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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 16.02.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-16
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
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Dresdner Nachrichten Ar. 79 mir«eibaiM.hen Betrieben nur tnlvsein ein Unterst»»«» ge- aiacku , nirde at» man »ick, in de» grineinmirttchaftlichen Be- »rieben noch viei leichter u»n> Streik»«« eliticktlteiie. weil man stier mi> qerl»g-ren Widerständen und Risiken rechnen >u lönnen gianbi Vor r>>ck>e iao inan s ande-s Hi.' ui, in tu 'azial Xinol lalt'.hen Scstiicke» and in der >v,ialdet.>otk>it>'chen 6iri>r ft»r,nii hinaeiviiseit ivorde», das« na>l> Dlirchsühiung acr Sockattü riina und Koinniuiiaittielung das wirnchattliche Streit», nociiwupi ubel,>ü,'s>g sei» 'verde, denn wo es triu: Privatoitteili hinec gebe. wo oee ikletlied getnesnniipig vrr- waltet werde, oa geve ca auch keine :'insd-ntuna mehr. du cj aiio tc u i'>l»»d zum Ltrel'e» mehr vorhanden. Wenn ,,-vt >ni, >Sr»»d der gemachte» Ersahrlttlge» einer der irisiigen Führer der Sozialdemokratie zugesteben »mb, das; in den gcnieinnützi ien Bet,irden nicht weniger, sondern nvch mein und nach leichtsinniger geslreitt wird als in den Pri»,übet» icben. ii> deoruiek daS eine Bankrott. - r k i ä r n v a der S o z t a l I s i e r u n g S - und Kam m n n a I i i i; r » » g S g e d a n k e n s. wie sie ve rnichlender nicht „röiichr ii'rrdr» kann Mai, überiegk' nicht »u: tcuici ind mit iingehein '» ZuiMüneit statt Gewinne» arb >!en die wziaiilierien und taiiimiiiialisiritr„ 'Vetricbe. loiio rn sie kvingcn den Aibeileco. Viiigestcliteii und kramte» uniil ein mal eine Bcsstrnno ,1,10 Vage, dir sie zilsrieden and die tiri' ' iinri iliilsia nack't Äckoht adcr riwriirii li' tick in de >:ig ,ini ,b,e Widcisiai.ostiali ariirn Streiks ichwöcher iu> Ist, gleich ui oen Privatbetriebe», ,o da» sie dir Arbeit nehmer immr nach geioiiiei inanen zum SirRken anreizen. Das i r at'.rrdina» eine F eststeilnng des ..VorwärlS". dir dir ktzage der ,vu»Il,irrten lind toininuuattsietlen Betriebe lioch empor sthnellon nuist. so das; jeder Unbefangene not n.-diiinirii .n den: Nitril „Gewogen und ui leicht Rinnden" ivmiii, !- mii»;. Man wird da» Zugeständnis Stai ipsers in luliiinl allen denen iininer wirdr, enlgrgenhaitcn müssen. Ue r> va aller »»günstigen Eisahrungen nvcu immer Soziastnernngs- "»d Kommunaiisiernngserperimente aller .'iri na. >!'iilaaen und dniihzust'tzen inriuitien." Der neue Entwurf Uber Mieterschutz und Mietsemlgungsämier mild am Mittwoch den llieichsioirlimaiiSrai beschäsngeu Da auch der Reichstag am DienStag das 'lleichsmieiengesetz be iprocken xu, in nNit die Woche im Zeichen der Mteionesri)- aemin.u Ter Almau Ser .lwaiiadwirtschail im Mieldiueie» all .lUn'alilich ersolaeii Auch die tlieaieruna erleiilil Sie ^chidiichen de. .niaeiiblntUchen 'lieaeluna an. machte anüi den . aäen.uuwaiid Nir den Äleliarüeuai't'ar.n der riwanaswirt -chai, Ser aunaliernd -'it Millianen Marl neruriachi. bald raren kam.ein Ader i n r » n „ e s ä l> r i I) I a >, r e rechnet ai a n n v ch mit der ri w a II a d m t r t s ch a s t in iraend- üiie. .vvriii W i.irend das N e l rii s m i e t e u a e i e d den versuch machi Sie liXiduna udeimasua livnei Mieiszinie zu der bindern, null Ser Mieter » ch n o e n t n> u r s den Mieter aar e.ner aeaea seinen Willen erivlaendrn Beenüiaunti ieines l't'ierr-d» rd»i>!>iües ivweit schiivrii. als iich dies mit den be ie.nuai.il .liu.rrsien des ditei nieiers traend dereineii labt. Ter tsuuauri ichaisi eine einticuliche Negeiunü iür dud Reich und urm engere ürriie iür die Sprüche der Mietseiiii.iunad amier, uae> acren Arbeit Sie Meinungen geteilt sind. In .liiknni'i werden die .trompeten.',en für ordentliches i'icricht, Ätieiaelniauaasami. Wotmuiigdaml besser abgegrenzt ieiu und das Tiiicheniander oerichiedener Spruclibebdrden ans boren. Ter neue lFntivnrs schasst ein neues Recht und ed liegt im Iuteiebe der AUgemetnbeit, dieses Recht k.unen zu lernen. Ter iSmi.ouis sehi für Mieidernältnisse über bauiie an Siel!, aes nach dem Vertrage oder V. M i>i. de- e,.unde>en guuaiaunasr.'chieö ded Vermieters ein richier- li.Nes R.chi zur Aindeaung von RiietvcrKaltnilsen durch Urteil TuS mündignngsrechi aeS Vermieters wird also de- miiig Taneven regelr das iv.eietz auch die Mtewerhalinisse der Nnieemieter und eiwanasnueter, die ebensaU» gegen .bren WiUen nicht gekündigt werden können. tdine Anftiebniig des Mietverdülinisled ist al>» in Zukunft nur möglich: ' W-'nu der Mieter kündigt oder Mieter und Vermieter sich üb er m Uindiguna einigen, r. Im Älagewege ivegcn '^e- ka'.irdiing der Wolmnng oder wegen renitenten Venchmen» des Mierers. das den Vermieter schädigt, wegen Vicht- ;ali>ung der Miete, wenn nachgewieien, das< der Mieter die Rann ! nicht dringend benötigt. Einem aus dem li läge Wege Veru ie n.n mui, eine andere Wobming nam Verinieter nachaeivieicii werden. Ob d. r neue Entwuis ube,..ll Entgegenkommen finden wird, in zweiieiftasr. Ten. Vermieter — anm dem Vermieter wobneri.r eliminee — wird ein wichtiges Recht genommen und die Amtsgerichte stark beladet 'Auch der Zwang, einen verin teilten Mieter erü nach Rachmeisung einer neuen Wobiiiing los zu werden, macht die meisten Urteile bei der Woi»'.»nasnor unnolinrerkbar. I , Oertliches «ch SSchsisches. Dr»»d«n. IS Zedrnar. Dt» »erteil»»- »er P»Nz»tIaft»a auf Staat an» Gemeta-en. Tei van>chalt.»u»lchub i de» t?andie.ges dertee »»> Txnsiaa n a. das tttatkapiiel belressrnd die Poli,eilasieii. Tie Regier»»!! da! im Etat für l'»M di« Veiieiluiig so ooi - ge'elien. das; vom >V'«.anilauiiiw»>e sür suratliche Licherdsil»^ ootizet die web» groben Ttadle Tr.» de». Leipzig. Ebemnib. etwutan. Planen und .'titiau 47^. Millionen Mark al» drei Iiin'lel von 7V Millionen Mark l'-le amtdrlrag zu zadte» »aden. Ten Restvesland dieser Lumme mit rund 81.Z Mil lionen Mark, '»wie die Kosten der Kriminalpolizei im ganzen Land« trund l>> Vkilltonen Maik» uns die Kosten der Zentral» eninurung toll der -iaat die »aatiiche Altlast ri- liülik aus den Ltand von 1V2:' in dem ">esanitaufwand von .di - M' livlie» Mark üdernebmen, ivübrend 12'2 Vkillionen si'kark btenaiiswaiid für die Sicherheitspolizei und ein ge ringfügiger Anteil am Zeniralnerivaltnngsanswand aus sämtliche okeineinden im Wege der Seeuen'erkürzung ab geivälzi inerden sollen. Ziesammen wird also ein Velrag von M MUiioneii Mark aus sämtliche sächsische iäemeinden abgedürde'i ans»', den Konen, die'den sechs groben Trüdten »och vorzngsmeike a nier legt sind. Temg egen üb er verlangt der Sächsische >äeilieiiideia,i in einer an die Regieni»g und an den Land lag gerichteren Eingabe, dag für jedes Rech- ttuiigsjabr ei» Tritrel des Anfioandes der staatlichen Eicher- beitdpolizei ald Velrag an de» Staat entriä»et wird, der nach Riabgäbe der Venblkeruiigsziibl von den grobe» Städte» aufäebiachi wird, wobei die VeodlkernngSzahI der Städte ,'iwielau und ek>ilau nur mit vier I-üiisiei in A»s>ab gebracht werden soll. Rach dem Vorschläge des Sachs«,chen lve- meiiideiagcs winden für die Sicherheitspolizei belastet werden: die Städte Dresden mit P>7bOM Mk„ Leipzig mt! !t Ich! Oilll Rt,. EbklNillv mit I7üb0ü<> Mk., Planen mit lüHküti» Mk., Zwickau mit 88INM Mk. und Zittau mit ki'.I,l»i> Mk. Tlese Zahien sind geiien die von der Regi«- runa im Huiisbauplan slir >922 einizesebien um etwa die z'äl'it nerringeit. Das in der Eingabe des EtemeindetageS entballeiie Prinzip Ser Verteilumg schien im allgemeinen im Aiisscbili'; Anerkennung u> sinden Man beschloß jedoch, »be die Hübe der Siimm-e zunächsi noch einmal In den Irattionei' zu beraten und dann die An gelegen beil erneut im Ausschuk z» behandeln. «rtnnerung a« den Brand der Flreuzktrche vor 25 Jahren. Am l6. Februar 1897 wurde die altelirwürdlgc Kreuz kirche ein Raub der Flammen. An diesem Tage nachmittags in der vierten Stunde, während einer Trauung, die Archi- diatoiliis Tr. Reuberl uollzog, zeigten sich plötzlich am Ost ende der Kltche nnterlmlb di°r Sakristei kleine Rauchwolken. Wenige Minuten spater erschienen solche aber auch am Tach und nach kaum einer Viertelstunde drangen ans allen Fenstern am Dachrande geringere und stärkere Rauch»,a,len. Bald enlslieg dem Tachsrnhl in seiner ganzen Ausdehnung eine inächiige Rauchsäule, aber noch war keine belle Flamme sichtbar. Tiesc zeigte sin, erst nach 4 Uhr, zuerst wieder am östlichen Dachrande, non wo der Brand überhaupt seinen Ausgang genommen Iniiio. Unmittelbar nach den ersten Wahinrehmuiigen von dem Brande war die Feuerwehr in voller Stärke mit allen 'äerätschasten auf der Brandstelle er schienen und halte die Löschartnuten in umfassendster Weise in Angriss aenommen. Aber daS massige, zum Teil sehr irockene Holziverk und Gebalte unter dem Tacke hatten dem Brande soviel Nahrung geboten, dab auch die gewaltigsten Wassermnssen. welche durch das Dach ins Innere der Kirche nicderstrointen, sich wirknngloS zeigten. Tie ixntt'ta.ifgabe der Feuerwehr lag darin, den .Zusammenbruch des Daches nach innen zu verhindern, und der damalige Branddirektor Thomas sprach auch allen Befürchtungen gegenüber die zu versichtliche Hossniing ans, das; eS ihm gelingen werde, den Braus aus den Dachsnlhi zu lokalisieren. Der 'Verlaus der Katastrophe aber zeigte, da,; dies nicht möglich gewesen » ar: 7 Minute» vor !! Uhr stüylte mit einem furchtbaren Krach der Tachslub! in das Innere der Kirche. Eine Feuers,äulc, lnmincltwch aiiflvdernd, gab de» ungezählten tausenden Zu schauern non diesem mächtigen Korttchrciten des Brandes Kunde. Die brennende Kirche bot einen furchtbar schönen Anblick Ta- geschmolzenc Kupscr sloi; in violetten lind getbe» Farvcntonen in das bUnkrot der Flaminen. Als eu: glücklicher Umstand war eö noch anzusehen, das; nollkvmiiienc 'Windstille herrichte, so dag eine eigentliche iä:- »ihrdung der umiiegenden L'äui> r nicht etiurat. Zwar er inell in der 7. Stunde, als auch der Turm onmer mehr vom Jener ergriffen wurae und eS nich, abzusehen war, wieioeil dieser d.in Element slanat,alten würde, die. Sicherveitspotizei Befehl, alle Anwohner und lveschastSlcute zum Verlassen der nniliegenden Häuser zu veranlassen: denn wenn der Turm eingrilürzt wäre, würden diese natürlich im höchstem Mas;e gesahrdet worden sein. Ilm Kl Uhr abends lief; sich aver überleb«», dag ber Turm in fitnem Ltrtnbau «rdaltE worb'» war. un» das Betreten der Häuter wurde wieder gestattet. In grober E>esabr haue de» »treuziurmwäLter Lo»«k geschwebt, der noch '-d Uhr gewissennusi die Liund« ange schlagen haue. Es warrn beängstigende Minuten, alt Hvvak. wenn er au«h ein geschickter snrner war. am BltvavleUer rwm Lurmzimmer aus sich in Sicherheit brachte. lju, lli tibi abends, nachdem da» Feuer mit unwtder- Keülich'r «Kewatl fast teüis Stunde» lang »ewütet hatte, schien endlich eine weitere Elesabr veseitial. Im Innern der Kirche aber 00t sich »er deirüdendsie Anbltil. Kakle, rauch geschwärzte Mauern und Sänken bildeten die Umrahmung der rauchenden Trümmerstätie. Ti« mächtigen, da» Teckew gewülbe tragenden steinernen Läuten waren gekrümmt, zerriss:,, und voller Lvrüngc. An der Stelle, wo daS kost bare Altarbild von Tittrich scn gehangen hatte, sab man nur die rohen Eandsletnguadrr. Der Chor mit der Orgel wai vollständig herunteraebrochen, ebenso waren die Glocken herabgestürzt. Ganz Tresdcn war erschüttert von der Furchtbarkeit der Katastrophe, allgemein war aber doch dir Freude, das; der Turm Wtd.rsrand geleistet hatte, und daß, abgesehen von zwei nicht allzu schweren Fällen. Verletzungen von Feuerwehrleuten nicht eingetrete» waren. Am Sonn- ti g, den 9 September >llts» erhielt die erneuert« Kirche ihre Wethe. « Bilder vom Brau»« »er Kr«»,Ii»ch« Nnd tm Scks»uie«li«r be» Kvrbwarcngeschäsi» Zimmermann, An der Krevzkirche 8. aus» gestellt. —* «bgelehnter kommunistischer «»trag. Dt« komm«. nistische LandtagSsraktion hatte bet der Etatbcratuna den Antrag gestellt, die vorgesehenen Stellen der Olierst« d t en- direltoren iLeiter de, höheren Lehranstalten« in Weg fall zu bringe», so daß diese Lehranstalten eine Leitung durch ein Kollegium hätten erhalten Müllen. Ter Hauhaltau-schnft A lehnte diesen Antrag am Dienstag gegen 2 Stimmen ab. —* Ltaatavauschnle Dresden. Ans Vorschlag der Staats- bailichntc Dresden hat das Wirtschastsminiiterinm den ehe maligen Schüler dieser Anstalt, Herrn Architekt N. D. A. Kurt Värbig, mit der Dr.-Karl Roschei Stiftung aus gezeichnet. Die Stiftung bezweckt die Förderung von Sachsens Handel und Gewerbe durch Unterstützung aus- gezeichneter Schüler oder ehemaliger Schüler gewerblicher Lehranstalten des Landes, von denen eine hervorragend be- rufliche Tätigkeit !m besonderen Maste erwartet werden kann. - * Leipzig List eine» BezirkSeilenbahnrates? Äi« schon mehrmals eiivähnt. koll nach einem Entwurf der Reichs regicrnng das Reichseiseiibahnqcviet in zehn Bezirks-- eisenbahnrätc zerlegt werden, Tie Eisenbahndtrek» ttonen Halle und Erfurt, sowie die Generaldtrektivn Dres den rechneten nach diesem Entwurf ziFn Bezirksetsenbalinrat Leipzig. Gegen die Ziiteilung nach Leipzig hatten die be teiligten Wirtichaftskreise aus Mitteldeutschland starken Widerspruch erhoben und eine andere Lösung gefordert. Auch aus anderen Kreisen meldete sich Widerspruch. Wie die «L. N. R." ans dem ReichsverkchrSministerinm erfahren, ist der erste Entwurf von der Regierung zurückgezogen worben. Das Reichsverkchrsministerium hat statt dessen tn An betracht der lautgewordeneir Wün>ct>r und Anregungen eine neue Einleitung des RrichSbalingebictS vorgenommen, über deren endgültige Fassung »er ReichSrat Ende Februar ver handeln soll. In Mitteldeutschland hat man die Bezirks- eiscnbahnrätc der Eisrnbahndirektionsbczirte Magdeburg und Haue mit dem Sitz in Magdeburg und die BezirkS- eisenbabnrärc der Eiienbahndircktivn Erfurt und der Grneraldirektivn Dresden mit dem Sitz in Leipzig vereinigt. Auch dieie Lösung werde von den Halleschen Wirt schastskretsen nickt gutgeheisteu. da der hinsichtlich deS Leer- materlalS als Zuschnstgebiet auszniasiende Eilenbahndirek tionsbezirk Halle von seinem natürlichen Ueberschußgcbiet Srfuri geircinil werde. Den grüstteu Widerspruch erwecke cs aber, dast die Reichsregiernng oor Beratung der neuen Verordnung im ReichSrai nicht in erster Linie die durch diese Neuregelung betroffenen Organisationen, die Bezirkseisen- bahnrate, gehört habe. * Eine weitere Verschlechterung der Lage des Arbeit«» markte« ist nach dem Wochenberichte des LandeSamte» für Arbeitsvermittlung ans die Zeit vom 5. bis 1l. Februar ein. getreten. Einerseits übt das anhaltende Frostwetter einen starken E'nflitst, namentlich ans die Lage der Austenberufe aus, anderseits hat der Etlcnvahncrstreik den ständig be stehenden Kohlen und Rohstoffmangel ansterordentlick ver- schärst, so dast an verschiedenen Orten Betriebe auSletzen mussten. Die Vermittlnilgstätigkeit war allgemein gexing. Der Mangel an listigeren laiidwirstchaftlkchen Arbeitern und Arbeiterinnen bleibt eine Dauererscheinung. — * Schwierigkeiicn in der Dresdner Zigaretten- Industrir Die nachteiligen Folgen der Steuerpolitik des Reiches, insbesondere »er erhöhten Zigaretten- st euer, machen sich jetzt am» in der Zigaretten-Industrle * Di« erste plattdeutsche Bühne mit Bernssschauspielern ist. wie in Niedersachsen" berichtet wird, in Bremer Hanen entstanden. Tic „Erste Niederdeutsche Bühne, Bremerhaven", die ihren ständigen Sitz im Lnstipielhaus des Bremerhaoener Stadtthcaters hat und unter der Leitung von H. Eonrad stehk. unternimmt auch auswärtige Gastsvtele. Ihr Spteiplan besteht n. a. aus sämtlichen Mehraktern Hermann Bostdorss, ..Niudder lllewS" und .Der Lotse" von Fri» Stavenstaaen. „De billige Hannes" und „Küst ist Wessels" von H. F. 'Vlnnü. sowie Werten von Wroost, Schüret. Maria Glast, Peter Werth, Rudolf Werner und Pau! Zodcr. Auf dem Eise -er Ostsee. Von R. K a u l I tz - N t e de ck. In langen Meni'chcnaltern ereignet es sich selten ein mal. dast die Ostsee gänzlich zusriert. Jahr«, in denen es geschieht, sind geschichtliche Merksteine, von denen sich Mn- icheiigcichlechict erzählen. So brachtc» u. a. die neunziger Jahre icS I.',. Jahrhunderts frostharten Minier, in denen die Ostste Monate stilldurch fest zngefroren ivar. io dast llch Tciilichc »na Schnedcn ans dem Este trafen und zu Fust und auk Schlitte» zu den gegenseitigen User» gelangten. Ein reger Handelsverkehr entwickelte sich auf der EiSweit«; eS gab grvstc Eisfestc und EiSkämpfe. stiach laugen Jahren schickt sich der kenrige strenge Winter wieder a», die Ostsee mit fester Eiskrnst. zu überziehen. Für die KUstenbewohner beb: damit eine stille Sorge an. Den» es ist vorgckommcn, daß der Wen wind das Eis treibt, dast es sich staut und iorms zu Hügel». Mauern und Felsen von gletscherartigcr 'Wucht and l'-rosta>tigteit. Pitt donnergleichem Getöse wer den die Eisberge über die User der Lstküstc getrieben, wo sie Häusec aiishcben. jorttragen und in ihrer ungeheuren Wach: menschliche Werte zu Nichte machen. An der baltischen Küste habe ich einen Eiswinter — IstM/il — erlebt in all seiner zauberhaften Veriunkcn- hcit mit seiner wonnevollen Stille und Einsamkeit. Demi abgcschlollen von der grotzen Berkehrswoge. lebt man seine Tag«. Tie Seele lauscht jetzt spannend hinaus aus die weite, meiste Eisfläche, die plötzlich ein neues Leben trägt. Ist das EiS tragsähig geworden. >0 setzt der Lchlittenver. kehr zwischen Insulanern und Küslenbervohnern ein. und von den einlcrntesten. einsamen Insclchcn kommen selbst die Süllen. Menschenscheuen, um am Festland« sich wieder aus das Leben und seine Reize zu besinnen. Eisfreuden weiden dem Kiiitenbcwvhner jetzt beschert. A:S schönste der ElSicgel'pvrt. Man jaust, schwebt, fliegt wie von Engelsfittichen gehoben über di« spiegelnde meiste Ewigkeit dahin. Et» und nichts als Eis um sich, den stillen, blangrauen Himmel über sich... Die eiserstarrten Buchte» lacken auch die Fischer zum Fischfang. Auf winzigen Hand- 'chlitten kabren Ne hinaus, hauen Löcher in die Ei-decken, in die sie ihre Fangnetze versenken. Zu Hundertes be decken diese Fi'chlöcher. in Entfernung von Sichtweite, biß Kunst un,» Wissenschaft. !" Mitteiiungen der Sächstichen Ltaaistbeat.r. Opern l anS: Wegen Heiierteit des Herrn Walter Svomer äugt heute. Mittwoch. Herr Kammersänger Franz R eiri » a c r vom Deutschen Opernhaus in Ekarlotrenburg in de> '.'lilfnih,linst „Die Waitnic" die Rolle des W vta n. T ch c> u , p i e i H a 11 S : Morgen, Donnerstag i7s, auster Abonnenicii! Shakespeares ,.Z 0 in m e r n a ch t 8 t r a u in" niii Ser Musi, von Felix Mendelsiolin-Bcirliioldn in der neuen Ziiszinierung und Ansstattiing. Spielleitung: Viertel. t" 'Nu^saii der äreuzliritieli.iüest'e«». Tic Betpcr» am 18. nrid cä r b 1 u a r miiSen zufolge der vom Rate angeortincien , !rr;rlliiia,nac» .Na>Ie>crir» aus<alt,'ir Klavier-Abend Inn ichivack besuchten Logcniaaie aak der Holländer Pani Roes einen Klavier-Abend mit 'Zecken von Beethoven, Schumann, Ekiopin »na Liszt. Was der icrhiiiich gur heschiagenc KilNsticr bot, war unaleich. Manches gciang gan. gut. anderes uneben und Karl. Sein Aniciuag hat etwas Starres, Ungelöste» an kick. Nicht ein- wiindsreier Pedaigebranch mindecie die Reinheit der Linien. Aber auch sonn nerinistie man die Sauberkeit des Spiels, die Rotentrene. In der WcudstennSonatc kamen die ton dichterischen Werte zu wenig zur «Kettung. Ta» Persönliche ieottc ,1, Vecüeiuilg und kraftvollen Gegensätzen. Man blieb kalt, ohne Anregungen. Was Roes an freier Aufsagung nerinchle. konnte in» so weniger fesseln, ais diese Versuche Mind in Hand gingen mit der Enliernung von Beethaoens "eiste. Bekier lag dem Künstler das Ancarucksweben der Romantik. Er krönte seinen Abend ini. dem Mephisto Walzer »0» Liszt ist I'. v" G-iarr-.'-Abend. Ja attc Zeiten nad in südlichere Bieiie», >00 euin mii Fi.st nna i'Kiarre 'ioreillinüche oder aiidaiustsche ,z>ivgttnge ihrev giiitäi.giae» Schönen klangiüst: Sländcke» darvrachren, konnte man sich versetzt kühlen, als am Dienstag abend iin Paimengaii, n Otto Wunder- ! i ch und I 0 h n N m a n s von der Ltaalsover ihre meiodic- schiveigenden Wetten erklingen Üesten. bald einzeln, bald zum Duo verein!. Alles, was man an solchen zarten, ohrcn- umi'chmeichelnde» Klänge,, Hörle, entstammte der sleistigen und kunstvoll gesinnten Feder Otto Wunderlichs. der sich damit miss neue ais eine liebenswürdige, grundmusikciüsche i'katur enlpiivptc Das; so überaus dankbare und klang- ircudige Tvniätze wie die drelsäickae Snite für Flöte und siitarre oder die nicht minder gFälligen tEinen Stücke sür Gitarre allein iTrttlwerei, SäiinmmerUcd. Pastoiale, Markch „nv.l vorläufig noch »naedruckt geblieben 8>>0, rnüsttc wundcrnehmen, ivcnn man nicht wüstte, dast die kunst gerechte Ausführung dieser modiiiationsreichen Stücke einen ganzen Künstler erfordert und daher nich! von jedermann bewältigt werden kann Viel gute Musik steckte auch in den Liedern sür Sopran ini, Gitarre knack, Texten von LünS, G. Falke, HanS Pank, Vierbamn n. a >. die EläreKörncr mit angenehm klingender, aber unsicher ilackcrnder Stiinme , sang. DaS „Liebeslied" ,H. Helles, bei dem sich zur Sing- ! stimm» und Gitarre noch AmanS Flöte gesellte, war kompo sitorisch wohl die wertvollste Gabe des Abends. Die groste Httrcrgemeindc war entzückr. --<!t. t* Tue Pät ia-gium der Lontnns, von Vk»sell,r L«t» ltrdach, Dreaden-ri.. Lensnixer Strabe 18. kündigt Akademische V 0 r - « r ä g r sciuci ,'t l > g c in e t n e n Abtritung an, zo denen ieder Bildungsiu tunde argen milbige» Entgeld Zutritt Kat. Die Vorträge ttnde» av 28. tkbriiar jeden DirnSiag a Ubr statt. Dl. K r c i > r r ivird über »ic ^cknlwtckiuva der Antenjchritt", Tr. H a e n d ck e über ..Karl den Groben" svrechen. Hoischan,vieler Hugo Walbeck und Hanc Michael werde» Melodramen vvrttagcni dao Lommeibaib jabr wird Vorträge zur .Litttinide' von Pros. Walter Petzet und iiiicr ..sieichiinte der Klaviermusik" rr>» Pros. Otto Urbach dringen F>» Auostellnnp sbr rrtigibl» Knust de, Mraenwart. Am Toiinrroiag avend > Mir spricht im Gknieinbeiaal An der .strenz- lirche 7 Uanior stier über die religiöse pontunst der Gcgenioart. Eine Reibe mnstlalücher Tarbietungc» ichlhst: f' b an den Bvrtrag an. — ,z„ oer Ausstellung sliide» läglich äichrungeu iia» rNereine. Zchsticr njw. zahlen ermdsttgtr Ein- irittwreisc Ricke Gegenstände stnd nerkäittltch. r* Kart Bücher, der beiühmic -Nalionaiökanom. der seit 11,16 von seincm Lehramte an der Uniwersilät Leipzig zurück getreten ist, begeht «in 16. Februar seinen 7 6. Geburt» lag. Sein »lisgevletteie» literarisches Wirten, sein grvster Schüierkreis, ieine zahireichen Beziehungen zu den ein stickägme0 'Kebieten des praltischen Leb-:üS haben den Ge lehnen >n einer weiiin» ?e'an>:-.>» öffentlichen Persönlich kei, gewiichi. Gerade die Wendung aus die Probleme des Tages und des modernen VoikSwirtschaflSicbens hin kenn zeichnet Büchers Weicn und Zchaisen. ttleviete wie Frauen frage, Wohnnnaaprablrm, Zitchhandei. Hatideishochschttl- iveien, geiverbUche 'V>triebssormen und ichlicstüch die Presse haben durch Büchers Forschung und Ideen eine Fülle von Auikiärung und Anregung erfahren. Das Zcitungswescu bat er ivillemchusilich behandelt, und in dem Leipziger Seminar sür Zelningskunoe. decken Direktor er ist. ickns er e>ne Pkiegstckrte sür alle Prcsseprvblemc. Eine grund legende. weite Gebiete fördernde Leistung ckt icin Buch „Arbeit und Rhnthmus". Tausende werden in Deutschland des Gelehrten an seinem 75. Geburtstag« gedenken. Deiuichc Bücherei in Leipzig. Um den Fortbestand der Deutschen Bücherei sür das nächste Jahr zu gewähr leisten. soll der Jahresbeitrag der Stadt Leipzig von II',,»Itt Mt. ans 51,6>M> Mk. erhöht werden, -!* Ein Rus »ach Peking. Professor Tr. Driesch, der Nachsoiner Volkelts und Ordinarius der Philosophie an der Leipziger Universität, hat einen Ruf an die Universität Peking auf ein Jahr erhalten. Er wird ihm Folge leisten. Andernfalls würde der französische Philosoph Henri Bergs»» in Frage lommen. 8G Hundert Jahre .Paulus". Am 1. Juli feiert d:e UniversiiätSsängerschast zu St. Pauli tn Leipzig ihr lütt. Stiftungsfest Um möglichst vielen Alten Herren die Teilnahme zn ermöglichen, ist die Feier aus dir »Zeit vom 15. bis Ist. Juli verlegt worden.
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