Volltext Seite (XML)
Vesper in der Kreurleiroke. Dresden, Lonnsbenck, cken 6. vecember 1902, n^ckm. 2 I7kr. 1. Oskar Wermann: Oa^icals aus der 2. Orgel-Sonate (op. 70), gespielt von Herrn M. Birn. 2. Heinrich Schütz (1585-1672): Sechsstimmige Motette. Das ist ja gewißlich wahr und ein theuer werthes Wort, daß Jesus Christus kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir vornehmlich Jesus Christus erzeigete alle Geduld zum Exempel Denen, die an ihn glauben sollen zum ewigen Leben. Gott, dem ewigen Könige, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen sei Ehre und Preis in Ewigkeit Amen. 3. G. F. Händel: Arie aus dem „Messias", gesungen von Fräulein Valerie Waller aus Wien. Erwach' zu Liedern der Wonne, frohlocke, du Tochter Zion, und jauchze, du Tochter Jerusalem! Blick' auf, dein König kommt zu dir. Er ist ein Gerechter und ein Helfer und bringet Heil allen Völkern. 4. ttzemeinde: Gesangbuch Nr. 21, l. 2. Gott sei Dank durch alle Welt, der sein Wort beständig hält und der Sünder Trost und Rath zu uns hergesendet hat. Was der alten Väter Schar höchster Wunsch und Sehnen war, und was sie geprophezeit, ist erfüllt nach Herrlichkeit. Vorlesung. 5. Christian Sinding: für Violine, gespielt von dem Kgl. Kammer musikus Herrn Carl Braun. 6. Oskar Wermann: Geistliches Lied (op. 82 Nr. l), gesungen von Fräulein Valerie Waller. Ich klopfe an zum heiligen Advent Und stehe vor der Thür; O selig, wer des Hirten Stimme kennt Und eilt und öffnet mir. Ich werde Nachtmahl mit ihm halten, Ihm Gnade spenden, Licht entfalten, Der ganze Himmel wird ihm aufgethan — Ich klopfe an! Ich klopfe an, da draußen ist's so kalt In dieser Winterszeit, Vom Eise starrt der finst're Tannenwald, Die Welt ist eingeschneit; Auch Menschenherzen sind gefroren; Ich stehe vor verschloss'nen Thoren, Wo ist ein Herz, den Heiland zu empfah'n? Ich klopfe an! Ich klopfe an, sähst du mir nur einmal Jn's treue Angesicht, Den Tornenkranz der Nägel blutig Mal — O du verwürsst mich nicht! Ich trug um dich so heiß Verlangen: Ich bin so lang' dich suchen gangen; Vom Kreuze her kam ich die blut'ge Bahn — Ich klopfe an! Ich klopfe an! Jetzt bin ich noch dein Gast Und steh' vor deiner Thür. Einst. Seele, wenn du hier kein Haus mehr hast, Dann klopfest du bei mir, Wer hier gethan nach meinem Worte, Dem öffn' ich dort die Friedenspsorte; Wer mich verstieß, dem wird nicht aufgethan! — Ich klopfe an! Iah. Christoph Bmtz (1643—1703): Motette für 2 Chöre. Herr, Herr, ich warte auf dein Heil. Choral: Ach, wie sehnlich wart' ich der Zeit, wenn du, Herr, kommen wirst und mich aus diesem Herzeleid zu dir im Himmel führst. Ach, wie sehnlich wart' ich auf dich, o komm' und hole mich.