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Amts- und Anzeigevlatt für de« Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock MZL rtionSpreiS: die k'leinsp. , . « ten, sowie der allen Reichs- Ze le 10 Pf und deffen Amgebung. P stanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »s. 42. Domcrstag, den 7. April L8S2. Der Herr Bürgermeister von Grünhain, sowie die Herren Gemeindevorstände im Verwaltungsbezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft werden unter Hinweis auf 8 14 der Verordnung vom 4. April 1879 (Gesetz- und Verordnungsblatt v. I. 1879, Seite 165) veranlaßt, über die in ihren Ge meinden wohnhaften oder ansässigen, über 14 Jahre alten Katholiken, soweit dieselben ein eigenes Einkommen haben, einschließlich der nach K 3 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 für ihre Person beitragspflichtigen katholischen Ehefrauen ein nach Anleitung des der angezogencn Verorvnuug bei gedruckten Formulars (Seite 171 und 172 des Gesetz- und Verordnungsblattes v. I. 1879) anzufertigendes Verzcichniß unter Angabe der von einer jeden Person zu entrichtenden, im Einkommensteuer-OrtScatastcr auSgeworsenen Normalsteuersätze und der Zahl der auf den Grundstücken der nicht am Orte wohnenden Grund stücksbesitzer ruhenden Steuereinheiten, dafern aber anlagepflichtige Katholiken in ihren Gemeinden sich nicht aufhalten, einen Vacatschein bis zum 20. Aprik 1802 anher cinzureicken. Schwarzenberg, am 4. April 1892. Königliche Amtshauptmamlschast. Frhr. v. Wirsing. Leschr. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen L«ln»r<l Uo«I»»>utI> eingetragene Grundstück, Haus mit Garten und Wiese Nr. 60 des BrankcakasterS, Nr. 3 des Flurbuchs und den Flurstücken Nr. 2, 4 und 153 des Flurbuchs, Folium 2 des Grundbuchs für Untersintzengrün, geschätzt auf 3900 Mark, soll an hiesiger GerichiSstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 2. Mai 1892, Vormittags 10 Mr als Anmeldetermin, fE der 20. Mai 1892, Vormittags 10 Mr als Verfteigernngstermin, der 28. Mai 1892, Vormittags 10 Mr als Termin zu Verkündnng des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, fowie Kostensorderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumeldcn. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldctermine in der GerichtSschreibcrei des unterzeichneten Amtsgerichts eingeschen werden. Eibenstock, am 4. April 1892. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Gruhle, G.-S. Schulaufnahme zu Eibenstock. Die Ausnahme der Kinder, welche Ostern 1892 in die hiesige Schule ein treten sollen, findet Montag nach dem Sonntage kalmaruw, d. 11. Aprit im Schuljimmer Nr. 7 und zwar für die I. Siirqlrslhiile nachmittag 2 Uhr und für die II. Snr'gcrschule nachmittag 3 Uhr statt. Die Direktion der I. n. II. Bürgerschule zu Eibenstock Dennhardt. Kotz-Versteigerung auf Auersöerger Staalsforstrevier. Im Hotel zum Nathhaus in Aue kommen Dienstag, den 12. April 1892, von Vorm. 9 Uhr an auS den Schlägen der Abteilungen 52, 53, 68 — 70, in den Durchforstungen und Läuterungen 7, 8, 13, 18, 27, 35, 38, 47, einzeln in 15, 20, 43, 52 53, 56 59, 71 und Wirthschaftsstreifen I.. 143 buch u. ahorn. Klötzer von 13-63 cm Ober- bez. Mittenst., 1,5—7 m long, 4281 weiche „ „ 16-50 „ Oberstärke, 1 -> , . 8759 „ Schleifhölzer, 7-15 , . 3,5 u. 4,» m lang, 38 buch. u. ahorn Stangenkl. „ 8—12, , 3,°—5,» „ „ 14 , Derbstangen „ 11—15 „ Unterstärke, 9 „ „ 6^6 weiche „ „ 8 — 15 „ , 7—14 „ „ 15 Rm. w. Nutzknüppel, sowie in der Ebcrwcin'schcn Restauration in Eibenstock Mittwoch, den 13. April 1892, von Vorm. 9 Nhr an 29 Rm. buchene, 215 Rm. weiche Scheite, 19 „ „ 290 , „ Knüppel, 29 , , und erlene Zacken, 54 . „ ,316 Rm. weiche Neste, ca. 800 ., weiches Streureisig und 14 Rm. weiche Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. Kgl. Forstreviervcrwaltnng Auersberg zu Eibenstock und Kgl. Forstrentamt Eibenstock, Lehmann. am 5. April 1892. Wolfframm. Hagesgeschichie. — Deutschland. Der 77. Geburtstag deS Fürsten Bismarck ist auch in England nicht un bemerkt vorübergegangen und fast ausnahmslos hat die Presse in anerkennenden rühmenden Worten der großen Verdienste des Fürsten um das deutsche Reich gedacht. Bemerkenswerth ist nachstehende Auslassung des „Standard": ,ES läßt sich nicht in Abrede stellen, daß in den RuhmeSerhcbungen und ehr erbietigen Huldigungen, die dem Fürsten gestern in so reichem Maße dargebracht wurden, ein bestimmter Hintergedanke versteckt ist. Die preußische Minister krisis ist zwar für den Moment beigclegt, hat jedoch ein Gefühl der Unruhe und deS Mißtrauens zurück gelassen, welches nicht so leicht verschwinden dürfte. Die Demission des Grafen Zedlitz, die Ernennung des Grafen Eulenburg zum preußischen Premier und da» Fallenlassen de» Schulgesetzes haben die Lage nicht verbessert. In Deutschland ist man allgemein der Ansicht, daß alle diese Manöver nur das Vorspiel zu dem Rücktritt de« fähigen und geschickten Minister» sind, welcher nach dem Fürsten Bismarck die Bürde de» Kanzleramts auf sich nahm. Die Demission de» Grafen von Caprivi würde indeß kaum einen heil samen Einfluß auf die öffentliche Meinung haben, welche durch (hoffentlich unbegründete) unheilvolle Gerüchte über den Gesundheitszustand de« Souverän außerordentlich erregt ist. Zudem bietet die Lage der auswärtigen Angelegenheiten kein derartige- Bild, daß der vaterlandsliebende Deutsche gleichgültig einem Zeichen von Schwäche oder Zerrüttung der Regierung zuschauen könnte. Unser St. Petersburger Korre spondent hat kürzlich die wahre Bedeutung jener militärischen Bewegungen an der Westgrenze Ruß lands erklärt, welche an und für sich drohend genug ausschauen. Aber selbst wenn der Zar die ihm zu geschriebene Drohung, Posen und Schlesien mit seinen Truppen zu überschwemmen, nicht unmittelbar ver wirklichen sollte, so unterliegt cs doch keinem Zweifel, daß die Kriegsrüstungen Rußlands anhaltend fort dauern, während die innere Lage des Reiches eine solche ist, daß sich immerhin ein plötzlicher verzweifelter Entschluß zur Abwendung von Gefahren am eigenen Heerd erwarten läßt. Hat die Mehrheit der Deutschen auch allen Grund, wie Fürst Bismarck gestern er klärte, auf die Stärke ihrer Hülssmiltcl, auf die nationale Entschlossenheit und das Geschick und da« Wissen ihrer Regierung zu bauen, so erscheint der politische Horizont jedoch unruhig genug, um viele gute Unterthanen des Kaiser« zu veranlassen, ihre Augen ängstlich nach FriedrichSruh zu richten. Und eS erfüllt sie mit hoher Genugthuung, daß der greise Staatsmann ungeachtet seiner 77 Jahre noch immer in dem Vollbesitz seiner geistigen und körper lichen Kräfte und allem Anschein nach im Stande ist, sollte die Nothwendigkeit eintrcten, sein Genie und seine beispiellosen Erfahrungen aus'» Neue in den Dienst seine- Lande- zu stellen." — — Der Reichskanzler Graf Caprivi wird sich unmittelbar nach dem Osterfest zum Kurgebrauch nach Karlsbad begeben. ES ist die« der erste Er holungs-Urlaub, welchen der Graf feit Uebernahme de» Kanzlerpostens nachgesucht hat. — Die Eisenbahnverwaltungen von Baden, Bayern, Elsaß-Lothringen und Württemberg haben die mittel europäische Zeit bekanntlich bereit« vom 1. April ab auch für den Außendienst eingeführt. Mit Rück sicht hierauf führt die Reichs-Postverwaltung zu dem selben Zeitpunkt die mitteleuropäische Zeit für den gesammten Postdienst in den Ober-PostdirektionS- bezirken Karlsruhe, Konstanz, Straßburg und Metz ein. Ebenso gelangt vom 1. April ab seitens der Telegraphenanstalten im ganzen Umfange des Reichs- postgebiet« im inneren Tclegraphendienst nicht mehr die mittlere Berliner Zeit, sondern ebenfalls aus schließlich die mitteleuropäische Zeit zur Anwendung. Inzwischen ist auch für alle preußischen Bahnen die Anweisung ergangen, die Einheitszeit vom 1. April 1893 im äußeren Dienst zur Einführung zu bringen. Im Anschluß an diese Thatsachen bereitet die „N. A Z." darauf vor, daß in der nächsten Session des Reichstag» ein Gesetzentwurf zur Vorlage gelangen wird, welcher allgemein für den ganzen Umfang des Reiches die Einheitszeit einführt und für die sichere Durchsübrung der Maßregel Sorge trägt. — Schweiz. Zürich. Sonntag Nachmittag ging auf dem Grcifensee das Dampfboot, welches aus demselben, und zwar als einzige« kursirt, mit 38 —40 Personen plötzlich unter. Es herrschte völlige Windstille und das Wetter war sehr schön. Ertrunken sind 3 Männer und 1 Kind, die übrigen Insassen konnten sich retten. Die Ursache de« Un fälle« war die Uebersüllung de» kleinen Dampfschiffe-, welches seinerzeit der Kaiserin Eugenie gehörte und nur kür 25 Personen Tragfähigkeit hat. Montag früh ist das Schiff wieder gehoben worden. — Spanien. Am Montag ist gegen da« Ge bäude der Dcputirtenkammer in Madrid von anarchi stischer Seite ein Dynamitattentat versucht worden. Eine amtliche Mittheilung giebt davon nach folgende Darstellung: Mehrere Polizisten beobachte ten vor dem Eingang zur Deputirtenkammer zwei Individuen, welche den Augenblick abwarteten, bis der Präsident in die Kammer hineinging. Nach