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Amts- und Anzeigeblatt sbe ben Abonnement -NA- LtM des Ämlsgmchts Libenßock WZZ sertionSpreiS: die kleinsp. ' Postanstalte». °« und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. M 3S. Dommstsg, dcii 17. März Trichinenschau betr. Nach Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern hat die in der Verordnung vom 2l. Juli 1888, Maßregeln zum Schutze gegen die Trichinen krankheit bei den Menschen betr. vorgeschriebene mikroscopische Untersuchung durch einen verpflichteten Sachverständigen auch bei Wildschweinen einzutreten. Die genießbaren Theile eines erlegte» Wildschweines dürfen nicht eher zur mensch lichen Nahrung dargeboten bez. feilgeboten werden, als bis die Untersuchung durch einen verpflichteten Trichinenschauer mit dem Ergebnisse stattgefunren hat, daß in dem Schweine, von dem sie herrllhren, Trichinen nicht gefunden worden sind. Die in der Verordnung vom 21. Juli 1888 enthaltenen näheren AuSsühr- ungsbestimmungen haben auf die Wildschweine entsprechende Anwendung zu finden und fallen etwaige Zuwiderhandlungen unter die Vorschrift in 8 1l dieser Ver ordnung. Schwarzenberg, am 15. März 1892. Königliche Amtsyauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Von dem Königlichen Landstallamte zu Moritzburg ist die diesjährige Stnten- musterung und Fohlenschau für das Zuchtgebiet Wildenfels auf den 9. Mai 1892, Vormittags 9 Uhr in Wildenfels und für da» Zuchtgebiet Schönfeld auf den 11. Mai 1892, Vormittags 9 Uhr in Annaberg festgesetzt worden. Da eine Prämiirung damit nicht verbunden ist, so bedarf cs der vorherigen Anmeldung eines Fohlens zur Schau bei genanntem Landstallamte nicht. Zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern werden die Herren Bürgermeister und Gemeindevorständc des Verwaltungsbezirks veranlaßt, die Pferdezüchter ihres Ortes von den angesetzten Stutenmusterungen und Fohlen schauen in geeigneter Weise dergestalt in Kenntniß zu setzen, daß jeder Be sitzer Nachricht erhält. Für alle nicht im Zuchtregister eingetragenen Stuten, sowie für eingetragene Stuten, sobald ihre nachzuweisenden Produkte im ersten ober zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorgestellt werden, ist ein um 3 Mk. erhöhtes Deckgeld zu zahlen. Schwarzenberg, am 15. März 1892. Königliche AmtshauOnannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Diebstahl. Gestohlen wurden in der Nacht vom 5. zum 6. März 1892 in Neid- hardtsthal von einer Wäschleine hinweg ein Paar Beinkleider von starkem Stoffe, 12 Mark Werth. Ich ersuche, sachdienliche Wahrnehmungen mir sofort mitzutheilen. Eibenstock, am 15. März 1892. Der Königliche Amtsanlvalt. Warneck. Bckanntmachllng. Die Landes-Brandversicherungs-Beiträge ans den i Termin 1892 — 1. April 1892 — sind nach je einen Pfennnig für die Einheit bei der Gebäude-Versicherungs-Abtheilung und nach je ein und einen dalben Pfennig für die Einheit bei der freiwilligen Versicherungs-«b- theilNNg nebst den fälligen SMbeilrägen. bis^päiestens bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung anher zu entrichten. Eibenstock, am 12. März 1892. Der Stadtrath. Körner. G. Bckaillltmachililg, die Bußtags Feier betreffend. Nach 8 -1 des Gesetzes, die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier betr., vom 10. September 1870 ist an den Bußtagen, am Charfreitag und Todtenfestsonntag der öffentliche Handel noch mehr beschränkt als an den übrigen Festtagen. Während an den Letzteren nach dem Bormittagsgottesdienste der Detailhandel Hierselbst vom Stadtrath erlaubt ist, darf an den genannten Tagen nach Be endigung des Vormittagsgottesdienstes nur der Verkauf von u) Arzneiwaaren, b) Brod und weißer Backwaare, (I sonstigen Eß- und Matcrialwaaren, cis Heizungs- und BeleuckNungsmaterial im Kleinhandel stattfinden Es sind also fämmtliche Läden, in welchen andere Artikel verkauft werden, während des ganzen Tages geschloffen zu halten. , Im Hinblick auf den bevorstehenden Bntztag weilen wir erneut auf diele Bestimmungen mit dem Bemerken hin, daß Zuwiderhandlungen gemäß 8 366,i des Reichs-Straf-Gesetz-Bnches mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen zu bestrafen find. Eibenstock, den 15. März 1892. Der Stadt rath. vi Körner. Hans. Kolz-Versteigerung auf Schörcheider Slaalsforstrevier. Im Hotel zum Rathhaus in Schönheide kommen Donnerstag, den 24. März 1892, von Borm. 9 Uhr an aus den Abheilungen 3, 4, 7, 8, 11, ll >, 16, 18, 19, 22, 26, 30, 31, 33, 50, 51, 53, 62-64, 73, 74 und 83 2179 weiche Stämme bis 19 Ctm. Mittenstärke, 619 „ „ von 20-30 4310 „ Klötzer „ 13-29 „ Oberstärkc, l (incl. 257 l 3,s Mlr. 341 „ ,, 30 -c. „ „ l Kiefern) > lang, 4909 „ Stangcnklötzer „ 8-12 „ „ 3,s Mir. lang, 125 „ Dcrbstangen 10-15 „ Unterstärke, 2550 „ Reisslängen bis 3 4640 „ „ von 4-7 e» »» sowie ebendaselbst Sonnabend, den 2«. März 1892, von Borm. 9 Uhr an 302 Rm. w. Brennscheite, I 57 Rm. w. Neste, 174 „ „ Brennknüppel, j 3340 „ „ Sireureisig und 553 Rm. w. Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Versteigerung. Kgk. Korstrevierverwaltung Schönheide und Kgl. Aorstrentamt Eibenstock, Franckr. am 12. Mär; 1892. Wolfframm. Großherzog Ludwig IV. Ein wackerer deutscher Fürst ist aus dem Leben geschieden. In der Nacht zum Sonntag gegen 1'/« Uhr starb Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein. Am 12. September 1837 als Sohn des Prinzen Karl von Hessen und einer preußischen Prinzessin geboren, folgte er seinem Oheim Ludwig dem Dritten 1877 in der Regierung. Während die Regierung seine» Onkel» häufig Kämpfe mit der Volksvertretung hatte, war das Regiment des nun Verblichenen ein streng konstitutionelle». Da» System Dalwigk, das 21 Jahre lang in Hessen das herrschende gewesen, fand mit den Ereignissen von 1866 seinen innerlichen Abschluß. Im damaligen Kriege führte der präsum tive Thronerbe eine Brigade des hessischen Kontingent» gegen die preußische Mainarmee unter Vogel von Falckenstein — eine Pflicht, die er mit Umsicht und Muth, aber, wie au« den später veröffentlichten Briefen seiner Gemahlin Alice von England hervor geht, mit schwerem Herzen durchführte. An der Spitze der hessischen Division machte er dagegen ohne inneren Zwiespalt den Gesammtfeldzug Deutschlands gegen Frankreich mit und hielt als Sieger seinen Einzug in Darmstadt. Damals erst gab sein Onkel den vergeblichen Versuch auf, den neuen Most in alte Schläuche zu füllen und der Minister v. Dalwigk mußte einem auch dem Herzen nach reich-treuen Kabinet den allzulange behaupteten Platz räumen. Prinz Ludwig war schon längst da» vermittelnde Glied zwischen den Häusern Hessen und Hohenzollern gewesen. Mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich, seinem Schwager, ver band ihn eine innige Freundschaft, und sein echt nationale« Bewußtsein hat den fünfzehn Jahren, die er sein Land zu regieren berufen war, den Stempel aufgedrückt. Der Prinz hatte in seiner Jugend die Universi täten Gießen, Göttingen und Bonn mit Nutzen be sucht, und seine Gemahlin war 1862 die hochbegabte Tochter der Königin Viktoria von England, Prinzeß Alice, geworden. Tief betrauert starb die edle Frau schon im Jahre 1878, nachdem sie ihrem Gatten fünf Kinder geschenkt. Der jetzt zum Thron berufene bisherige Erbgroßherzog Ernst Ludwig ist vierund zwanzig Jahre alt; seine älteste Schwester, Prinzeß Viktoria, ist mit dem Prinzen Ludwig von Batten berg, die zweite, Prinzeß Elisabeth, mit dem russischen Großfürsten Sergiu», die dritte, Irene, mit Prinz Heinrich, dem Bruder Kaiser Wilhelms, vermählt. Von einem HeirathSprojekt der jüngsten Tochter de« großherzoglichen Paare», der jugendlichen Prinzeß Alice, mit dem Großfürsten-Thronfolger von Rußland war de« öfteren die Rede. Der Plan scheiterte, wie e« heißt, an der Forderung eine» kirchlichen Ueber- tritt» der Prinzessin. Jahre lang bestand die Absicht, eine Vermählung zwischen dem Großherzog und seiner Schwägerin, der britische» Prinzessin. Beatrix herbeizufllhren. Die