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M rzn l ittel Iseksn tokks l ;n ulsuux nk, 2. snkok IUM, le, be- Schkaf- ^anuar Exped Mt- uali- mpf) pen- k. mig. Amts- uiiS Aiizchebllltt für den Gesirk des Amtsgerichts Cibenltock und dessen Mrngebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - 52. Jahrgang. ' Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelegr.-Ädrkltc: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. .V? L4S. Donnerstag, den 14. Dezember LAOS In das Musterregister ist eingetragen worden Nr. 4V1 Airma K. 6. Va«Iii»«I»vrsr in Schönheide. Ein versiegeltes Paket, enthaltend 50 Stück Proben von gestickten Besätzen Serie XXV. Fabriknummern: 1902 bis mit 1951. Ein versiegeltes Paket mit 34 Proben von gestickten Besätzen Serie XXVI. Fabrik nummern 1952 bis mit 1985. Flächenerzeugnisse. Schutzfrist 3 Jahre. Angemeldet am 6. Dezember 1905, vor mittags 8 Uhr. Eibenstock, am 8. Dezember 1905. Königliches Amtsaerilöt. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Weitersglashntte Blatt 1 auf den Namen von Kinin» k'rv.vxtnckti in Dresden eingetragene Grundstück soll am 5. Aeöruar 1906, vormittag 9 Mhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück — Glashütte mit Ofenemrichtungen, einem Herrenhaus, einigen Ar beiterwohnhäusern und Schuppen, Wiesen, Wald und Feld — Nr. 2, 3, 4, 19, 20, 23, 24 und 34 des Flurbuchs — ist nach dem Flurbuche 15 Hektar 75,5 Ar groß und auf rund 72000 Mark geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 31. August 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Verstcigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten uachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung enrgegenstehcndes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Vcrsteigeruugserlös au die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Eibenstock, den 8. Dezember 1905. Königliches Amtsgericht. Sonnabend, den 16. dss. Mts., mittags ' -1 Uhr soll zu Eibenstock eine goldene Herren - Taschenuhr mit goldener Kette an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Versteigerungslokal: Restauration „;nm Ztrrn". Eibenstock, den 13. Dezember 1905. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Wie steht es mit den sozialdemokratischen Mitläufern? Mit dieser Frage in der Gegenwart sich ernstlich zu be schästigen, daran mahnt das revolutionäre Auftreten der sächsischen Sozialdemokratie. Die sozialdemokratische Partei leitung trägt den Terrorismus auf die Straße hinaus in der ganz bestimmten Hoffnung, die Führung in der Wahlrechts trage zu erlangen und jene bürgerlichen Elemente, die hier und da ebenfalls Grund zur Unzufriedenheit mit dem bestehen den Wahlrechte zu haben vermeinen, zum Anschlüsse an die sozialdemokratische Beweguilg gegen das Dreiklassen - Wahl system zu veranlassen. Dadurch glaubt die Sozialdemokratie die Zahl ihrer Mitläufer noch stark vermehren zu können. In den Protestoersammlungen wurde denn auch in unverkenn barer Absicht ans die Wahlrechts-Gegnerschaft der National liberalen, sowie vieler Kleinbürger und Beamten hingewiesen und im Anschlüsse hieran der sicheren Erwartung Ausdruck verliehen, daß bei der nächsten Reichstagswahl auf der Karte des Königreichs Sachsen die rote Farbe noch bedeutend dicker wie 1903 aufgetragen werde. So viel wir jedoch die politische Sachlage überblicken, wird die Spekulation der sozialdemokra tischen Partei die Grenzen ihrer Macht auf Kosten der staats erhaltenden Elemente ru erweitern, gründlich fehlschlagen. Denn der Verlauf der Demonstrationen hat erwiesen, daß es den Sozialdemokraten weniger um den sitt lichen Kampf für Erweiterung der Volksrechte zu tun ist, als vielmehr darum, die Wahlrechts angelegenheit als willkommenen Vorwand zu benutzen, ihrem Haß gegen den Staat und die bestehende Ordnung kräftigen Ausdruck zu ver leihen. Selbst dem harmlosesten Spießbürger sind am vor letzten Sonntage die Augen darüber geöffnet worden, daß die Sozialdemokratie das allgemeine und gleiche Wahlrecht nur zu dem Zwecke verlangt, um schneller und gründlicher mit der bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung aufräumen zu können. Mit einer solchen Partei kann selbst der unzufriedenste und verärgertste Staatsbürger, solange er noch auf dem Boden der Monarchie und des heutigen Staates steht, keine gemeinsame Sache machen, auch nicht als Mitläufer. So kann es für die Sache der Ordnungs parteien von wohltätigen Folgen sein, daß die Sozialdemo kratie einmal ganz brutal ihre wahre Natur offenbart hat. Wer ietzt noch auf ordnungsparteilicher Seite vas Auftreten der Sozialdemokratie mit einem gewissen wohlwollenden Interesse verfolgt und wer aus dem Gefühle augenblick licher Unzufriedenheit heraus bei der Wahl einem Sozial demokraten seine Stimme gibt, der ist mitschuldig an dem Ueberschäumen des sozialdemokratischen Größenwahns. Die Zeiten sind ernst und schwer. Jetzt heißt es „Für" oder „Wider" Partei ergreifen. Wer jetzt glaubt, tatenlos zur Seite stehen zu können, der gehört zu jenen Unentschiedenen, Feigen oder Tatenlosen, von denen Dante verächtlich sagt, sie lebten ohne Lob und Schande und seien Gott ebenso mißfällig, wie seinen Feinden. Wir sind sicher, in der jetzigen Zeit der Gefahr werden auch die lauen Elemente aufgerüttelt werden. Denn, so sagt Lagarde, eine große Zeit erweist sich dadurch, daß die Blinden zu sehen, die Tauben zu hören, die Lahmen zu gehen anheben. Und so kann es auch passieren, daß es der Sozialdemokratie in Zukunft verflucht sauer werden wird, noch Mitläufer zu finden. Die reinliche Scheidung hat be gonnen und es füllen sich auf ordnungsparteilicher Seite die Reihen derer, die bisher unter schwierigen Verhältnissen den Kampf gegen den Umsturz mit nie erlahmender Tatkraft ge führt haben. S. P. N. Tagesgeschichte. — Deutschland. Mit markigen Worten hat Herr Finanz Minister Freiherr v. Rheinbaben in seiner Etatsrede im Reichs tage einen beherzigenswerten Appell an die vaterlän dische Opferwilligkeit des deutschen Volkes gerichtet. Er führte dabei u. a. aus: „Ich habe vor einiger Zeit die Erinnerungen von Thiers gelesen. Er erzählt da über die nationale Wiedergeburt seines Vaterlandes. „Der Krieg hat dem französischen Volke eine Schuldenlast von 8 Milliarden auferlegt, darunter die Kriegsschuld von 5 Milliarden, das macht eine Zinsenlast von 356 Millionen." Er setzt hinzu: „Um die Zukunft meines Vaterlandes sicher zu stellen, schlug ich vor, eine Schuldentilgung von 200 Millionen" — wir schlagen 20 Millionen vor — „macht in Summe 556 Milli onen neue Steuern." Und mit Stolz sagt er: „Niemals ist einem Lande eine solche Last zugemutet worden." Eine Last, die in ganz ähnlicher Weise verteilt werden sollte, wie bei uns, durch Steuern auf Zucker, Kaffee, Alkohol, Tabak usw. Ich frage: wenn die französische Nation, politisch zusammengcbrochen, nach einem unglücklichen Krieg 556 Millionen Mark aufbringen konnte, uni ihre nationale Wiedergeburt zu ermöglichen, sollen wir, die wir dreißig Jahre des Friedens und eine glänzende wirtschaftliche Entwicklung hinter uns haben, uns scheuen, die Hälfte davon für die Sicherheit und weitere Entwicklung des Vaterlandes auszugebcn? Unsere Nation ist groß ge worden durch die opferwillige Hingabe des Vaterlandes und eine Nation wird nur durch die Kräfte erhalten, durch die sie groß geworden ist. Ich denke, wir wollen nicht geringer sein und wollen auch die Opfer nicht scheuen, die unerläßlich sind, wenn anders die Zukunft und die Sicherheit des Vaterlandes sicher gestellt werden soll". Der Reichstag nahm diesen zündenden Appell mit stürmischem Beifall auf. In der Bud getkommission wird diese beifällige Stimmung hoffentlich vorhalten und auch im Volke wird man hoffentlich der drin genden und berechtigten Mahnung des Finanzministers Rech nung tragen. — Berlin, 11. Dezember. Aus Deutsch-Südwest- Afrika wird amtlich gemeldet: Der Nordbethanier Corne lius war, nachdem er die Umgegend von Keetmanshoop un sicher gemacht hatte, nach der Zwiebelhochebene ausgewichen. Von unseren Truppen dauernd verfolgt, wandte er sich wieder südwärts nach dem Baiwege und wurde am 21. November bei Garunarub westlich Keetmanshoop von der Kompanie Grüner angegriffen. Leutnant Gras von Hardenberg und zwei Reiter wurden hierbei verwundet. Am 29. November überfiel Cornelius die Farm Haries (60 Kilometer südwest lich Bethanien) und hat nunmehr wieder die Richtung nach Norden eingeschlagen. Seine Schar scheint sich in mehrere Banden geteilt zu haben, die teils dem Tirasgebirge zuziehen, teils am Fischfluß westlich Keetmanshoop umherstreifen. Die Verfolgung ist ausgenommen. — Im äußersten Süden der Kolonie wurden von Banden des Morenga am 4. Dezember die Pferdewachen der 9. Kompanie bei Sandfontein, die der 10. Kompanie bei Norechab überfallen. Ersterer wurden 156, letzterer 34 Reittiere abgetrieben, obwohl alle verfüg baren Kräfte sofort vorgingen. Am 7. Dezember wurde der Viehposten von Kalkfontein durch eine 100 Mann starke Hottentottenbande, anscheinend gleichfalls Morengaleute, um zingelt. Dabei wurden 200 Stück Großvieh und Pferde, 400 Stück Kleinvieh abgetrieben. — Zahlmeisteraspirant Sel bach, der mit wenigen Reitern die Verfolgung aufnahm, um den Verbleib des Gegners festzustellen, sowie ein Unteroffizier fielen hierbei. Die 2. Kompanie Regiments 1 nahm von Aluris- fontein aus die Verfolgung des aufGobabis abgezogenen Gegners auf. Der Transportverkehr auf den Etappenstraßen im Süden soll durch Anlage befestigter Stützpunkte aufrecht erhalten werden. Weiterem Viehraub wird durch Einkraalen der Tiere während der Nacht vorgebeugt. Daß die Pferde bei unzu-. reichendem Hafernachschub hierunter sehr leiden, muß in den Kauf genommen werden. Zum Oberbefehlshaber im Süden gegen Morenga ist an Stelle des erkrankten Oberstleutnants van Semmern der Major v. Estorfs ernannt worden. Das Kommando über die Truppen im Ostnamaland und im Be zirk Bethanien-Berseba übernimmt statt seiner Major v. d. Heyde. Die 4. Batterie griff am 1. Dezember eine Hotten tottenbande bei Gubuoms, östlich Aminuis, an. Vom Feinde fielen 23 Mann, wir hatten keine Verluste. Einige Gewehre, Pferde, Reitochsen und etliches Großvieh wurden erbeutet. Nach Aussage eines gefangenen Weibes soll Manasse Noroscb, Kapitän der Hottentotten von Hoachanas, hierbei gefallen sein. Stärkere Witboibanden wurden in letzter Zeit am oberen Tsub und bei Stamprietfontein festgestellt, schwächere Banden durchziehen raubend das Land. In der Verfolgung solcher Viehräuber sielen am 2. Dezember Leutnant v. Schweinichen und zwei Reiter unweit Kub. Der Herero-Kapitän Michael Tyeseseta von Omaruru ist mit kleinem Gefolge nach dem Walfischbaigebiet übergetreten und soll dort seine Gewehre abgeliefert haben. Die Gesamt-Gefangenenzahl betrug am 1. Dezember 8814 einschließlich 684 Hottentotten, darunter 2171 Männer, gegen 7072 Köpfe, darunter 2054 Männer, zu An fang September. Nach Meldung des Obersten Dame leidet die Kriegsührung erheblich unter den Schwierigkeiten der Ver pflegung infolge Auftretens der Rinderpest und der Lungen- seuche und nur von der schleunigen Genehmigung der Bahn Lüderitzbucht—Kubub kann Besserung erwartet werden. — Aus dem Hotte ntotten-Lan de kommen immer weitere betrübende Nachrichten. Aus Keetmanshoop wird der „Südwestafrika-Zeitg." geschrieben: „Auf dem Wege von Lüderitzbucht nach Kubub werden die Transportesel in erschreckender Weise schlapp und beginnen zu verenden, so daß der "Nachschub für den Sommer immer schwieriger wird. Die Kamele, die wunde Rücken haben, ziehen Karren und werden auf diese Weise ausgenutzt. In Kubub und Aus wird das Wasser immerlweniger, so daß auch dort Schwie rigkeiten entstehen. Dazu ist im Innern die Lungenseuche ausgebrochen. Die Verluste an Vieh in Keetmanshoop sind außerordentlich groß. Viele Lente sind gänzlich verarmt. Alles in allem sieht es in Keetmanshoop heute viel trauriger aus als vor einem Jahre. Sorgenvoll blickt man in die Zukunft." Durch ein Telegramm wissen wir, daß Hunderte von Ochsen getötet werden mußten, weil die Seuche durch kapländisches Vieh eingeschleppt war; auch die Esel starben noch. Da kann man sich denken, welche Not dort entsteht. Alle Umstände machen den Bahnbau nach Kubub dringlicher. Auch die Entschädigungsfrage bekommt dadurch eine neue Verstärkung. — Rußland. Zur Lage lauten auch die neuen "Nach richten recht ungünstig. Nach Privatmeldungen aus Peters burg arbeiten die Reaktionäre wieder mit Hochdruck. Es seien dem Kaiser von dieser Seite durch Vermittelung einflußreicher Hofchargen zahlreiche Briefe vorgelegt, welche angeblich den Wunsch der Bauern aussprechen, an dem gegen wärtigen Regime nichts zu ändern, wenn man ihnen Ländereien gebe. Nachher möge man allen diesen Komödien des Par laments-Regimes ein Ende machen, Witte wegschicken und mit dem Volke gegen die Utopisten regieren. — In einer Unterredung mit dem Petersburger Kor respondenten des „Daily Telegraph" über die Lage in