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sehr eifrig mit der Frage beschäftigt sei, in welcher Weise es verhindert werden könne, daß „ausländischen Spionen wichtige Staatspapiere" in die Hände fallen. Einerseits soll die „geheime Korrespondenz" bedeutend eingeschränkt, anderseits sollen mit der Führung und Oesfnung derselben ausschließlich Oberofsiziere betraut werden. ES werden eingehende Bestimmungen da rüber getroffen, wie diese „geheime" Korrespondenz aufs strengste gehütet werden soll. — Kopenhagen, 6. Oktober. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland mit Familie, so wie der König und die Königin von Griechenland mit ihrer Familie sind, begleitet vom Prinzen Walde mar, heute Vormittag 10'/^ Uhr (zum zweiten Mal in diesem Jahre) hier eingetroffen und sofort mittelst Sonderzuges nach FredenSborg weitergesahrcn. Ein offizieller Empfang hat nicht stattgefunden. Locale unv sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. Octbr. Heute Vormittag 8 Uhr ist die Hierselbst errichtete Fernsprechanlage mit 20 Nummern der öffentlichen Benutzung über geben worden. Aus Anlaß dieses für die hiesigen Geschäftsvcrhältnisse nicht unwichtigen Aktes ist Seitens der Stadtvertretung nachfolgendes Telegramm an Hrn. Staatssekretär Ur. von Stephan in Berlin abge sandt worden: „Ew. Exccllen; wird bei Eröffnung der Fernsprechanlage für Eibenstock, als dem ersten Schritte zu telephonischer Verbindung mit den größeren Jndustriccentren des Landes, Namens der freudig be wegten Bürgerschaft herzlicher Dank und ehrerbietiger Gruß dargebracht. Bürgermeister l)r. Körner." — Darauf ist an Herrn Bürgermeister Ur. Körner nachstehende Anwort eingegangcn: „Besten Dank für das freundliche Telegramm. Möge die neue Berkehrs anlage dem Handel und Verkehr Ihrer industriereichen Stadt zum Segen gereichen, von Stephan." Auch die hiesige Kaufmannschaft hak folgendes Tele gramm an Hrn. Staatssekretär von Stephan in Berlin abgehen lassen: „Ew. Excellenz bringt bei Eröffnung der Stadt-Fernsprcch-Einrichlung den ehr erbietigsten Dank. Die Kaufmannschaft Eiben stock." Darauf ist folgende Antwort eingegangen: „Mit dem besten Dank für das freundliche Telegramm verbinde ich den Wunsch, daß die neue VerkchrSanlage dem Handel Ihrer strebsamen Industriestadt gute Dienste thun möge, von Stephan" — Obwohl die Fernsprechanlage zur Zeit nur den lokalen Inter essen dient, so ist doch anzunehmen, daß in nicht zu ferner Zeit auch der Anschluß nach außerhalb erfolgen wird. — Schön Heide, 6. Oktober. Heute Mittag er trank in dem links an der Stützengrüner Straße gelegenen Fischteich der ungefähr 3 Jahre alte Sohn des Bürstenmachers Flemmig von hier. Derselbe hatte mit anderen Kindern Gänse in den Teich ge trieben und war hierbei ins Wasser gefallen. Bevor die andern Kinder Hilfe herbei holten, war der Knabe schon ertrunken und die angestellten Wiederbelebungs versuche blieben erfolglos. — In Plauen i. V. vollzog sich am Sonnabend eine für ganz Sachsen wichtige Feier, nämlich die Einweihung der Königl. Industrieschule. Um 11 Uhr versammelten sich in dem Festsaal die Lehrer und Lehrerinnen der Schule, die Sp tzen der kaiser lichen, königlichen und städtischen Behörden, das Raths und Stadtverordnetenkollegium, die Direktoren der höheren Bildungsanstalten und der Volksschulen, so wie die Lehrer dieser Schulen, die Mitglieder des vogtl.-erzgeb. Jndustrievereins, Vertreter der Kauf mannschaft rc. Ferner zeichneten die Feier, wie der „Vogtl. Anz." meldet, durch ihre Gegenwart aus die Herren Geh. Rath Böttcher, als Vertreter des hohen Ministeriums, Kreishauptmann Schmiedel aus Zwickau und Hosrath Prof. I)r. plül. Nieper, Direktor der Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig. 'Nachdem die Feier mit „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" von Beethoven, vorgetragen vom Stadt orchester, eröffnet worden war, übergab Herr Geheimer Rath Böttcher in längerer Ansprache im Auftrage der StaatSregierung und im Namen des Herrn Staats ministers des Innern das neue Haus und seine Aus stattung dem Direktor Herrn Prof. Hofmann zur pfleglichen und sorgsamen Benutzung. Es folgten Ansprachen seitens dcS Direktors Herrn Prof. Hof mann, welcher zugleich einen Bericht über die Ent wickelung der Schule bis zum heutigen Tage gab, ferner des Herrn Oberbürgermeisters Kuntze unter Ueberreichung von Ehrengaben der Stadt, endlich des Herrn Kaufmann Otto Erbert als Vorsitzender des vogtl.-erzgeb. Jndustrievereins unter Ueberreichung von Geschenken der Industriellen der Stadt zur inneren Ausschmückung des Gebäudes (plastische Figuren, Broncesiguren, Amoretten) und eines solchen beS vogtl.-erzgeb. Jndustrievereins, bestehend in einem Gobelin, ein Meisterwerk der Webekunst. Hierauf er griff Herr Gehcimrath Böttcher nochmals das Wort und theiltc mit, daß Se. Majestät der König den Tag nicht habe vorübergehcn lassen wollen, ohne einigen Männern, die besondere Verdienste um das Entstehen und die Entwickelung der Industrieschule haben, seine Huld und Gnade angedeihen zu lassen. Se. Majestät habe geruht, Herrn Kaufmann Otto Erbert den Titel und Rang als Kommerzienrath, Herrn Prof. Hofmann das Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtSorden und dem vielfach verdienstvollen Herrn Oberbürgermeister Kuntze das Ritterkreuz I. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Nachdem Herr Sup. Landmann ein Gebet gesprochen hatte, wurde dieser Theil der Feier mit der Jubel-Ouverture von Weber geschlossen und dann eine Besichtigung der öffentlichen Sammlungen, sowie der Ausstellung von Schülerarbeiten vorge nommen. Nachmittags fand in der „Erholung" ein Festmahl statt. — Schneeberg, b. Oktbr. Heute wurde zum ersten Male der Unterricht im neuen Königl. Gym nasium Hierselbst abgchalten, die Weihe des schönen Gebäudes kann jedoch, da die Aula noch nicht fertig ist, erst am 30. Oktober erfolgen. Zur Vorfeier wird am Abend des 29. Oktober ein lateinisches Lustspiel, die „Zlostellnrin" (das Hausgespenst) des PlautuS, von Schülern der Oberklassen aufgeführt werden. — Auerbach. Am Sonntag Morgen entstand in Auerbach Feuerlärm. Es brannte die in der Nähe des Katzensteines sehr hoch gelegene Fabrik von Ru dolf Knoll u. Cp. Da der Brand am Nordende der Fabrik auSgebrochcn war, verbreitete sich das Feuer bei dem herrschenden Nordwinde mit Schnellig keit über das ganze große Gebäude. Da nur wenig Wasser zu schaffen war, konnte nicht ausgiebig gelöscht werden, weshalb auch nur das Kesselhaus, das außer halb der Flammenrichtung lag, verschont blieb. Die Entstehung des Brandes ist auf böswillige Brand legung zurllckzusühren. Ein unter den Arbeitssälcn befindlicher, mit Papierabfällen und dergl. angefüllter, mit eiserner Thür und einem Zuglochs versehener Raum ist als Ausgangspunkt des Feuers anzusehen. Dort deuteten eine Petroleumflasche und im Zugloch liegende Schwefelholzreste auf die Bubenhand hin, welche hier Verderben gesät und den in der Fabrik beschäftigten Arbeitern auf lange Zeit Verdienst und Brot entzogen hat. Dampf-, Webe- und eine ganze Anzahl anderer Maschinen sind völlig unbrauchbar geworden. Obwohl eS gelang, aus dem GeschäflS- hause einen Theil der dort geborgenen Muster rc. zu retten, beläuft sich der Schaden auf (unmaßgeblich geschätzt) mehr als eine Million Mark. Ob es ge lingen wird, den Thäter zu entlarven, bleibt abzu warten. Die Firma R. Knoll u. Co. hat 3000 Lik. Belohnung auf die Entdeckung des Brandstifters ausgesetzt. — Ein seltenes Frachtstück wurde am Montag Vormittag in Oelsnitz i. V. zur Bahn gebracht, und zwar ein Luftballon des Franzosen Govard. Der Ballon ist von einem französischen Journalisten, dem Besitzer dcS Ballons und einem Herrn österreichischer Nationalität am Sonntag Abend bei Brillantfeuer- werk '/?9 Uhr im Ausstellungsgebäude in Prag be stiegen worden und landete glücklich Nachts 1 Uhr auf Untertriebelcr Flur. Die genannten drei Herren waren gezwungen, in der Gondel des Ballons auf freiem Felde zu übernachten. Die muthigcn Passa giere dampften mit ihrem von einer großen Menschen menge bewunderten Fahrzeug nach Karlsbad ab. — In Waifa bei Bautzen starb kürzlich die Kramladenbesitzerin Seifert, welche die Eigenschaft hatte, in ihrem Leben mit Niemand zu verkehren, selbst mit ihrem Sohn nur sehr selten. Bei Durch sicht ihrer Wohnung fand man nunmehr einen großen Sack voll Geldes, eS waren über 90,000 Mk. Von diesem Reichthume hatte auch der Sohn keine Kenntniß. l. Ziehung 4. Klasse I2Ü. Kgl. Zächs. Landes-Lotterie, gezogen am 5. Oktober 189l. 40,000 Mark auf Nr. 80580. 30,000 Mark aus Nr. 47762. 20,000 Mark auf Nr. 8000». 10,000 Mark aus Nr. 41077. 5000 Mar« auf Nr. 21444 23743 403«! 48828 72647 88983. 3000 Mark auf Nr. 18852 21390 24888 27883 28802 58587 67535 70437 73168 75704 82117 98238. 1000 Mark auf Nr. 7801 I439I 15802 I798I 22247 23714 43842 46894 48078 50643 53004 57877 59186 60676 87670 67623 71545 78441 82204 89360 90489 90226 91430 91586 91572 91567 95828. 500 Mark auf Nr. 6192 6410 7674 8687 10378 13423 15206 17841 18582 18608 19640 19040 22579 25184 25628 26811 26025 27129 27922 30015 34633 35372 39052 40253 44665 45221 46593 48321 50809 51280 51684 62969 63903 72654 73638 73145 81989 86622 95158. 300 Mark aus Nr. 138 466 909 1541 1855 3628 4114 5292 5220 7379 9768 9951 11644 II671 II699 I2I38 13488 14409 15697 17582 17309 19808 18848 13835 13788 21053 21853 23015 24155 24120 25667 26123 26867 26735 27126 28433 29943 32023 36065 37127 37306 89853 39579 39268 40262 41093 41320 41532 44893 44048 47856 48132 4990» 49471 49789 50002 50007 51961 51476 57521 57458 59883 53354 60653 60215 61853 61404 61334 62594 63102 66911 68736 68460 68122 69368 70256 71885 71790 73480 73884 73499 73758 75171 76139 77218 77155 78950 78554 79883 79192 80704 81833 82324 84622 84046 85770 90779 90792 91896 91513 91177 91298 93429 93199 95189 95185 95641 95554 97017 97546 97760 99227. 2. Ziehung, gezogen am 6. Oktober 1891. 00,000 Mark auf Nr. 12027. 50,000 Mark aus Nr- 68267. 15,000 Mark auf Nr. 90039. 5000 Mark auf Nr. 6122 9082 12804 2I5I6 36026 38038 44211 50442 88933. 3000 Mark aus Nr. I78I6 49416 56314 62423 64394 75737 76553 79310. 1000 Mark auf Nr. 1468 5652 5829 8767 10606 11620 18732 20548 22725 32753 34845 46III 50474 54642 54033 57980 60225 61740 66645 7I0I2 78167 84607 97283. 500 Mark auf Nr. 1634 2994 5170 7561 7270 9688 13490 15995 17225 17753 19916 21497 29247 30692 50592 61672 56862 62166 64616 70304 82843 82732 85352 87577 89653 91328 95074 96118 97948 98528 99258. 300 Mark aus Nr. 663 801 3552 3211 6055 7664 8819 II085 12647 12293 14243 18511 19757 20592 21294 21904 21317 22564 23385 24409 28252 28278 29371 29237 30565 30170 33123 34647 34436 36935 37822 37470 38798 38853 38555 38529 40833 40602 41390 42600 44537 44594 46353 47266 49106 49491 51088 52919 54850 56855 57147 59628 62678 65658 66767 67636 67720 68769 68294 68412 68329 69256 70748 72149 72914 77843 78851 79766 82858 82052 83921 84630 84552 85026 89883 90795 91883 93286 93490 94049 96222 96519 97822 97401 97650 98639 99550 99355 99391. Amtliche Mittheilungen aus der Rathssitzung am 29. September 1891. Entschuldigt fehlen: Herr kommerzienrath Hirschberg, Herr Rechtsanwalt Landrock. Der Stadtrath nimmt 1) Kenntnis, von Gewährung einer Unterstützung aus der Mendestistung an eine hiesige bedürftige Gewerbetreibende, faßt 2) wegen Verpachtung der wilden Fischerei im Dönitz-, Dorf und Kohlbach und wegen Ucberlafsung eines Rohrwassers Entschließung, nimmt 3) Kenntniß von dem Ausgang der Revision bei den städtischen Kassen, genehmigt 4) das Entlassungsgesuch des Kopisten Petzoldt und beschließt die Stelle auszuschreiben, erklärt sich 5) mit der Bestellung von Bezirksvorstehern einverstanden und genehmigt die Instruktion und Bezirkseintheilung hier zu, sieht 6) von der Verpachtung des ganze» Rathhauses zu Hotel zwecken wegen ungenügender Pachtangebote ab und be schließt, das Rathhaus wie gegenwärtig zu verpachten, genehmigt 7) die Vorschläge des Bauausschusses über die Nummerirung der Häuser für Rechnung der Hausbesitzer und bewilligt zu diesem Zwecke ein Berechnungsgeld von 300 Mark, weist 8) die Vorstellungen dec Bäckcrinnung gegen die Bestimmungen über den Brotverkauf als in der Hauptsache unbeachtlich und mit der bestehenden Gesetzgebung und den ergangenen Ent scheidungen der Oberbehörden und Gerichte nicht im Ein klang stehend zurück, erledigt 9) mehrere Hundesteuer- und Kostenerlaßgesuche, sowie Ab gaben- und Einkommensteuer-Reklamationen und nimmt endlich 10) von der Einladung der freiwilligen Turnerseuerwehr zu deren am 4. Oktober 1891 stattfindenden Inspektion Kenntniß. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. Am 8. Octobcr 1834 starb A. F. Boieldieu, einer der liebenswürdigsten Komponisten neuerer Zeit, als Direktor des Konservatoriums zu Paris. Seine bekanntesten Werke sind die Opern: der Kalis von Bagdad, Johann von Paris und die weiße Dame. Namentlich die letztere ist auch auf deutschen großen und kleinen Bühnen eines der beliebteste» Repertoir- stücke geworden und geblieben. Woraus, wie aus hundert anderen Fällen, leicht zu ersehen ist, daß man in deutschen Landen Kunst und Politik sehr wohl zu trennen weiß, wie bei uns überhaupt nicht in phrasenhaftem Chauvinismus gemacht wird. Woran sich die französischen Schreier gelegentlich der Lohcngrin-Aufführung ein Beispiel nehmen könnten. 9. October. Vor 50 Jahren, am 9. October 1841, starb Carl Friedrich Schinkel, einer der berühmtesten und schöpferischesten Architekten aller Zeiten, dessen Name weit über die Grenzen seines engeren Vaterlandes.hinaus bekannt und geachtet worden, dessen Name, was nur bei ganz großen Meistern seines Faches der Fall zu sein pflegt, auch in breiten Volkskreisen populär geworden. Er hat den reinen Stil der klassischen Architektur, den lebens vollen Organismus ihrer Bildung, die befriedigende Harmonie ihrer Komposition aufs Neue zur Anschauung gebracht, war aber auch in der mittelalterlichen Baukunst wohl bewandert. Die hervorragendsten unter den zahlreichen Bauten Schinkels sind: die Königswache in Berlin, das Berliner Schauspielhaus, die Artillerie- und Ingenieurschule daselbst, Schloß Tegel bei Berlin, die Berliner Schloßbrücke, das alte Museum in Berlin, die Nikolaikirche in Potsdam, das Stadttheater in Hamburg, Schloß Babelsberg rc. rc. In der Vorhalle des von ihm er bauten Museums befindet sich sein marmornes Standbild. Bis ans schlimme Ziel. Kriminal-Novelle von K. Reichner. Ein Tvdtenzimmer ist'S, in das wir treten. Die Gattin des reichen Fabrikanten Dorwall hatte soeben ihre letzten Athemzüge ausgehaucht. Jetzt war sie todt — nun war es gleich, ob reich, ob arm — ein Erdenpilgcr weniger in der Welt, nachdem das prunkvolle Leichenbegängniß, das stolze Marmordenkmal den letzten Unterschied gezeichnet. Und doch — Maria Dorwall wird nicht so schnell vergessen sein. Wenn auch die sich trösten sollten, die ihrem Herzen nahe gestanden nach den Banden des Blutes, der Liebe, des Gesetzes, so wird sie doch von jenen, welche ihre Hand gelabt, ihr Mund ge tröstet, die ihr reiches, warmes Herz so oft gestärkt, nicht so rasch vergessen sein. Im Sterbezimmer war cs still, ganz still. Nur schwere Athemzüge, die wie Seufzer klangen, leises Schluchzen ertönte und erstarb. Vor dem Bette auf den Knien lag der Gatte, das Haupt in die Kissen gedrückt. Er hatte eine gute Frau verloren. Wenn er eS nicht schon zuvor gewußt, welch' ein Herz es gewesen, da» hier zu schlagen ausgehört, jetzt wußte er'S, da er für ewig eS verloren. Am Fußende des Beltes stand ein junger Mann. Er faltete die Hände und blickte regungslos und ohne Thränen in das blasse Angesicht der Todten. ES war der eine Sohn, der andere weilte fern; und kehrt er jemals heim, wird er keine Mutter mehr hier finden. Zu Haupte der Verblichenen lehnen zwei weibliche Gestalten. Die eine schluchzt und betet, die andere hält sie leicht umfaßt — sie weint und betet nicht. Sie scheint gefaßt und ist die Bleichere von beiden — vielleicht ist ihr Schmerz um so tiefer.