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Amts- und Anzeigeblatt für den MM- Wrk des Amtsgerichts CibrnM fertionSprei«: die kleinsp. len, sowie bei allen Reichs- z-u. .0 P, und dessm Mmgevung. " Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. S8. LSL Dienstag, den 22. Dezember 18SL Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise de« Hauptmarktortes Zwickau im Monat November c. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den rcsp. Quartierwirthen im Monat Dezember <?. an Militärpferde zur Verab reichung gelangenve Marsch-Fourage beträgt: 8 M. 40 Pf. für 50 Ko. Hafer, 4 SO „ „ 50 ,, He« und 4 „ SO „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 18. Dezember 1891. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen ULKnel ein ¬ getragene Grundstück, Wohn- und Stickmaschinengebäude Nr. 2501). des Brand- catasterS, Nr. 1054 <1 res Flurbuchs Abcheilungll., Folium 1042 des Grund buchs für Eibenstock, geschätzt auf 60,583 M., soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 7. Januar 1892, Mrmittags 1V Mr als Versteigerungstermin, sowie der 14. Januar 1892, Mrmittags 1ü Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. w. h. Brennknüppcl, w. 53, 62, 63, 64 und 66. 15, 16, 20, 2l, 31, 33, 39, 40, in den Abth. 2,5,9-11, 13, 19, 30, 36, Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihre« Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 3. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gruhle, G.-S. 13—48 em Oberstarke, 2,o bis 3,5 m Länge, 13-76 . , 3,5 . , 7—12 . „ 3,5 u. 4,o » , 10—15 , Unterstärke, 1 5-7 . 12 Rm. h. Brennschelle, 18 20 377 . unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen ver steigert werden. K. Aorstrevierverivattung Kartmannsdorf «. K. Iorllrentamt KiSensto^ Zchurigt. am 16. Dezember 1891. lvolfframm. 6 Rm. h. und w. Zacken, ! 537 , , „ „ Aeste, 52,-5 Wellenhundert h. Reisig u. 1I9,oo „ w. , Kotzversteigerung auf Karlmannsdorfer Staalsforstrevier. Dienstag, den 20. Dezember 1891, von Vorm. '/,10 Uhr an sollen im Müller'schen (früher Eismaun'schen) Gasthofe in Kartmannsdorf 335 h. Klötzer von 13—48 em Oberstärke, 2,o bis 3,5 m Länge, x 1857 w. . " 5118 „ Stangenkl. 4853 „ Derbst. 6468 „ Reisstangen 1 Rm. h. Nutzscheite, sowie rbciidafkibst , Mittwoch, den 30. Dezember 1891, von Aorm. '/,10 Zthr am Hagesgeschichle. — Berlin. Der Reichskanzler General von Caprivi erhielt vom Kaiser den Grafentitel. Im Anschluß an diese Titelverleihung sagt das „B. T.": Wenn man erwägt, daß Herrn von Bismarck seiner Zeit die gleiche Würde erst nach dem dänischen und dem österreichischen Kriege zu Theil geworden, und daß Molkkc sie erst nach der Uebergabe von Paris erhielt, so kann sich Graf von Caprivi über mangelnde Anerkennung von Seiten des Souveräns nicht beklagen. — Berlin. Im neuen Palais zu Potsdam fand am Freitag Abend bei dem Kaiserpaare eine größere Hoffestlichkeit statt, zu welcher außer dem Reichskanzler Graf von Caprivi und sämmtlichen Ministern eine Anzahl Reichstagsabgeordneter von den Konservativen, dem Centrum und den National liberalen geladen waren, und die deshalb mehr den Charakter einer parlamentarischen Soiree annahm. Die Festlichkeit war ursprünglich zu Ehren des neu vermählten sächsischen TbronfolgerS, des Prinzen Friedrich August und seiner Gemahlin, geplant ge wesen. Prinz Friedrich August hatte jedoch absagen müssen, da seine Gemahlin an der Influenza erkrankt ist. So wurden denn am Mittag noch in aller Eile die Abgeordneten geladen. Um 8 Uhr betraten die aus Berlin mit Extrazug gekommenen Herren den für die Festlichkeit bereiteten Jaspissaal, in welchem der Kaiser und die Kaiserin, der Erbgroßherzog von Baden, ein anderer badischer Prinz, der Prinz Albrecht von Mecklenburg, die Generalität und der übrige Hofstaat bereit« versammelt waren. Graf von Caprivi, dem die Kunde von der Verleihung des Grafentitels bereit« geworden war, dankte dem Monarchen ehr furchtsvoll für die hohe Auszeichnung; er wurde vom Kaiser besonders herzlich begrüßt. Vor der Tafel fand ein kurzer Cercle statt. Alsbald setzte man sich zur Tafel. Nach der Suppe erhob sich ver Kaiser zu einem kurzen Toast .auf den Grasen von Caprivi." Er bezeichnete die Annahme der Handelsverträge als den Ausgangspunkt einer neuen wirthschaftlichen Epoche. Nach der Tafel zog der Monarch jeden ein zelnen Abgeordneten in eine längere Unterhaltung. Da» Gespräch drehte sich natürlich besonder« um die Handelsverträge. Dem Abgeordneten Möller gegen über hob der Kaiser, wie wir noch dem ,B. T." entnehmen, hervor, daß er da» Schwergewicht in den Handelsverträgen darauf lege, daß durch Annahme, derselben der wirthschaftliche Krieg zwischen den ver bündeten Nationen gemildert, der Dreibund fester und der Friede gesichert werde. Dem Lobe für seinen Kanzler gab der Kaiser wiederholt lebhaften Ausdruck. — Rußland. Während ein großer Theil des europäischen Rußlands unter einer ungewöhnlichen Mißernte leidet, erfreut sich Sibirien einer vorzüglichen Ernte. Von den Ufern des Ob und Jrtisch bis zu den Quellen des Amur finden wir überall eine prächtige Ernte und nur ein Theil des Gouvernements Tobolsk hat unter einer Miß ernte zu leiden. Eine Verwerthung der reichen sibirischen Ernte ist aber kaum möglich. Das große Land mit seiner ungenügenden Wegekommunikation, mit seiner dünn gesäeten Bevölkerung leidet, der äußeren Absatzmärkte entbehrend, buchstäblich unter der Ueberproduktion von Getreide. Bei den hohen Preisen für die Arbeiter und bei dem niedrigen Preise für das geerntete Getreide steht der Landmann inmitten seines Getreidesegens zweifelnd da und weiß nicht, was er thun soll. Selbst in Tomsk kann man Hafer schon für 25- 26 Kopeken pro Pud kaufen und Roggenmehl zu 55 Kopeken. — Eine weitere Verschiebung der russi schen Truppen an die Westgrenze soll das Er- gebniß der Berathung sein, zu welcher die General gouverneure von Warschau, Wilna unk Kiew, Gurko, Kochano und Jgnatiew nach Petersburg berufen worden sind. Infanterie und Kavallerie sollen aus dem Innern Rußlands in die Grenzgebiete verlegt werden; die russischen Stabsoffiziere bereisen die Bezirke Alexandrow, Wierzbolow, sowie die Gouverne ments Lublin, Volhynien und Podolien, um die Standorte der Truppen zu bestimmen. Locale und sächsisch« Nachrichten. — Eibenstock, 21. Dezbr. Das langersehnte Winterwetter ist nunmehr eingetreten, denn seit Sonn abend hat der Schnee diejenige Höhe erreicht, daß der Schlittenverkehr in seinem vollen Umfange statt findet. Wenn die Kälte anhält — heute früh 8 Uhr hatten wir an geschützter Stelle 9'/, Grad tt. unter Null, — dürfte auch da« Weihnachtsgeschäft, trotz der Ungunst der Verhältnisse, sich noch wesentlich beleben, da bei so harter Kälte noch manche» angeschafft wer den muß, wa« bei milder Witterung unterlassen bleibt. — Dresden, 18. Dezbr. Die Besserung im Befinden Ihrer Majestät der Königin dauert er freulicher Weise fort, so daß die hohe Frau täglich mehrere Stunden außer dem Bette verbringt. — Die Verletzung Sr. königl. Hoheit de« Prinzen Georg nimmt einen recht guten Verlauf, sodaß der Bruch bald als gänzlich geheilt gelten dürfte. — So. königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist von Sr. Majestät dem König unter Belassung in seiner Dienststellung als Bataillonskommandeur im Schützen - regiment zum Oberstleutnant befördert worden. — Wegen einer leichten Erkältung Ihrer königl. Hoheit Prinzeß Luise ist die heute beabsichtigt gewesene Reise Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August mit hoher Gemahlin uach Berlin bez. Potsdam zum Besuche der kaiserlichen Familie bis auf Weiteres verschoben worden. — Leipzig, 19. Dezbr. Nach einer hier ein getroffenen Drahkmcldung ist der Transport res vor maligen Bankdireklors Winkelmann von Antwerpen »ach Bremerhaven etwa« verzögert worden, weil Win kelmann sehr schwer an Asthma leidet. Kein Zustand war sehr bedenklich. Der Transport nach Bremer haven ist daher erst heute unternommen. Eine spätere Nachricht vom 21. d. besagt: Der ehemalige Bank direktor Winkelmann ist in ganz krankhaftem Zustande gestern Vormittag mit dem Schnellzug unter sicherer Begleitung in Leipzig eingetroffen und nach der Königl. Gesangenanstalt abgeliefert worden. — Einen eigenartigen Lotteriegewinn erhielt dieser Tage ein Herr zugesandt, welcher im Sommer während eines kurzen Aufenthalte« in Zwickau für eine Mark ein Loos in einer dortigen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung gekauft hatte und davon benachrichtigt ward, daß auf seine Nummer ein großer Gewinn gefallen sei. Neulich kam nun eine mit 3 Mk. 50 Pfg. Porto belastete riesengroße Kiste bei dem glücklichen Gewinner an. Als derselbe sie öffnete, sand er darin eine große metallne Kirchthurm spitze, welche eine erzgebirgische Blechhütte für die genannte Industrie-Ausstellung gestiftet hatte. — Auerbach, 19. Dezbr. Gestern Abend ^7 Uhr kündete Sturmläuten ein abermaliges Feuer in unserer Stadt an. Das der Frau verw. Klempner meister Hetzel gehörige Wohnhaus stand in Hellen Flammen und ist bi« auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Die Nachbarhäuser blieben Dank dem wackern Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr vom Feuer verschont. Ueber die EntstehungSursache des Feuer«, welche« auf dem Boden auskam, ist bi« jetzt noch nicht« bekannt. — Au« Falken st ein wird gemeldet, daß der dortige Amt-gerichtSwachtmeister wegen Unterschlag ung da« Weite gesucht habe. Derselbe war früher in Dresden und noch nicht sehr lange in Falkenstein im Amte. Der Genannte ist in Dorfstadt von der Gen darmerie ergriffen und in Haft gebracht worden.