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ff >l sind tl. st. stnann, bäft zu kanni- insach- Piltwe Lerhci- "amen, » Ver- werihe infläbc »olle». sten ren men pfet ttsl -st-I joch- cin- >vler. e von kV» i. Amts- md AnzeiMatt für den Erscheint e «b-nnement SKL-L «qu» des Lmlsgerchls Libmllock ---ZSZ sertionSpreiS: die kleinsp. ten, sowie b«t allen Reichs« Z'»- w Pf und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. —— -8. L4L. . Dienstag, den 1. Dezember 18V1. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermöge» des Stickereifabrikanten und Schneidemühlenbesitzers !>»»» 8«I«IeI in Schönheide ist zur Prüfung nachträglich angemeldeter Forderungen Termin auf dm 15. Dezember 1891, Vormittags 11 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Eibenstock, den 27. November 1891. Der Gerichtsschreibcr des Königlichen Amtsgerichts. Grnhle. Hagesgefchichle. — Deutschland. Der Reichskanzler von Ca privi hat in seiner Rede vom 27. Novbd. eine An- veutung gemacht, die lebhaftes Aufsehen erregte und mancherlei Auslegungen erfährt. Er sagte: „Wir Deutschen haben einen Faktor, der hoffen läßt, daß, wenn eS noth thut, es an nichts fehlen wird, das ist die steigende Bevölkerungsziffer. Alle Jahre werden in Deutschland mehr Männer geboren als im Vorjahre; cs können also auch immer mehr Männer zur Aushebung kommen und ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß im nächsten Winter die Regierungen mit dem hohen Hause in Verhandlungen darüber einircteu, wie diese steigende Bevölkerungs ziffer ausgenutzt werken kann, um auch unsere Wehr kraft ihr entsprechend allmählich zu steigern." Diese Andeutungen erinnern wieder an die ,ZukunftSpläne" deS Kriegsministers v. Verdy aus dem Sommer vorigen Jabres, die auf eine allmählige systematische Durch führung der allgemeinen Wehrpflicht nach den Scbarn- horst'schen Ideen, die thatsächliche Einstellung und Ausbildung jedes waffenfähigen Mannes hinausliefen, mit dem weiteren Ausblick auf eine Verkürzung der Dienstzeit. Inwieweit diese Pläne jetzt bestimmtere Gestalt angenommen baden als im vorigen Jahr, läßt sich aus den zurückhaltenden Andeutungen des Reichs kanzlers noch nicht klar genug erkennen; es bleibt sogar zweifelhaft, ob er unter dem „nächsten Winter" noch die gegenwärtige Session oder erst den Winter 1892/93 gemeint hat. In Abgeordnetcnkreisen hat man die Andeutung meist dahin verstanden, daß dem nächst die Einführung der zweijährigen Dienstzeit mit einer entsprechend höheren Aushebungszahl werte vor geschlagen werden. Man wird erwarten dürfen, daß die weiteren Etatsberathungen im Plenum oder in der Budgetkommission über diese Angelegenheit etwas klareres Licht verbreiten werden. — Die neuen Handels-Verträge werden, wie der Reichskanzler v. Caprivi in der Freitags- Sitzung de» Reichstage« mittheilte, in der zweiten Dezemberwoche zur Vorlage kommen. Bis zu den WeibnachtSferien werden sie dann zunächst in den Ausschüssen, nach Neujahr im Plenum des Reichs tages berathen. — Die Zahl der an Influenza erkrankten Personen in Berlin beträgt nach ärztlicher Schätz ung etwa 40,000 Personen, welche innerhalb der letzten vier Wochen darniedergelegen haben; die Influenza läßt sich diesmal weit bösartiger an, als vor zwei Jahren; in den letzten acht Tagen sind, wie die standesamtlichen Listen ausweisen, etwa 30 Per sonen der Krankheit und deren Folgen erlegen. Nach Beobachtungen der Aerzke tritt diese Krankheit nur dann so heftig auf, wenn Patienten, die an der Influenza leiden, das Zimmer verlassen und sich ins Freie be geben; Lungentzündung, ist dann fast unvermeidlich. AerztlicherseitS empfiehlt man neuerdings das Tragen warmer Kleidung auch bei wärmerer Witterung. — Aus der Schweiz. Am I. Januar 1892 tritt in der ganzen Schweiz ein Gesetz in Kraft, wel che» wohl geeignet ist, die weitesten Kreise zu inter- essiren. Wer in Zukunft eine Forderung einzu- treiben hat, ist nicht mehr darauf angewiesen, das zeitraubende und kostspielige Gerichtsverfahren einzu schlagen. ES werden in jedem Kanton und selbst an den kleinsten Plätzen spezielle Eintreibungs-Beamte vom Staate angestellt, denen man jede Forderung nebst einem Beleg, sei e« Accept oder schriftlicher Beweis, zur Eintreibung übergeben kann. Die Beamten, welche eine ziemlich bedeutende Kaution zu stellen haben, sind verpflichtet, von jedem Inkasso dem Auftraggeber sofort Mittheilung zu machen, refp. den Betrag ohne Abzug einzuhändigen. Die ganzen Kosten betragen außer den PortoauSlagcu bei den größten Beträgen nicht mehr als 2 FicS. Dieselben Beamten haben auch in Zukunft die Fallit - Erklär ungen vorzunehmen, sodaß auch hierbei der kostspielige Gerichtsweg fortfällt. Locale unv sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. Novbr. Mittwoch Abend veranstaltet der hiesige Militär-Verein im Saale des „Fcldschlößcheu" eine Erinnerungs-Feier der Schlachten von Villier und Brie sur Marne in Form einer musikalisch-deklamatorischen Abend-Unter haltung. Die Veranstaltungen des genannten Ver eins erfreuen sich seit Jahren in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung einer regen Theilnahme und da auch für diesmal wieder ein reichhaltige«, gewähltes Programm aufgestellt worden ist, so darf auf eiuen guten Besuch des aller Voraussicht nach genußreichen Abends um so mehr gerechnet werden, als der Rein ertrag der Feier dem Untcrstützungsfonvs hilfsbedürf tiger Kameraden zufließen soll. — Leipzig, 28. November. Zur Zeit befinden sich hier noch >600 Buchdrucker und 5 bis 600 in Buchdruckereien und Schriftgießereien beschäftigte Arbeiterinnen im Ausstande. Nach außen hin macht sich der Streik nicht mehr so bemerkbar, wie in den erstere» Wochen, da behördlicherseits die nöthigen An ordnungen getroffen worden sind, um etwaigen Aus schreilungen sofort entgegenzutretcn. Nach Lage der Sache ist auf einen Sieg der Streikenden keinesfalls zu rechnen. Von den früher hier beschäftigt gewesenen Setzern und Druckern werden viele von Leipzig weg ziehen müssen, da ihre Stellen inzwischen besetzt worden sind. — In Leipzig sucht gegenwärtig ein Münckencr Tischlermeister seine Ehefrau Therese Güttler, welche mit einem seiner Gehilfen, Namens Opitz aus Bern, durchgegangen ist. Dieselbe hat außer >000 Pik. in Werthpapieren auch ihre 8jührige Tochter mitgenommen. Der verlassene Ehemann hält sich in Leipzig auf, um sein Kind und sein Geld möglichst wieder zu erlangen. — Der Leipziger Held. AIS die Schlacht bei Jena und Auerstädt dem siegreichen französischen Heere das Kurfürstenthum Sachsen eröffnet hatte, rückte am 18. October 1806 das Corps des Marschalls Da- voust in Leipzig ein. Als die Reiter, welche die Spitze bildeten, den Ranstädtcr Steinweg herauf kamen, be merkten sie plötzlich einen Infanteristen, der nach den« mit der Wache besetzten Ranstädtcr Thore hinüber schritt. Im Nu war er von den Reitern angesprengt und zum Gefangenen gemacht. Der Infanterist aber lächelte die Sieger vergnügt an und sagte: „Ne Härr JeßeS, was wollen Se denn eegentlich von mir, ich bin se e Leipziger Stadtsoldate un will Ecl holen!" Gleichwohl wurde er von den Reitern, die diese fried liche Erklärung nicht verstanden, mitgenommen, bald aber wieder laufen gelassen. Dieser Stadtsoldat, Na men« „Morgenroth", lebte noch in den dreißiger Jahren, wo er am Ranstädtcr Steinweg wohnte und sich als Handarbeiter nährte. Seit seiner Gefangennahme durch die Franzosen kannte ihn ganz Leipzig unter dem Spitznamen „der Leipziger Held", den er auch mit ins Grab genommen hat. — Chemnitz. Ein DroguengeschäftSinhaber hatte Sonnabend Nachmittag Benzin gefüllt. Nach vielleicht einer halben Stunde brannte er sich im Laden eine Cigarre au und darauf fingen die Kleider des Mannes sofort an zu brennen. Vom Personal wurden ihm zwar sofort Decken umgeworfen, doch vermochten dieselben das Feuer nicht zu ersticke». Deshalb wurde er auf die Straße geführt auf die selbe uiedergelegt und gewendet. Erst hierdurch wurde das Feuer erstickt. Der Verunglückte hat ziemlich schwere Brandwunden erhalten. — Ostrau. Eine 16 Jahre alte Dienstmagd deS Gutsbesitzers Roßberg ist am 19. November von einem Zugochsen, welcher zum Rittergute Noschkowitz gehört, förmlich aufgespießt worden. Die Eröffnungsfeier der ständigen Vor bildersammlung in Eibenstock. Wie durch öffentliche Einladung von Seiten des Stadk-Rathes und des Vorstandes des Vogtl.-Erzgeb. Jndustrievereines bekannt, erfolgte am vergangenen Sonntag die Eröffnung der ständigen öffentlichen Vorbildersammlung mit kunstgewerblicher Bibliothek in hiesiger Stadt, welche au der Stelle der bisherigen Wanderausstellungen nunmehr dauernd für die Be nutzung durch die Bevölkerung unserer Stadt einge richtet ist. Zu der Eröffnungsfeier hatte sich der Stadt-Rath mit Herrn »r. Körner an der Spitze, der Vorstand des Vogtl.-Erzgeb. JudustrievereinS, bestehend aus den Herren Commerzienrath O. Erbert, Prof. Hofmann, Weindler, Ulrich Müller aus Plauen und Herrn Schelbach aus Falkenstein, sowie eine große Anzahl der Herren Industriellen Eibenstocks eingefundcn. Der AusstellnngSsaal im Fiedler'schen Grundstücke war auf das beste hergerichtet und die ausgestellten Gegenstände fanden allgemein Beifall. Die Feier wurde eröffnet durch eine Ansprache deS Herrn Commerzienratb Erbert, welcher erläuterte, welche Gründe Veranlassung zur Errichtung einer permanenten Vorbildersammlung gegeben hätten und sprach seinen Dank für die rege Unterstützung au«, welche die gute Sache von Seiten des RathcS der Stadl Eibenstock, wie von den Herren Industrielle» gesunde« habe und schloß mit der Bitte, das entgegen gebrachte Interesse jederzeit durch rege Benutzung dauernd bethätigen zu wollen. Hierauf ergriff Herr Prof. Hofmann, Direktor der Königlichen Industrieschule zu Plauen, daS Wort zu folgender Ansprache: Sehr geehrte Herren! Aus dem Gebiete der Volkswirthschast stehen heute die jenigen Bestrebungen im Vordergründe, welche auf die Ent wickelung gröberer Leistungsfähigkeit des Einzelnen in geistiger, wie technischer Hinsicht gerichtet sind. Nur die Völker, welche befähigt sind, selbstständig zu schaffen, habe» eine Zukunft in der Culturentwicketung, nur diesen wird es möglich sein, ihre wirthschaftliche Lage zu erhalten, zu verbessern. Ganz besonders darf diese Behauptung aber aus Handel und Industrie Anwendung finden, denn aus diesem Gebiete entbrennt der Kampf am stärksten. Der sreie Coukurrenzkompf, wie er heute geführt wird, hat aber zwei Seiten, eine gute und eine schlechte; er stärkt die Leistungsfähigkeit und er schwächt sie, indem er die Kräfte in so übermäßiger Weise anspannt, daß es fast unmöglich scheint, neben der unmittelbaren täglichen Ausgabe an den weiteren Ausbau zu denken, Unternehmungen zu vollbringen, die zur Erhaltung und Weiterbildung des bisher Errungenen unum gänglich nothwendig sind. Deshalb hat es der Staat als Pflicht erkannt, einen Theil der Volkswirthschast zu übernehmen, indem er gewerb liche Schulen aller Art gründete und erhält, damit durch sie und in ihnen weitergestrebt und mitgebaut werde am Tempel bau der Cultur der Menschheit, zur Erhaltung und Entfaltung des idealen Streben», ohne welches die Welt zusammenbrechen würde zu einem Haufen Schutt und Morast. Die Regierung unseres Landes ist von jeher besonders bestrebt gewesen, dies« Seite unserer Volkswirthschast zu