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ziehen. Einer von ihnen war ein Hypochonder, der seinen Gefährten dadurch in große Unruhe versetzte, daß er ihn mitten in der Nacht aufweckte. „Asthma", stöhnte er, „ich leide an solchen krampfhaften Anfällen, öffnen Sie schnell das Fenster, verschaffen Sie mir Lust." Der Andere sprang bestürzt aus dem Bett. Das Zimmer war aber stockfinster, er hatte keine Streichhölzer. „ Um's Himmels willen, machen Sie schnell!" stöhnte der Kranke. „Schaffen Sie mir Luft oder ich ersticke!" Der Andere suchte im Zimmer umher, warf die Möbel um, endlich kam er an die Glasscheiben. Aber er fand die Krampe nicht. „Schnell, schnell! Luft, Lust!" flehte der scheinbar Sterbende. „Oeffnen Sie es, zerbrechen Sie es oder ich ersticke!" Darauf besann sich sein Freund nicht lange, nahm einen Stiefel und zertrümmerte alle Scheiben, worauf der Leidende sofort Erleichterung verspürte. „Ich danke Ihnen, ich danke Ihnen tausend mal. Ich glaube wirklich, hätte es noch einen Augen blick gedauert, ich wäre gestorben." Als er sich dann erholt, beschrieb er dem Anderen umständlich seine Leiden und erzählte ihm, wie lange er schon mit dem Uebel behaftet sei. Darauf schliefen Beide wieder ein. Da es eine warme Sommernacht war, so fühl ten sie kein Unbehagen. Als dann endlich der Tag das Dunkel der Nacht vertrieb, fanden sie das Fenster unzerstört. Hatten hier unsichtbare Glaser gewaltet oder war der ganze Zwischenfall nur ein Traum ge wesen ? Nein, denn am Boden lagen noch die Bruch stücke des Glases. Als sie sich dann im Zimmer um sahen, löste sich das Geheimniß: sie erblickten einen alten Bücherschrank, dessen Glasthüren in Trümmern vor ihnen lagen. — Verunglückter Toast. Theobald Krühmel, ein Freund von Toasten, die er mit Citaten zu ver flechten oder zu schließen liebt, ist jüngst bei seinem Frennde zur Hochzeitsfeier geladen. Er kann natür lich nicht umhin, an der Tafel zu sprechen. Nachdem er einige nichtssagende Worte vom Stapel gelassen, schließt er seine Rede mit den Worten: „Aber als Freund des Hauses richte ich die nachfolgende Bitte an das Brautpaar: — Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der Dritte! — Rache. Der Herr Major verläßt die Abend gesellschaft; er drückt dem Dienstmädchen 20 Pf. in die Hand; als er den Rücken gewendet, macht jene ihm eine Faust: „Na warte, oller Knicker, jetzt brech' ich das Verhältniß mit Deinem hungrigen Burschen ab!" — Erklärlicher Wunsch. Mama: Höre Lenchen, heute Nachmittag beim Kaffeevergnügen er hält jedes Kind seinen Platz angewiesen. "Neben wem möchtest Du den» sitzen? — Lenchen (schnell): Ach, Mamachen, neben dem Napfkuchen. Gedankensplitter. Was der Spiegel für das Auge, ist das Echo für das Ohr, das Erinnern für das Herz. Frauen sind geborene Juristen: sie sprechen nie über zeugender, als wenn sie im Unrecht sind. Blinde Liebe verlangt ein Weib immer dann, wenn es sich nicht um ihre sichtbaren Vorzüge handelt. Die Schuld der Väter rächt sich an den Söhnen, die Schulden der Söhne rächen sich an den Vätern. Das Geld muß immer Zwei haben. Einen, der es verthut, und Einen, der es sammelt. Aus der Jagd nach dem Glück trifft man die meisten Sonntagsjäger. Chemnitzer Marktpreise vom >0. Oktober 189 l. Weizen russ. Sorten II Mk. 60Pf. bis 12 Mk. 40Pf. pr.80Kilo -weiß und bunt — - — » » — - « - > -sächs. gelb u. weiß I I - 80 Weizen 12 - 20 Roggen, preußischer II - 90 - sächsischer IO - 80 » russischer 12 - SO Braugerste 8 - 28 Futtergerste 8 - — Laser, sächsischer, alter 8 > 80 Hafer, neuer 7 - 28 Kocherbsen 10 - — Mahl-u. Futtererbsen 0 - 28 Heu 2 - 80 Stroh 2 - 80 Kartoffeln, 3 - 80 Butter 2 - — 12 - — » , M . « U 12 . 40 - - 12 . 60 - - 12 . 80 - . 10 . 10 . . 8 - 78 - . 8 - 78 < . 7 . 80 - - 10 - 78 . - 9 - 76 . . 3 - 10 - - 3 - 10 - - 3 » 60 . > 2 , 70 - - 1 lüffl lnöll lünl lünl lünltnnt lffsll — Bei HustemliWkll der Kinder ist bekanntlich der echte rheinische Urnuben-Wr-ust-Konig') ein überaus segensreicher, niemals versagender Hausschatz. Herrn w. H. Zicknihkimcr in Main). Skrigau, 21. Ang. 1891. Auch ich habe in meiner Familie Ihren rheinischen Trauben-Brust-Honig bei Hustenansällen der Kinder in Anwendung bringen lassen unv har dieses Präparat, von den Kindern sehr gern genommen, sich stets als helfendes Hausmittel erwiesen. Heinrich Haeusler, Kfm. *) Der aus edelsten Weintrauben bereitete rheinische Trauben-Brust- Honig kann selbst bei den zartesten Kindern mit sicherem Erfolge ohne Bedenken in Anwendung gebracht werden. Stets echt in Flaschen ü Mk. 1'/? und 1 nebst Gebr.-Anw. in Hikenflock bei iM- Abonniren Sie "dv sich auf das ^llslrlrü Preis pro Heft 50 pfg. In allen Buchhandlungen zu haben. pro Heft 50 M --- ZV kr. ö. w. Alle 14 Tage ein 7—8 Bogen starkes Heft mit 3 bis 4 besonderen Kunstbeilagen. Inhalt: Aomane Novellen Erzählungen Humoresken interessante und belehrende Aufsätze aus allen Gebieten des Schönen und Wissenswertsten. Probehefte zur Ansicht Einige gute Tambomirerinnen werden bei gutem Lohn und dauernder Arbeit sofort gesucht bei I'r. Lskolrrtnun L 6o., Dresden. Anker-Cichorien ist der beste. Von höchster Wichtigkeit für die Augen Jedermanns. Das ächte 2r. White s Äugrnmasser, welches seit 1822 in verschiedenen Erd- theilen so beliebt geworden ist, hat zu mehrfachen Nachahmungen und Täusch ungen Veranlassung gegeben, wogegen inan sich aber schützen kann, wenn man beim Ankäufe desselben nur das ächte vr White s Augentvafler » 1 M. von Trangott Ehrhardt in Oelze in Thür, und kein Än-rrrs verlangt, denn nur dieses allein ist das wirklich ächte, welches sich den allge meinen Weltruhm erworben hat. Das selbe kommt in Handel in länglich vier kantigen Glasflaschen mit gebrochenen Ecken, erhabener Glasschrist der Worte Dr. White s Äugenwasser von Traugott Ehrhardt, gelbem Ltiqnctt, Lupser-Lroiier-Schrift, wel- chcö meine Firma: Trau- gott Ehrhardt in Geste trägt, mit nebenstehendem Wappen Lchuzmar!- als Schutzmarke (Faksimile) in der bcigegebenen Broschüre versehen und mit dem Siegel dieser Schutzmarke verschlossen ist. Vor Nachahmung wird gewarnt. Das kleine Buch über diese Heil methode wird gratis abgegeben durch die Expedition dieses Blattes. Anker-Cichorien ist der beste. Briefkasten. Das „liebe Frag - Gevatterchen" hat deren Einsendungen mehrere erhalten. Eigenthüm- licherweise gehen die Auslegungen über die Bedeutung weit auseinander; einzelne davon behaupten sogar das direkte Gegentheil. Sind haher als richtig wohl nicht hinzustcllen. Freitag, den 16. Oktober 6i.088k8 Lavalltz^ie-Ooneei^ ausgeführt von dem auf der Kunstreise befindlichen Arompeterchor des Kgt. L. I. Kularen-Wegts. M. 18 aus Hroßenhain, unter Leitung des König!. Musikvirigenten Hrn. Alwin Müller. Spezialität: Benutzung der in der Oper „Hilla" vorgeschriebenen Original- Trompeten. — Märsche, ausgeführt mit den nur bei der sächsischen Cavallerie geführten Feldtrompeten. Anfang: 8 Ahr. Entree: 40 Mennig. Meinen werthen Kunden zeige ick bierdurch ergebenst an, daß sich meine Wohnung von jetzt ab Winklerstr. 285 bei Herrn Htraßenmeister befindet und bitte ich, da« mir bis jetzt geschenkte Vertrauen auch gütigst auf meine neue Wohnung übertragen zu wollen. Eibenstock, am 8. October 189 l. Hochachtend Hermann kkeüerkorn, Schneider. Wfeffermün; - Earmessen leisten bei jedem kranken Magen die ausgezeichnetsten Dienste. Bei Ap petitlosigkeit, Uebelsein und Magcnwch unentbehrlich. Aecht in Pack, ä 25 Pf. bei KU. U.okni»,»». Anker-Cichorien ist der beste. Nächste Woche trifft wieder eine Ladung Tafeläpfel (feine Waare) ein bei Schönheide. Heilte Dienstag halte ich mit einer Sendung schöner Saale-Pflaumen auf dem Neumarkt feil. Achtungsvoll UÄüiickvI. Anker-Cichorien ist der beste. ) PtLscht ZiitmWkii sind wegen Ablebens des Besitzers billig zu verkaufen, darunter 2 Stück Zfach W. Off. erb. an die „Nachrichten" in Lengenfeld i. 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Lb. 8,20 2,88 7,30 10,08 3,43 8,26 10.47 4,22 8,09 10,87 4,32 9,20 11,14 4,49 9,37 11,38 8,08 9,48 11,81 8,20 10,00 12,00 8,29 10,09 12,06 8,34 10,14 12,19 8,46 10,24 12,27 8,84 10LI 12,37 6,04 10,41 12.48 8,12 10,49 12,86 8,22 10,88 1,32 6,88 — 1,80 7,18 — 2,13 7,37 — 2,22 7,48 — Von Adorf nach Chemnitz. Früh Früh Vorm. Nachm. Ab. Adorf — 4,42 8,12 1,12 6,2 t Markneukirchen— 4,88 8,32 1,26 6,43 Zwota — 8,33 9,09 1,88 7,19 Schöneck — 8,83 9,28 2,19 7^0 Jägersgrün — 6,33 10,02 2,83 8,14 Rautenkran, — 6,40 10,08 2,89 8,20 Wilzschhaus — 6,48 10,18 3,06 8,27 Schönheide — 7,02 10,26 3,17 8F9 Eibenstock — 7,12 10,34 3,26 8,48 Wolfsgrün — 7,12 10,43 3,38 8,87 Blauenthal — 7,28 10,48 3,40 9,02 Bockau — 7,38 10,86 3,4, 9,11 AuesAnkunftl — 7,84 11,09 4,01 9^8 Aue sAbfahrts 8,22 8,08 11,17 4,60 9,40 Lößnitz 8,48 8,32 11,40 8,1310,03 Zwönitz 6,08 8,80 11,87 8,31 IOM Burkhardtsdf. 6,43 9,28 12,36 6,1310^8 Chemnitz 7,2610.18 1,20 7,0011^7 8,20 9^7 9H7 9/43 9^3 10,9 8,04 8,28 8,37 8,43 8,89 9,07 Schönheide Eibenstock Wolfsgrün Blauenthal Bockau Aue Fahrzeit: ab in Chemnitz. Adorf. Chemnitz. Adorf. Aue resp. Chemn. Jägersgrün. Der in den Vormittagsstunden von nach Schönheide und zurück verkehrend« nibuszug hat folgende Fahrzeit: ab Aue " " " in Bockau - Blauenthal - Wolfsgrün < Eibenstock - Schönheide Omnibus - Fahrplan. Abfahrt von der Kaiserl. Postanstalt: Früh 8 Uhr 48 M. nach Chemnitz u. Adorf. » 10 « — - > Chemnitz. Mittags 11 » 46 - - Nachm. 2 « 32 . . . 5 , 18 . - Abends 8 » 13 . . . 9 . 47 . . Druck und Verlag von E. Hannebohn in Eibenstock.