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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 06.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190506067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19050606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19050606
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1905
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Monat
1905-06
- Tag 1905-06-06
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Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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Tokio fällen bittere Urteile über da« Baltische Ge schwader. Die Katastrophe erscheine unerklärlich, wenn man nicht annimmt, daß eine allgemeine Meuterei an Bord der russischen Schisse au«gebrochen sei, oder ein panischer Schrecken die Seeleute ergriffen habe, oder irgend »in anderer myste riöser und trauriger Grund vorltege. Wenn einige Kom mandanten mutig ihre Schiffe sührten, so hätten sich zu viele andere freiwillig ergeben. Die moralische Niederlage sei noch fühlbarer, al« die materielle. Die Kapitulation Nebogalow« mit dem größten Teil seine« Geschwader« wird ja auch selbst in Petersburg immer mehr auf einen Racheakt seiner Matrosen zurückgesührt. Auf der Fahr« durch da» Chinesische Meer sollen auf Klagen Nebogatow» bei Roschdjestwenrky 40 Mann gehenkt worden sein. Dafür schwor die Mannschaft Rache. Angesicht« der feindlichen Flotte sollen sie Nebogalow sowie seine Offiziere gebunden und darauf die weiße Flagge gehißt haben. Der Kaiser von Japan hat Befehl gegeben, daß Nebo gatow sreigelasfen werde, um dem Zaren einen Bericht über die Schlacht und die Verlustliste zu überbringen. Tokio, I. Juni. Amtliche Mitteilung. Admiral Togo« siebenter Bericht ist am Morgen de« 3l. Mai hier ein gegangen. Er lautet: Nach den Berichten der verschiedenen mir unterstellten Divisionen scheint e«, daß die Osljabja schon frühzeitig in der Schlacht am 27. Mai sehr schwer beschädigt wurde, die Schlachtlinie verließ und um 3 Uhr nachmittag« sank. Ssissoi Weliki, Admiral Nachimow und Wladimir Monomach halten auch schon am Mittag de» 27. schwer gelitten und wurden in der Nacht durch unsere Torpedoboote und -Zerstörer noch mehr beschädigt, sodaß sie vollkommen gefecht«unfähig wurden. Sic wurden am nächsten Morgen von unseren Hilfskreuzern »Shinano- Maru", .Dawala-Maru", .Tainan-Maru" und .Sado-Maru" nahe der Insel Tsuschima treibend gesehen, aber sie sanken weg, ehe sie genommen weiden konnten. Die Ueberlebenden, ungefähr 915, wurden von den obengenannten Hilfskreuzern und den Leuten an der Küste geborgen. Nach der Aussage von Gefangenen ist e» sicher, daß die Nawarin von 4 Torpedo« von unserer Torpedo-Flotille am 27. getroffen wurde und untergegangen ist. Der Kommandant der Niitaka berichtet, daß die Sswjetlana um 9 Uhr morgen« am 28. Mai außerhalb der Chikuhen-Bucht (Korea) gesehen und durch die Niitaka und Otawa zum Sinken gebracht wurde. Von der Awrora und ter Alma» glaubt man, daß sie durch den Torpdoangriff in der Nacht vom 27. Mai gesunken sind. Was die Schemtschug betrifft, die in einem früheren Bericht in der Liste der gesunkenen Schiffe steht, so ist ihr Verbleib ungewiß, und ihr Name muß von jener Liste gestrichen werden, bi« zuverlässige Nachrichten eingegangen sind. Nach den Berichten über die Beschädigungen unserer Flotte find während de« Nachtangriff« vom 27. Mai die Torpedoboote Nr. 34, 3b und 69 gesunken; die meisten Leute der Besatzung wurden aber von den anderen Booten ausgenommen. Sonst ist kein Schiff irgend einer Art verloren gegangen. Die Beschädigungen der größeren Schiffe, einschließlich der TorpedobootSzerstörer, sind sehr leicht, und keine« von ihnen wurde kampfunfähig. Unser Gcsamtverlust wird jetzt aus 800 Mann geschätzt. Da fast die gesamte japanische und russische Flotte an der Schlacht beteiligt war, war der Kampfplatz sehr ausgedehnt; da außerdem da« Wetter neblig war, konnte man nicht weiter al« fünf Meilen sehen. Er war daher unmöglich, selbst am Tage, alle mir unter stehenden Divisionen im Auge zu behalten. Da ferner die Schlacht zwei Tage und Nächte dauerte und unsere verschiedenen Abteilungen den Feind, der sich nach verschiedenen Richtungen zerstreute, angriffen und einige von ihnen noch in der Erledigung der an den Kampf sich anschließenden Aufgaben begriffen sind, wird e« mehrere Tage dauern, bi« ein ausführlicher Bericht erstattet werden kann. Tokio, 1. Juni. Der achte Bericht de« Admiral« Togo, eingegangen am 3l. Mai, lautet wie folgt: Der Kommandant der »Kasuga", die heute nachmittag mit den über lebenden Mannschaften de« .Dmitri DonSkoi" zurückgekehrt ist, berichtet, daß der »Dmitri DonSkoi" am Morgen de« 29. Mai nach Oeffnung der Ventile sank und daß die an Bord befindliche Mannschaft, einschließlich der Ueberlebenden von der .Osljabja" und dem TorpedobootSzerstörer „Bouinui", aus der Urleung- Jnsel landete. E« scheint, daß .Bouinui" den Admiral Rosch- djestwensky und seinen Stab nebst 200 Mann von der .Osl jabja" am Nachmittag des 27. Mat vor dem Sinken de» Flagg schiffe» an Bord genommen hatte, daß aber, al« der Torpedo- boolSzcrstörer nicht recht vorwärts kam, RoschdjestwenSky und sein Stab auf den .Biedowh" übergingen; als dann .Bouinui" nordwärts fuhr, stieß er am Morgen de« 28. Mai auf den »Dmitri DonSkoi"; nachdem die an Bord de« »Bouinui" be findlichen Russen aus den .Dmitri Donrkoi" gebracht waren, sank der TorpedobootSzerstörer. .Osljabja" erhielt am Sonn abend nach Angabe geretteter Russen gleich zu Beginn der Schlacht einen Schuß in den Turm, durch den Admiral Fölker- sahm getötet wurde (?); do» Schiff sank dann, von weiteren Schüssen getroffen, um 3 Uhr nachmittag». Die Ueberlebenden von dem »Dmitri DonSkoi" erzählen, sie hätten, al» der Kampf am Sonnabend mittag am heißesten war, zwei russische Torpedo- bootSzerstörcr sinken sehen; somit sind, fall« die« richtig ist, fünf russische TorpedobootSzerstörer gesunken. Tokio, 2. Juni. (Amtliche Mitteilung.) Der neunte Bericht de« Admiral« Togo, der gestern nachmittag hier eingegangen ist, lautet, die Jwate und Jakumo melden, daß keine russischen Schiffe zwischen Torischima und Schanghai seien. Konteradmiral Shimamura meldet, daß sein Flaggschiff Jwate die Schemtschug am Nachmittag de« 27. auf 3000 Meter Ent fernung stark beschossen und sie zweifellos zum Sinken gebracht habe. Manila, 3. Juni. (Meldung de« Rcuterschen Bureau«.) Die russischen Kreuzer .Aurora", .Oleg" und »Schemtschug" sind unter dem Oberbefehl Enquist«, der sich an Bord der .Aurora" befindet, in der Manilabucht eingetroffcn. Die Schiffe sind beschädigt, von der Besatzung sind diele verwundet. Washington, 3. Juni. (Reuter-Meldung.) Hier nimmt man an, daß die in Manila eingetroffcnen Russen dort bi« zur Beendigung de» Kriege« interniert werden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Die am 1. Mai ds«. I«. vorgenommene Zählung der Fabrikarbeiter hat folgende« ergeben. In hiesiger Stadt bestehen 8l gewerbliche, zählungspflichtige Anlagen und zwar 36 Stickereien, darunter 1 mit Tambouriererei und 2 mit Sardinenfabrikation, 2 Sägewerke, 4 Holzschleifereien, darunter eine mit Pappensabrikation und I mit Spunddreherei, 1 Buchdruckerei, 1 Stcindruckerei mit Buchdruckerei, I Gasan stalt, 2 Steinbrüche, 1 Cemenlwarenfabrik, l Brauerei mit Mälzerei, 2 Hotel«, 3 Gastwirtschaften, 10 Schankwirtschasten, 12 Bäckereien, darunter 2 mit Müllerei, I Schlosserei, 1 Bleicherei, 1 Wasch- und Plättanftalt, I Modewarengeschäft, I Damen schneiderei. Gezählt wurden insgesamt 1090 Arbeiter (1899: 675, 1900 : 687, 1901: 786, 1902: 877, 1903: 1092 und 1904: 1080) und zwar 523 männliche und 567 weibliche. Diese Ar beiter »erteilen sich aus die einzelnen Altersklassen wie folgt: männliche weibliche 21 Jahre und darüber 369 198 16 bi« 21 Jahre 93 275 14 . 16 . 60 150 unter 14 . — 5 Es waren demnach vorhanden: 155 jugendliche Arbeiter 523 minderjährige , und 567 volljährige , — Eibenstock. (Fleischbeschau Monat Mai 1905.) Geschlachtet und untersucht: 50 Rinder, 94 Kälber, 153 Schweine, 47 Schafe, 1 Ziege, 1 Zickel; im gleichen Monat de» Vorjahre« 4l Rinder, 100 Kälber, 138 Schweine, 39 Schafe, 1 Ziege, 2 Ferkel. Da« Fleisch der Tiere war in 3 Fällen (2 Rinder, 1 Kalb) al« erheblich herabgesetzt im Nahrung«, und Genuß werte zu bezeichnen. An Tierteilen wurden beanstandet von Rindern 12, Kälbern I, Schweinen 6, Schafen 7; davon wegen Tuberkulose allein von Rindern N, Kälbern und Schweinen je 1 dergi. 2 ungeborene Kälber gelangten an den Kaviller zur technischen Verwertung, de«gl. sämtliche Eingeweide der auf der Freibank verkauften 2 Rinder und 1 Kalb. Die unschädliche Beseitigung ter beanstandeten Tierteile erfolgte in 10 Fällen durch Verbrennen und in 16 durch Ablieferung an die Kavillerei. Durch den Ort»schätzung«au«schuß wurde die Schätzung eine« Rinde» vorgenommen. — Schönheide. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag wurde hier im Hotel Schwan eingcbrochen. Die Diebe, e« waren 2 Personen, mußten aber flüchten, da sic vom Wirt und einem Reisenden verscheucht wurden. Desgleichen statteten Diebe dem Fleischer und Restaurateur Schwotzer einen nächtlichen Besuch ab, wobei ihnen ein Geldbetrag in die Hände fiel. — Dresden. Am 29. vorigen Monat« und folgende Tage hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer StaatS- papiere stattgefunden, von welcher die auf 3'/,"/„ herabgesetzten, vormal« 4"/„ StaatSschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58(59,62/66 und /68, 3'/,";„ dergleichen vom Jahre 1867, aus 3'/,"/„ herabgesetzten, vormal« 4"/,, dergleichen vom Jahre 1869 und die durch Abstempelung in 3'/,"/,, und 4"/„ Staat«papiere umgewandcllcn Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien lüt. L u. ö, inglcichen die den 1. Dezember 1905 zurückzuzahlenden, auf den Staat übernommenen 3'/,"/» Partialobligationen von den Jahren 1839/41 der Lcipzig-DreSdncr Eisenbahn-Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonder« mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der »Leipziger Zeitung", dem »Dresdner Journal" und dem »Dresdner Anzeiger" veröffentlicht, auch bei sämtlichen BezirkSsteuereinnahmen, sowie bei allen Stavlräten, Bürgermeistern und Gemeindcvorständen de« Lande» zu jedermann« Einsicht aurgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgelosten bcz. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder auf gerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosung übersehen. E« können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheinc haben und diese unbeanstandet ein gelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösung-stellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zins scheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zin«schein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkennlni« der Aus losung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem ost empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staat-papieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restierenden Nummern) schützen können. — Zwickau, 31. Mai. Straskammer II. Der vorbestrafte Prozeßagent Fr. H. B. in Eibenstock, welcher im Jahre 1903 die Frau verw. G. in Klingenthal in einem ErbauSeinandersetzungS- verfahren über den Nachlaß ihres verstorbenen Ehemanns ver- verlrat und von ihr ein Sparkassenbuch mit einer größeren Einlage zur Auszahlung an die in Frage kommenden Erben erhalten hatte, war der Unterschlagung und Untreue beschuldigt. Er sollte einen Geldbetrag von 300 Mark für sich in seinem Nutzen verwendet haben. Nach längerer Beweisaufnahme, in der sich die Abhörung einer größeren Anzahl Zeugen notwendig machte, wurde der Angeklagte für schuldig befunden und demgemäß zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Pirna. Pirna hat bekanntlich den zweifelhaften Ruhm, der Geburtsort de» berüchtigten Ablaßkrämer« Tetzcl zu sein. Die hier befindliche Tetzelsäule, an der einst der Ablaß handel betrieben worden sein soll, erhielt jetzt einen neuen Stand ort an der Dresdner Straße, und zwar an der Elbseite der Straße, aus einem hierzu ausgemauerten Rundteil. Die hierher kommenden Fremden pflegen meist auch die Säule aufzusuchen. — Stollberg, 2. Juni. Gestern früh goß eine allein stehende Frau, die im Gasthaus „zur Post" wohnt, Petroleum in« Ofenfeuer. Die Kanne, die 3 Liter Oel enthielt, explodierte nnd setzte nicht nur die unerfahrene Frau, sondern auch alle brennbaren Gegenstände im Zimmer in Flammen. Feuerwehrleute waren zwar bald zur Stelle und löschten den Brand, aber die arme Frau war am ganzen Körper so ver brannt, daß sie am Abend ihren furchtbaren Verletzungen erlag. — Bad El st er. 2. Juni. Gestern nachmittag -/.4 Uhr ist die Prinzessin Margarete, da« Töchterchen unsere» König», mit ihrer Erzieherin und Gefolge zu längerem Aufenthalte hier eingetroffen. — Brunndöbra, 1. Juni. Wie der .B. A." zu melden weiß, sind hier zwei Leipziger Herren von einem sogen. .Geld- männel" arg hineingelegt worden. Sie waren, wenn man dem Gewährsmann de« Blatte« glauben darf, hierher gekommen, um kür 1000 Mk. richtige, Geld 10000 Mk. falsche«, aber täuschend nachgeahmtc», zu kaufen. Im Walde nahmm sie Einsicht in die tadellose »Mustcrkarte", worauf da» .feine" Geschäft unverzüglich abgeschlossen wurde. Die beiden Leipziger händigten dem.Geld- männel" den vereinbarten Betrag ein und legten auf Wunsch noch 48 Mk. Trinkgeld daraus, weil die Herstellungskosten angeblich jetzt teurer gewerden sind. Der Biedermann entfernte sich, um die gewünschten 10000 Mk. zu holen. Selbstverständlich ließ er sich aber nicht wieder sehen und den Geprellten vermochte auch die Polizei, an die sie sich wandten, nicht zu Helsen. Amtliche Mitteilungen ans der Sitz«»- »es St«»t»er«rd- »etenkolleginm» vom 23. Mai 1905. Anwesend sind 17 Stadtverordnete. Entschuldigt fehlen 3 Stadtver ordnete, unentschuldigt l Stadtverordneter. Den Vorsitz führt Herr Stadt verordnetenvorsteher Diersch. Der Rat ist vertreten durch Herrn Bürger meister Hesse. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Zur Fußwegverbreiterung auf der Westseite der Schulstraße wird vom Großmannschen Grundstücke Nr. 16 des. Flurbuchs ein Landstreisen von 16 qm Flächeninhalt gebraucht. Der Rat hat beschlossen, den Grund und Boden zum Preise von 10 Mk. für 1 qm anzukaufen und die Kosten der Zauneinrückung läng- dieses Grundstückes auf die Stadt zu übernehmen. DaS Stadtverordnetenkollegium tritt dem RatSbeschlufse einstimmig bei. 2) Hiernach stimmt man der Veräußerung deS Areals von dem zwischen Gatten- und Moltkestraße gelegenen eingezogenen Gäßchen -um Preise von 3 Mark für daS qm an die Eigentümer der anliegenden Grund stücke zu. S) Die vom Rate beschlossenen Maßnahmen zur Beseitigung deS Schwammes in der Turnhalle werden vom Stadtverordnetenkollegium ebenfalls gut- geheißen, auch die entstehenden Kosten von ungefähr 2000 Mark aus Mitteln der Schulanleihe verwilligt. Herr Stadtverordneter Hirschberg mahnt an der Hand anderwärts gemachter Erfahrungen zur besonders guten Ausführung der Betonschicht auf dem Grunde der Turnhalle, weil eS andernfalls nicht ausgeschlossen sei, daß der Schwamm nach einiger Zeit wieder auftauche. 4) Man verwilligt hierauf die mit ungefähr 300 Dtt. veranschlagten Kosten für die Umwandlung deS Zimmers Nr. 5 des alten Schulgebäudes in eine HauSmannSwohnung unter der Voraussetzung, daß die Ueberlafsung des Zimmer- zum Bewohnen nur solange stattfindet, als dasselbe nicht zu anderen dringlichen Schulzwecken gebraucht wird. 5) Die Schleusenbauten in der Schul- und Wiesenstraße verursachen gegen 750 Matt mehr Kosten als im HauShaltplane angegeben. Diesen Be trag verwilligt daS Stadtverordnetenkollegium auS Anleihemitteln nach. Hiernach beratet man über das geplante OrtSgesetz für diese Schleusenbauten und genehmigt eS mrt der Abänderung, daß die Schleusenbaubeiträge für die bebauten Grundstücke an der Wiesenstraße von 180 auf 150 Mark herabgesetzt werden. Die Pläne für den Schleusenbau genehmigt man einstimmig. 6) Der durch Auswechselung deS einpferdigen GaSmotorS der Gasanstalt durch einen zweipferdigen entstehende Aufwand von 850 Mark wird verwilligt. 7) Einem Zusatze zu dem Entwürfe der Bauvorschriften für die Nordstraße wird zugestimmt. 8) Mit der Vergebung der Dorfbachüberdeckungsarbeiten am Brühl an die Firma Alban Vetterlein L Co. in Glauchau zum Preise von 19983 Mk. — Pfg. ist man einverstanden. S) Man nimmt darnach Kenntnis s. von der Sparkaffenübersicht auf daS Jahr 1904 ; d. vom Dankschreiben deS Herrn Ehrenbürgers vr. Vodel für Be nennung einer Straße nach seinem Namen; c. von der Wahl deS Herrn Stadtkapellmeisters Plötzky in Schwerin a. W. als Stadtmusikdirektor von Eibenstock; ä. von dem Eingänge der zweiten Rate der Ablösungsgelder auS dem Bergbegnadigungsfonds und deren Zuführung zum städtischen PensionSfondS. Gegen diese Verwendung hat man keine Einwendungen zu erheben. 10) Die vom Herrn Vorsteher Diersch nachgeprüfte Biersteuerrechnung auf das Jahr 1904 wird richtig gesprochen. 11) Die Herren Stadtverordneten Herklotz und Hirschberg fordern dringend, daß der Schulgarten nunmehr sofort gründlich zusammengeräumt und der Schutt beseitigt werde. Außerdem wünscht Herr Hirschberg nunmehr die umgehende Aus führung deS Abputzes am Schulanbau, während Herr Herklotz noch auf den reparaturbedürftigen Zustand eines Blitzableiters des neuen Schul gebäudes aufmerksam macht. 12) Herr Stadtverordneter AuerSwald reyt wiederholt an, endlich einmal die erforderlichen Schritte zur Verbreiterung des zwischen Neugasse und Schneebergerstraße gelegenen Gäßchens, der projektierten Clara Anger mann-Straße, zu unternehmen. Sämtliche Anregungen werden dem Rate zur Erwägung überwiesen. Hyne Iiurcht und Tadel. Erzählung au« der napoleonischen Zeit von Lucie Jdeler. (23. Fortsetzung.) IX. Wiederum vergingen einige Wochen, und der März näherte sich seinem Ende. Der Konkur« in Groß-Rauschen stand unab- weislich vor der Tür; jeder Plan, noch finanzielle Hülfe zu er langen, war gescheitert, und nun entschloß sich Jadwiga zu dem letzten verzweifelten Schritt, über den sie mit ihrer Schwester bereit« gesprochen hatte, zu dem Sturm auf den Baron von Durand. Sie hatte sehr sorgfältig Toilette gemacht und stand nun in ihrem Salon vor dem deckenhohen Spiegel, ihre ganze Erscheinung genau musternd. Sie war mit sich zufrieden, und sic sah, elegant gekleidet, noch immer recht gut au«. Da« pracht volle rötliche Haar war kunstvoll frisiert, ein blaßblauc« Seiden- kleid umschloß die hohe Gestalt, und durch geschickt aufgelegte Schminke wurde die allzustarke Blässe de« farblosen Gesichte« gemildert. Klementine hatte bei der Toilette sorgfältig/! Hülfe geleistet, war e« doch der letzte Versuch! Nun schaute die kleine, untersetzte Person bewundernd zu der Schwester auf. .Wie gut du aussiehst!" sagte sie. »Was kann der Baron eigentlich mehr verlangen?" »Da« denke ich auch," gab Jadwiga selbstgefällig zurück. »Ich hoffe, ich komme al» Braut wieder. Laß den Wagen vor fahren, Klementine!" Die Schwester gehorchte. Jadwiga warf noch einen weiten Abendmantel um und rauschte, einer Königin gleich, hinau«. Unterweg« überlegte sic noch einmal alle Einzelheiten de» sorg fältig entworfenen Plan«, aber ihr Herz klopfte doch unruhig, al« der Wagen aus der Rampe de» Falkenwalder Schlöffe« hielt, sie stand vor der Entscheidung. Anna Kaschke eilt« der ihr wohl bekannten Dame entgegen und blickte mit heimlicher Verwunderung aus die gewählte Toilette, die sie sich nicht zu erklären wußte. »Ist der Herr Baron von Durand zu sprechen?" fragte Jad- wiga barsch. »Ja wohl, gnädige« Fräulein." »Auch seine Mutter?" »Die Frau Baronin ist gleichfall» zu Hause." »So bringe den Herrschaften meine Karte und sage, daß ich sie beide zu sprechen wünsche. Verstehst du?" Jadwiga rechnete darauf, daß die alte Mutter für da« Leben de« geliebten Sohne« zittern und dann ihre Verbündete sein würde. Da» Mädchen nahm die Karte und ging, gleich darauf erschien Herr von Durand selbst, um den unerwarteten Besuch artig zu empfangen; mit hohem Erstaunen streifte sein Blick Jadwiga» Putz. Kam sie, um noch Geld von ihm zu borgen, in Geschäftisachen, wozu dann dieser Anzug? Soeben knöpfte sie den letzten Knops ihrer hellfarbigen Handschuhe zu, dann nahm sic den eleganten Fächer zur Hand und schritt mit hold seligem Lächeln an dem Herrn vorüber in da« Wohnzimmer, wo sich die alte Dame befand. Diese wollte sich grüßend erheben, aber di- Polin eilte ihr entgegen, küßte ihr die Hand und drückte sie mit größter Lieben«würdigkeit in den Sessel zurück. Nach einigen gleichgültigen Höflichkeiten ging Jadwiga z« dem Zweck ihre« Kommen« über. »Ich habe eine Bitte an Sie, liebster Baron, deren Erfüllung Sie mir sicher nicht versagen werden." Ungewiß und unsicher blickte Durand sie an, sie kam ihm heute so eigentümlich vor; wa« konnte sie wollen? Er sollte nicht lange im Zweifel bleiben, denn rasch fuhr Jadwiga fort: »Wir wollen doch nunmehr unsere ja schon längst in der würde w Di, während verstand: Sat aber ihr funkeln noch bez: Hingegen so gut t wehr ein Ma gewönne: Kopf ni Selnitzka »Sic sin betrachtet niemals die» zu t Au« schlcß Jl Zischend gut, e« f Durand, die einzig Offizieren »W« Uwgcgent Durand, den Land .Ab: .Si< armen G auferlegle. .Da scharfer L »Be: Die einem lau Franzosen »Sie nicht für zu setzen. Elenden t Selnitzka!' Jadn Oberst R- mit doppel sehr gefäh: durch. A, wie unserr -Ich sagte Dur von den sl Jadw er wirklich seinem Rü: fallen! T rüchte um darüber je .Sic an Ihrem Durand er »Kein ja selbst, d: Aber, Her, ist denn d! mit seinen in ihrem < Die«» an ter Ze war vie K> und solang geheim Hal »Sie selbst, daß meinem He »Und Falkcnwald: sie erkannt« hier alle! Sie fragen, er derschwa Mutte Drohung l: Sohne zu, nur um S Vaterland«: Mit l: lich sagte si der richtige, lasse ich mi diesem Fall Duran .Was die Baronii »Ihre der allen T nächsten Zei Dorfe, daß Ihrem Sch Damal« wa allen ihren Preuße nie» Ihnen seine: Herr Baror die Franzos- Leuten zu sch »ollen Tod l denke, man v jetzt ihre« « grauenhafter, Durand duld. Edith empor. Er nie in sein« denn Liebe! ein böse«, bö .Um S schrocken, .in
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