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ß 5. Gemeinsamer Gesang: Mel. von 2oh. Herm. Schein V Z Mel.: Machs mit mir, Gott — Warum sollt ich nun traurig sein. Weil ich so wohl bestehe, Beklei-t mit Iesu Unschul- rein. Wie eine Braut hergehe? Gehab -ich wohl, -u schnöde Welt; Bei ihm zu leben mir gefällt. 2oh. Herm. Schein, Leipzig 1628. D Das Lied „Machs mit mir, Gott, nach deiner Gut", dem diese Strophe entstammt, V ist vom Thomaskantor Schein gedichtet als Trostlicd auf Len Tod der Frau eines Rates D und Baumeisters, der zugleich Kirchen- u. Schulvorsteher zu St. Thomas in Leipzig war). Z Vorlesung, Gebet und Segen. V b. Johann Philipp Krieger: D Trio-Sonate ff clur mit Gcgel (Lanon in unisono. ^ckgAio. -VieZro. ^ciagio. Liacconetts. I (Ausgabe Max Seifsert. — Zum I.Male) Z 7. Gottsrieö Vopelius (geb. 28. Jan. 1635 zu Herwigsdorf b Zittau, gest. 3. Febr. 1715 in Leipzig): „Gott sei Dank"! Dster-Notette für 5 stimmigen Lhor aus -em „Neuen Leipziger Gesangbuch" (1682) (Ausgabe Arnold Mendelssohn. — Uraufführung) ß Gott sei Dank, -er uns -en Sieg gegeben hat -urch Iesum Lhristum Z unfern Herren 1 — Victoria, Victoria! 2n Schein'« Kantate „Christ lag in Todesbanöen" wir- ein erster Schritt getan auf jenem Wege, auf dem ein Seb. Bach ans Ziel gelangte, insbesondere zu -er Lhoralkantate, die 120 Jahre später als einer der Gipfel von Bachs Kirchenkunst aufragen sollte (Arthur Prüfer). Schein hat die Luthermelodie in den Tenor gelegt, die „konzertierenden" beiden Soprane behandeln sie in freien Imitationen. Am Schluffe läßt er die ^ freudige Stimmung in Alleluja-Gesängen austönen, die an die 2ubilationen der alten Kirche erinnern. Der Herausgeber glaubte (das antiphonische Klangbild gewissermaßen ergänzend) den 3 Singstimmen Scheins eine vierte (Baß) hinzufügen zu dürfen, obwohl der Komponist die Anweisung gegeben. D der Baß solle instrumentaliter und ohne Text musizieren, 2m Hinblick auf die schwankende Praxis der damaligen Zeit dürfte jedoch gegen sein Hinzu treten kaum etwas einzuwenden sein. 2oh. Lhr. Schmtöt's Kantate „Labe mich", von dem bekannten Musik forscher O,. B. Engelke aufgefunden und Rich. Buchmayer in Dresden ge widmet, interessiert besonders dadurch, daß sie von einem jener Dresdner Tonmeister stammt, deren Musik bisher als verschollen galt. Schmidt war in Dresden kurfürstlicher Dberkapellmeister, vorher Kammerorganist. 2oh. Georg III. hatte ihn beim Kapellmeister Christoph Bernhard studieren und 2oh. Georg IV. 1694 eine Reise nach Italien machen lassen. 2n Matthesons Lrilica musica (1722) findet sich ein Brief von ihm abgedruckt,» in dem er sich als einer der von Mattheson gewählten Schiedsrichter über -en Wert der Solmisation ausspricht. Große Erfolge hat Schmidt als Kompositions lehrer erzielt. Die Kruzianer L. H. Graun und Ehr. Gottl. Schröter (dessen Z Name in der Geschichte des Hammerklavieres eine wichtige Rolle spielt und " den sich A. Lotti als Kopisten auserkoren halte) gehören zu seinen Schülern. Ein französisches Divertissement „I-e8 gnaties ssisons", Las in Dresden 1719 - bei Gelegenheit der berühmten Dermählungsfeierlichkeiten zur Aufführung kam, galt bisher als das einzige größere, von Schmidt erhaltene Werk. Aus seiner Kantate „Labe mich" ist zu ersehen, in welcher Weise damals in der (noch protestantischen) Schloßkapelle zu Dresden der Sologesang zu Worte kam. Mitwirkenüe: Der Kreuzchor. Solistin: Maria Lieschke (Sopran). Grgel: Hanns Ander-Donath (i. B ). Kammer-Grchester: LolleZgum mubicum Oucisnum. Leiter: Prof. Dtto Richter. Nach der Vesper Turmblasen (Posaunenchor v. P. Adoif Müller): D 1. „Der Herr ist mein getreuer Hirt", Choral a. d. Kantate „Du Hirte Israels" D N v. Seb. Bach. 2 „2st Gott mein Schutz und treuer Hirt" a. d. Kantate „2ch bin D U ein guter Hirte" v. Seb. Bach. 3. „Drum fahret immer hin, ihr Eitelkeiten" a. d. Z Z Kantate „Liebster Immanuel" v. Seb. Bach. 4. Turmfuge (Nr. 12 der „lZuatri- D D cinis") v. Gottfried Reiche (1696). Morgen '/slO Uhr: „Gott sei Dank" von Gottfried Vopeltus. Liepsch Lr Reichardt. Dresden