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Sch. Beilage zu Nr. 1»t) des „Amts- und Anzeigeblattes". Eibenstock, den 21. Drzcmbcr 1905. g): i « Mr. ,etragen. '-änse, unen, Aale, wiar, lvots- müse- en, orfer Kl en, ll für rc. en sch v. h- -l ls l, u. et L. II. -mINche Mitteilungen ans der 4K. Hitzung des Stadtrates zn HiömkoM Dienstag, den 12. Dezember 190'». Anwesend sind 4 Ratsmitglieder. Den Vorsitz führt Herr Bürger meister Hesse. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Für die Aufstellung des vom Erzgebirgs-Zweig-Verein hier geplanten Clara-Angermanndenkmals hält man den Postplatz für die geeig netste Stelle. Der Neumarkt scheint aus verschiedenen Gründen nicht für dieses Denkmal gewünscht zu werden und der Bahnhofs vorplatz ist zu beengt. Der Postplatz würde nur ganz geringfügiger Regulierung bedürfen. 2) Zwei Grundstücksteilungen werden genehmigt. 3) Als Mitglieder des Bezirksschätzungsausschusses für die staatliche Schlachtviehversicherung sieht man auf das Fahr 1906 die Herren Ortsrichter Alban Meichsner, Landwirt Heinrich Reuther, Landwirt Christian Vogel und Landwirt Gustav Becher wieder vor. Für den Ortsschätzungsausschuß wird an Stelle des verstorbenen Landwirtes und Freibankfleischers Herrn Emil Eichler dessen Sohn Herr Karl Emil Eichler hier nach erlangtem Bürgerrechte fiir die Dauer der taufenden Wahlperiode gewählt. 4) Von der Uebersicht des Biersteuerertrages im 3. Vierteljahr 1905 nimmt man Kenntnis. 51 Es erfolgen hierauf einige Nachschätzungen zu den Stadtanlagen. 6) Die Feuerwehrleute, die zu den Ablöschungsarbeiten anläßlich des Brandes im Scheller'ichen Grundstücke kommandiert waren,Find in üblicher Weise zu entschädigen. Zur Beschlußfassung gelangten ferner 4 Bau-, 2 Wasserleitungs-, 5 Steuer- und 5 verschiedene andere Angelegenheiten, die allgemeines Interesse nicht haben. Amtliche Mitteilungen ans der 13. öffentlichen Hitzung des Stadtverordneten-Aollegiums, Donnerstag, 14. Dezember 1909. Anwesend sind 17 Stadtverordnete, entschuldigt fehlen 3 Stadt verordnete, unentschuldigt 1 Stadtverordneter. Den Vorsitz führt Herr Stadtoerordnetenvorstehe G. Diersch. Der Rat ist vertreten durch Herrn Bürgermeister Hesse. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Der Rat hat die zeitgemäße Umgestaltung der Abortanlagen im Rathausgebäude beschlossen. Die hierzu erforderlichen Herstellungen verursachen einen Aufwand von ungefähr 1700 Mk. Für Baulich keiten im Rathause besteht ein Fonds von 1600 Mk., den der Rat für die geplanten Ausführungen in Anspruch nehmen will. Das Stadtverordnetenkollegium tritt dem Ratsbeschlusse allenthalben bei und verwilligt den noch ungedeckt bleibenden Aufwand aus laufenden Mitteln. 2) Für die Vorbereitung der Wahl der ständigen Ausschüsse setzt man wiederum eine Kommission nieder und wählt in diese die'Herren Mitglieder des Kollegiums Diersch, Fritzsche, Hirschberg, Männel und Wagner. Die Herren nehmen die Wahl an. 3) Kenntnis nimmt man r>. von einem Dankschreiben, b. von einer Entscheidung der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau auf die Eingabe des Burgervereins hier, den Rat hausbau betreffend, e. von der Bestätigung der Wahl des Herrn Stadtrats Justiz rat Landrock, Ritter pp., als stellvertretender Bürgermeister, 6. mit Dank von der Weiterbewilligung der Staatsbeihilfe von 0,4 des Unterhaltunasaufwandes für den Kreuzelweg. 4) Die von Herrn Stadtverordneten Tittel nachaeprüften Stadtanlaaen- Rechnungen aus die Jahre 1902 und 1903 spricht man für richtig. Herr Vorsteher Diersch trägt sodann die Uebersicht des Besuches der Stadtverordneten- und Ausschuhsitzungen seitens der Herren Stadt verordneten vor. Weihnachten. Von Paul A. K.i rstein. . lNachdruck verboten) „Wie voll die Straßen schon sind! Alles rennt und hastet durcheinander . . ." „Ja. 's ist Weihnachtsfieber. Da hält es niemand so leicht zu Haus. Selbst wer nichts hat und nichts braucht — — stürzt sich ins Gedränge . . ." „Nur wir. . ." Frau Hagenow brach plötzlich ab. Den Kopf auf das Fensterbrett gestützt, saß sie und blickte hinaus. Ueber ihr weißes, rundes Antlitz huschte es wie stille Wehmut. Ihr gegenüber, an dem kleinen Tisch, saß ihr Gatte. Weit in den hohen Lehnstuhl zurückgebogen, rauchte er be haglich und nippte zwischendurch den Kaffee, der nach alter, guter.Sitte ihm in einer großen, weitbauchigen Tasse kre denzt war. Wie bewußte Würde lag es auf ihm. Seine Haltung war straff trotz der bequemen Stellung, Haar und Bart gut gescheitelt und wohlgepflegt — und die Ringe an den Händen, die goldene Kette über der gebügelten Weste, sie gaben Zeug nis, daß er auf sein Aeußercs hielt und seine Würden auch zur Geltung bringen wollte. Er war korrekt, wie es sich für den Armenvorstehcr und den Schiedsmann eines großen Be zirkes schickte! Als er sich jetzt zu einer Antwort erhob, ging ihm von seiner Feierlichkeit nichts ab. Er legte den rechten Unterarm auf den Tisch, wie er es immer bei Sitzungen und Berat ungen tat, und sagte ganz gemessen: „Warum sollen wir nicht hinausgehen, da wir doch keine Eile haben und nur frische Luft genießen wollen?!" „Warum!" Die Frau wiederholte die Frage, als fände sie sie überflüssig. „Nun ja. Der Arzt hat dir und mir viel frische Luft und viel Bewegung verordnet." „Mag doch der Arzt verordnen, was er will!" „Aber wir gingen doch, solange das Wetter schön war, an jedem Tag! Warum willst du's denn heute nicht?" „Weil's mich draußen nicht mehr leidet! Weil ich's nicht mit ansehen kann, wie alles sich freut, wie alles fröhlich durch die Straßen zieht, als erwarte es ein großes Glück. Wie die Menschen schwatzen und tuscheln und überlegen .... jeder nur bestrebt, seinen Lieben zu Haus eine Freude zu be reiten und nur wir, nur wir ... ach, ich halt's auch uicht mehr aus!" Ganz plötzlich hatte sie ihren Platz verlassen und war aus dem Zimmer gelaufen. Aus ihren letzten Worten klang es wie verhaltenes Weinen .... Nun saß der Mann allein. Mit Mühe nur bezwang er einen tiefen Seufzer, dann sank er in sich zusammen und starrte mit weitgeöffneten Augen ins Leere. Wer ihn jetzt sah, würde ihm den Bezirksvorsteher und Schiedsmann, den er so gern auch im Aeußeren zu markieren beliebte, kaum noch angemerkt haben. Jetzt hatte er die Stirn tief gefurcht, jetzt fuhr die wohlgepflegte Hand wie suchend über den glatten Scheitel, jetzt atmete er schwer .... Denn alles, was die letzten zwei Jahre ihm gebracht, erstand aufs neue unter den Vorwürfen seiner treuen, gut herzigen Frau. Und es war eine traurige Geschichte. Nicht neu, nicht eigenartig, aber doch so, daß sie ihm den einzig tiefen Riß in sein sonst so gerades, glückliches Leben brachte. Wenn ihm früher jemand von einer solchen Möglichkeit gesprochen hätte, er hätte gelacht und kaum recht Hingehört. „Unsinn," hätte er gesagt, „eine solche Liebe, gegen den Willen der Eltern und in Armut und ins Unglück hinein, bei Mädchen aus wohlhabendem, gutem Haus — die gibt's ja gar nicht. So was besteht ja nur in den Phantasien der Romanschreiber. Das liest man wohl, aber —" und er hätte verächtlich dabei abgewinkt, erleben ... tut man das nicht." Und daß er's dann doch erlebte, daß seine einzige Tochter gegen seinen Willen mit seinem Musterzeichner aus und da von ging, das war's, was auch er im Innern nicht verwand. trotzdem er nach außen hin mit aller Gewalt den Eindruck der Zufriedenheit hervorzurufen strebte. So ein liebes, gutes, tapferes Mädel, so ein Kind, das sich sein Lebtag nur um das Wohl der Eltern sorgte — und dann das! Dann ... das! In jener Zeit hatte er am meisten beklagt, daß er die Tapetenfabrik nicht schon längst aufgegcben hatte. Nölig war sie ihm wirklich nicht mehr, denn er hatte reichlich ge nug. Aber die Leute, die zum Teil von seinem Vater her noch in ihr arbeiteten, die hatte er nicht so verlassen wollen. Um ihrerwillen hielt er sie bis zu jenem unglückseligen Tag. Er hatte wohl vorher schon mancherlei gemerkt. Es ließ sich nicht vermeiden, daß seine Frau und Tochter auch mit den Leuten in der Fabrik in Berührung kamen. Die Ehrenämter hielten ihn oft in der Wohnung. Da mußten sie zu eiligen Besprechungen herüberkommen. Und daß die Lotte nun gerade mit ihm, den er als ein fachen Arbeiter ausgenommen, der unter seiner Leitung all mählich in die gehobene Stellung eines Musterzeichners ge kommen war, daß sie mit ihm gerade sich so feste zusammen tat, er hat es niemals recht begreifen können. Sie war so sehr verwöhnt, sie kannte keine Sorge, keine Not, als einziges Kind kaum einen unerfüllten Wunsch ... und ging trotz allem mit ihm hinaus in das harte Leben einer Arbeitsfrau, die sich viel versagen muß, um nur ein wenig Glück sich festzuhalten. Damals ging er in schnellem Entschluß aus der Fabrik heraus, und überließ die Leitung seinen beiden Prokuristen. Was sollte er auch noch da, wo ihn jeder Tag nur aufs neue erinnern, nur aufs neue quälen konnte. Denn seine Tat bereuen . . . konnte er nicht! Er, ge rade er in seiner Ehrenstellung, mußte auf Gehorsam dringen. Und wenn die Kinder ihn den Eltern weigerten, dann muß ten sie als Frucht ihres Vorgehens auch an des Lebens Schattenseite bleiben. Das war so Recht und Ordnung. Davon konnte er auch seine Lotte nicht befreien! Freilich ... die großen Worte, die sein Mund so wie zum Tröste sprach, sie klangen ihm im Herzen nicht wieder. Das zitterte stets, wenn es an die kleinen Händchen dachte, die ihm einst zärtlich die Wangen umschmeichelt. Das schmerzte in Erinnerung und bäumte sich auf, wenn frohe Tage kamen und jene zarte, weiche Stimme klang nicht an ihnen. Das zuckte auch jetzt, wo Weihnachten kam, das Fest, das nur der Kinder wegen erschaffen — und er . . . er hatte nie mand — — Er lächelte bitter vor sich hin. Seine Frau konnte ihm leicht Vorwürfe machen. Für Frauen zählte nur das Herz, für Männer — leider — der Verstand! Aber nichts destoweniger ... er mußte hinüber zu ihr. Sie sollte ihrer Gesundheit wegen hinaus, der Arzt hatte es streng verordnet. Seine Pflicht wollte er auch in diesem Falle tun! Er fand sie schon wieder ruhiger. Sie hatte die letzten Tränenspuren schon getilgt. „Willst du noch gehen, Emma," bat er mit weicher Stimme. „Du könntest mir mancherlei helfen." „Gern," sagte sie. „Was ist es denn?" „Für die Armenbescherung. Es fehlt noch mancherlei." — Dann gingen sie in langsamen Schritten durch die Straßen. Die weichen, warmen Wintermäntel schützten sie gegen den Schnee, der in dichten Flocken herniederfiel, und die feierliche Stille, die unwillkürlich mit ihm sich über die Erde breitet, legte sich auch beruhigend auf ihre wunden Herzen. (Schluß folgt.) Wohlriechenden u. Wutkan-Wronce (Aluminium) Vorntzdinsltzr ^N8tri6k HitzebestLndig Dauerhaft empfiehlt bestens Hetdkafletten Wesserputzmaschinen Iteischrrmylen Kartoffetreivmaschinen Wirtschastswagen Mättglocken Mhmaschinentampen Wärmflaschen Wrotyovel KohtenKästen Khristbaumständer (mit und ohne Musik) Gteklro-Wolore Kteklrifier-Apparate Elektrische Taschenlampen empfiehlt als Weihnachtsgeschenke USL LLIULSLL. Selbstgeber. Sobnaswslss, Lerliu, Rathenowerstraße 68. Rückporto. VortvtUlLttvs KlNZvbot LidenÄock im Verband 86t26N mioli in den 8taud, Auke Qualitäten zu 8ebr billigen krei8en zu er- iverben und dringe test in naekAenaniiten Artikeln ein 2rioo1a§eu kür Lerren, Damen u. 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