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Vesper in der Nnuenkirche. Dresden, Sonnabend, den 29. Decbr. 1894, Nachm. 2 Uhr. 1. Kantaste für Orgel über den Choral „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren" von Niels W. Gade. 2. Küntstimmiges Weihnachtskied von C. G. Reissiger (1798 — 1859). Es ist ein' Ros' entsprungen aus einer Wurzel zart; wie uns die Alten snngen, aus Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt, ist Maria, die reine, die uns das Blümlein bracht. Ans Gottes ew'gem Rath hat sie ein Kindlein g'boren und ist blieben ein' reine Magd. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem Hellen Scheine vertreibt's die Finsterniß, wahr' Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allen Leiden, rettet von Sünd' und Tod. 3. Meistnachtstied für Alt, Violine und Orgel von G. Pittrich. (Das Alt-Solo hat Fräulein Manja Frejtag, Concert- und Oratoriensängerin, das Violin-Solo der Königl. Kammermusikus Herr Adolf Elsmann gefälligst übernommen.) Geschlagen hat die Stunde; ihr Menschen, Groß und Klein, ich bring' euch sel'ge Kunde, bring' Licht und Gnaden schein; zur Wahrheit wird mein Traum. O sei gegrüßt, du lieber, du holder Weihnachtsbaum. Christkindlein steiget nieder vom hohen Himmelsthron'; es brausen Jubellieder, Gott sendet seinen Sohn. Die heil'ge Weihenacht — sie kehret euch nun wieder, Christkindlein bald erwacht. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 66, 1. Helft mir Gottes Güte preisen, ihr Christen, stimmet ein, mit Sang und andern Weisen ihm allzeit dankbar sein, vor nehmlich zu der Zeit, wo sich das Jahr will enden, die Sonn' sich zu uns wenden, das neu' Jahr ist nicht weit. Borlesun g.