliegen! Klitsch! Klatsch! Klitsch! Klatsch! La la la la la la la. Fernher, wie aus Märchengärten, weht ein Duft, streicht um blond und braune Zöpfe, wärmt die rot und blauen Hände, weht um graue Häusermauern: Veilchen! Th. Köstlin. PAUSE