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Amts- und Anzeigeblatt für den «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionSpreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Bezirk -es Amtsgerichts Eibenstock MW« und dessen Umgebung. 18»S Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. r». Jahr««««. Sonnabend, den 16. April ^en; beginnt der Wett zu tage« — Der grimme Jeind des Lebens iss getödtet, Wipfeln rauscht der Arühkingswind. Besiegt des Winters unheilschwere Wacht. — ickeuklang und Hrgerbransen Die Sonne kühl die Knospen auf de« Wiesen, Z«m Osterfest. Wie freudig sich im Hst der Kimmel röthet, Wie froh d,e Wett dem Kag entgegen lacht! per Kimmel blaut, die ssücht'gen Wolken jage«, Auf allen Aluren weht es leis' und lind: Hin neuer Len; beginnt der Wett zu tagen And in dm,— .... - Ich höre Hlockm'klang In Stürmen, die dm Wald durchsausen, Und jauchzend klingt's im Windesweh'n: „Anfersteh'n!" D« Hssermorgm, Btld des Schöpfnngstages, Der eme hnt re Wett ins Dasein ries, D» weckst beim Klang des erstm Stnndmschlages D«e Koffnnng wieder, die in Hrävern schlief. Mun hallt es über Ilur «nd See n: „Auferstch'n!" H, brich herein, d« Heit ger Hstermorgm, Da wieder Liebe, Koffnnng und Mertrau'n, Uor aller Wacht der Aiusterniß geborgm, Der Hintracht Ariedmshütten bann! Ich höre Hlockenklang und Hrgelbrausm In Stürme«, die dm Wald durchlaufen. Der Koffnnng Arühlingslüfte weh'«: „Auferstch'n!" Die Sonne küßt die Knospm auf Daß ste dem Lichte sich erschließen, Die Wasser rauschen von dm Köh'n: „Auferstch'n!" „Hhrik ist erstanden!" — In dm fernsten Landen Hrhebt der fromme Glaube sein Uanier, Kn künden aller Wett: „Khrist ist erstanden, Nicht ewig schlickt der Lod des Grabes Lhür!" Und mit dem Gtaubm naht der Gottheit Liebe Und läßt durch unser Wettgetriebe Kes Kimmels Hnget mahnend geh'«: „Auferstch'n!" Nach der Generalverordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau vom 22. Dezember 1882 hat alljährlich eine Zählung der Fabrik arbeiter nach Anleitung der den Ortsbehörden zugehcnden Formulare von denjenigen Gewerbeunternehmern, wellte 1) in ihren Gewerbcanlagen mindestens 10 Arbeiter beschäftigen, oder 2) Dampfkessel verwenden, oder 3) mit Wind-, Wasser-, Gasmaschinen- oder Heißluftmaschinen-Betrieb arbeiten oder 4) nach 8 16 der Gewerbeordnung und den Nachträgen hierzu besonderer Ge nehmigung unterliegen, stattzufinden. Bei dieser Zählung sind unberücksichtigt zu lassen: ri. die der Aussicht der Berginspectionen unterliegenden Bergwerke, auch wenn damit ein anderer, an sich zählpflichtiger Betrieb verbunden ist, b. Steinbrüche, sofern die darin gebrochenen Steine nicht besonders be arbeitet werden, und Gräbereien, e. Baugeschäste, welche von Elementarkraft betriebene Maschinen nicht benutzen, Dachdecker-, Stubenmaler-, Steinsetzer-, Ofensetzer- und Brunnenbau-Geschäfte, landwirthschastliche Betriebe und Gärtnereien, (Z. Fuhrwerks-, Lade-, Export-, Speditions- und Vcrlagsgeschafte, e. Schlächtereien, sowie f. Anlagen, welche zwar Dampfkessel, nicht aber Dampfmaschinen für ihren Betrieb benutzen, sofern dieselben weniger als 10 Arbeiter be schäftigen oder nicht zu den in ß 16 der Gewerbeordnung bezeichneten genehmigungspflichtigen Betrieben gehören. Für das Jahr 1892 ist die angeordnete Zählung nach dem Arbeiterstande vom I. Mai l. I. am 2. Wai 1892 vorzunehmen. Die Herren Bürgermeister und Gemcindevorstände im Verwaltungsbezirke werden veranlaßt, die von den betreffenden Gewerbeunternehmern auszufüllenden und zu vollziehenden Zählformulare zu sammeln und spätestens bis zum 6. Wai 1892 anher einzureichen. Schwarzenberg, am 13. April 1892. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. Frühjahrs - Koatrol - VersammlmMN bett Die diesjährigen Frühjahrs-Kontrol-Versammlungen im Amtsgerichtsbezirke Eibenstock, zu welchen sämmtliche Mannschaften der Reserve, Landwehr 1. Auf gebots, Dispositions-Urlauber, zur Disposition der Ersatz-Behörden Entlassene und Ersatz-Reservisten, mögen diese letzteren geübt haben oder nicht, zu erscheinen haben, werden abgehalteu: 1) in Schönheide vor dem Hlathhause: Donnerstag, den 28. April 1892, Norm. 9'/, Uhr für die Beurlaubten aus Schönheide, Schönheiderhammer, Neuheide, Ober- und Unterstützengrün; 2) in ßiöenstock auf dem ^ostpkahe: Donnerstag, den 28. April 1892, Nachm. 3 Uhr für die Beurlaubten aus HundShübel, Muldenhammer, Neidhardtsthal, Wolfs grün, Blaucnthal, Sofa, Wilbenthal und Carlsfeld; Nachmittag 4'/, Uhr für die Beurlaubten aus Eibenstock. Die Militärpapiere sind mitzubringe». Besondere Gestellungsbefehle sowie Anschläge werden nicht auSgegeben, unentschuldigtes Ausbieiben oder zu spätes Eintreffen auf dem Kontrolplatze wirb mit Arrest bestraft. Gesuche um Befreiung von der Kontrol-Versammlung sind, gehörig begründet, rechtzeitig an den Bezirksfeldwebel einzureichen. Eisenbahnfabrpreis-Ermäßigung wird nicht gewährt. Schneeberg, am 6. April 1892. Königliches-Bezirks-Kommando. Pretzsch, Oberstlieutenant z. D. und Bezirks-Kommandeur. Auf Folium 205 des Handelsregisters für die Stadt sind heute die Firma ri»8vi- in Eibenstock und als deren Inhaber Herr Kaufmann War Kugo Unger daselbst eingetragen worden. Eibenstock, am 14. April 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Auf Folium 210 des Handelsregisters für den Landbezirk sind heute die Firma cklil»«>-t IHLnnvI in Schänhei-e und als deren Inhaber Herr Kaufmann Alkert Wärmet daselbst eingetragen worden. Eibenstock, am 14. April 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Osterbetrachtungen. Wer möchte leugnen, daß die Zeit, in der wir leben, eine trübe sei? Ein banger Druck lastet auf dem Gemüthe so Vieler, die sich nicht mehr an des Leben« Gütern freuen können, wie ehedem. Ver schieden sind die Ursachen de« allgemeinen Mißbe hagen«, so viel steht indeß doch fest, daß Viele« trotz dem besser, ander« sein könnte, wäre nur der gute Wille von Seite der Menschheit selbst vorhanden. In rücksichtsloser Weise seben wir die Menschen nach Geld und Gut ringen und trachten. Schonungs los zertritt der Eine de« Andern Existenz, die Jünger der unbeschränkten Freiheitslehre, sie kennen nur sich. Ein Mensch betrachtet den andern al« Beutestück, im Kampf um'« Dasein sind die idealen Güter gefährdet, selbst Religion und Sitte. Gottlob, daß es noch nicht zum Aergsten ge kommen ist, doch aber fühlen wir, daß cs auch bei uns besser werden muß. Dazu haben wir aber vor allem frischen Muth, frohe« Gottvertrauen von- nöthen. Wir müssen einsehen lernen, daß wir zum Jammern kein Recht, zum Handeln aber die Pflicht haben. Zum Jammern haben wir kein Recht! Die bat» hlorgana der Menschheit, da- ist die gute alte Zeit. Wie oft vergällt die Sehnsucht nach ihr den Menschen da« Dasein. Vergeblich predigt der Geschichtsforscher ihre Nichtexistenz, immer wieder klammern wir un« an diesen Schatten an, blicken wehmüthig rückwärts, statt frischen MutheS vorwärt« zu schreiten. Ver stünden wir e«, im Buch der goldnen Zeit ohne Selbstbetrug zu blättern, wir würden wenig golvene, wohl aber viel thränenfeuchte Blätter finden. Was wir alles auch erdulden mögen, der Menschheit Jammer ist unfern Vätern auch nicht erspart geblieben. In einem Punkte freilich dürfen wir mit Recht von einer guten alten Zeit reden. Unsere Vorfahren, sie haschten wohl gleich uns nach dem Schatten der goldenen Zeit, sie schickten sich aber mit mehr Geduld in die Un vollkommenheiten menschlichen Dasein«, als wir. Sie schöpften ihre Geduld aus reinster Quelle, au« dem Borne ächter Religiosität. Wenn dieser Born so Vielen nicht mehr fließen will, sind diese nicht selbst Schuld daran? Fassen wir also frischen Muth, frohe« Gottvertrauen! Noch hat sich gottlob die Mehrzahl unsere« Volke« viel von der Väter frommem Sinne zu be wahren gewußt, die christlichen Feste, sie haben noch nicht» an ihrem Werlhe verloren. Am sinnigsten von allen Völkern christlichen Glauben», begeht da«