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Amts- md Anzeigeblatt für den MA- LkM des Amtsgerichts LibcnM MI- sertionSpreiS: die kleinsp. . . » - ten, sowie bei allen ReickS- Z i e io Pf und dessen Umgebung. P^-"^». Berantwortlicher Redakteur: E. Hanncbohn in Eibenstock. »s. Sonnabend, den 21. Mai 18SS. Umtausch von Arbeitsbüchern bett. DaS Königliche Ministerium deS Innern will mit Rücksicht auf die in Folge der Abänderung der Gewerbeordnung eingetretene Einführung neuer Arbeitsbücher geschehen lassen, daß die noch vorhandenen alten unbenutzten, nunmehr unver wendbaren Arbeitsbücher gegen neue dergleichen Bücher auf Ansuchen kostenlos umgekauscht werden. Die Ortsbehörden werden hiervon mit der Aufforderung in Kennkniß gesetzt, die etwa noch bei ihnen vorhandenen unbenutzten alten Arbeitsbücher mittelst Lieferscheins bis zum 31. dieses Wonais zum Umtausch anher einzusenden; nach Ablauf dieser Frist kann der Umtausch von hier aus nicht weiter vermittelt werden. Schwarzenberg, am 19. Mai 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirstng. Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschait hat eine allgemeine Revision der FencrlSschgeräthschaften und Feuerwehren der Ge meinde- und Guisbezirke beschlossen und mit Vornahme derselbe» das Mitglied deS Landesausschusses sächsischer Feuerwehren, „ Kerrn Kaufmann 6ar1 IVLnuner in Künaberg, beauftragt. Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsvorsteher, sowie die sonstigen Bctheiligten werden hiervon mit der Veranlassung in Kenntniß gesetzt, Herrn Wimmer bei seinem Eintreffen und sonst die erforderliche Auskunft zu ertheilen und in geeigneter Weise an die Hand zu gehen. Der Beginn der Re visionen steht demnächst bevor. Schwarzenberg, am 19. Mai 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Leschr Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen lisiel einge ¬ tragene Grundstück: Achtelgut Nr. 81 des Brandcatasters, Nr. 119 des Flurbuchs nebst den dazu gehörigen Grundstücken Nr. 118, l50, 552, 557, 559, 560, 563, 564, 568, 569, 570, 571, 572» und 640 res Flurbuchs, Folium 79 des Grund buchs für Oberstützengrün, geschätzt auf 6l30 Mk., soll an hiesiger Amts gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 3. Juni 1892, Vormittags 10 Mr als Versteigerungstermin, sowie der 11. Juni 1892, Vormittags 10 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden Eine Ueberncht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei deS unterzeichnete» Amtsgerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 4. Mai 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gruhle, G.-S. B c k ii n ii t m a ch ii n a. Am 15. Mai ist der s. Termin der städtischenAbgaben für 1892 fällig gewesen. Es wird zu dessen Bezahlung mit dem Bemerken aufgefordert, daß nach Ablauf der Zwöchigen Zahlungsfrist ohne vorherige Erinnerung da« Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleitet werden wird. Ferner wirb an die Entrichtung der rückständigen Einkommensteuer auf den I. Termin 1892 nochmals erinnert. Eibenstock, am 18. Mai 1892. Der Stadlrath. öl'. Körner. Bg Kotz-Versteigerung auf Schönheider Staalsforstrevier. Im Hotel zum „Rathhaus" in Schönheide kommen Montag, den 30. Mai 1892, von Vorm. 9 Nhr an von den Abtheilungen I, 3, !>, 6, 8 bis I I, 13, 14, 16 bis 23, 25 bis 31, 34, 35, 37 bis 41, 43 bis 49, 51 bis 55. 59 bis 64, 67 bis 70, 75, 78, 79, 80 und 82 5836 Stück w. Klötzer von 8 — 15 em Oberstärke,! 803 „ „ 16- 22 ., ., m lang, 219 „ „ . „ 23 -54 ., „ i 42 „ „Derbstangen., 12-14 „ Ilnterstärke, 1660 „ „Reisslängen., 3—7 4l Rm. „ Nutzknüppel, sowie ebendaselbst Dienstag, den 31. Mai 1892, von Vorm. 9 Uhr an 102 Rm. w. Brennscheite, I 348 Rm. w. Aeste und 469 „ „ Brennknüppel, s 430 „ „ Stöcke, unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. Königs. Korstrevierverwaltung Schönheide u. Königs. Aorlirentamt Hibenstockt, Franckk. am 18. Mai 1892. Wolsframm. ' Die „Aussöhnung" zwischen dem Kaiser und Bismarck. Ein Umstand, der auch nicht zu den erquicklichen gehört und der seine Schatten auf die allgemeine Lage im Innern wirft, ist die seit März 1890 ein getretene vollständige Entfremdung zwischen dem Kaiser und dem Alt-ReichSkanzler. Eine große Zahl von Blättern umgeht diese fatale Sache, wie die Katze den heißen Brei; andere, die dem Fürsten nicht grün sind, bringen ab und zu Kritiken, die an angeblich vom Fürsten Bismarck herrührenve Artikel in den „Hamb. Nachr." kein gutes Haar lassen; wieder andere benutzen aber jene Artikel, um deren Inhalt in versteckter Weise nach der höchsten Stelle hin zu »erwerthen. Nun hat sich neuerdings Graf Herbert Bismarck verlobt — die Hochzeit soll ja schon in den nächsten Tagen stattfinden — und davon auch seinem Souverän pflichtschuldigst Anzeige erstattet. Der Kaiser hat darauf mit einem Glückwunschtelegramm erwidert, wie daS nur natürlich ist. An diesen einfachen Akt der, Höflichkeit knüpften sich gleich allerlei weitgehende Vermuthungen; c» hieß, einflußreiche Persönlichkeiten seien bemüht, eine Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Fürsten BiSmarck herbeizuführen und Graf Herbert Bismarck werde demnächst einen Botschafter posten erhalten. Die Leute, die so etwas schreiben, erfinden nicht einmal geschickt; denn unmöglich sind sie im Stande, sich in die Gedanken und Gefühle der beiden bethei- ligten Personen hineinzuversetzen. Daß sich der deutsche Kaiser mit dem Manne, der sich im Parlamente ost als sein treuester Diener bekannt hat, „ver söhnen" sollte, ist nicht gut denkbar; dazu hat der Monarch von seiner Würde eine viel zu hohe Auf fassung. Daß aber ein 77jähriger Staatsmann, dessen Name unlöslich mit einem Vierteljahrhundcrt der neuesten Geschichte verknüpft ist, dieser Auffassung volle Rechnung tragen, daß er sein Benehmen dem gemäß einrichten sollte, nachdem er — wie er sich ausdrückt — „entlassen" worden ist, das ist zum mindesten unwahrscheinlich. Und so muß denn eben alles bleiben, wie eS ist. Ein Streit, der durch „Versöhnung" beizulegen wäre, schreiben die „Hamb. Nachr.", kann zwischen dem Monarchen und einem früheren Minister niemals Platz greifen, also sind auch keine Situationen denk bar, die durch da«, was die Zeitungen „Versöhnung" nennen, zu beseitigen wären. Den früheren Kanzler aber neben den amtlichen und verantwortlichen Mi nistern als nichtverantwortlichen Rathgeber der Krone in Aussicht zu nehmen, ist ein Gedanke, den die „Voss. Ztg." mit vollem Rechte al« undurchführbar bezeichnet, in dem sie sagt: „Folgt der Kaiser dem Rath de« unverantwortlichen „Altreichskanzlers" gegen seine verantwortlichen Minister, so giebt e« überhaupt keine Regierung mehr." Nicht minder ist der „Voss. Ztg." zuzustimmen, wenn sie schreibt: „Daß Graf Herbert BiSmarck vor erst nicht daran denkt, ein Amt zu übernehmen, ist wahrscheinlich genug. Ist er doch aus dem Dienste ausgeschieden, ohne daß ihm die Einreichung de« Entlassungsgesuche» angesonnen war! Aber daß Graf Caprivi die Aussöhnung hindere, ist eine leere Ver- muthung. Ueberdie» ließe sich der Kaiser, wenn er sich mit dem Fürsten Bismarck versöhnen wollte, daran sicherlich nicht durch den Grafen Caprivi hindern. Welche „einflußreichen Mitglieder des prenß. Mini steriums" aber könnten »ach dieser Aussöhnung Ver langen tragen?" Fürst BiSmarck hat es früher, als der alte Kaiser- Wilhelm sein „Niemals!" an den Rand des Ab schiedsgesuches geschrieben hatte, als sein Schicksal bezeichnet, „in den Sielen zu sterben." Vielleicht wäre dies auch der Fall gewesen, wenn Kaiser Wil helm I. zwanzig Jahre länger regiert hätte oder Kaiser Friedrich am Leben geblieben wäre. Denn trotz der Gegensätze, die zwischen Kaiser Friedrich und dem Fürsten BiSmarck bestanden, hatte der letztere doch über eine praktische Anbequemungsfähigkeit an Per sonen und Verhältnisse zu verfügen, die es wohl denkbar erscheinen läßt, ihn auch al« langjährigen Kanzler deS zweiten deutschen Kaisers zu denken. Zwischen dem jetzigen Kaiser und dem Altreichs kanzler bestehen große prinzipielle Gegensätze vielleicht nicht, wohl aber solche der Methode und de« Tem perament« und ist e» daher bei dem großen Alters unterschied zwischen Beiden geradezu thöricht, von einer „Aussöhnung" zu reden oder eine solche nur al« möglich anzunehmen. Hagesgeschichle. — Der Zivil-Ingenieur Bering hat in diesen Tagen den Fürsten BiSmarck auf dessen Wunsch in FriedrichSruh besucht, um ihm über die Fortschritte deS Nord - Ostsee - Kanal - Baue« Mittheilung zu machen, da diese Unternehmung für den Fürsten