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Dresdner Nachrichten : 26.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-26
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1875
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— Solls L. — Soll »«. tz'vbnuw 1875. Nur mit vieler Mühe gelang cS den beiden Männern, die wüthende Person nach der Polizeiwache zu bringen. Auch dort setzte sie ihren Widerstand fort und war nicht eher zur Nuhe zu bringen, als bis man sie hinter die Frauenkirche geschafft hatte. So viel wir über di« Person erfahren haben, ist eS eine dienstkose Magd aus Polen. — Am Mittwoch Nachmittag brach mitten auf dem Eisen» bahngeleise am Leipziger 'Bahnhose die Achse eine« Wagen», auf welchem ein großer Dampfkessel auS der Schlick'schen Maschinen fabrik tranSporlirt ward. Unter ungeheuren Schwierigkeiten gelang es mit verhültnißmäßiger Schnelle den Wagen mit dem Kessel von dein Ekleise zu bringen, ohne daß der Eisenbahnbetrieb gestört ward. Kür solche Lasten muß man freilich sehr feste Wagen aussuchen. — Auf Antrag seines Vaters ist gestern hier ein junger Mann aus Riesa festgenommen worden, der bis vor Kurzem für das väter liche «Geschäft als Reisender thätig gewesen, trotzdem daß dieser Auf trag aber vor einiger Zeit zurückgenommen worden war, fortfuhr, Gelder für das Geschäft einzuzichen und dieselben möglich schnell zu verjubeln. — So gern wir von braven Arbeitern erzählen, so muß doch auch einmal der Prätension gedacht werden, mit welcher gewisse Arbeiter auftreten. Eine hiesige Schneiders Wittwe hatte in der jetzigen säuern Gurkenzeit, wie die Herren Klcidermachcr sagen, ihre Gesellen trotzdem immer zu beschäftigen gesucht, um ihnen ihren Verdienst zu lassen. Dieser Tage bekam sic einen größeren feinen Auftrag auf Uniformen re. und bat nun ihre Gesellen, um die Sachen, wie sie zugesagt, schnell liefern zu können, einige Stunden bei Licht zu arbeiten. Aber gerade umgekehrt beliebte cS den Herren. Sie machten eine Stunde früher als sonst Feierabend, und auf der Straße lächelten sie der armen Frau Meisterin, die ihnen höchst ver legen nacbsah, noch hohn. Recht nett so'. — Am Dienstag Nachmittag hat der kgl. Baumeister Häselcr unter besonderer Feierlichkeit das letzte Niet in die Eiscntheile der im August v. I. begonnenen Elöbrllcke der Berlin-Dresdner Eisen bahn bei Niederwartha eingeschlagen. Die Brücke ist nunmehr in der Hauvtmche vollendet. — Oeffcntlichc Sitzung der Stadtverordneten, am 24. Februar. Herr Oberbürgermeister Pwtcnhancr und die Stadrrätde Herren Fiat!« und Hcubuci waren anwesend Vor sitz: Herr Hottakv 'Ackermann. Der Stadtv. Scvuorr von Earolotcld hatte die Rnnabmc seiner Wahl unter Vorbehalt fchrntiich erklärt »nd aaö jetzt dem Collegium unter Schilderung «einer viel'acven Tvätigkeit die (nitichcikung gnl'cim, ob er da neben leinen men'slicvlnngcn alö Gemcindcvcrtreter werte genü gen könne.>. Eo wird Nm die Prüfung und Entichcidung «clblt überlassen. Die bereits erwähnten Reklamationen der Herren I«>. Lvltzncr und 'Adv. 'trödci haben den gewünschten Enolg, die Herren werden ihrer Verpflichtung als Stadtverord nete eiitvol'e»: Ersterer ist vcrcits <> Iavre in diesem Collegium gewesen und hat sonach ein Recht avzulchnen, und Letzterer ist schon tür taS öffentliche Gemeinwesen als Mitglied der 'Annen- vcrsergunaSdcl'ördc thätig. 'Adv. Da min hat dagegen kein «glück mit seiner Rcclamation; er schützt vor, er werde in seinen Bc- cutsgcschästen gehindert und Mittwochs AvendS habe er überdies regelmäßig Sitzung im Fclfcnkcllcrbrailcrei-Tircctoriun«. Diele Entschuldigung erregt einige Heiterkeit und der Rcclamaiit wird bedeutet, vüb'cv ruhig vci dcrGcmcindcvcrlrctung zn bleiben und eln kleines Ovstr gegenüber dem öffentliche» Evrcnamt nicht zu »cheneii; «ras die wichtigen Felicnkcllerbraucrci-Direckorialsitzungcn anlangt, so gledt man sich der Hoffnung hin, dicsclhc» würden «ich wohl, da nur wenige Herren dabei betbeiligt sind, auf andere Stunden verlegen lassen. 'Nachdem Oberbürgermeister Pfotcn- vauer den Schriftführer Siegel darüber verständigt, daß vimlchttich der Comntuirung des «chniauoschussco für die evan- gclischcn 'Aolksichuien eine Differenz zwischen den 'Ansichten des «Ratbö unk denen reS Herrn Siegel nicht besteht, zieht Letzterer einen langen 'Antrag zurück. Sowohl wegen eines rcslirentcu 'AdiacenzbcitragS zum Victoria-Straßenkurcobruch, als auch «re gen der > erbrciterung der kleinen Plaucuschengaiie erklärt sich dag Collegium mit dein Lladtrath ciuvcrslaudc». Zwei Nakura- lisationSgeiuche werden als unbedenklich genehmigt und die Rech nungen üvcr den 'Alinosenkastcn der Kreuzkircvc auf die Jahre I8V2 bis mit !8Ü-: jusklffcirt. Von dein Seiten dcs Raths bc- richtigten HauShaltvlanc für 1875 und darauf bezüglichen Zusa gen nimmt «Kollegium .Kenntnis! und genehmigt feiner, da«! zur Deckung des Bedarfs für die VolkSschülen im zweiten AiM.ze- Termln i Pfg. von IOO Mar? NkicthzlnS und 12 Pfg. von 100 '.'.'iark G-undwerth erhoben werden. Bekanntlich batte der Stadt-! raty in dankenSwcrkher Erkenntnis! der Wichtigkeit, «reiche die >»:! Mal i. I. hier stattfindende Pferde-Ausstellung iüc die Stadt! haben wird, den Entschluß gefaßt, eine städtische Prämie von 1000 Mark dazu zu gewähren; der diesseitige Finanzausschuß rindet aber, daß cS besser sei, die Prämie abzulchrieii, obschon, «vle Relcr nt Statkv. 1>r. Rothe ausdrücklich erklärt: die Fi nanzlage Dresdens nicht schlecht sei! Obwohl Stadtv. Künzcimann und einige'Andere sich warm sür die «Bewährung verwenden unter Hinweis daraus, daß der Rath nur im Interesse der gesummten E i nw ohn e r schai r handelt, wenn er durch Unterstützung solcher Uuteuicvincn auch andere spätere hierher ziehe, und daß ja doch der Zufluß von Fremden :c. «c. stets der Stadt zu Guic komme — und die kleine Prinzessin Mathilde. Dav ganze Ist angenehm grupptrk und würde »och mehr wirke», «renn nicht die Rückseite» der Pferde im Vordergrund gar zu sehr dominirtcn. — Der Bau her VcrIin Drröd».Eisenbahn ist. «vle die „Bcrl. Trlb- verlebtet, drreitö lo «veit vorgcichritten, daß gegenwärtig mit der definitive» Aufstellung der Laternen an den 'Weichen vorgcgangcn werten kann. Eln Fahrgclcise ist von Berlin bis Dresden gelegt und sinv auch aus sanunrttchen Stationen eie Bahnhofsgebäude entweder vollendet oder voll« der Vollendung so nabe, daß dieselben in ganz kurzer Zeit den« Betriebe übergebe» werden können. Seitens der DIrcclion dieser Eisenbahn wird be absichtigt, das eine Geleise iin Lame dev SomincrS iür den Per sonenverkehr I» Betrieb zu setze». Die völlige Eröffnung der Bahn dagegen wird Ii» volle» Umfange erst zum Herbst ermög licht werden können. — In einem Hause der Anncnstraße wurde vorgestern Nach mittag durch einen der Hausbewohner ein Spitzbube angchaltki«, der mit einer Partie auö cliiem dortigen Logitz gestohlener Klci- rungostücke sich anS dem Stande machen wollte. Wie sich nach seiner 'Ablieferung an die Polizei ergab, war cS ein wiederholt schon bestrafte» «uvsect. — In einer 'Baubude auf dem Tenbner'schcn Neubau ln der Zwlngersiraßc entstand vorgestern Nachmittag, vcruiuthlich wegen Uebcrveizmig dcS darin befindlichen chcrncn OkeiiS, ein kleiner Brand, welcher Icdoch von geringem Belang war und von bcu Arbeitern anSgcgosse» wurde, ehe die rcguirirtc Feuerwehr zur Stelle war. - Eli« hübsches muslkallschcS Gepräge zeigte am Sonntag bie Abeiikuntcrhalttliig eines Neustädtcr Vereins „Veilchen - kranz". Wo.blgcübtc Dilettanten und hie Gäste: Herr vo» Kieler «Lieder don Cornelius, Fcska», Fräui. Grctscvel <>Roisini, Rcißigcr). Herr Kühn «Violinist, «chülcr peö Cvnscr- vatorlumS« und Herr Kaden «vom k. Ncustädter Orchesters, cr- warbc» fick« um dies erfreuliche Conccrt daiikciisivcrthe Verdienste. Mit den leigenden materielle» Genüsse» war das Hotel Statt Wien erfolgreich betraut werden. — Dem „Vogtl. Anz." wird aus der Gegend von Fal len sten« Folgendes geschrieben: In diesem Winler tlagen sehr viele Teichbesitzer über das Sterben der Fische. Diese liegen meistens in großen Hausen todt beisammen und man kann sich theilwcise die Ursache davon nicht erllüren. Manche glauben, es sei eine Epidemie; Andere sagen, die große Kälte sei schuld; noch Andere «vollen gar die Ursache ans die zahlreichen Gewitter des Vorjahres schieben, welche das Wasser mit zu viel Electricität geschivängert hätten. Alle diese Meinungen sind wohl unrichlig. Die Fische sind einfach er stickt, — jeder Fisch braucht bekanntlich atmosphärische Luft zu sei uem Bestehen. Infolge des vorjährigen Wassermangels haben nun die meisten Teiche keinen Zugang au« offenen Quellen oder fließen dem Wasser, eS mußte also bei eintreteudem Frost ihnen aller Zu gang von atmosphärischer Lust entzogen werden und daher sterben die Fische. Wer sich von der Wahrheit des Gesagten überzeugen will, setze nur Fische in einen Teich, dem aller Zugang fließenden Wassers fehlt. Forellen werden bald dahin sein. So lange der Zu fluß noch anhält und sei eS tropfenweise, trifft man sie dichtgedrängt, aber schon matt, am Orte der Einströmung, dabei aber auch bereits Katzen, die hier leichte Beute machen. Karpfen und namentlich Schleien Hallen die Entbehrung viel länger auS; wenn aber in« Winter der Teich durch das Eis hermetisch verschlossen worden ist, müsscn diese auch sterben und zwar den Erstickungstod. — AuS Meerane, LL. Februar, meldet das dortige Tage blatt: Vor einigen Tagen wurde hier ein Frauenzimmer — eine Frau Drechsel, in der Älbcrtstraße wohnhaft — arretirt und an die Staatsanwaltschaft abgcliefert, welches ihrKind, ein Ojähriges Mäd chen, auf das Unmenschlichste mißhandelt hat. Das Kind — außer ehelich. von der Mutter erst vor einem Jahre ihrem Manne zuge- sührt — fand inan, abgrmagert bis zun« Skelett, mit schinutzigen, zerrissenen Kleidungsstücken angethan; auf seinem Rücken hatten sich große Schwülen gebildet, hervorgerufen durch barbarische Stockhiebe seitens der Mutter, und am Hinterkopse fehlten ihm die Haare, welche das inlmenschliche Wciü durch öfteres Zerre«« und Vonsich schleudern des Kindes auügerisscn hat. Der Polizei gegenüber brauchte die Frau die Ausrede: das Kind sei uureiulich und nur durch Züchtigungen zu bändigen. Das arme Mädchen ist denKlauen seiner Rabenmutter sofort entzogen worden, eS folgte der Polizei freudig und weilt seit dieser Zeit ui« Kraukeilhause, wo cS sich be reits wesentlich erholt uns von einer angebornen Unreinlichkeit keine Spur gezeigt hat. — In der Nacht zum 7. Oktober v. I. wurde den« Haus besitzer Sauer in Nieder-Neukirch mittels Zcustercilibrlichs uud Einsteigens ein lleincs Tcrzerol mit Messinglauf spurlos gestohlen. Am 1V. d. hat der dort stationirte Gendarm den Thätcr in der Person des 15 Jahre alten Knaben Friedrich Ernst Rößler von Ncukirch ermittelt und das Tcrzerol wiedererlangt. Gleichzeitig war besagter .Knabe auf Vorhalt auch geständig, die 'Abends 1i> Uhr am l!«> Oktober v. I. gänzlich niedergebrannlcn Gebäude des Guts besitzet Gottlob Schäfer in Neukirch mittels Streichzündhölzchen verabreicht und dann au« den Rücken des Kleinen einige schlagende Prodiictionen auölübren läßt. Auch WU er Irin Schooßbündchen t'Mopoo aus die Verfolgten losgelasse» baden. Nun ging e» mit den« kleine» Frevler und halbgefülltem Kartoffellack. sowie Hacke cuicrfcldcin. dem stillen Heim des Orttrichtero entgegen Liebicher. der i» einer nahe,, Ziegelei arbeitete, batte da» ganze Manöver mit angesehen, der Knabe dauerte ihn u»b sofort ging es mit einem College«« Mblchke entgegen, weichen er nun auffor- bertc. den Jungen loszulassen. Gleichzeitig bemächtigte fick« Lirb- schcr nach einiger Zelt der gepfändete» Hacke, offne sich um tie Bemerkungen Mölck'ke'ö im Entkernkesten zu küunncrn. Wenige Minuten später kam nun Tdleme i» Begleitung enie« Anderen ffinzu. richtete eine kategorische Aufforbcrl»ig betreff» Hrrau«gabe der Sachen an Möscvke »»ff alö dieser nicvt Folge leistete, packte er il'u kräftig beim Bart, offne iedock« durch Zerren an demselben dein Bartbcsipe« irgend einen Schmerz zu verursachen. Schlleß- I«ch »abmcn die 'Angeklagten vereint die Sachen sannnt de», Jungen weg. ovuc sich im Geringste» an die wiebcrliolten Be schwerde» Möschkc's zu kcffrcn. Zcffn Tage daraus, am 23. Ok tober 1^73. macvle der Letztere 'Anzeige beim Gerichtöaint Döb le». Da «ick« Llcbschcr mittlerweile aus längere Zeit unsichtbar gemacht balle, mutztc die Verffandlung bis zu dessen Wieder erlangung bcrtagt werten. Die Staatsanwaltschaft, vertreten : durch Herr» Richter, vielt doch, invein sie zivar nickst verkennen - konnte, daß kein verwerliicffeS Motiv die Handlungsweise desAn- l geklagten geleitet ffabe. die 'Anklage aUeiitffalben auircckst. Dein Gerichtshof präffdirte Herr Gcrickitoratv Trumniler. — Se. Er- ccllcnz der Iuttizinlnister Herr von Abckcn wohnte der Verband- lung viö zuin Schluß des siaatsaiiwaltschaitlichen Plaidvhers bei. — I» der am 23. Februar Nachmittags 4 Uhr unter Ausschluß der Oeffcntlichkcit avgehaltenen Hanptv.erhandlung ward der Ange- llggte, SciiuMiiachcr Heinrich Louis Erdinan» von hier, wegen -der !» de» tziZr I7:i und I7<> des «>l. St.-G.-B. gedachten Ver gehen «'Bclichiaf unter Verschwägerte» rc.« zu Zuchthaus Inder ! Dauer von 4 Jahre» <> Niona«»« u»b äiähriaci» EhrciircchtS- vcrlust vkliirthciit. — 'Angckündigte GerichtSverbanblungen. Morgen Vormittag '-> Uvr, Hauhtverhanklung wider die Dicntt- »«agd 'Attlhelmlnc Lehmann auö Obcr-Granscvwitz, wegen Kin- deoauSsetzung. ZSstterungS-Beodachtung ain 25. Februar, Abd. » U. 'Baromctcrilaiid »ack, Otlo Bösvlt hier: 27 Paris. Zoll 9'4 L. «seit gestern L. gestiegen». Thermometer nack« Reaumur: :> Grad unter Null. — Die Schioßthnrmsal'v.e zeigte Süd-Ost- 2Lind. Himmel hell. - GIbl,Sl,e tu Dresden. 25. F-br., SRitt.: 72 Cent, unters). «c. «c. stets der Stadt zu Gute komme — Gründe, .... « die doch wahrlich einleuchtend sind — und trotzdem ä tadt- oc. h.üb ar ^«ai«d gc»-cckt ^.. haben, ivell er von SVaf . n ^«>«eu-t ratb Flatb dt- Prämie in längerer Rede vefürwoctet. welsrmacn «vegen Beschädigung von §eldsruchtcn erhaitei« und von wird sie doch affgeichnt. Nack« dieser 'Ablehnung entfeint sich die j öesien Knabcu mit Steinen ge«vorfe«i «vordcn sei. Genannter Knabe RathSdeputation! — Es wurden nun die Wahlen zu Len zehn ist verhaftet «vorbei« ordentlichen gcmffchten Deputationen und die DepukationSwah-Z -- Mn '^3 ftüh "«nrdc in dem St llc len zu den öüentiichen Sckiulplüfungeii vorgenoinincn. Hinsicht lich der erncrcn Wahlen hatte der Stadtv. Director Heger Bedenken «regen der Wahl ker Deputation sür das S ch u-- «reien; er «rünscht diese Wahl auogcsetzt. so lange dir Frage über die Herdeiziedung von Nick tdlrectoren in den Schulausschiiß — dessen Conflituirung jetzt betrieben wird - noch offen ist. ES entipinnt sick, «ne Debatte, die sehr lebhaft wird nnv dem Stadtv. Henkler u. 'A. sogar Veranlassung gicbt, eine«« Vor trag über „sein Pflichtgefühl" zu halten. Nach einem Zwischcn- mtrag teS Stadtv. Lehmann wird die Schuidcputation jetzt gewählt unter Vorbehalt einer Neuwahl nach Conslituirung des SchulauöschuiieS. Ncichdem da» Collegium ei» Rachpostulat für die 5. Bürgerschule bewilligt, spricht cS sein Einverständnis! mit ker Legung von Wasscrröhren auf der Linnöstraße aus und er mächtigt ferner den Vorsteher zur Mitvollziehung der Quittung über :«<»8,4l><> Mark, als den Antheil dcS Bczirksverbcmdcs Dresden an dein von dem sächsischen Anihril an der sranzö- «ischcn KriegSkostenentichäLIgung den Aezirksverbänden gesetzlich überwiesenen X»,M<> Thaicr. — StabträthiichcljcitS «vurden als Mitglieder zn der Deputation kür Wahl der Commissionen «ür die sechs städtischen Voemuttcrungßbezirke sür 'Aushebung von Pferden «ür den Milltairbcdarf die Stadkräthc Teucher» Seifert und l)r. Nt I u cl w i tz und diesseits die Stadtv. Künzclmann, Linueman » uud S ch u b c r l gewählt. Ein vorn Stadtv Advoeak Krause eingebrachter und als dringlich bezcichueter'An«rag: den Rath zu ersuchen, er «volle «ich mit einer Petition a» die «Regierung wenden, damit dieselbe stcl« s von jetzt bei der königlich preußischen «Regierung in Bezug auf die einzurichtende preußische RcichSbank um die Errichtung einer Filiale kür die Stadt Dresden bemühe, wird auf Antrag !är. SchaNratb'ö, weicher meint, dieser Antrag sei ver früht, da das betreffende Gesetz noch nicht cinmcst dem Buntes, rathe vorttege, zur Berichterstattung an de» Finanz- uud Vcr- waltnngSauS'chnß verwiesen. >o daß er aus der nächsten Tages ordnung stebcn wirk. «Schinß gegen halb U> Uhr.» — -An den Schanicnstern von 'Arnold iain 'Aitmarlt« und Brazzova «Lck'ioßstraße» lag gestern Nachmittag eine auö dein 'Atelier von Ho«finann hcrvorgcgcmgcne große Photographie ans. vie viel Schanlustiac anzog und sehr gekaliist ist. Sie gicbt ein Fainilienbild unseres Kgl. Hause». In her Mitte auf einer Estrade initSäulcnvalle «tcbt derKönig und vie Königin,währendanl den Ltuien die Königin Maria hinauijtci.zt. Im 'Vordergrund sitzt in der Eauipage di'e Königin-Mutter mit Enlelu und da««eben erb ickt man zu Pferde Prinzessin Georg, Prinz Friedrich 'August «ruh «vurdc in den« Stalle des Kretschams zu Wittgcndorf ein Mann erhängt aufgesuudcn. Nach den bc« ihm aufgefundenen LegitimanonSpapieren ist es der aus Reibersdorf gebürtige 54 Jahr alte Bergarbeiter Johann Gottfried Sänger - Auf der sogenannten Sauiveide bei Leipzig nach den« Rennplatz zu, im alten Pieißcnstußbctte, wurde au« Mittwoch Vor mittag der Leichnam eines ncugcbornen KindeL männlichen Ge schlecht«- in ein altes Fraucnhemd eingewickelt und mit Papier um schnürt aufgesunden und gerichtlich anfgchoben. (L. T.) — Be« Leipzig treibt sich schon wieder nach dem L. T. ein Adler in den Lüsten herum und «nacht Jagd auf das ohnedies halbverhungerte Kleinwild. . — Oclsentll che Gerichtssitzung am 25. Februar. Einen treffenden Commentar zu solchen Fällen, tu «reichen Per sonen ohne hinreichende GesctzeSkenntnisse oft durch den Anschein nach ziemlich unbedeutende Vorkommnisse, an welchen sie sich «mausgefordert bethciiicz, haben zur Verbüßung läugcrcr Frciheitö- straicu verurthciit werke», gicbt die heutige Hauptverhanklung. Auf der Anklagebank uahmcn der Handarbeiter «stöbert Emil Liebscder und der Bergarbeiter Carl Heinrich Thieme an» Dcuben, der Nötbiguna bcsci uldigt, Platz. Die 2l rcsp. 25 Iadr allen, bisher boliständig unbeswoltenen 'Angeklagten habe» scluverlich eine Tiffnung davon gehabt, daß sie sür den ihrer Meinung »ach geleisteten Liebesdienst eine Geiängnißstrase von ic 4 Moncitcn zuerkannt bekominen «vürden. ES war an einem Oktobertnge dcs Jahres 1875, als auf dem Kartoffclfeldc des Gutsbesitzers SRöichke i» Dcube» ein Junge mit seiner Schwester fleißig zzartoffeln Koppelte, d. l«. die bei»« Ausnchmc» dicker «vichtigcu Fcldirüchle », den Furchen zurückgebliebenen Exemplare in den mitgcbra.istcn Sack rnv.Korb einheiinsten. Den beiden Kleine» war cv seb« gut bekannt, daß dies eigentlich eine verbotene Beschäftigung war, aber inan scheint cs überhaupt auf dem Lance nickst gar so genau zu nehme» und so konnte cS nicht fehlen, baß sich die jugend liche» Kartoffelsucher äußerst wenig um die Meinung dcs be treffenden Feldbesitzers kümmerte». Da plötzlich taucht von lerne die Gestalt dcs Herr» Mösctste drohend am Horizont einpor, Gefahr ist ün Anzuge u«z>) schnell entschlossen. ergriff daö Kinderpaar mit Sack und Pack die eilige Flucht. Der Verfolger, der da« Schnellläufen trotz seines etwas vorgeschrittenen Alters nlchd verlernt zu habe» scheint, er wischt nach einem gestreckten Galopp den Kactostrljungen, drin er zur Begrüßung vorläufig ein paar kräftige Ohrfeigen Tasiessiksclitchtc. Deutsches Reich. Eine dein preußischen Abgeordneten haus«: zugcgangene Nachweisung crgicbl als Gesammtvetrag der den Bischöjcn und den ihrer Leitung »iitcrgebenen Anstalten ein- bcdaltenen Staatödotationc» die Summe von llO.'ckük THIrn. In« Einzelnen sind darin als gesperrt ausgcsüdrt: l> Der Bischof vo» Crinland mit einer Dotation Von R>47 Thlrn. und Iür daö Pricstceicittinar in Braunsdcrg '.«2t>5 Thlr., 2« der Bischof vo» Kulm kür da« Seminar zu PelpIIn 7125 Thlr., der Erzbischof von Posen, Dotation >2,000 Tvir.. zwei Seminare in Posen nnd Gnesen mst 4.iM und :«»4l Thlr»., 4s der Fürstbischof von 'Breslau, Dokaiion iL.ooo Tvir., Seininor in Breslau 2405 Thlr., 5> lcr 'Bischos von Paderborn, Dotation 8000 Tdaler, zwei Seminare zu Paderborn mit 4050 und 2l31 Tblr., V> der 'Bischof von Münster, Dotation 8000 Tv>r., Priesterseminar in Münster 2587 Tdlr., 7« der Erzbischof von Köln, Dotation 12.000Thlr., Pricslcrfeiniiiac in Köln 3470 Thlr., 8) der Bischo« bou Trier, für das Seminar in Trier 2851 Tblr., anßerdem sind die Dotalgütcr de» Seminars mit Beschlag belegt. Os und lo> die Erzbischöfe von Olinüp und Prag beziehen keine Zuschüsse anS preußischer Staatskasse, il> der Erzbischof von Freiburg erhält übcihaupt nur eine» Staatszuschuß von 40 Thlr., welcher jedoch keine persönliche Einnahme dcs Erzbischo'S bildet; 12) der Bischof von Hildesveiin, Dotation 4727 Thlr., Seminar In Hildcsbcim :!«>75 Tlö«.. I3> der Bischof von Osnabrück nichts einbchalten, >4« rer Bischof von Fulda: wegen Erledigung d/ö bischöflichen Stuhles wird der Gehalt mit 3428 Thlr». a» den allgemeinen Kirchenfondo abgcführt; sür das Seminar in Fulda einbcbaiten 1220 Tdlr., 15« der Bischof von Limburg für das Priestericininar in Limburg 57l Thlr. Darunter sind die bischöflichen Gehälter iür Posen und Paderborn «vegen AmtSentlassung, daö Gehalt de» Erzbischofs von Köln zur Deckung der vom Oberpräsidenten wcgc» Nichtveictzung der Succursaipiarreien verhängten Erelutiv- Strafci«. die Besoldung des Bischofs von HiideShcim zur Deckung von Geldstrafen cinbehaitcn. 'Bor ker 7. Deputation des Berliner CrlminalgcrichtS hatten mann Klette, des „Berliner Tageblattes" 0r. Äienger, der „Ber liner Presse" »r. Jacob!, des „Böten vom Gesundbrunnen" Sck'incilng und des „Ulk" Habcr. Die erstgenannten 4 Blätter brachten einen dem Stuttgarter „Beobachter" näcdgedrucktcn Ar tikel unter der llcbcrschritt „Durchgcbrannt", inhaltS dessen Herr v. Ltülpnagel während seines Aufenthalts in Stuttgart als Coiiunanteur dcö >3. ArmeccorpS fick« geiveigert haben sollte, die ihm borge!egte Faiiio» zur Einschätzung seines Dienst- und Ca- pltulciiikoiiinicnS anözufüllcn und aus diese Weise die Steuer biiitcrzogc» zu haben. Einige Tage darauf brachten die gedachten Zeitungen eine dein „Würtcinberglschen StaatSanzeiger" entlehnte 'Berichtigung, nach «reicher Herr v. Stülpnagel allerdings seine Faiiwn abgegeben und aus Grund derselben 1884 Gulden Steu ern bezahlt hätte. Herr v. Stülpnagel begnügte sich aber mit diese,n Widerruf nicht, beantragte vielmehr die Bestrafung der Rcdaeieme der vier politischen Blätter, sowie des Rebacteurö dev „litt", welcher eine satvriscveBallade auf den„Durchgebraunten" vetößcnllici t hatte. Das Urthcil lautete gegen vr. Klette, vr. Mcngcr, Schmcling und Habcr auf se 150 Mark Geldbuße, event. 25 7agc Gciängiiih. gegen Or. Jacobi in Sinbetrackst dcS Ge ständnisses desselben aus 120 ««stark Geldbuße, event. 20 Tage Gefängnis;; ferner aus Unbrauchbarmachung des Artikels in den vornndlickieu E« emvlareu und PublicationSbesugniß deS UrthellS- tcuerS sür den beleidigten General. Oesterreich. Die Häuser der Stadt Brür schwebten In großer Geiai r, da sich Anzeichen eines ZusaminenkrucheS des Iulius-Schachtev, deö Hauptwerkes der Dux-Brüx-Komotaucr Ki'h>cn-2lcticngcsellschast zeigten. Der Schacht wurde schleunigst »ach gefahrvolle«! Slcherbcitövorkeblungen geschlossen und Ist die gänzliche Bctrieböcinstellung wahrscheinlich. 2'.'-icncr Morgcnblätter veröffentlichen eine Zuschrift deS Prä sibcntc» des ObcrlandeögerlcbtS v. Hein, in welcher dieser fein Schreiben an Baron Wittmann, als ein verlraulichcö Privat- lchreibcn bezcicknict. Er bade darin den Baron Wittmaiin daraus ansmcrllam gcniacht, daß die Darstellung der Vertbeidigung teS Angeklagte««, lcr Prozeß Osenheim sei ein Tenbenzprozeß dcö Ministeriums, in der Behauptung gipfele, daß die Gerichte sich zu cinem Tendenzprocesie vergäben. Er iHeln) habe deshalb den 'Baron Wittnian» gebeten, gegenüber solchen Angriffen auf »Ic lliiadbäugigkelt und das Ansehen der Gerichte seine biöcretlonäre Gewalt zu gebrauchen. Hierin liege aber gewiß kein Angriff aus die Stellung des RIchtcrstandes. 'Auf der Prag-Duxer Bahnstrecke wurde rin förmlich oraa- nlsirtcr Frack,tgutdlcbstahl entdeckt, verübt von Eisenbahn- wächtern nnd dein Zugblenstpcrsonale. Frankrciel«. Der General v. Wimpffen hat gegen daS Er kenntnis; der Pariser Geschworenen, welche« Herr» Paul v. Cas- sagnac ireisprach, die NlchtigktltSbeschn'crde eingelegt. Da» ist schon seit mehreren Tagen bekannt; aber inan war begierig zu wissen, «vie er dieselbe motivlrte. Der General gründet seine» RcmrS, wie man setzt eriäbrt, auf einen eigenthümlicben Form fehler: Der SchwurgcrlchtShof bat, Inbein er Paul de Caffagnac und den Giranten deö „Pavö", Herrn Piel, ireisprach, ganz ver gessen. über den dritten Angeklagten, der gar nicht erschiene» war, nämlich über Herrn Paul de Leoni, einen Mitarbeiter de» bonapartistischen Blattes, welches der General v. Wimpffen eben falls belangt hatte, zu erkennen. Nationalversammlung. Der erste 'Artikel deö Gesetzentwurfs, betreffend die Organisation der öffentlichen Gewalten, wurde ebne Opposition angenommen. Ebenso »vird der zweite Artikel, welcher lautet: „Der Präsident ist auf 7 Jahre ernannt und ist von Neuem wählbar", um 43S gegen 262 Summen angenommen.
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