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j besteht aus 66 Säugern (Knaben und Jünglingen), Schülern des Gymnasiums zum Heiligen Kreuz, von ihnen sind 32 Alumnen*) und 34 sogenannte Kurrendaner. Die ersten Ansänge des Chores, dessen Geschichte und Einrichtungen denen des Leipziger Thomanerchores vielfach ähnlich sind, reichen bis zur ersten Hälfte des 13- Jahrhunderts zurück. Die Kreuzschule selbst war in ihren Uranfängen wohl zweifellos eine zur Ausbildung von Kirchensängern und Ministranten bestimmte Schule, die erst später zur lateinischen Stadt schule erweitert worden ist. Der Thor hat die Aufgabe, in den Gottesdiensten der Kreuz- und Sophienkirche den Gesang zu leiten und bei den regelmäßigen Sonnabend-Vespern, den sonn- und festtäglichen Motetten und Musikaufführungen, sowie in den Fest-Akten der Kreuzschule zu singen.**) Die musikalischen Vespern, ursprünglich hervorgegange» aus der alten Mntatin- und Vesperordnung, tragen noch heute gottesdienstlichen Charakter. Bis in die Mitte der 30 er Jahre des vorigen Jahrhunderts fanden dieselben Sonntags 4 Uhr statt, seitdem Sonnabends nachmittags 2 Uhr. Lw-«:freuen--stch Hit 1786 der nicht seltenen Mitwirkung angesehene/ Mitglieder der Hofoper und der Hofkapelle, wie auch seinerseits der Kreuzchor ein volles Jahr hundert hindurch (1717—1817) als Chor des Dresdner Hoftheaters seine Kräfte der hiesigen Oper gewidmet hat, bis Carl Maria von Iveber den jetzigen Hoftheater - Chor gründete./' von den Kreuzkantoren seien besonders genannt: G. A. Homilius (Schüler Bachs)/ Th. lveinlig (Lehrer Rich. lvagners), Julius Otto und Oskar Wer mann. Als Alumnen gehörten dem Chore an: Johann Kuhn au (Vorgänger Bachs im Thomas- kantorate), C. H. Graun (Kapellmeister Friedrichs des Großen), Joh. Adam Hiller (Thomas kantor, Gründer der Gewandhauskonzerte), Lhr. Aug. Pohlenz (Vorgänger Mendelssohns im Direktorat der Gewandhauskonzerte), Julius Otto, Hermann Kretzschmar,-P»wl U»rl^»Ft u. a. (Ausführliches über die Geschichte des Kreuzchores siehe in: 1)r. Karl Held „Das Kreuzkantorat", Leipzig, Breitkopf L Särtel.) — 7 L>..,. *1 Auch die Zahl der Alumnen des Sixtinischen Chores in Rom beträgt noch heute 32. ' **) .für die Alumnen besteht auch noch die Sitte des Singens auf dem Areuzturme an den Morgen der Hohen »"2— < ^-5 — ist nach dem Brande der Kirche im Jahre 1901 von Gebrüder Jehmlich, K. S. Hoforgelbauer in Dresden, neu gebaut. Sie enthält auf 4 Manualen (Umfang 6—oH und einem Pedal (6—p) 92 klingende Stiininen — einschließlich der 14 Hochdruckstimmen — und im ganzen 6509 pfeifen. von besonderen Einrichtungen der Orgel sind bemerkenswert: 10 Manual- und Pedalkoppeln; 3 Bktavkoppeln; 43 feste Kombinationen als Tritte und Druckknöpfe; 4 freie Vorbereitungen für alle Register, Koppeln, Ein- und Ausschaltungen; Genralcrescendo als Rollwalze; 2 Jalousieschweller für das III. und IV. Manual. Letzteres als Fernwerk auf dem Kirchenboden stehend; 2 Wassermotore, welche die Kraft für das Gebläse (Hoch- und Normaldruck liefern. - ,