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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190709018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919070901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919070901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-09
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.07.1919
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II»e «««Hirte »»lutsche Krrteltltt. 8. Juli. Die bzutsch« Waffenstlkk- I«v-s ko m m i st i on hat am 8. Juli Hern Chef der nauzvsischen Mttttärmlssion in Berlin General Du« »»»i folgende» Schreibe» »»gehen lassen: Herr General! Kaum hatte ich meine heutige Protest» anse Ober die letzten polnischen Wasfensttssfland»o'rlcyun. ve» an Ew. Exzellenz abgcsandt. al» mir «in neuer Ge malt a kt se . t c n » der Polen berichtet wird. der. was kalt« tiberleglk Grausamkeit anbetrtfft, glücklicher.orise nur selten übertro,-,er. wird. Am «. Juli habe» die Pvie« odrd- lich Aüuny aus neutralem Gebiete zwei deutsch« Sol daten de» Jnsanterte-Regiments Nr. dt festgenommen und durch ein sofoer eingesetzte» Kriegsgericht zum Tode ver- urteilt. Lü wird hktvei besonder» hervoraeboiren. bah die beiden Soldaten sich absolut keine Handlung:!, »u- schulten kommen liehen, um ein solche» Urteil auch nur im '»asten zu rechtfertiget». Die deutschen Komma«-.'- eehdrde» haben e» daher an wiederholtem Eiusoruch und allen erdenklichen Bemühungen nicht fehlen lassen, um die Aufschiebung d,r Vollstreckung de» Urteil» »u erzielen und du:ch «tn« unpirteiisch« Revision desselben da» Leben trr be«Sc» unglücklickrn Soldaten zu retten. Trotzdem bat der polnische «bschnittskommanLeur von Krotoschin, Hauptmaun «. Palluch, bereit» am 8. Juli, mittag» 12 Uhr. da» Urteil i» frevelhaster und unverantwortlicher Weise vollz: ehe» lassen. Indem ich diesen un erhörten Fall polnischer Bestialität Ew. Exzellenz zur Kenntnis bringe, erlaube ich mir gleichzeitig blnzuzuMgen, Laß eine derartig: Greueltat vor der Mcnschhen ntchr «n° gesühnt bleiben ka?n und unverzügliche Genua.uung foi- rert. Ich märe Cw. Exzellenz daher sehr dankbar, wenn E»e mich von den nnirrnommenrn Schritten, sowie deren Ergebnis freund'ich auk dem Lausenden erhalten wollen, damit den Trupp:» die erfolgte Bestrafung der Schuldigen baldmöglichst bekannigegrben werden kann, da deren Gr- rr'.zthett eine solch- Höhe erreicht Hai und ihre ungeheure Geduld in letzter Zeit Lurch die Polen in einem 'o,chen Matze hrranSaeforbrrt wurde, daß sonst rin« Gewähr kür ihr« Zurttckhaktuna nicht mehr gegeben werden kann. Genehmigen Sie. Herr General, sie Versschrrnng «'inrr vorzüglichen Hochachtung gez. v. Vrentanv-Trewezzo. WL-iend Le« Druckes nacht« etngegangene Neueste Lrahtmeldmlgen: Die VtreiNage tm Reich«. verN», 8. Juli. Wenn auch der Etsenvahnerstrrtt vor« käufig als beendet angesehen werben kann, so ist doch die Situation nach wie vor ernst. Die Kommunisten wer de« nicht ruhen, den Generalstreik, der diesmal gescheuert ist, doch noch tn Gang za setzen» um ihre politischen Ziele, zu denen er das Mittel bilden soll, za erreichen. Die wirt schaftlichen Forderungen sind nur vorgesckwben, aber eS wirb Lamlt so geschickt operiert, daß vielleicht in 1» Tagen schon eine Wiederaufnahme veSGtretkS erwartet w«rde» kann. In Berlin treten setzt auch die GaS- und Llektrizitätsarbeiter mit Lohnansprüchen hervor. Kattowik. 8. Juli. Nach Mitteilung -er Pressestelle find a«f Bahnt, os Tarnowitz die Eisenbahner au», stäub lg. Sie fordern höher« Lohnsätze und eine höhere Teuerungszulage. Verhandlungen sind sofort angeknllpst. Augenblicklich ist der Berkehr Tarnowitz—Oppeln, Tarno- witz- Kreuzlmrg und Tarnowitz—Beuthen gesperrt. Die Streikleitung tagt im Bahnhofsgebäude. Sic will für die Mklchbesörberung Gorge tragen. Sattowitz. 6. Juli. Nach MitteNung der Pressestelle ist -er Ausstand erloschen auf Brandenburg-Grube. Er flaut anf Mnslowttz-Grube ab. Dort streiken nur noch 8» Pro zent. Er nimmt im Rybniker Revier ab. Dort streiken heut« Anna, Emma. Römer. Richard, DonnerSmarck. alle drei Schächte von Sharlotten-Grub«. SrrMcher md Sächsisches Vi» tetzorstehenv« Merrbtldu«« de» R»Lterm> bemerk», heut Dr. Dietek. e» R»e Wst «» eutenmi »llsitzvng noch Die Letzsrftehende MenbUdu«, beschäftigte am gestrigen Dienstag nach der vol die einzelnen Frakttone». Es fände« längere Beratung«« statt, die sich bi» in die Abendstunden htnzoge«. Zu einer Klärung der Krage ist e» noch nickt gekommen. Man er örterte in der Hauptsache baS künftige Programm der Par teien. Heute. Mittwoch, vormtttag werden die Verhand lungen fortgesetzt und sind entscheidende Beschlüsse »u er warten. —. Der Utreik der Gastwirt ist gestern Dtenetaa zur Tatsache geworden. Alle größeren Lokal« der Stadt sind geschlossen. Schon in der dritten Nachmittagsstund» begannen in vielen Vokalen di, Kellner alle dt» Arbeiten zu verrichten, die sonst nacht» kur, vor Schluß de« Betriebe« vorgenommen werden. Dt« Säfte wurden höflich zum Zahlen aufgefordert. Punkt S Uhr stellten di» Kellner und Kellnerinnen und damit auch da, gesamt« HNfepersonal in den metsten Wirtschaften ihr« Tätigkeit ein. Da der Abwehrau»Ichuß der Lastwirtevereinigungen beschlossen halte, bet Ktretkeintritt di« Betriebe sofort stillzulegen, um Auelchreitunarn gegen di« Wirte, etwaige» ardeitowtllige» Personal und den Betrieb selbst zu »er- m eiben, so wurden nach der Arbeitsniederlegung de» Gastwirt* personal« dir Betriebe geschlossen, auch diejenigen, in denen sich arbeltawilltge« Personal befand. Diese« erhält weiterhin vom Arbeitgeber Wohnung und 4 Mk. KV Pf. al» veköstigungegeld für den Tag. An den meisten Lokalen prangt «in Schild mit der «uflchrist „Wegen Streik, bi, auf weitere» geschlossen". Wirtschaften, die über 8 Uhr noch geSfsnet waren, wurden von Abgeordneten der Arbeiisgememlchaft der Lastwtrts- angestellten ausgesucht, und da, Personal wurde auf- arsordrrt, di» Arbeit rinzustellen, wa, wohl auch überall ge« schehen ist. von Zusammenstößen ist un» nicht, berichtet worden. Selbstverständlich sind nicht nur di» Lastwirtschaften, sondern auch di« Fremdenhöfe geschlossen. Nur den Lasten, dl« gewillt sind, sich selbst ibr« Betten zu machen und da, Echuhwerk zu reint- gen, kann zurzeit in Dre»den ein Obdach gewährt werden. Im .Euro päischen Hos" erklärten sich die Fremden bereit, diese Arbeiten selbst zu übernehmen. Im Hotel -Bellevue" wurde den Gästen nahegelegt, vorläufig abzurrlien. L» soll versucht werden, die Däste in Schandau oder im Erzgebirge unterzubringrn. Die geplante Uebersiedlung nach dem Blechen Hirsch war nicht möglich, da dort «benfakl» ge» streikt wird. Verpflegung gibt «» selbsiverftLndlich in den Dre«dner Fremdenhöfen nicht. Bet einer Hochzritsseier, dir gestern in einem Lokal der Ptrnatlchen Vorstadt stattfand, wurde die Tafel von den Kellnern bi» um 8 Uhr vorgerichtet. Die Bedienung selbst muhte dann da« schnell herbrtgehoit« Dienstpersonal der Hochzeitegäste ausführen. Wie lang« der Streik andauern wird, ist selbstverständlich noch ganz ungewiß. Die Lastwirtr stehen nach wie vor anf einem ableh- nenden Standpunkt gegenüber den Forderungen der Lastwirtrang« stellten. Andererseit, dürfte aber auch zunächst nicht zu erwarten sein, daß di« Angestellten von der Forderung der Abschaffung des Trinkgeld»? und der Erhöhung der festen Entlohnung abgehen. Da aber Etreikgrlder nicht gezahlt werden, so dürfte e» ausge« schlossen sein, daß der vusstand von den Angestellten sehr lange durchgehalten werden kann. Lerilchte, daß bereits ein» Anzahl Lastwirte die Forderungen bewilligt hätten, bestätigen sich nicht. duffe», den Nelig »ule zu «ntserneu. , _ AuS- onSunterrtcht au» her Volks- Gowobl der Mlulsterprästbeut Dr. Utpki ^ ^ra-väuer. wie auch Kultusminister Buck erklärten, daß sie für die Beibehaltung be» Religionsunterricht» seien, bt» die Angelegenheit von Reich» wegen geregelt sei. Die aus Sozialdemokraten un- Nnadbänglgen bestehende Mehrheit -e» AuSschusfe» verharrte jedoch bet ihrem Beschlüsse, und dt« Regierung wird nun den Beschluß de» Ausschusses, ent gegen ihrer besseren Einsicht, zur Durchführung bringen. Dt« Demokraten benützten diesen Vorgang, um der soziak- demokratischen Regierung wiederholt zu sagen, sie zeige keine Initiative, sei keine parlamentarische Regierung, son dern nur dt« Exekutive ihrer Fraktion. Kultusminister Buck, gegen den dieser Vorwurf im besonderen gerichtet war. wie» ihn »amen» -er Regierung zurück. Fratz dorf ernannt worden. Frätzdors war bereit» Mitglied de» Vorstande» der Landeeverstcherungeanstalt und hat al» Vorsitzender der Dresdner Ortskrankenkasse, de» Verband«« sächsiichrr Ort», krankenkassen «nd de» Hauptoerbande» der deutschen Ortskranken, kassen eine vielseitige und erfolgreich» Tätigkeit entfaltet. Leboren ist Fräßdorf am SS. Mat 1SV7 zu Dresden. Lr erlernt» nach vrr- lassen der Volksschule da« Töpferdandwerk «nd steht seit dem Jahr, 1884 al» Sozialdemokrat tm politischen Leben. Lr wird sein neue, Amt am 1. Oktober diese» Jahre» antreten. — Das Amt eine« LandeSgetverbearzte«, da« nach Beschluß der Sächshchen Volkskammer neu geschaffen worden ist, wird dem ersten Schularzt in Chemnitz, Prof. Dr. Thiele »betragen werden. Thiele ist 1867 in Halberstadt geboren, besucht« dt« Schul« de, Frankeschen Stiftungen tn Halle und studiert, in Hall« und Leipzig Medizin. 1827 promovierte er und wurde dann Assistent an der orthopädtsch-chtrurgischen Klinik tn Leipzig unter Prof. Köllicker. Seit 1898 wohn» er tn Lhemnttz-Kappel. 1810 wurde er zum Ersten Schularzt tn Chemnitz ernannt. —! Baldige Aufhebung be» ReiseerlanbniSzwangeS t» Aussicht. Der Verband Sächsischer Iudustrtel- ler hätte auf Grund vielfach an ihn gerichteter Wünsche um Aufhebung deS RetseerlaubniSzwangeS an die General- birektton der Sächsischen GtaatSeisenbahnen die Anfrage ge richtet, wann man mit der Aufhebung rechnen könne. Daraufhin ist bei ihm folgendes Schreiben «ingegangen: »Auf das Schreiben vom 28. Juni erwidern wir ««grdenft. -ab bi« Aufhebung de» ReisrerlanbntSzwanaes Voraussicht, ltch nach Stnfahrung de» Sommerfahrplan«« tn Frage kommt. Ein Zeitpunkt hierfür licht sich zu unserem V«. dauern nicht bestimmen. Jedenfalls würden auch wir es vor allen Dingen aus wirtschaftlichen Gründen begrüben, wenn wir durch Eintritt geregelter betrieblicher Verhältnisse, insbesondere durch ausreichend« Svhlenbelieserung, bald tn die Lage verletzt würden, den Personenverkehr wieder allgemein srelzugeben." — Die Errichtung einer verdaubSstzarkssse für be» Dresdner Weste«. Dl« Bestrebungen einer Anzahl Gemeinden des Dre»dnir Westen» zur Bildung einer gemeinsamen Verband», sparkasse, die schon seit Jahren im Dange sind, dürsten bald in Rennen zu Gruuewakb Eeunewekd, 8. Juli. (Eig. Drahtmrld.s 1- Nennen. 1. Grats- tzriio» sKranzleinl. 2. Sternrose. ». Belladonna. Lot.: ISS : 10. Vtchi: »», 14, 2« : 10. Ferner: Lyero, Irak «rabt, Talfahrt, Sana, Lalata, Ovbelta. Gral, Heimkehr, Hyperbel, konnebura. — 2. Nennen. 1. Feierabend iH. Trichmanns, 2. Wolpoto. 8. Favo rit»«. Tot.: »l : 10. Platz: 1«. S«. 10 : 10. Ferner: Lütttch, lkarla. «tude. Wigamur, Milton, Dryade, Threugard saef.s. — 8. Ren. neu. 1. Exzelsior «Faneks, S. Humbug, 8. Wellenbrecher. Tot.: »7 : 10, Platz: 11. 11. 18 : 10. Ferner: Baldur, Fernand«, Hof. gnnst, Sübtiroler. — 4. Rennen. 1. Saooyarb sv. Herders, 2. Nike, ». Musterknabe. Tot.: 38 : 10. Pla«: 17. 22, 87 : 10. Ferner: Pfau, Charley'S Cousin, Onir, Prociosa, Art«, Fliegender Aaar, Christine. — v. Rennen. 1. vrhmlinde sstaisrrs, 2. FronctSque, ». Flammingv. Tot.: N2 : 10, Platz: S0, S8, 38» : l». Ferner: Duna. Godesberg, Götz, Schützling, Rival, Namur, HanSwurft, Gedhard, Orientalin, Marschallin. Horava Ü, PtnSk, Reis, Otto- «ane, Tagedieb, Habemnt. Carola, Mondnacht, Quecke, Halt. Glückauf. Seidenschwanz. — 8. Rennen. 1. Fürst Popoff lOlcjntk), 2. Germinal, S. Grodno. Tot.: V7 : IN, Platz: 82. S1, 20 : In. Ferner: Seganttnt, Silienstcin, Serapis, Cormoran, Radom, Strolch. Nosenkvntg, Falk«. Sbntgstein, Hunne, Lilberkngel, S. M. G. — 7. Rennen. 1. Srydlttz <Ratz>, 2. Unverzagt. 8. Cunne- »are. Tot.: 118 : 10. Platz: 88, 28, 81 : 10. Ferner: Flandern, Schanz«, Lünstelct, Schipper, Aaar, Eisah, Bccnewar, Stafette, Maarepa», Rotdorn, lkomeika. Castor, Ist gemacht, Infamie. — S. Nenne». 1. Sturmflut lltaisers, 2. Seigneur, 8. Blindgänger. Tot.: »1 : 10, Platz: 14, 18, IS : 10. Ferner: Feuervnot, Rein» fall. Ltebermann. MertuS, Rocamabour, Schlange, Stella H, U«»a, Schlange, Deinbart. Falkenhagn, Edith, Volvnia, Thelemr, Gbbert. Haushatt und Wirtschaft. Fleifchversorguug t» der Sta-t DreS-e«. An der laufenden Woche wird auf die ReichSfleischkarke Reihe ,2" Büchsenfleisch oder Büchsenwurst oder Frischfleisch mit Knochen verteilt. Da da- amerikanische Schweinefleisch, welches am 1ö. Juli verteilt werben sollte, bereits in dieser Woche, am 11. Juli, verteilt werden kann, ollen die ISO Gramm laufende Flcischversorgung aus der Woche vom 28. -iS 29. Junt. tn welcher -ab Gefrierhammel, fleisch verteilt wurde, tn der nächsten Woche mit nachgeliefert werden, «nd zwar auf RelchSsleischkarte Reihe »II". Nähere Bekanntmachung hierüber folgt noch. KletuhanSelShSchstPreise für Ämter. Bei der Abgabe von Zucker dürfen im Kleinverkauf folgend« Press« nicht überichrttten werden: Für gemahlenen Meli, l und Kristallzucker öS Pf. für 1 Pfd. , gemahlen« Raffinade K8 , ,1 , - Puderzucker SV, »1 _ . Pretzwüriel. . . «2 . .1 . , Ecknittwkirfel . .1..63, ,1 , , Stückrniompen .1. »t.;. ..SV, ,1 , . Blutzucker . . . . 6V . ^ 1 ^ , Kandi», braun . . ' 72 , ,1 , , Kandi«, weiß 74, ,1 , . Kandi», schwarz 74 , .1 . Vorstehende Preise sind Höchstpreis« im Sinne de» Lesetzrs, betr. Höchstpreise vom 4. August 1914 und der dazu ergangenen Abänderungsverordnungen. Die neuen Kleinhandelspreis» treten am 8- Juit tn Kraft. Freigabe von Torfftren und Torfmull «. «. Da mit dem 1. Juli der Strohhandel treigegeben ist, wird auch der Handel mit Torsstreu und Torfmull keiner Beschränkung mehr unterworfen. Letztere, gilt auch für den Verkehr mit Futter- kalk und Futterwürzen. Nur der au» Knochen gewonnen« Futter — H kalk ist wie bisher der öffentlichen Bewirtschaftung Vorbehalten höbe anerkannt, datz «in Bedürfni» für Errichtung einer solchen Verbandsiparkass« besteht. Mit den Lemetnden Briesnitz und Cossebaude, die jetzt eigen« Sparkassen haben, ist verhandelt und bet ihnen angefragt worden, ob sie bereit seien, mit ihren Sparkassen ln einer großen Berbandsspar- kasse für den Dresdner Westen aufzugehen. Briesnitz hat sich rund- weg ablehnend verhalten, und Cossebaude hat ebenfalls die Ver handlungen aurgeschlagen. Nunmehr soll sich die verdandssparkasse erstrecken auf die Gemeinden Stetzsch, Kemnitz, Lohli», Mobschatz, Lrutewitz und Omsewitz. In den einzelnen Gemeinden sollen Zahlstellen errichtet werden. Der Lemeindrrat zu Kemnitz stimmte der verband»gründuna bereit» zu und will vorher schon eine Lirokasse zur Einführung bringen. - Mehr Rücksicht auf reisende Kriegsbeschädigte! AuS Leu Kreisen der Kriegsbeschädigten Sachsens gehen, wie man uns schreibt, der Gau- und OrtSlettung des Reichs- dunbeS -er Kriegsbeschädigten. Kriegsteilnehmer un- Hinterbltebenen. Geschäftsstelle Dr«sben-N., Marienhof-- strah« 53. dauernd Klagen darüber zu. -atz ein großer Teil -cs retscn-rn Publikums auf den Bahnhöfen und in den Abteilen der Züge wenig oder gar keine Rücksicht auf die an Stöcken ober Krücken geh«n-eu Kriegsverlctzten nimmt. Diese bedauerliche Erscheinung hatte den Reichsbund ver anlaßt. sich zwecks Abhilfe mit der Bitte an die Negierung zu wenden, in den Zügen besondere Abteile für Kriegs beschädigte mitzuführen uud dort, wo -!e Abteile überfüllt sind, den bedauernswerten Kriegsopfern ohne Nachzahlung die Benützung einer höheren Wagenklasse zu gestatten. Bei den Verhandlungen in dieser Angelegenheit gab dir Negierung di« Erklärung ab, -atz sie es als ihr« vornehmste Pflicht erachte, in dieser Beziehung weitgehendst entgegen- »kommen. Vom Vertreter -er Generalbirektion -er taatöbahn wurde öarauf hingewiesen, datz dem guten Willen auf Entgegenkommen durch Berkchrsschwiertg- . ^ ^ . ketten und Wagg-enmangel Hindernisse in -en Weg gelegt worden. Die Bestimmungen über Wem. und Obsttrester, iowt« Dennoch werde den Wünschen -er Krtegsvcrletzten Laubhcu und Futterreisig ^^^densalls^gehoden > tunlichst entsprochen werden. Aber auch er müsse leider am dt« über Laubhcu und worden. Die verketzrsbeschränkungen für Schilfrohr, Eeegra» und Seetang sind schon vor einigen Monaten außer Kraft getreten. MiuifterprLfibeut «ud S»l1»-«r»ister für »prläustge Beibehaltung -es Religionsunterrichts. Bei der gestrigen Beratung -cs Kirchenau»trttt»g«setzeS i« der Vollsitzung sprachen Grund -er Berichte und Beobachtungen deS Fahrpersonals feststcllcn, datz von seiten de» reisenden Publikums zum Teil rücksichtslos gegen KrtegSverletzte verfahren werde uns es notwendig sei. hier erzieherisch ,u wirken. Mit Rück echt auf di« bedauerlichen Mtßstände mutz daher bas reisende ubliknm ebenso bringend wie herzlich gebeten werden, Kunst md Wissenschaft. ß Dresdner Theaterspielvla« für heute. Residenz- Theater: ^Hannt geht tanzen!" t^8): Central- Lheater: „Die Rutschbahn" t7). s Der Sächsische Suustverei» hielt gestern abend in den stknüstellungeräumen der Brühlschen Terrasse seine satzungd- gemäße Mitgliederversammlung ab. Nach einem kurzen Rückblick auf die beiden letzten BeveinSiahre. von -enen namentlich da» Jahr 1Ü18 in bezug auf Mitglieder- iahl und günstige KassvnverhLltnisse alle oorangegangenen übertroffeu hat. beantragte der Vorsitzende. Ministerial- -irektor a. D. Wtrkl. Geh. Rat Dr. Sch« Ich er. die Richttgsprechung der beiden letzten IahreSrechnungen. Diesem Anrrag« wurde einstimmig entsprochen. Einer bei dieser Gelegenheit vom Schatzmeister be« Vereins. Ge heimen Kommerzienrat Arnhold. gegebenen Anregung, angesichts der jetzigen Geldentwertung den seit Bestehen des Vereins unverändert gebliebenen Jahresbeitrag der Mitglieder s15 Mk.l zu erhöhen, wurde insofern statt gegeben, als die Versammlung den Vorstand ermächtigte, -ieser Frage weiter nachzugehen und «inen Beschluß der nächsten Mitgliederversammlung zur Genehmigung vor- ulvgen. Die auSscheidenden Vorstandsmitglieder Ge einter Kommerzienrat Arnhold, Iusttzrat Dr. BonLi> eneraldirektor Posse, RatSarchlvar Prof. Dr. Richter und Hofrat Schambach wurden hterauf einstimmig wtebergervählt; an Stell« des eine Wiederwahl ablehnenden Staatsministers a. D. Dr. Koch trat laut Wahl Ministerial direktor Geh. Rat Dr. Hermann Schmitt neu in den Vorstand ein. AIS Schatzmeister und al» Rechnungsprüfer wurden die bisherigen AmtSträger wtedergewählt. Ein au» der Reihe der Mitglieder «tng^angener Antrag- die Verlosung von Kunstgcaenständen innerhalb deS Ver ding durch «ln« turnusgemäße Verteilung von Kunst werken zu ersetzen, um ausgesprochenen Pechvögeln tm Lauf, der Jahr« auch einmal «in« wertvolle Gabe zukommen zu lassen, fand wenig Gegenliebe. Es wird -aber voraus« sichtlich auch tn Zukunft -,r blindlings güterverteileuden Fortuna freie Hand gelassen «er-en. —4L f- SiüntgenL goldenes Doktorjubilänn». Der Entdecker der Rüntgenstrahlen. Gehcimrat Röntgen in München, beging die Feier seine- goldenen Doktorsubtläums. Di« preußische Akademie der Wissenschaften widmete ihm aus üiesrm Anlaß «ine besondere Adresse. s Der Philosoph Paul Densse, ist tn Kiel gestorben. Ars Geschichtsschreiber -er Philosophie. SanSkrttforscher und Letter der Schopenhauer-Äesellschaft ist Deussen weit hin bekannt geworden. Er hatte sich tief in die Weisheit», lehre der tnottchen Philosophie versenkt un- sab in ihrer Vermittlung eine Hauptaufgabe seine» gelehrten Schaffens. Seine großen gleisen hatten ihm auch innerlich den weite sten Horizont verschafft und so umspannte er von Platon bis Nietzsche die Fragen der Philosophie in einer selb ständigen Durchdringung, die ihm eine klare und lichte Darstellung ihrer Geschichte ermöglichte. Sein Buch über die „Philosophie der Bibel" konnte nur au» so umfassen- der Gelehrsamkeit und etndringender Kenntnis der indi schen und antiken Welttvetshrit entstehen. Später wendete er sich besonder» Schopenhauer zu. hat den Nachlaß, Briefe und Tagebücher des groben Philosophen herauSgegebcn und zur Pflege seiner Weltanschauung die Schopenhauer- Gesellschaft begründet. In Dresden testete Deussen 1Ü16 die Tagung der Schopenhauer-Gesellschaft und erwarb sich auch hier durch seine Persönlichkeit viel Freunde und Ber. ebrer. Geheimrat Prof. Lr. Deussen war am 7. Januar 1845 in Oberdreis, Kreis Neuwied, geboren, hatte tn Pforta. Bonn. Tübingen, Berlin studiert, war Gymnasial lehrer, Erzieher tn Rußland, schließlich Professor ber Philo- sophle tn Berlin, seit 1889 tn Kiel und hat zahlreiche Werke verfaßt, unter denen seine Erinnerungen an Nietzsche und die Erinnerungen an Indien persönliche Färbung tragen. * Sommerliches Theater tu Düsseldorf. Aus Düsseldorf erhalten wir folgenden für die Stimmung am Rhein kennzeichnenden Bericht: Auf der Vberkafleler Brücke, dt« Düsseldorf mit seinem Remters-Vorort verbin det, mahnt dt« belgisch, Flagg«, baß der Rhein Deutschland» Grenze ist. Da» holt Düsseldorfs leichtgeschürzt« Bevülke- rung nicht ab, das internationale Mißvergnügen zu über sehen, um sich tapfer an bas Vergnügen zu halten, bas die leichten sommerlichen Tlicatermusen barbteten. Im Schau spielhaus beginnt nach sang- und klanglosem Abschied der Direktion Dumont-Linbemann die neue Direktion Henkel- Holl ihre Tätigkeit mit einem Schwank, ber volle Häuser und Kassen macht. Man spielt allabendlich Tont Impe kovenS und Karl Mathern» tollen rheinischen Schwank „Die drei Zwillinge" und amüsiert das Publikum mit den Verwechslungen zwischen einem Erb grafen «nd einem Wctnhändler. Auch im Apollo-Theater har man unter Direktor Bertram sich der Operetten-Muse yingegeben und spielt mit großem Erfolg die dretaktlge Operette „Das Schwarzwaldmäbel". Erwähnt man noch, datz Kino und Tingeltangel an Massenbesuch „leiden", so ist die Chronistenpflicht erfüllt. Düsseldorf macht aus dem Sommer, der ein Sommer deS Mißvergnügens sein sollte, einen Gommer seine« Vergnügens. s Bismarck-Erinnerungen i« Germanisch«» Mus««» Das Germanische Nationalmuseum zu Nürnberg hat, wie auö dem jüngst erschienenen Jahresbericht für 1918 hervor geht, neben anderen wertvollen Ankäufen und Zuwendun gen den Nachlaß -es bekannten Bismarck-ForscherS Horst Kohl (Leipzigs, soweit er sich auf den Reichskanzler bezieht, erworben. Unter den Dokumenten ragt als Haupt stück ein vielleicht für den S. Band von Kürst Bismarcks Gedanken und Erinnerungen bestimmter authenttschcr Be- rtcht über dt« Vorgänge bet der Eutlassuus des groben Staatsmannes hervor. Diese Ncuerw'.rbrng für da» Archiv deS bedeutenden nationalen Instituts bil det eine wichtige Ergänzung ber Bismarck-Dokumenten sammluna, die vor zwei Jahren au» dem Nachlaß deS ehe maligen Chefredakteurs ber „Hamburger Nachrichten" Her mann Hof mann durch Stiftung an da» Museum ge kommen ist. Informationen und Weitungen enthaltend, die Hosmann während ber letzten Lebensjahre be« Fürsten als Unterlagen für seine Zeitungsartikel und andere Arbeiten erhielt. »r«i il*L a ii
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