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Übungen mit und ohne Handgeräthe, Gerätheturnen, VolkSturnen und Spiele. Da- Gerätheturnen soll als VereinSturnen, Riegenlurnen und Kürturnen vorgeführt werden. Acht Mal im Monat sollen Hauptturntage oder Galatage stattfinden, und zwar wie folgt: Die Aktiven sollen zwei Abende ausfüllen; die Zöglinge (Abendschüler) einen Abend; die Schüler klassen zwei Nachmittage; die Fechter einen Abend; die Altersklassen einen Abend, und an einem Abend oder Nachmittag soll ein PrciSturncn für deutsche Turner im Volksturnen (Einzelsächer und Gruppen) stattfinden. ES sollen womöglich kurz nach Schluß des Bundesturnfestes von allen Aktiven des Turn festes die allgemeinen Uebungen wiederholt werden. Eine in englischer Sprache verfaßte Propagandaschrist, welche das Wesen und den Zweck der deutschen Turnerei ausführlich behandelt, soll unentgeltlich vertheilt werden. — „Backbord" und „Steuerbord" abge schafft. Nach dem „biuuticul iVIuAuxino'' sind auf den Schiffen des 'Norddeutschen Lloyd und der Ham burg-Amerikanischen Packctfahrt die alten Richtungs bezeichnungen „Backbord" und „Steuerbord" durch die entschieden einfacheren „Links" und „Rechts" er setzt worden, eine Aenderung, welche sich in der sonst so sehr am Hergebrachten hängenden Seebevölkerung, sogar des Auslandes, einer günstigen Aufnahme zu erfreuen scheint. Wenigstens wird berichtet, raß eng lische und amerikanische Lootsen auf den Schiffen jener zwei großen Gesellschaften sich der neuen Kom mandos gerne und ohne Schwierigkeit bedienen. In der That läßt sich nicht leicht einsehen, warum die schwerfälligen, leicht mißverständlichen Ausdrücke der Seemannssprache so lange beibehalten worden sind; der Einwand der mangelnoen Jnternationalität, den Einige erheben wollen, war ja auch schon früher zu treffend, da selbst unsere Sprachverwanvten, die Eng länder, für „Backbord" die Bezeichnung „vorl," besitzen. — Eine nationale Unehre. Da es leider immer wieder vorkommt, daß Deutsche sich für die französische Fremdenlegion anwerben lassen, so dürfte Manchem zur Mahnung und Warnung dienen, was der Deutsche Hülfsverein in Genf in seinem neuesten Jahresberichte hierüber sagt. Zn demselben heißt es: „Uzrter der Zahl 726 Unterstützten befinden sich wieder 12 Fremdenlegionäre, die zum Theil noch in voller Uniform hier ankamen. Wenn deren Erzählungen von dem Elende, den Krankheiten, der schlechten Be handlung und der lächerlich geringen Löhnung der Angeworbenen durch die Presse Verbreitung fänden, würden sich gewiß weniger junge Deutsche verlocken lassen, im fremden Lande Söldncrdienste zu thun." Welche Schmach ist es doch für Deutsche, die Uniform eines uns feindlich gesinnten Landes zu tragen und demselben in entwürdigender Weise Dienste zu leisten, zu welchen Landeskinder nicht herangezogen werden. Von Engländern, Franzosen und anderen Völkern bekommt man nie zu bören, da« ihre Angehörigen sich in dieser Weise fremdem Dienst verdingen, nur unter den Deutschen giebt es Solche, welche in diesem Falle jeden Gefühles nationaler Ehre bar sind. Möchte der Bericht des deutschen Hülfsvereins in Genf, der in patriotischer Hingebung deutschen Staats angehörigen, theils ansässigen, theils durchreisenden, mit Rath und That beizustehen sich bemüht, weite Verbreitung finden und Solche, welche auf Abwege gerathen sind, daran erinnern, was sie dem Vater lande schuldig sind, sich selbst aber vor Schmach und Elend bewahren. — 25,000 Mark verloren. Auf der Ber liner Kriminalpolizei erschien am 15. März der Bäcker meister Franz Müller aus Dessau und erklärte, daß er am Abend zuvor im „Reichshallen-Theater" eine Brieftasche mit 25,000 Mark verloren habe. Müller macht über den Vorfall die folgenden Angaben: „Ich bin erst das zweite Mal in Berlin. Diesmal war ich hierher gekommen, um Zahlungen in Höhe von 25,000 M. zu leisten, theils für mich, zum Theil aber auch für Jemand, für den ich gutgesagt habe. Ich trug da« Geld, welches aus elf Tausendmark scheinen und im Uebrigen aus Hundertmarkscheinen bestand, in einer großen Brieftasche bei mir. Am 14. März, Abends, besuchte ich das „Reichshallen- Theater". Als man für eine Luftproduklion das Schutznetz zog, begab ich mich in den ersten Rang hinauf, um besser sehen zu können. Ich batte die Brieftasche in die Innentasche meines PaletotS gesteckt, diesen auSgezogen und über den Arm gelegt. Al» ich nach einiger Zeit wieder die Treppe hinunterging, vermißte ich zu meinem großen Schrecken die Tasche. Ich eilte wieder hinauf, fand sie aber nicht mehr vor. Ich holte dann sofort einen Schutzmann herbei." Der Provinziale, der eine so schlecht verwahrte Brief tasche verloren hat, ist ein kleiner Bäckermeister und arbeitet mit nur einem Gesellen. Müller hat für den Finder eine Belohnung von 200 M. ausgesetzt. — Unter den Folgen des russischen Nothstandes hat sich eine ganz überraschende Er scheinung eingestellt — eine Steigerung der Eheschließ ungen unter den Bauern. Ein Herr Bystreuin, der in einem Dorfe des Gouvernements Ssimbirsk im Auftrage eines Ausschusses den Nothleidenden Unter stützungen austheilt, erzählt darüber Folgendes: Eines Tages kam der Bauer Shlannikow zu mir, um seinen Theil an den Gaben zu empfangen. Laut offizieller Liste waren in seinem Hause drei Personen zu ver sorgen; in der Bescheinigung aber, die er mir jetzt vorwies, waren plötzlich vier Personen verzeichnet. Ich fragte ihn, was das für ein neues Familienglied sei, und erfuhr, daß er, ein achtzehnjähriger Bursche, sich verheirathet habe. „Wie?" fragte ich, „eben hast Du geheirathet und bittest gleich um Unterstützung? Ihr habt wohl viel Branntwein zur Hochzeit ge trunken?" — „Ein bischen .... ein halbe« Wedro." (Zehn Flaschen.) — Ja, warum hast Du denn ge- heirathel? Wenn Du keine Mittel hast, so hättest Du warten sollen?" — „Ja, seht — die Dirnen sind jetzt billig. Sonst muß man bei uns für den Los kauf einer guten Dirne von den Eltern an die vierzig Rubel mindestens zahlen. Jetzt aber giebt man sie mit Freuden umsonst fort. Und dann auch die Trau ung. Früher mußte man dem Pfaffen fünf Rubel dafür zahlen, jetzt thut ers aber für einen bloßen Dank. Und ebenso die Gäste. Es kostet jetzt viel weniger, sie zn bewirlhen, denn es ist ein Hungerjahr." — „Eure letzte Versammlung", so sagt Einer zu einem Anhänger strenger Enthaltsamkeit von Bier, Wein und allen Spiritussen, „hätte Euch ge wiß mehr Mitglieder zugeführt, wenn der Redner dcS Abends nur besser bei der Sache geblieben wäre." — „Wie so?" entgegnete der Nüchternheilsapostel, „er malte doch deutlich genug die Folgen der Sünde des Bier-und Weiugenusses." — „Jawohl; als er aber einmal trinken wollte, versuchte er von seinem Glas Wasser erst den — Schaum wegzublasen." — Ein liebeglühender Dresdner widmet seiner „Flamme" folgende herzerweichende Strophen: Was de Lampe ohne Eel, Ohne Buckel das Kameel, Was de Flasche ohne Stäpsel, Wellfleeschesjen ohne Sckmäpjel, Was de Linsen ohne Worscht, Was ä Hemde ohne Knäppchen, Und ä Mädel ohne Zäppchen, Was ä Zärkus ohne Clown, Was d'r Harem ohne Frau'n, Was d'r Ofen ohne Feier, Ohne Helm d'r Bolezeier, Was Musik is ohne Takt, Was ä Kellner unbesrackt. Was de Bemmchen ohne Butter, Männer ohne Schwiegermutter, Was ä Schaf is ohne „Mäh!" Ohne Geld das Portemonnaie, Was de Schule ohne Lehrer, Straßen ohne Gassenkehrer, Was de Gänse ohne Fett, Ohne Tänz'rin das Ballet, Was der Absatz ohne Stiefel, Kavjarsemmel ohne Zwiesel, Was ä Käse ohne „Mädchen", Ohne Elbe unser Städtchen, Viele Frauen ohne Staat, Ohne Köchin der Soldat, Bin ich ohne Dich, Pauline! Meines Lebens Punschterine, Du, mei Alles, Du mei Engel, Meines Daseins Zuckcrstcngel, Bist Du immer, ohne Frage, Heute, morgen, alle Tage, Frag ich Dich: „Willst Du mich, he?" Sprich beileibe ja »ich nee. - SelbsterkenIItniß. Werden Sie sich wirk lich mit Geheimraths Emilie verloben?" — „Hören Sie, wenn das Mädchen so leichtsinnig ist, mich zu nehmen, wollte ich sie erst recht nicht haben." — Aus dem Briefe eines Studenten an seinen Vater Lieber Vater! Sende mir doch um ¬ gehend 100 Mark — eS kostet ja blos 20 Pfennig'!" — Student: „Sie haben mich beleidigt, mein Herr. Ich fordere Sie hiermit auf Pistolen, mein Name ist Wollbrück." — Herr: „Da kaufen Sie sich man erst 'ne Jagdkarte, bevor Sie auf mich schießen, mein Name ist „Haase"." — Au» einem Vortrage Während man diesen Artikel jetzt nur in größeren Fabriken herstellt, wurden früher die ZuchthauSsträflinge mit seiner Anfertigung betraut, wie manchem von Ihnen, meine Herren, au« Erfahrung bekannt sein wird!" — Herzloser Rath. Tochter: „Denke Dir, mein Mann will haben, daß ich selbst koche!" — Mutter: „Will er? Na, da würde ich auch kein Mitleid mit ihm haben." Seiden-Damaste schwarze, Weiße und farbige v. M«. 2.35 bis Mk. »2.4» p. Met. <ca. 35 Qual.) — ver sendet roden- und stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik- Döpüt <4. <K. u. K. Hoflief.) -SNrtvk. Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz. Dem „Mädchen ans der Ireinde" gleich, erscheint mit jedem jungen Jahr der Frühjahrs-Katalog des großen Persandgesckiästes Mey L Edlich Leipzig-Plagwitz. „Und alle Herzen werden weit" bei seinem Anblick, nament lich die unserer verehrten Damenwelt; denn der eben ausge gebene, reichillustrirte Katalog bringt wieder eine Fülle über raschender Neuheiten auf dem Gebiete der Frühjahrsmoden und des LuxuS, für Boudoir und Kinderstube, für Salon und Küche. Besonders reich ist auch die Auswahl in Oster-, Con- sirmations- und Firmungsgeschenken. Als langjähriger treuer Familienfreund bittet der Katalog auch diesmal um freundliche Aufnahme. Wo er nicht ungerufen kommt, genügt eine ein fache Postkarte an das Versandhaus Mey L Edl ich Leip zig-Plagwitz, um ihn alsbald portofrei und unentgeldlich zugesandt zu erhalten. Sirchliche Nachrichten aus -er Parochie Eibenstock vom »3. bis IS. März 1892. Aufgeboten: 14) Peter Pfeiffer, Kutscher hier, ehel. S. des Johann Pfeiffer, Landwirths in Bruch in Preußen und Pauline Alma Maul in Zwickau, ehel. T. des weil. Johann Karl Gott lieb Maul, Maurers ebendas. Getauft: 54) Erich Willy Lehmann. 55) Meta Johanne Unger. 58) Carl Albert Schädlich in Wolfsgrün. 57) Curt Julius Vogel. 58) Max Gustav Anger. 59) Willy Paul Bechmann. 60) Gertrud Elsa Seidel. 61) Johanne Stephani Kieß, unehel. 62) Curt Alfred Stemmler, unedel. 63) Liddy Marianne Weikert. 64) Meta Paula Bretschneider. 85) Curt Alfred Geißler in Wildenthal. 66) Anna Louise Stemmler. Begraben: 44) Martha Emma, ehel. T. des Hieronymus Wilhelm Unger, ans. Bs. u. Spundfabrikanten hier, 1 I. I M. 22 T. 45) Emilie Strobelt geb. Staab, Ehefrau des Hermann Julius Strobelt, Handarbeiters hier, 51 I. 7 M. 8 T. 46) Curt Walther, ehel. S. des Gustav Emil Bley, Handarbeiters hier, 9 M. 16 T. Am Sonntage Hcuki: Vorm. Predigttext: Psalm 77, 8 —14. Herr Diac. Fischer. Nachm. I Uhr Beistunde. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält derselbe. In Wildenthal. Vorm. 9 Uhr Predigtgottes dienst mit Abendmahl. Herr Pfarrer Böttrich. kirchcnnachrichtcn aus Schönheide. Sonntag, d. 20. März (vom. Oeuli), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Die Predigt hält Herr Diac. vic. Schreiber. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Herr Diac. vic. Schreiber. Chemnitzer Marktpreise vom 16. März 1892. i»Mk. 10 - 11 - io - io - io - 8 - 7 . 7 . 1» - Weizen rnff. Sorten - sächs. gelb, Weizen Roggen, preußischer - sächsischer - russischer Braugerste Futtcrgerste Hafer, sächsischer, Kochcrbsen Mahl-u.Futtcrerbsen 9 < Heu 3 - Stroh 2 - Kartoffel» 3 - Butter 2 - 80 Pf. )is 11 Mk. 50 Pf. pr. 50 Kilo. 70 - a 11 > — » 20 - 11 - 20 - 80 . a 11 - 20 - 25 , - IO > 75 - 90 - a II < 20 - 10 - 9 > 70 , 60 - 8 - 50 . 35 . 7 . 60 - 75 - II . 75 - 25 - 9 , 50 . 30 - 3 - 70 - 80 . 3 . 10 . 60 . 4 . 10 . 20 - 2 . 70 , - I , Anker-Pnin-Expeller. 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