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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 29.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190508295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19050829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19050829
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-29
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Monat
1905-08
-
Jahr
1905
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befinden sich nm noch 700 Mann regulärer indischer Truppen im Lande, die an der Küste in Burao zuiammevgezogen wurden und der Einschiffung harren, sodaß zu Anfang de« nächsten Mo nat« da« Somaliland von allen britischen Soldaten entblößt sein wird. Bor dem Rückzüge wurden die in dem Innern de« Lande« errichteten britischen gort« zerstört und die Kontrolle dieser Gebiete dem freundlichen Stamme der Bolbahanta« über tragen, die zu diesem Behuse neu bewaffnet und durch Geld mittel unterstützt wurden. Aehnliche Maßnahmen werden auch mit anderen Stämmen im Küstengebiete getroffen und zur Kon trolle der subventionierten freundlichen Stämme soll eine Art Milizkorp» von 500 berittenen A«kari« unter dem Befehl britischer Offiziere gebildet werden. Man hofft auf diese Weise dem Treiben de« Mullah» und seiner Araber doch einen gewissen Damm zu setzen und sich Einfluß in dem östlichen Sudan zu sichern. — Krieg und Frieden-verbandlungen. Zwischen Krieg und Frieden halten un« noch immer die au« PorlSmoulh wie au« Tokio und Petersburg einlreffenden Meldungen. Tokio, 26. August. (Meldung de« Reuterschen Bureaus.) Vizeadmiral Kataoka meldet, daß da« nach Ochoirk entsandte Geschwader am l4. August in Ahan ein Geschütz veralteter Kon struktion, sowie Munition und am 17. August in Ochoirk 58 Gewehre und Munition erbeutet habe. Am 13. August habe dasselbe Geschwader in der Nähe von Sachalin ein englische« Schiff aufgebracht. Da» nach Kamschatka entsandte Geschwader habe am 16. August da« russische Transportschiff „Montara' in dem Hafen von Nichol«! auf den Kommandor-ki - Inseln ge nommen. Port«mouth (Ncwhampshire), 26. August. Die Frieden»- konserenz hat die Weiterverhandlung auf Montag nachmittag ver tagt. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. August. Am letzten Sonnabend abend sand im Fcldschlößchensaale die konstituierende Versammlung eine« Bürgerverein« statt. Zu derselben hatten sich ca. 90 Personen eingesunden. Nach Beratung und Annahme der Satz ungen fanden die Vorstand«- und AuSschußwahlen statt. Al« 1. Vorsteher wurde Herr Fabrikant Paul Meinclt gewählt. Der Verein bezweckt nach seinen Satzungen die Wahrung und Förderung der Interessen der Bürgerschaft sowie der gesamten Stadt. — Eibenstock, 28. August. Da« in der letzten Nummer d. Bl. angekündigtc Kreirsest der obererzgebirgischen Jugendbünd nisse für entschiedener Christentum ist gestern nachmittag im Saale de« Schützcnhause« hier abgehalten worden. E« hatte sich dazu eine recht ansehnliche Zahl Jugendbund- und Gemeinschast«- mitglieder au« Aue, Chemnitz, Falkenstcin, HundShiibcl, Klingen thal, Sosa, Schneeberg, Zschorlau und anderen Orten eingesunden, der Saal war weit überfüllt. Nachdem von 1-'/,3 Uhr nach mittag« die Jugendbundgcschwister eine Versammlung unter sich abgehalten hatten, begann um 3 Uhr der öffentliche Teil de« Feste«. Ein von Auer Jugendbund-Mitgliedern vorgetragene» Quartett bildete die Einleitung. E« folgte ein vom Missionar Böhme-DrcSden gesprochene« Gebet und dann die Eröffnung durch den RcichSverbandS-Borsitzenden Herrn William Schneider, Fabrikant au« Auerhammer, wobei dieser kurz auf die Notwendig keit, die Zwecke und Ziele de« Jugendbunde« s. e. C. hinwie« und den großen Segen dieser Einrichtung betonte. Hieran schloß sich der Vortrag de« Herrn Böhme, Missionar au« Dresden, über »Vorbedingungen eine« erhörlichen Gebet»", und der Vor ¬ trag de« Herrn Walther, Evangelist und GemeinschaftSpflcger in Zschorlau, über „Segen eine« erhörlichen Gebet«'. Auf Ersuchen de» Herrn Vorsitzenden Schneider legten mehrere Jugendbund mitglieder freimütige Zeugnisse ihrer Bekehrung und ihre» ent schiedenen Glauben» ab. Nach einigen weiteren Acußerungen und Mitteilungen de« Herrn Vorsitzenden Schneider erreichte die Versammlung um 6 Uhr nachmittag« ihr Ende und fand durch ein gemeinsame« Gebet einen würdigen Abschluß. Reiche Ab wechselung boten die zwischen den Vorträgen und am Ende ver anstalteten gemeinsamen Einzel- und Chorgesänge, letztere dar geboten von Angehörigen der Jugendbündniffe Aue, Eibenstock, Klingenthal und Zschorlau. Besonders erhebend und eindrucks voll wirkte der Einzelgesang „Komm heim'. Die beiden Vor träge, inhaltlich überaus lehrreich, leicht verständlich und völlig überzeugend, zeigten den Zuhörern viele wertvolle Winke für ihr GebetSleben. Golt gebe, daß ein reicher Segen nicht aurbleibe und die Jugendbundsache sich zu seiner Ehre mehr und mehr entwickele. Al« Ort für da« 1906 abzuhaltende Kreirsest ist Aue bestimmt worden. Am Abend de« Festtage« hielt Herr Missionar Böhme im GemeinschaslSsaale vor den Gemeinschafts ¬ angehörigen und den noch anwesenden auswärtigen Gästen eine Andacht über Psalm 103, Ver» I—5. — Die Gemeinschafts versammlungen werden regelmäßig Sonntag abend von '/,9 Uhr und die Versammlungen de« Jugendbunde» in der Regel Donners tag abend auch von >/,9 Uhr ab, beide im Hause Winklcrstr. 91 veranstaltet. Jedermann ist herzlich willkommen. Gemeinschast und Jugendbund stehen auf dem Boden der Landeskirche. — Eibenstock, 28. August. Der hies. Radfahrer- Club von 1885 beging gestern sein 20. StistungSsest. In den frühen Morgenstunden fand, wie alljährlich, auf der Wildenthalcr Staatsstraße ein Zeitfahren statt. Am Abend sanden sich die Mitglieder mit ihren Angehörigen sowie zahl reichen geladenen Gästen im Feldschlößchcn zusammen, woselbst der Tag mit Konzert der Stadtkapelle, Theater und Ball festlich begangen wurde. Außer einer Begrüßungsansprache de« Vorsteher« Herrn Han« Klemm und einem ebenfalls von demselben ge sprochenen Prolog mit anschließendem Bild gelangte al« Schluß nummer Le« Programm« ein gut gefahrener Sechserreigen zur Ausführung. Da« Theaterstück erregte durch seine komischen Szenen große Heiterkeit und lebhaften Beifall, desgleichen fanden die anderen Darbietungen allseit« guten Anklang, sodaß da» Fest wohl al« ein recht gelungene« bezeichnet werden kann. Der an schließende stark frequentierte Ball währte bi« in die heutigen Morgenstunden. — Eibenstock, 28. August. Da« diesjährige Preis schießen der hiesigen Schützengesellschaft sand gestern unter leb ¬ hafter Beteiligung statt und wurde wacker um die ausgesetzten Geldpreise gekämpft. Al« Sieger gingen hervor: Fcstscheibe Freihand: 1. Pr. Hr. Emil Drechrler, 2. , , Robert Wendler. Meisterscheibe Freihand: 1. Pr. Hr. Robert Wendler, 2. , , Emil Drechsler. Punktscheibe Freihand: 2. Pr. Hr. Richard Meich«ner, 3. . , Robert Krantz, 4. , , Emil Drechrler. Meisterscheibe aufgelegt: 1. Pr. Hr. Max Bauer, 2. , . Robert Krantz, 3. , . Emil Drechrler, 1. Pr. Hr. Emil Drechsler, 2. , , Hermann Hendel, 3. „ „ Robert Wendler, 4. » „ Max Bauer. Festscheibe aufgelegt: 1. Pr. Hr. Robert Wendler, 4. , , Hermann Horbach. Punktscheibe aufgelegt: 1. Pr. Hr. Richard Strobelt, 2. , . Robert Krantz, 3. „ , Robert Wendler, 4. , , Curt Fuch». Die in Eijenkonstruktion hergestellte neue Scheibeneinrichtung funktioniert» sehr gut, wodurch da» Schießen sehr schnell von statten ging. — Eibenstock. Wirklich originell und sehenrwert ist die in der Centralh - lle de« Herrn Emil We! ßslog ausgestellte Alpkfllandschaft mit dem durch eine besondere Lichtanlage zur Darstellung gebrachten Alpenglühen. Fahrende Eisenbahnzüge und Boote re. beleben die in den mannigfaltigsten Farbentönen erglühende Landschaft. Da die Beleuchtung, wenn sie richtig wirken soll, geraume Zeit vorher für die Regulierung beansprucht, so findet dieselbe in der Regel wöchentlich nur zwei mal statt, und zwar Mittwoch« und Sonntag». Wie au« dem Inseratenteil der heutigen Nummer ersichtlich, geschieht die« nächst malig wieder am 30. d«. Wir wollen nicht verfehlen, alle die jenigen, welche die tatsächlich schöne Anlage noch nicht in Augen schein genommen, auch an dieser Stelle darauf hinzuweisen. — Schönheide, 24. August. Zu dem rätselhaften Verschwinden der Ella Müller von hier wird noch mitgeieilt, daß die von der Kgl. Smt»hauptmannschafl zu Schwarzenberg angeordnete und am 22. d. M. vorgenommene Ausgrabung der von der Gemeinde Rodewisch im Schönheider Staat»forst erbauten Wasserleitung resulIatlo « verlaufen ist. E« ist nickt die geringste Spur von der Vermißten, die ein kleine« Spankörbchen und eine Obertasse zum Beerensuchen mitgenommen hatte, gesunden worden, der Ausgrabung der Wasserleitung wohnten die Gendarmerie und Forstbcamte bei. Ueber die Angelegenheit herrscht nun wieder völlige« Dunkel. — Schönheide. Den Hauptkomplicen, namen» Rein hard Schädlich, welcher bei den in hiesigen Waldungen statt gefundenen Wilddiebereien in Frage kommt, hat nun auch noch da» Schicksal ereilt. Seit Mai befand derselbe sich — er trieb sich in den Wäldern umher — auf freiem Fuß. Oester hat wohl derselbe seine Wohnung ausgesucht, wa» auch vom Sonnabend zum Sonntag geschah. Früh gegen 4 Uhr umstellte die hiesige Schutzmannschast da« Hou«. Eine Vorgefundene nasse Joppe wurde zum Verräter. Bei einer gründlichen Revidierung der Wohnung fand man den Gesuchten in einem Küchcnschrankc. Noch am Vormittage erfolgte seine Einlieferung in da« Gerichts amt Eibenstock. — Carl «selb. In der Nacht zum 24. d«. Mt«. entstand in dem Eisenbahnarbeiter Böhm hierselbst gehörigen Heu- und Holzschuppen ein Feuer, welche« durch da» tatkräftige Eingreifen der Nachbarschaft indessen bald gelöscht werden konnte. Saum waren die Löscharbei'en beendet, al« in direkter Nähe der Brand stätte beim Hausbesitzer Ludwig Unger ein schußartiger dumpfer Knall gehört wurde und ein glühender Feuerball von einem zweiten Schuppen herunter fiel und sich starker Pulvergeruch be merkbar machte. Beim Nachsehen an betr. Stelle wurde nun ein starkverbrannte« Bekleidungsstück, in welchem anscheinend da» Pulver eingewickelt war, vorgefunden. In beiden Fällen ist vor sätzliche Brandstiftung zweifellos und konnte den beiden Besitzern, da nicht« versichert, ganz unberechenbarer Schaden entstehen, wenn die rohe Tat nicht recklzeitig vereitelt worden wäre. Die von der Gendarmerie angestellten Erörterungen werden noch fortgesetzt. — Chemnitz. In Anbetracht der herrschenden allgemeinen Fleisch tcucrung hat der hiesige Rat in seiner letzten Sitzung folgenden eingebrachten Antrag angenommen: „Im Hinblick aus die gegenwärtig dem Gewicht und der Beschaffenheit nach unzu längliche Zufuhr von Schlachtvieh und die dadurch bedingten außergewöhnlich hohen, sogar noch diejenigen de« AuSnahmejahre» 1902 erheblich übersteigenden Fleischpreise, insbesondere für Schweinefleisch, die bei weiterer Dauer Gefahren für die aus reichende Ernährung der arbeitenden Bevölkerung zur Folge haben müssen, die König!. StaatSrcgierung zu ersuchen, bei der Reichs regierung alle mit den sanitären Rücksichten irgendwie zu verein barende« Erleichterungen anzurcgen, die baldigst und für die Dauer jene« Notstand« eine erhöhte Zufuhr, besonder« von Schweinen herbeizuführen geeignet sind.' Diesem Antrag haben auch die Stadtverordneten zugestimmt. — Zur Illustrierung der Fleischteuerung möge übrigen« erwähnt sein, daß bei dem letzten Viehmarkt auf dem Chemnitzer Zentralschlachthos für Schweine bi« zu 80 Mt für den Zentner Schlachtgewicht verlangt wurden und viele Fleischer c» dicserhalb vorzogen, überhaupt kein Vieh zu kaufen und erklärten, daß sie besser täten, wenn die Preise nicht bald fielen, ihre Läden zu schließen. — Großenhain, 23. August. Da« Befinden de» bei einem Nachtfelddienste in der Nähe von Großenhain verunglückten Unteroffizier« der fünften Schwadron de» Großenhainer Hufaren- Regimcnt« Blü nicke au» Appelwerder in Weslpreußen ist den Umständen nach ein leidliche«, sodaß Hoffnung auf Erhaltung de» Leben« Blümcke« besteht. — Johanngeorgenstadt. Die Handschuh-In dustri», an der ein großer Teil der hiesigen Bevölkerung hängt, hat seit längerer Zeit einen erfreulichen Aufschwung zu verzeichnen. Die Fabrikanten sehen sich zu Einstellungen neuer und vermehrter Arbeitskräfte genötigt, sodaß ein Mangel an Wohnungen sich hier fühlbar macht. Die Stadtvertretung zeigt den Bauunternehmern zur Beseitigung de« Uebelstande« dar möglichste Entgegenkommen. — OelSnitz i. V., 25. August. Ein von einer Dresdner Generalaqeniur hierher gesandter Wertbrief enthielt anstatt 9600 Mk. HagelenlschädigungSgelder nur ZeitungSpapier. Die Untersuchung ist eingeleitet. — OelSnitz. Wegen eines Bestechung-Versuch» wurde der Gemeindevorstand Gerbe'h in ZaulSdors vom Land gericht Plauen zu 300 Mark Geldstrafe oder 30 Tage Gefängnis verurteilt. Er hatte an Len Vorsitzenden der Ersatzkommission in OelSnitz, Herrn AmtShauptmann In. Junck, ein Gesuch um Befreiung seine« jüngsten Sohne« vom Militärdienst gerichtet und dem Bittgesuch einen Hundertmarkschein (!) beigefügt. Zu seiner Entschuldigung gab der bejahrte Mann an, er habe unter dem Einflüsse reichlichen Alkoholgenusse« gehandelt und nicht recht gewußt, wa« er tue. Da« Gericht billigte ihm mildernde Um stände zu. — In Rodewisch ertönte Sonnabend früh gegen 2 Uhr abcrmal« Feuerlärm. E» brannte die«ma> da« leerstehende Wohn bau» Brdkat. Nr. 174, Herrn Richard Max Schink gehörig, voll ständig nieder. Die Brandstelle befindet sich an der Werne«- grünerstraße, gegenüber dem Gasthof zum Bergkellcr. — Die beteiligten Kreise werden darauf aufmerksam gemacht, daß am I. August d. I. in Plauen i. V. im Gebäude Trocken talstraße 33 eine Ausstellung von Maschinen und Werkzeugen für da« Handwerk, da« Klein gewerbe und die Hausindustrie eröffnet worden ist, wo die für den Betrieb de» Handwerk» geeigneten Maschinen im Gange vorgesührt werden. Da» Eintrittsgeld ist äußerst niedrig bemessen; der einmalige Eintritt kostet 50 Pfg., bei Vor- zeigung von vorzug-karten, die intbesondere für Innungen und gewerblich« Körperschaften bestimmt sind, 30 Pfg.; Dauerkarten werden für 1 Mk. au»gegeben. Hedächtnispflege. Von l)r. moä. LH. Hövel». Gedächtnis ist da» Vermögen de» Geiste», gehabte Vor stellungen und Gedanken zu behalten und nach Belieben wieder in sich zu erneuern. Etwa« schnell fassen, sich wieder leicht darauf besinnen und e» lange zu behalten, da» sind die sehr selten bei einander befindlichen Vollkommenheiten de- Gedächtnisse«. Der eine Mensch hat von Natur ein gute-, der andere ein schlechte» Gedächtnis. Da» letztere läßt sich aber durch rationelle Pflege verbessern, stärken, denn der Sitz de« Gedächtnisse» ist da» Gehirn und diese« Organ läßt sich durch Uebung ebenso gut stärken wie jede« andere Organ. Gestärkt wird da« Gedächlni« durch die Mnemonik oder Gedächtni-kunst. Da« einfachste Mittel, dem Gedächtnisse etwa» cinzuprägen, besteht in dem mechanischen Auswendiglernen. Diese« Auswendiglernen ist eine gute Uebung für jung und alt, dumm und gescheidt. Bei kleinen Kindern gibt e« keine andere Methode, da man von diesen noch keine Eigentätigkeit de» Geiste« verlangen kann. Bei dem Kinde ent wickelt sich der Geist nur allmählich in dem Maße, al» sich da gallertartige Gehirn festigt und vervollkommnet. Erst gegen da» siebente Jahr ist seine Konsistenz eine solche, daß e» stärkere geistige Eindrücke ohne Schaden ertragen kann. Von dieser Zeit an kann man schon andere Hils»mittel anwenden. Der Reim ist ein sehr gute« Hilfsmittel, bester aber noch die Jdeenverbindung, Jveenassociation. Werden nämlich zwei Vorstellungen mehrmals im Bewußtsein, im Gedächlni» verbunden, so hat die Entstehung der einen auch die der anderen zur Folge. Daraus beruhen auch die meisten Systeme der Mnemonik oder Gedächtni-kunst. Auch bedient man sich einiger der äußeren Gegenstände, welche am meisten in die Augen fallen (Topolopie), oder willkürlich ge schaffener Bilder (Symbolik), an welche sich die Gegenstände in einer gewissen Ordnung anknüpfen. Ein anderer merkt sich Zahlen. In allen Fällen merkt sich jeder da« am besten und leichtesten, wa« mit irgend einer Liebhaberei oder Gewohnheit zusammenhängt. Will also ein mit mangelhaftem Gedächlni« behafteter Redner seiner Schwäche cntgegenwirkcn, so tut er gut, wenn er vorher den Ort besichtigt, wo er die Rede halten will und sich dabei die auffallendsten Gegenstände de« Lokal« merkt. Will er z. B. in seiner Rede von Bismarck reden, so nimmt er sich vor, daß der nächste Pfeiler die Größe de« Kanzler« bedeuten soll. Der Kron leuchter soll ihn daran erinnern, daß er über die nächste Wahl sprechen will u. s. w. Die Erfindung der Mnemonik ist schon uralt, man betrachtet den griechischen Dichter Simonide« al« den Erfinder. Simonide« lebte von 557 bi« 467 vor Christi Geburt. Ein Unglückrsall war die Ursache seiner Erfindung. Nachdem er al« Dichter und Sänger in Athen großen Ruhm geerntet hatte, wanderte er nach Thessalien, wo er bei den Scopaden, dem angesehensten Geschlecht de« Lande», freundliche Ausnahme sand. So verherrlichte Simo- nide« in mehreren Liedern die Siege der Scopaden, welche diese in den feierlichen Wettkämpfen und Spielen in Griechenland davongetragcn hatten. Bei einer solchen Gelegenheit war e«, wie Cicero erzählt, wo Simonide« auf eine wunderbare Weise vor sicherem Tode bewahrt blieb. Al« er eine« Tage« mit einem der Scopa« beim Mahle saß und eine Hymne vorla«, prie» er darin auch die DioSkuren Castor und Pollux. Unzufrieden mit diesem geteilten Lob sagte Scopa«, der Sänger möge sich die Hälfte der von ihm versprochenen Belohnung von den gepriesenen DioSkuren au«zahlen lassen. Kurz nach dieser kleinen Mißstimmung beim heiteren Male rief ein Diener den Simonide« au« dem Speisezimmer mit der Meldung, daß ihn zwei vornehme Jünglinge zu sprechen wünschten. Draußen angekommen, suchte er vergeblich nach den Jünglingen. Aergcrlich wollte er zu den Gastfreunden zurückkchren, al» ein donnerartige« Geräusch seinen Schritt hemmte. Der Saal war eingestürzt und hatte Scopa und alle Gäste unter seinen Trümmern zerschmettert. Al« der Schutt weggeräumt wurde, konnte man die entstellten Körper mancher Erschlagenen nicht mehr erkennen. Da erinnerte sich Simonide« der Ordnung, in welcher sie an der Tafel gesessen hatten und stellte auf diese Weise jede einzelne Persönlichkeit sest. Diese» brachte den Dichter aus den Gedanken, daß man durch die zweckmäßige Verteilung der zu merkenden Gegenstände an gewiss« Orte und Fächer dem Gedächlni« eine außerordentliche Erleichterung verschaffen könne. Aus diese seltsame Art soll er der Erfinder der heule noch berühmten Gcdächtni»kunst geworden sein. Da» Vergessen ist keine Schwäche, da» Haden alle Menschen gemein, wa» auch ein Segen ist, da wir sonst unter dem Gewicht der sich unaufhörlich in unserem Geiste anhäufenden Ideen erliegen müßten. Etwa« ganz andere», nämlich eine Krankheit de» Ge dächtnisse» ist die Amnesie oder Gedächtnisschwäche. Sie kommt bei Idioten angeboren vor und ist nicht zu heilen. Lin gute« Gedächtz^r ist immer an den gesunden Zustand de» Gehirn« gebandelt und mit dessen Ermüdung, Abstumpfung oder Substanz veränderung muß auch die geistige Tätigkeit im Denken oder Erinnern mehr oder weniger geschwächt werden. Die Schwäche de« Gedächtnisse« beruht auf Abnahme oder Aufhebung der Fähigkeit de« Gehirn», solche Eindrücke zu empfangen, die tief genug sind, um durch Zurückversetzung de« Organ» in den Zustand de« Empfangen« wieder heroorgerufen zu werden. Die dauer haftesten Eindrücke empfängt da» Gehirn in den Zeiten, wo e» am regsamsten ist, wie in der Jugend, am Morgen nach gesundem Schlaf, nach jeder gründlichen Erholung. Die Amnesie, welche mit vorschreitcndem Alter oder nach Krankheiten eintritt, vergißt immer die jüngsten und neuesten Eindrücke, während die früher erhaltenen noch unvcrwischt erhalten bleiben. Da» kann man bei Greisen fast immer beobachten. In vielen Krankheiten dauert die Gedächtnisschwäche nur so lange, al» die Krankheit anhält. Haben Menschen nach einer schweren Krankheit säst alle» vergessen, manche togar da« Lesen und Schreiben, so haben sie e» doch auffallend schnell wieder gelernt, woraus man schließen kann, daß die Vorftcllung»eindrücke nur verdunkelt waren und bloß der Auffrischung bedurften. Die Gedächtnisschwäche kann eine allgemeine oder auch nur eine teilweise sein. Die letztere erstreckt sich nur aus gewisse Vorstellungen, auf Namen oder Zahlen oder räumliche Verhältnisse. Sie ist meist nur die Folge mangelhafter geistiger Erziehung und daher auch heilbar. Die allgemeine Amnesie dagegen ist da» Zeichen allgemeiner geistiger Trägheit, geringer Erregbarkeit de» Gehirn« oder mangelnder organischer Ausbildung bl« zum Blödsinn. E« ist nicht immer leicht, die wahre Ursache der Gedächtni«- schwäche zu finden. Ist sie die Folge schwächender Krankheiten, so muß der Arzt stärkende und reizerhöhende Mittel anwenden; ist sie di« Folge von Ueberreizung de« Gehirn«, durch Ueberan- strengung, Mißbrauch geistiger Getränke oder narkotischer Stoffe, jo muß der Patient sein Leben nach Vorschrift de» Arzte» ändern. Ist sie schließlich die Folge de« Alter», so muß der Mensch die Amnesie in Geduld ertragen, d«nn da« ist ein natürlicher Vorgang. E« wäre sehr verkehrt, Liese Schwäche durch Reizmittel wie Schnupftabak, starken Kaffee, Senfkörner und Spirituosen bekämpfen zu wo durch fertig sich na .Du ! Besuch lassen.' 'c dich. S ich hab Le Sobald mit Lei Rheim« Garten, alte Hi und bei tun, uu Le reiste, a .L wollte > sei. W darfst d .N Wa» m ,E hin, wei Ab „R sein. I Herzen Ei, Testame änderten viel au« ihn dock Und er Sie selb einen ar Sc worden, die Vers Du überall j kommen, er lernt« Fist wiederge Miß Da Pflege h Wonnen, früherer darüber, Lin sie auf t »Jc wie die I Leoi aufregenl Nell brachten Lighton I hätte. T ung sein zeigt, wie hat jetzt stattgcfun ,,E« weiter, „ besitzer ke nächste V wesen wa Barlow, Uneigenn hat Miß und hat so lange in der B alle Zeile «» sich zur Der jetzig Platz im „Nu du doch n „Ach mich dir Aber „We> zwischen s Paul in derselb wurde. Die, noch eigen der junge. Bi« Gordon e noch nicht abgewinne Kohlenlagi warfen, 0 konnte ihn seinen Rei für ihn ge Eine« Besitzwechs General T stellung ih bevorstehen schottischen unberührt.
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