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Vesper in der KreuMrche Dresden, Sonnabend, den 8. März 1890, Nachm. 2 Nhr. 1. Aantalie für Orgel sk'-mo») von M. Brosig. 2. mut«r ' für Chor und Solostimmen (z. I. M.) von von E. Fr. Richter, (l. Theil.) Stand die Mutter voller Schmerzen an dem Kreuze, weint von Herzen, da ihr Sohn von Qual verzehrt. Durch die Seele, angsterfüllet, grambeladen, wehumhüllet, schneidet tief des Jammers Schwert. O wie traurig, da dem Tod nah' sie den eingebornen Sohn sah, war die Mutter, benedeit! Wie sie zaget schmerzzernaget, angeplaget, laut aufklaget ob des Sohnes Schmach und Leid! Wessen Auge sollt' nicht weinen, da die reinste aller Reinen beugt so herber Qual Gewicht? Wer kann ohne Gram wohl schauen, schau'» die Krone aller Frauen, da das Mutterherz ihr bricht? Unsre Schuld sah sie ihn tragen, sah von Geißeln ihn zerschlagen, daß sein Blut zum Himmel raucht, sah den theuren Sohn erblassen, da er trostlos, gottverlassen, seine Seele von sich haucht. Heiland, Quell der reinsten Minne, deiner Schmerzen mach' mich inne, daß ich wein', ob deiner Plag'! Laß mein Herze so entbrennen, Christ, dich lieben und erkennen, daß ich dir gefallen mag! O, mein Heiland, alle Wunden, so am Kreuz du hast empfunden, präge meiner Seele ein! Alle Plagen laß mich tragen ohne Zagen, ohne Klagen, deine Qual sei meine Pein. 0 ,-i'ux uv«. Geistliches Lied von Cunrad Michael (um l560) für eine Singstimme und Orgelbegleitung von Osk. Wermann, gesungen v. Herrn Cnrt Sommer, Schüler des König!. Conservatoriuni für Musik. Sei gegrüßet, Jesu, du einiger Trost in dieser Zeit deines Leidens groß. Gieb den Frommen Beständigkeit und den armen Sündern Barmherzigkeit. O Gott, du hohe Dreifaltigkeit, dich lobet alle Christen heit, erlöst durch des Kreuzes Bitterkeit. Alach uns selig, Herr Gott, in Ewigkeit. 4. Gemeinde: Gesangbuch dir. 210, l. Einer ist's, an dein wir hangen, der für uns in den Tod gegangen und uns erkauft mit seinem Blut. Unsre Leiber, unsre Herzen gehören dir, o Mann der Schmerzen, in deiner