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es lritl i» Krafl, nachdem Schweden Norwegen als einen von der Union inil Schweden losgelösten Staat anerkannt hat. Beide Reiche verpflichten sich, an den Schiedsgcrichts- hof im Haag diejenigen Streitigkeiten zu verweilen, die nicht ihre Unabhängigkeit, Integrität und vitalen Interessen be rühren. Auf beiden Seiten des südlichen Teils der Grenze zwischen Schiveden und Norwegen wird eine neutrale Zone von Ik> Kilometer Breite auf jeder Seite geschaffen. Die Be festigungen, welche sich innerhalb dieser Zone befinden, werden niedcrgclegt. Außerdem enthält das Uebereinkommen noch eine ganze Reihe minder wichtiger Bestimmungen, die das künftige Verhältnis der beiden nordischen Reiche zueinander iin einzelnen regeln. — Spanien. Die Madrider Zeitung «Diorio Uni versal" teilt mit, daß die Regierungen von Berlin und Madrid den feierlichen Besuch des Königs Alphons in Berlin endgültig auf den 6. November festgesetzt haben. Hierauf wird der Besuch des Königs Alphons in Wien erfolgen, doch wird er, wie der „Diario Universal" hinzufügt, den Charakter eines einfachen Familienbesuchcs tragen. — England. London, 2V. September. (Reuter- Meldung.) Hier und in Tokio wurde heute der englisch japanische Vertrag veröffentlicht. Die Einleitung gibt als Ziel an die Erhaltung des Friedens in Ostasien und Indien, die Integrität Chinas und die Gleichberechtigung des Handels aller Nationen in China, endlich die Erhaltung der Gcbietsrechte Englands und Japans in Ostasien und Indien. Die Artikel besagen u. a„ die vertragschließenden Mächte be raten bei Gefährdung ihrer erwähnten Rechte die gemein samen Maßnahmen. Gerät eine Vertragspartei infolge eines nicht herausgeforderten Angriffs in Krieg zur Verteidigung ihrer Rechte und Interessen, so hilft der Verbündete ihr so fort gemeinsam Krieg führen und Frieden schließen. Im Falle eines russisch lapanischen Krieges bewahrt England strenge Neutralität und leistet Japan Hilfe, falls es von einer anderen Macht angegriffen wird. Der Vertrag gilt zehn Jahre, ist aber einjährig kündbar. — Asien. Zur Errichtung einer großen englischen Flotten - St ation in Singapur beschloß die britische Regierung, die Tandschou - Pagar - Docks, die einer Privat gesellschaft gehören, anzukausen oder die Gesellschaft, an der der Lord der Admiralität, Goschen, stark beteiligt ist, zu expropriieren. Die Erwerbung bildet einen Teil des Reichs- Vcrteidigungsplanes. Das Blatt „Observcr" erklärt, die Er richtung einer Flottenbasis in Singapur sei in Wirklichkeit ein Punkt des neuen englisch japanischen Abkommens. Ist dem so, dann entsteht im fernen Osten eine ganz neue politische Lage. Die englisch - japanische Verbrüderung soll auch durch einen Flottenbcsuch in Japan vertieft werden. Lokale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 24. September. Die Vorbereitungen zum nächsten ordentlichen sächsischen Landtage sind nunmehr soweit gediehen, daß die Eröffnung der Landtags kanzlei für den 16. Oktober in Aussicht genommen worden ist. Damir finden die Gerüchte, daß die Landtagseröffnung im legten Oktoberdrittel erfolgen wird, ihre Bestätigung. Der Rechenschaftsbericht der Königlichen Staatsregierung auf die Finanzperiode 1602,1903 ist bereits im Druck vollendet und mich der Staatshaushaltsetat für die Finanzperiode 1906 >907 ist vor kurzer Zeit endgültig fertiggestellt und in Druck gegeben worden. Dasselbe gilt von verschiedenen Be richten über besondere Verwaltungszweige des Staatshaus haltes. 'Außer den großen wassergesetzlichen Vorlagen und einem Gesetzentwurf zur Erweiterung des Umfanges und der Befugnisse des Landeskulturrates wird den Ständen auch der Entwurf eines Köraesctzcs zugehen- Ein solches Gesetz lag bereits einmal vor Jahren dein Landtage vor, kam jedoch nicht zur Verabschiedung. In dem neuen Entwurf ist den seinerzeit verlautbarten Bedenken und Wünschen Beachtung geschenkt worden und es steht zu erwarten, daß er eine Mehrheit in den Kammern findet, lieber die Beratungen, welche von der Königlichen Staatsregierung in eingehender Weise über verschiedene Anregungen zur Reorganisation der sächsischen Forstwirtschaft gepflogen worden sind, wird den Ständen entsprechende Mitteilung gemacht werden. Die feier liche Eröffnung des Landtages wird nach Beendigung der notwendigen Präliminarsitzungen im Residenzschloffe durch Se. Majestät den König erfolgen. Am Tage dieses feierlichen Aktes findet bann altem Herkommen gemäß in Zeiten, wo keine Hoftrauer herrscht, eine Galatasel statt. Dispositionen in dieser Richtung sind allerdings bis jetzt noch nicht getroffen worden. Den glanzvollen Abschluß der Landtagssession 1905 1906 wird die Weihe und der Einzug in das neue Ständehaus bilden. — Leipzig. Der Boden Leipzigs und seiner Umge bung birgt noch viele Erinnerungen an die Völker schlacht vom Jahre 1313. Jetzt wurden wieder zwei französische Kanonen aus der Völkerschlacht, die man in einer Tiefe von in gefunden hatte, im Garten eines Grund stückes auf der Jnselstraße ausgestellt. Eine dritte hat man einschmclzen lassen und zu Türklinken und Beschlägen für den Neubau verwendet. In Luka in der Umgebung Leipzigs stießen Arbeiter beim Grundgraben auf ein prähistorisches Gräberfeld mit zahlreichen Urnen und verschiedenen Feuer steingeräten. - Grimma, 23. September. Als am Donnerstag nachmittag der Gutsbesitzer Keßner in Kleinsteinberg mit seinem Geschirr die ungeschlossene Bahnschranke passiert hatte, sah er etwa 30 m ensternt einen Güterzug in voller Fahrt heranbrausen. Er sprang sofort ab und versuchte die Pferde zurückzudrängen. Diese jedoch gingen durch und rasten vor dem Zuge auf dem Gleise nach Beucha zu her, bis das Ge fährt durch Anprallen an eine Signalstangc zum Stehen kam. Unterdessen war auch der Zug zum Halten gebracht worden. Der Schrankenwärter Thieme, der das Signal zum Schließen der Schranke überhört haben will, wurde vorläufig außer Dienst gesetzt. Er sowohl als auch der Gutsbesitzer erlitten bei den Bemühungen, die Pferde aufzuhalten, leichte Verletzungen. — Glauchau. Eine sonderbare Fahrt machte ein 12jähriger hiesiger Knabe. Um der zu erwartenden Strafe zu entgehen und aus billige Weise in die Fremde zu gelangen, verkroch er sich nachts in eins der Zementrohre, die auf der Bahn nach Gera verladen worden waren. Am frühen 'Morgen wurde er in Meerane von einem Schaffner halb erfroren entdeckt und wieder auf die barfüßigen Beine gebracht. — Auerbach i. V., 24. September. Am verflossenen Freitag nahm Herr Seminardircktor Schulrat Schönselder in einem feierlichen Aktus Abschied von der Anstalt, in der er nahezu dreißig Jahre als Leiter gewirkt. Gesänge des Seminarchores erhöhten die Weihe der Abschiedsstunde. Se. Majestät der König ehrte den in den Ruhestand Tre tenden durch Verleihung des Offizierskreuzes vom Albrechts orden. Die Stadt Auerbach hat dem scheidenden Seminar direktor zu Ehren eine Straße am Seminar «Schönfelder- Slraße" genannt. — Raschau, 25. September. Ein folgenschwerer Vorgang ereignete sich am Sonntag nachmittag in der Frei tag lchen Ziegelei hier. Dortselbst hatte sich ein 44 Jahre alter durchreisender Tischlergeselle aus Steina b. Döbeln in trunkenem Zustand in einein Ziegelschuppen auf ein Stroh lager gelegt. Zwei dort anwesende Arbeiter, die den Fremden erst mit in die Ziegelei genommen hatten, haben, angeblich aus Scherz, das Strohlager in Brand gesetzt. Der Fremde ist zur Hälfte deS Körpers buchstäblich geröstet worden und ist an der Verletzung heute früh verstorben. Die Täter, die gleichfalls betrunken waren, wurden verhaftet, die Untersuchung ist im Gange. Theater in Vibenstock. Vor vollbesetztem Hause wurde ain gestrige» Dienstag abend das Schauspiel «Zwischen zwei Herzen" von Rich. Voß gegeben. Die Mitglieder der Gesellschaft lohnten den reichen Besuch durch ei» ausgezeichnetes Spiel. Besonders waren es Herr Karl Römer, Frau Anita Meischner und Frl. Elly Seifert — denen die Hauptrollen zuaeteilt waren -, welche das Auditorium voll befriedigte». Doch wollen wir auch den übrigen Mitspielendcn für ihr sicheres Auftreten und die tadellose Durchführung ihrer Aufgabe unsere Anerkennung zollen. Die Ausstattung war recht gut; wir erinnern ins besondere an das Stift zu St. Gertrauden sowie an das während des 4. Aktes vorkommende lebende Bild. Der Ge samteindruck dieses schönen, interessanten Schauspieles wird den Zuschauern noch lange erhalten bleiben. Die Zwischen pausen wurden durch unsere Stadtkapelle angenehm verkürzt. — Am Donnerstag gelangt das im bayerischen Hochgebirge sich abspielende Volksstück „Der Herrgotkschnitzer von Oberammergau" zur Aufführung. Amtliche Mitteilungen ans der 36. Sitzung des Stadtrates zu Kiöeullock vom 21. September 1905. meister Hesse. 8 8 H — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — I.Aus Anlaß einer Anregung des Bauausschusses fand zunächst eine Besprechung über Bergebung städtischer Lieferungen statt, wobei festgestellt wurde, daß die Ztadtgemeinde bisher durchaus nicht blos das Mindestgebot berücksichtigt, sondern in den meisten Fällen das Mittelgebot angenommen hat und daß auch immer Wert darauf gelegt worden ist, nur hiesige Unternehmer und Lieferanten rc. mit den Aufträgen zu bedenken. Wenn trotzdem in einigen Fällen auf auswärtige Lieferanten zurückgegriffen worden ist, so haben ent weder hierzu zwingende Gründe vorgelegen oder es ist ohne Zutun der städtischen Verwaltung geschehen, wie durch aktenkundige Fest stellung nachgewiesen ist. Insbesondere ist in einem Falle nicht — wie das Gerücht behauptet — ein Druck auf hiesige Handwerker gefaßt. ' ' s 3 Z 3 sH K 3. Ferner nimmt man Ausbesserungen des Brühls und der Bergstraße für das nächste Jahr in Aussicht. 4. Auf Vorschlag des Bauausschusses soll im nächstjährigen Haushalt plan für die Beschaffung eines zweiten zeitgemäßen Sprengwagens eine erste Rate von 300 Mark eingestellt werden. 5. Genehmigt werden Teilungen der Grundstücke Nr. 1195 und 1196. 6. Der Herr Vorsitzende trägt hierauf die Beschlüsse des Stadtverord- netenkollegiums vom 15. September 1905 und des Rathausbau- ausschusses vom 3. und 17. August, sowie 7. September 1905 vor. Der Stadtrat nimmt davon allenthalben Kenntnis und tritt den Beschlüssen ausdrücklich bei. Man genehmigt den Baubeginn, be auftragt das Stadtbauamt mit der speziellen Bearbeitung der An gelegenheit und erklärt Einverständnis, daß die Erdarbeiten in städt- ffcher Regie ausgeführt, dagegen alle anderen Arbeiten im Akkord vergeben werden. 7. Unter Kostenverwilligung genehmigt man, daß die Ergebnisse einer in Eibenstock gelegentlich der nächsten Volkszählung zu bewirkenden WohnungszählrUig vom Königlichen Statistischen Landesamte be arbeitet werden. 8. Die Abdichtung der Sohle des großen Gasbehälters soll nach dem Vorschläge oes Stadtbauamtes sofort mit elastischem Asphalt aus geführt werden. 9. Kenntnis nin.mt man u) mit wärmstem Danke von der Zuweisung eines Betrages von 50 Mark für die Wiedererrichtung emes Turmes auf dem Adlerfelsen; 1>) von dem Dankschreiben des Herrn Sanitätsrates Ur. Zschau für Beglückwünschung zum silbernen Ehejubiläum; e) von der Bestätigung des Herrn Konsul Barnes durch das Königliche Ministerium des Innern; ä) von oer Abrechnung über die Herstellung des Lehrerzimmers im alten Schulgebäude; r) von einer Verordnung über Maßnahmen zum Schutze von Kunstdenkmälern. 10. Als Vertreter der Stadtgemeinde Eibenstock für den Termin mit der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg wegen Ein ziehung verschiedener Wege in den südlich und östlich von Eibenstock gelegenen Forstbezirken wählt man Herrn Stadtrat Eugen Dörffel. 11. Von Vornahme einer allgemeinen Vertilgung der Ratten und Mause beschließt man in diesem Jahre abzusehen. 12. Zur Besprechung mit der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwar zenberg und den übrigen Beteiligten über die Brückenverbindung über me Mulde bei Bahnhof Eibenstock ordnet man den Herrn Ratsoorstand und Herrn Stadttat A. Meickßner ab, hält aber auch eine Vertretung des StadtverordnetenkolleammS für wünschenswert. Zur Beschlußfassung gelangten ferner 13 Bau-, 2 Straf- und 10 verschiedene andere Angelegenheiten, die allgemeines Interesse nicht haben. Durch Leiden zum Hkück. Eine Erzählung aus dem Leben v. Oskar Merres. (9. Fortsetzung.) «Aber, lieber Fritz, warum sind Sic denn iminer so still, wenn Sie die leltene Gelegenhcil Haden, mit mir allein zu sein?" Das frische offene Gesicht des jungen 'Mannes wurde wie mir Blut übergossen. Er nickte nur, und seinen Lippen konnte man es anmerken, daß er nach Worten suche. »An jenem Abend, wissen Sie auch noch, da wo Sie mich nach Haus begleiteten, bekamen Sie doch plötzlich einen so fließenden Vortrag!" Fritz saß auf der Folter seines dreimal in mädchenhafte Schüchternheit eingewickclten Empfindens. Er hatte ja noch nie eine eigentliche Liebeserklärung gemacht, und da an dein unvergeßlichen Abend, was mochte er nicht für Unsinn zu- sammengesprochcn haben. .Ja," würgte er krampfhaft heraus, «da waren Sie so freundlich zu mir, und da bin ich — wohl zu weit ge gangen!" «Nur bis an meine Haustür, lieber Fritz! Ader jetzt sitzen Sie doch so traulich vor mir, und — wissen nicht weiter!" «Ja," wiederholte der arme Fritz wie in einem über wältigenden Taumel, und wagte nicht, in das schelmisch lächelnde Gesicht des anmutigen Mädchens ^u schauen. «Wie wankelmütig doch die Männer sind," scherzte diese in komischem Ernst, — «auch Sie! — Sagten Sie mir nicht da, daß Sie mir von Herzen gut wären, und wenn ich ein Herz brauchte, dann sollte ich mich an Sie wenden ?" Jetzt gewann Fritz den Mut, die Augen ein wenig zu erheben. «Freilich sagte ich das, liebes Fräulein, — ich glaube, es war recht dreist von mir!" »Trude heiße ich, und was Sie da gesagt haben, müssen Sie doch auch heut' noch vertreten könnend Das ging an Fritzens Ehrgefühl und erhob den er glühten Kopf höher. Freilich ttt ich das, immer, aber ich wugte ja nicht, ob Sie mir döse waren, wenn ein einfacher Arbeiter, — und Sie, ein solches vornehmes Fräulein " »Trude!" nickte das im rastlosen Eifer uin das Ge ständnis des so unendlich zaghaften Fritz kämpfende Mädchen. Da schaute er aber endlich in ihre strahlenden Augen und sah darin den ganzen Himmel, den er in seinem ge quälten Herzen trug. Und ohne daß er wußte, wie es ge schehen, hatte er ihre kleinen weißen Händchen zwischen den seinen, und seine Worte flössen durcheinander wie seine Ge fühle. So sehr liebe ich Sie, — liebes Trudchen, — wenn ich das sagen darf, — vom ersten Mal an, — wie ich Sie ge sehen, — liebstes, bestes Trudchen, - ich weiß ja gar nicht, was ich sage, aber — ich will Sie so lieb haben, so lieb " Sie neigte sich sanft zu ihm, und er fühlte ihren warmen betäubenden Atem; dann Holle er sie in seinen Arm und er sah ihre heißen weichen Lippen dicht vor sich. Hatte er sie geküßt? Wahrscheinlich, denn Trude legte ihren Arm um den breiten Nacken des endlich Gefangenen und flüsterte zärtlich: „Du böser, lieber Mann, wie schwer hast du mir das gemacht!" Dann bog sie sich wieder langsam aus seinen Arni zurück, und sie plauderten Hand in Hand weiter wie zwei glückliche Menschen, die einander recht lieb habe». — Als Fritz ungewöhnlich spät wieder nach Hause kam, meinte Frau Marie nicht anders, als ihr Bruder sei in eine Kneipe verschleppt worden und habe sich einen gehörigen Spitz getrunken. Denn er kain nicht wie ein vernünftiger Mensch u»r Tür herein, sondern als habe er einen tüchtigen Rausch. Kaum sah er seine Schwester, so umfaßte er sie mit beiden Armen, sprang mit ihr wie toll umher und küßte sie auf die Wangen, was er doch sonst nicht tat. „Junge, Fritz, — bist du denn ganz verrückt geworden!" keucht endlich die atemlose Marie. — „Willst du mich wohl zufrieden lassen, — du reißt mir ja das ganze Zeug vom Leibe." Aber Fritz raste noch eine Weile so fort, bis er so weit zur Besinnung kam, daß er seiner Schwester gestehen konnte, er sei zwar nicht verrückt, aber nahe daran, es vor lauter Freude zu werden. Und nun erzählte er ihr, indem er sich gewaltig in Stellung warf, dag er sich mit Trude versprochen habe. „Junge, — du?" machte Frau Marie, — „ob mir das nicht geahnt hat. Und du nichtsnutziger Mensch hast vor mir verstecken können, daß du unserm Trudchen gut bist, und sie dir gar auch. Jia warte, das ist alles hinter meinem Rücken hergegangen!" Der böse Fritz lachte und rieb sich vergnügt die Hände, während seine Schwester ihn mit offener Verwunderung an starrte. „Uebrigens hätte ich deine Liebeserklärung hören müssen," meinte sie dann in heiterer Freude, — „dabei konnte man sich gewiß auch halb lot lachen. Daß du überhaupt so was fertig gekriegt haben sollst, das ist mir ein Rätsel!" „Je nun," prahlte der glückliche Fritz, — „ein bischen hat es ja dabei gehapert, aber — s'ist doch gegangen!" Jetzt sprang die junge Frau zur Großmutter hinein, um der das neueste Ereignis zu verkünden. „Sieh' einer den Jungen an!" schmunzelte Großmütter chen, — „na, Gott gebe seinen Segen dazu; ich mein', er hält' kein besser Los ziehen können!" Die darauffolgenden Tage verlebte Trude in einem süßen träumerischen Gefühl; sie fühlte sich reich in dem Bewußtsein, das unverdorbene reine Herz, eines einfachen Menschen ge funden zu haben, der keine Lüge kannte. Sie lächelte Frau Marie glücklich an und ließ sich von derselben nach Herzens lust drücken und küssen. Es fiel ihr ein, zur Beachtung der Form ihren Ver wandten von dem cingegangenen Verlöbnis Mitteilung zu machen. Sie beschloß, dies mündlich zu tun, und machte sich auf den Weg nach dem früheren Heim, das eigentlich nur traurige Erinnerungen fük sie barg. Frieda mußte entweder besonders übler Laune sein, oder der Groll über Trudes angeblichen Eigensinn war nicht ver gessen, — sie empfing die ihr freundlich nahende Kousine kalt und abstoßend. Als ihr Gatte hinzukam, verließ sie den Salon unter dem Vorwande, daß Trude wohl die Geld angelegenheit mit ihm in Ordnung bringen wollte. Frieda wußte ja auch nicht, daß diese Sache bereits erledigt war. Trude mußte die unwillkürlich hervorbrechenden Tränen trocknen. Dann sagte sie dem ihr auffällig eifrig Trost zu sprechenden Herrn des Hauses, daß sie eigentlich nur ge kommen sei, uin die Mitteilung ihrer Verlobung mit einem zwar armen, aber braven Mann, dem Schlosser Fritz Bender zu überbringen. Arno erblaßte leicht, — eine solche Wendung lag nicht in seiner Berechnung. Doch sich gewaltsam bezwingend, nahm er den Ton eines väterlichen Freundes an und fragte Trude, ob sie ihr Herz bei dieser Wahl auch ernstlich geprüft und seine eigene Ehe nicht ein Beispiel sei, wohin Uebereilung führe. Und als Trude versicherte, daß sie hinreichend Zeit ge habt, den Mann ihrer Wahl kennen und schätzen zu lernen, da wünschte er ihr seufzend, sie möge glücklicher werden wie er. Dann begann er eine Schilderung des Elends, an ein Weib gefesselt zu sein, das jeder Pflicht Hohn entgegensetze. Er wußte seinen Kummer mit so beredten Worten zu schildern, daß dem mitfühlenden Mädchen, dem der betrogene Gatte bisher nur hilfbereit und rücksichtsvoll entgegengetreten war, das Herz weh tat bei diesem Elend im glänzenden Gewände. «Auch Sie werde ich verlieren," sprach Heimburg düster weiter, «auch Sie werden über den neuen Pflichten, welche Sic auf sich nehmen, den armen Arno vergessen, und Sie waren die einzige Seele, die mein verwundetes Herz versteht.' »Wenn meine Teilnahme Sie trösten kann," entgegnete Trude, «so werden Sie dieses Trostes nie entbehren. Ich müßte liebrett Ebnu, «> Trost halten Denke, der an D erwart wollte und und w Blick d ging ir .l doch ni rer zu sie wie! soll es kann d zige W fahrend D- haben i du Herr welche selbst u schon lc — gebe Ihnen mal in „Lassen will ihr — ich i zukehren gewohnt Sil trat ihr gegen. „D Stimme Korridor .I° mit ung werden, mit ihr «W was gest gnädige! legt noch delt, uw wir dazu Dau hinein. 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