Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt sbe btN Abonnement MM- «M des Ämlsgmchts Libm^Iock W:MZ sertionSpreiS: die kleinsp. ' Postanstalten. und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. Z». Aa»r«a»«. S8. Dienstag, den 17. Mal Der Gemeindevorstand Herr Ernst Kngert in Kundsyüöek ist zum Standesbeamten des zusammengesetzten StandeSamtSbezirkS Hundshubel bestellt und in Pflicht genommen worden. Schwarzenberg, am 12. Mai 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. Kr. Bekanntmachung. Der Tambourirerin kürri-lli» Flülker in Eibenstock ist an Stelle ihres 1886 vom unterzeichneten Stadtrach ausgestellten, angeblich in hiesiger Stadt verlorenen Arbeitsbuches ein neues Arbeitsbuch ausgestellt worden, was zur Verhütung von Mißbrauch hierdurch bekannt gegeben wird. Eibenstock, den 12. Mai 1892. Der Stadtrath. »r. Körner. Hans. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Nl«i-Iv m«»i> geb. Anger eingetragenen Grundstücke, als: - a. Wohngebäude Nr. 389 des BrandcatasterS, Nr. 326b des Flur buchs und Nr. 381 6 des BrandcatasterS und dir. 326e des Flur buchs Abtheilung ä nebst der Parzelle Nr. 1250 des Flurbuchs Abtheilung 8, eingetragen auf Folium 380 des Grundbuchs für Eibenstock, b. Wiese Nr. 823 des Flurbuchs Abtheilung 8, eingetragen auf Folium 749 des Grundbuchs für Eibenstock, geschützt auf: zu u. 1I51I Mk. „ . „ k. 520 „ sollen an hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden, und ist der 30. Vlai 1892, Vormittags 10 Ahr als Versteigerungstermin, der 9. Juni 1892, Vormittags 10 Zlyr als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gcrichtsschreiberei de« unterzeichneten Amtsgericht« '°""N-"77-, .. N. ApM E. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gruhle, G.-S. Freitag, den 20. Mai 1882, * Nachmittags 2 Uhr, sollen im Börner'schen Gasthofe zu Earlsfeld daselbst eingestellte 10,000 Stück Kigarren gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 12. Mai 1892. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Diekmann. Freitag, den 20. Mai 1892, Nachmittags 3 Uhr, sollen in dem Hause Breitestratze Nr. 263 hier eine Kanddreschmaschine, eine Mursmaschine, ein Kutschwagen, ein viersitziger Kennschkitten und eine Menge Korn und Stroh gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 14. Mai 1892. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Liebmann. Hagesgeschichte. — Deutschland. Aus Anlaß der seit Mona ten in Umlauf befindlichen Gerüchte vom Rücktritt des preußischen Kriegsministers von Kaltenborn- Stachau schreibt die „M. A. Z.": In militärischen Kreisen gilt der Kriegsminister als ein Mann ent schiedenen militärischen Fortschreitens. So wird u. A. behauptet, daß der vor einigen Monaten im „Mil.- Wochenbl." veröffentlichte Artikel des Majors Keim, welcher eine vollständige Umgestaltung in der Be kleidung und Ausrüstung der Infanterie unter besei- tigung des Helmes u. s. w. energisch befürwortete, sich des vollen Beifalls, wenn nicht mehr, des Kriegs- ministerS erfreut habe. DaS Kriegsministerium hat Proben dieser vorgeschlagenen Bekleidung und Aus rüstung anfertigen lassen, die ungeachtet ihrer Ein fachheit als außerordentlich kleidsam, gefällig und zweckmäßig bezeichnet werden. Die Abneigung gegen die Beseitigung deS Helms soll namentlich an aller höchster Stelle bestehen und der Kaiser Bedenken tragen, die äußere Erscheinung des deutschen Soldaten, wie sie seit dem Jahre 1870 durch den Helm typisch geworden, zu verändern. — Berlin, 14. Mai. Pariser Blätter versichern seit einigen Tagen, daß der geplante Besuch des italienischen Königspaares am deutschen Kaiserhofe nicht stattfinden werde. Hier ist, so weit wir uns unterrichten konnten, von einer solchen Absage nichts bekannt. ES ist auch kaum anzu nehmen, daß ein derartiger unbestimmter Aufschub gerade jetzt beliebt werden sollte. Gewiß ist die so eben mühsam beendete Ministerkrisi» ein sehr ernste» Anzeichen der schwierigen Lage de» Königreiche« Ita lien. Aber gerade deshalb dürfte dem Könige Humbert eine Besprechung mit seinem Verbündeten doppelt erwünscht und werthvoll sein. ES unterliegt keinem Zweifel, daß der italienische Herrscher fest entschlossen ist, das BundeSverhältniß, da» objektiven und nüch ternen Erwägungen entsprungen ist, allen Schwierig keiten und — Zettelungen zum Trotz ungeschmälert aufrecht zu erhalten. H^r und in Wien besteht in dieser Hinsicht nicht der leiseste Zweifel. Aber e» ist nützlich und vielleicht sogar nöthig, daß auch ander-wo darüber klarer Wein eingeschenkt und gegen- theilige Meinungen beziehung-weise Hoffnungen rechtzeitig verhütet werden. — Briefliche Mittheilungen des Reichskanz lers Grafen Caprivi bestätigen den guten Erfolg der Karlsbader Kur. Der Kanzler giebt selbst der Zuversicht Ausdruck, daß er ganz gekräftigt wieder auf seinen Posten zurückkehren wird. — Wie lange diese Kräftigung anhalten wird, ist eine andere Frage, bemerkt ein Berliner Blatt und fügt hinzu: Im Amte stellen sich die „Gesundheitsrücksichten" oft sehr plötzlich ein. — Aufsehen erregt eine von der Redaktion des „Deutschen Reichs- u. Preußischen Staats-Anzeigers" an einem Telegramm des offiziösen Wolfs'schen Tele- graphen-Bureaus vorgenommene Censur. Letzteres hatte in einem Bericht über das am letzten Sonntag in Stuttgart stattgehabte Fest der deutschen Partei in Württemberg erwähnt, daß auch an den Fürsten Bismarck ein Begrüßungstelegramm gesandt wor den sei. Da» amtliche Blatt hat den den Fürsten Bismarck betreffenden Passus gestrichen. — Mainz, 12. Mai. Wie man dem „Rh. Courier" schreibt, ist es fortgesetzt in der letzten Zeit vorgekommen, daß an den Außenforts der hiesigen Festung und den an denselben befindlichen Pulver magazinen nächtlicher Zeit verdächtige Personen wahrgenommen wurden. Mehrmals haben die Wacht posten von ihren Gewehren Gebrauch machen müssen und in verschiedenen Fällen wurden auch die Posten thätlich angegriffen, ja mehrmals wurden auch Schüsse auf die letzteren abgefeuert. Besonder» in den Nächten der letzten 14 Tage fand diese» Treiben wiederholt statt und meistens in der Gegend de« Fort» „Marien born", wo in gestriger Nacht abermals auf einen Soldaten geschossen wurde. Trotz größter Achtsamkeit der Posten — ein Hauptmann hat sich sogar mehrere Nächte in einer dortigen Baracke aufgehalten — konnte man dieser verdächtigen Personen nicht hab haft werden. Mit Rücksicht auf diese Vorkommnisse wurden auf Anordnung der Militärbehörden von jetzt an in den entfernt von der Stadt gelegenen Festungs werken, Magazinen u. s. w. Doppelposten zur Nacht zeit aufgestellt. — Da« Königreich Bayern befindet sich in einer günstigen Finanzlage. In der gestrigen Sitzung de» Finanzausschüsse» der Abgeordnetenkam mer machte der Finanzminister von Riedel bei Ge legenheit der Bewilligung der Kosten für den Neubau de» Nationalmuseum» in der Prinzregentenstraße in München die Mittheilung, daß im Jahre 1890 die Einnahmen den Voranschlag um 35'^ Millionen Mark übertroffen hätten, für das Jahr 1891 sei zwar eine so hohe Mehreinnahme nicht zu erwarten, jeden falls ständen aber 30 Millionen Mark zur Schulden tilgung dem nächsten Landtage zur Verfügung. — Rußland. Die für die goldene HochzeitS- feier am 26. d. Mts. in Kopenhagen bevorstehende Zaren reise beginnt bereits greifbarere Gestalt anzunehmen. Wenigstens spüren es zahlreiche Be wohner an der Wcstgrenze, daß wieder etwas „loS" sein muß. So werden seit der letzten Woche die, nach Preuße» führenden Bahnstrecken von höheren Eisenbahn- und Militärbeamten fast täglich befahren und einer eingehenden Revision unterzogen. Größte Aufmerksamkeit wird hierbei den Brücken, Durch lässen und Wegeübergängen gewidmet, sowie den durch Forsten oder in der Nähe von Gehöften führenden Strecke». Erstere werden bi« auf mehrere Kilometer Breite von eigens dazu geschulten Geheimpolizisten genau durchforscht, letztere scharf im Auge behalten, ob sich nicht etwa verdächtige Fremde darin aufhalten oder einstellen. Dazu beginnen größere Truppenab- theilungen schon jetzt ibren Zug zur Besetzung der Bahnstrecken. Die Besetzung derselben, sowie der dazu führenden Wege soll eine stärkere al» sonst sein und auf einen Kilometer im Durchschnitt 50 Mann kommen, so daß 50- bis 60,000 Soldaten aus den Beinen sein werden. Dabei gilt es als feststehend, daß der Zar nicht die Bahn benutzen, son dern von Kronstadt aus zu Schiff seine Reise machen wird. ES dürfte freilich nicht da« erste Mal sein, daß alle diese Vorkehrungen getroffen werden, um die einzuschlagende Reiserichtung bis zum letzten Augenblick geheim halten zu können. L-tale unv sächsische Nachrichte«. — Eibenstock, 16 Mai. Die gefürchteten Eis heiligen der 12., 13. und 14. Mai: Pankratius, Ser vatius und Mamertus, sind in diesem Jahre spurlos vorübergegangen, e» ist jedoch damit noch nicht ge sagt, daß die Nachtfröste nunmehr für die» Frühjahr ganz auSbleiben werden. Wenn die keimende und sprossende Natur bisher vor Schaden bewahrt geblieben ist, so hat da» hauptsächlich seinen Grund darin, daß die Vegetation Heuer im Vergleich zu anderen Jahren außerordentlich weit zurückgeblieben ist.