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jährige, welcher bekanntlich 5'/, in über Null betrug, währenv der Wasserstaus von 1845 ca. 30 cm höher war al« der von 1800. — Dresden. Bielfach bestehen Zweifel dar über, welches der Aufnahme Sr. Kgl. Hoheit deS Prinzen Friedrich August ist; meist wird der letztere als solcher angenommen. Der Rufname ist aber Friedrich, denn im engeren Kreis der Kgl. Familie wirr der Prinz kurzweg .Fritz" genannt. Also auch wir Sachsen haben .unsere» Fritz". h— Die Dresdener Brotfabrik von Sieg fried Epstein läßt seit Kurzem ein „amerikanisches Brot" backen, bas aus einer Maismehl-Mischung hergestellt und bedeutend billiger als das gewöhnliche Brot ist. DaS Brot ist gut im Geschmack und soll auch sehr bekömmlich sein. Das Pfund dieser neuen Backwaare stellt sich auf 13 Pfennige. — Zwickau. Obwohl da« spiritistische Trei ben in unserer, namentlich in der Mülsener Gegend von der Oeffentlichkeit wieder verschwunden ist, so letzt sich doch dasselbe noch immer, wenn auch nur im Stillen fort. Die ausgesprochenen Anhänger des Spiritismus haben ihre Berbmvung aufrecht erhalten, wie das am 10. d. M. in Mülsen St. Jacob gefeierte 10jährige Stiftungsfest des Vereins für harmonische Philosophie bekundete. Spiritisten von 'Nah und Fern waren herbeigeeilk und labten sich an Geistcrerschein- ungen und sonstigen spiritistischen Manifestationen. — Plauen. Hier ist ein ganz neuer Artikel der Gard ine» brauche erfunden worden, der wohl ge eignet sein dürfte, dieser in der letzten Zeit unter dem allgemeinen Druck leidenden Branche wieder einmal bessere Aussichten zu eröffnen. Diese unter dem Namen Häkelgarrinen und -Borden in den Handel gebrachte Waare, welche nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen eine sehr gute Aufnahme zu finden ver spricht, wird auf der englischen Garvinenmaschine gearbeitet und ersetzt die Handarbeit vollständig, da sie eben so dauerhaft ist wie diese und jedes Muster sich ausführen läßt. Die Muster fallen gleichmäßig schön aus. Der Erfinder res Artikels hat sich den gesetzlichen Schutz für denselben nach jeder möglichen Richtung hin gesichert. — Geyer. Nachdem am vergangenen Donners tag und Freitag die Aufnahmeprüfungen staltgefunden hatten, wurdeam 19. Octbr. früh die erste Gemeinde- nnd Privatbeamtenschule durch Bürgermeister Drache und den mit der Leitung der Anstalt be trauten Schuldirektor Junghannö in Gegenwart ver schiedener geladener Herrn eröffnet. Die Anstalt wird gegenwärtig von 10 Schülern besucht, und zwar 2 ans Tannenberg, 1 aus Hormersdorf, 1 ans Ehrenfrieders dorf, I aus Niederpoyritz a. d. Elbe, 1 ans Anna- berg, 1 aus Scheibenberg, 2 aus Geyer und 1 aus Geringswalde. Die Schüler der Beamtenschul' stehen in einem Alter von 14—24 Fahren. — Adorf. Einschließlich der am Montag AäendS 0 Uhr von den in Ebmath stalionirten Grenzauf sehern Eschke und Nätzold bei dem Dorfe Pabstleithen entkommenen Paschern abgetriebenen Kuh im Werthe von etwa 240 M. hat die Grenzwache Ebmath-Getten- grün seit dem Herbste 1880 nicht weniger als 54 Ochsen und Kühe weggenommen. Die kontrebandirten Thiere sind von der hiesigen Grenzoberkontrolle um den Preis von etwas über 15,000 M. verauktionirt worden. Der Zoll für die eingeschmuggelten Thiere würde 2200 M. betragen haben. Für einen erwachse nen Ochsen sind nämlich 30, für eine Kuh oder einen Stier 0, für ein Pferd 20, für Jungvieh im Alter von unter 2'/« Jahren 6, für ein Kalb unter 6 Wochen 3, für ein Schwein 6, für ein Spanferkel unter 10 kg I, für ein Schaf I M., für ein Lamm 50 Pf. Zoll zu entrichten. Ziegen sind zollfrei, dürfen aber zur Zeit wegen der in Böhmen herrschenden Klauen- und Maulseuche nicht ins deutsche Reichsgebiet ein geführt werden. — AuS dem oberen Elbthale, 20. October. Der Elbstrom fällt hier von Tag zu Tag mehr und jeder Stromverkehr wird unmöglich. Ganz wesentlich hat der Flößereibetrieb darunter zu leiden, und die dafür im Grenzgebiete engagirten Mannschaften haben wenig Beschäftigung. Ebenso leidet der Versand der Sandsteinwaaren; die dafür bestimmen Zillen können nur halbe Ladung nehmen, weshalb sich bei dem jetzt ziemlich lebhaften Betrieb tagtäglich mehr und mehr fertige Maaren an den Einschiffungsplätzen an häufen. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. Bor fünf Jahren, am 24. Oclober 1886, starb der ehemals sächsische, dann österreichische Ministerpräsident und Reichs kanzler Gras Beust. Er gehört zu den Staatsmännern, die erst nach ihrem Tode richtig gewürdigt werden. Das Uriheil über Beust läßt sich kurz und wohl kaum unrichtig dahin zu- sanuncnsassen: er war der, hoffentlich letzte Ausläufer Metter- nichschcr Volksbeglückungs-Theorie und Praxis. Als sächsischer Minister durchaus reaktionär und dem Muckerthum huldigend, harter Gegner der Preß- und Vereinssreiheit, hatte er für die Wünsche und Bedürfnisse auch nicht das mindeste Vcrständniß, die das Volk hegte und ev. auszusprechen wagte. Er trat sür die deutschen Bundesverhältnisse ein, die sich längst überlebt hatten und wurde, als es mit der Bundesherrlichkeit zu Ende ging, öffentlich ein so grimmer und ständiger Gegner und Be kämpfe! des Deutschthums und speziell eines einigen Deutsch land, wie er das von jeher mehr heimlich gewesen. 'Rur dem Umstande, daß Beust in einer Zeit lebte, die sich in Gesinnung und Thal denn doch nicht nach Wunsch rückwärts schrauben ließ, ist es zu danken, daß er nichts dauernd Unheilvolles an richten konnte. Uebrigens ist Beust bereits in den letzten Jahren seines Lebens ein Staatsmann gewesen, über den die Geschichte schon zur Tagesordnung übergegangen war. 25. Oktober. Es war eine traurige Zeit in Deutschland, die von 1806, und ein Napoleon konnte sich schon das unwürdige Possenspiel leisten, das er am 25. October jenes Jahres zu Potsdam auf führte; echt französisch war das Spiel, aber die damals ganz urthcilslose Menge ließ sich gerne täuschen. An der Spitze des Generalstabs und in großer Uniform betrat der französische Kaiser entblößten Hauptes die Gruft Friedrich deS Großen. Das sah ganz wie eine Huldigung aus, allein was weiter kam, war das Gcgentheil. Napoleon schämte sich nicht, die Reli quien deS großen Königs, De^en, Schärpen, Ringkragen und Ordensband, zu rauben, um sie in Paris auf einem Triumpf wagen und unter Geschützdonner in das Jnvalidenhaus bringen zu lassen. Natürlich die reine Komödie. Als cS mit der Na poleonischen Herrschaft aus war, kamen auch die geraubten Reliquien aus Paris zurück. 26. October. Mitten in die Zeit der tiefsten Erniedrigung Deutschlands fällt die freiheitliche Bewegung einer neuen Zeit und zwar ausgehend von den Negierungs-Organe». Am 26. October 1807 erfolgte die Aufhebung der Erbunterthänigkeit auf allen preußischen Domänen. Um diese Thal gruppiren sich alle jene freiheitlichen Neuerungen, namentlich den Bürger- und Bauernstand betreffend, die noch heute maßgeblich sind. Den Bürgern und Bauern ward vergönnt, Grundbesitz zu Haden, den Adligen Gewerbe und Handel zu treiben, ohne sich etwas zu vergeben. Die Lasten, welche ausschließlich auf den ge ringeren Ständen geruht hatten, wurden aufgehoben, lästige Dienste und Verpflichtungen wurden abgclöst. Was wir heute als selbstverständlich erachte», was uns längst in Fleisch und Blut übergegangen, bedeutete damals einen so gewaltigen Fort schritt, daß sich demselben, wie stets, die Rückschritts-Elemente entgegenstellten. Namentlich ist es der Freiherr vom Stein, dcffen Name unauslöslich mit den wichtigen Reformen für alle Zeiten verknüpft ist. Vermischte Nachrichten. — Ein bedeutsames Ereigniß für Ham mer fest, die nördlichste Stadt Europas, war, wie wir der „Elektrizität" entnehmen, die soeben erfolgte Voll endung einer Einrichtung, die die ganze Stadt und und jedes einzelne Haus mit elektrischem Lichte ver sieht. Welche Tragweite diese Neuerung für die Stadt hat, wird erst klar, wenn man sich die ununterbrochene Dauer einer nordischen Nacht vom 18. November bis 23. Januar, also von vollen 66 Tagen vorstellt. Während dieser Zeit sind die elektrischen Anlagen fortwährend in Betrieb. Freilich stehen sie vom 16. Mai bis 26. Juli wieder gänzlich still, denn während dieser 71 Tage geht die Sonne dort bekannt lich nicht unter. Ein Mittel, den elektrischen Strom billig herzustellen, liegt in der Aufstellung der Dyna momaschinen an drei kleinen, eine englische Meile nördlich von der Stadt entfernten, aber mit sehr starkem Gefälle sich ins Eismeer ergießenden Flüssen, welche jene in Bewegung setzen. — Mondeinfluß auf Bäume. Nach Henry Edmonstone, der ein Menschenalter hindurch Beob achtungen an südamerikanischen Hölzern gemacht ha ben will, lassen sich Bäume, tie im Vollmond gefällt sind, leicht spalten, werden aber auch leicht dem Ver derben cntgegengeführt. Holz, das zum bauen dienen soll, müsse im ersten und letzten Mondviertel geschla gen werden, weil der Saft beim Vollmond aufsteige, sonst aber falle. — Ein äußerst wohlfeiles Barometer soll nach einer neueren Beobachtung eine Tasse reinen Kaffees bilden, in die man ein Stück Zucker gleiten läßt. Sammeln sich die aufsteigenden Luftblase» in der Mitte der Tasse, so wird schönes Wetter eintre ten. Vertheilen sie sich gleichmäßig über die ganze Oberfläche, so ist, wie das Berliner Patentbureau Gerson u. Sachse schreibt, unveränderliches Wetter zu erwarten. Bilden dagegen die Blasen einen Ring oder ziehen sie sich auf die eine Seite, so deutet dies auf bevorstehendes Regenwetter. — Am letzten Sonnabend hat sich auf dem" Landgericht in Berlin, Jüdenstraße, eine Dame allzn „schlagfertig" gezeigt. Sie nahm in eigener Sache vor einer Civilabtheilnng deS Landgerichts einen Ter min wahr, unk als der gegnerische Anwalt etwas scharf gegen sic in« Zeug ging, wurde sie so erregt, daß sie den Ort vergaß, wo sie sich befand und ohne viel Besinnen dem Anwalt einen Schlag ins Gesicht versetzte. Dieses „abgekürzte" Verfahren rief bei allen Anwesenden die höchste Ueberraschnng hervor, und über die Dame wurde wegen Ungebühr vor Gericht eine Ordnungsstrafe von 48 Stunden Haft verhängt. — Ein Menschenkenner. „Wir müssen gleich an einen Tunnel kommen!" — „Weshalb meinen Sie?" — „Die Damen da drüben wischen sich schon den Mund ab!" — Bei der Hitze. Sie: „Sag', Geliebter, bist Du mir nicht mehr gut? Du betrachtest mich mit so kalten Blicken." — Er: „Ist Dir das nicht ange nehm — bei der Hitze?" Liebesglück. Richt'beneid' ich die Herrscher der Welt Uni die gewaltigen Reiche. Reicher bin ich, nun Du mir gesellt. Der ich keine vergleiche. Dünkten sich jene den Göttern gleich. Lach' ich und küsse Dich munter. Königin! Auch in unser'»! Reich Geht die Sonne nicht unter! Ball-Seidenstoffe von 65 Pfge. bis 14.80 p. Met. — glatt, gestreift und gemustert — Vers, roden- u. stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik-Depot <». (K. u. K. Hoflief.) isttrtoli. Muster umgehend. 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Getauft: 260) Ella Clara Lorenz in Wildenthal. 26l) Anna Marie Schröter. 262) Martha Elise Baumann. 263) Anna Ella Fugmann in Blauenthal. 264) Helene Radecker. 265) Clara Gertrud Oeser. 266) Ernst Curt Graupner. 267) Clara Müller. 268) Martha Hedwig Wappler, unehel. Begraben: 222) Martha Hedwig, unehel. T. der Auguste Bertha Wappler hier, 7 T. Am 22. Sonntage nach Trinitatis: Borm. Predigttext: Ap.-Gesch. 21, 8—14. Herr Pfarrer Böttrich. Nachm. Kindergottesdienst. Herr Diaconus Fischer. Die Beichtrede hält Herr Pfarrer Böttrich. Lirchrniiachrichtrn aus Schönheide. Sonntag, den 25. Octbr. (vom. XXII. >>. 'Irin.) Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Diac. vic. Schreiber. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Herr Pastor Steudel. Nachm. 3 Uhr Gottesdienst mit den Confirmanden. Herr Pastor Steudel. Chemnitzer Marktpreise vom 21. Oktober 1891. Heu Stroh Kartoffeln, Butter 12 - 12 - 10 - 12 - 8 - 8 - sächsischer, alter 8 < 7 - 10 - Weizen ruff. 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