Volltext Seite (XML)
etc. riiake, , ^.us- LvLsv, l Liier lpüeiüt Amts- miS Anmckntt für den GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile SO Pf. Fernsprecher Ur. LIO. Abonnement oiertelj. I M. 20 Pf. einfchließl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-- in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Meltgr-Zdressk: Amtsblatt. «« 52. Jahrgang. Dienstag, den 6. Juni »en ch 2611 IMNN. «et ser »ten ema « »ed. esprech- Kerdau abend ll« ein- »nn. »bend, lhr: MS Setr. lub. ihung seifen. s. .4 Uhr tl. . 4 Uhr ik, I«r. jckt. i. 4 Uhr ik, ler. >. 4 Uhr U, «er. «rii«. ,4 Uhr t>n«r. ,. 4 Uhr Zur Vermählung Seiner Kaiser!, und König!. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen Ihrer Hoheit der Herzogin Cäcilie von Mecklenburg - Schwerin Wie strahlend prangt die Welt doch heute! Wie schallt im Hain der Vögel Sang! Wie mischt sich in das Festgeläute Der Orgel weihevoller Klang! Und gold'ner Harfen Saiten tönen Vom milden Lenzhauch sanft bewegt, Der sie bis zu den fernsten Söhnen Des Reichs auf Aetherschwingen trägt. am 6. Juni 1905. So herrlich vor Dir ausgcbreitet. Du hohes Paar, liegt Deine Welt! Wie sie vor Deinem Blick sich weitet! Und über Dir das Himmelszelt, Von dem an aoldncm Sonnenhaare Der Zukunst Glück herniederschwebt Und Deinen Pfad zum Traualtäre , Mit Frühlings-Sonnenschein durchwebt. Auf Dir, dem deutschen Kaisersohne, Ruht Deutschlands Blick so hoffnungsvoll. Auf Dir, des Haupt die Doppelkrone In fernen Zeiten tragen soll! Dringt nicht in dieser hehren Stunde Ein Freudenrus zu Dir empor. Weil sich Dein Herz zum Lebensbunde Ein deutsches Fürstenkind erkor? Und deutsche Lieb' und deutsche Treue Naht Dir auch heut. Du hohes Paar, Datz es Dir Frühlingsblumen streue. So schlicht und doch so wunderbar. O, mögen diese Blumen nimmer Verblühn, verwelken und vergeh'n! Mög' Euer Baum des Lebens immer In holder Maienblüte steh'n! Nun brause durch die Herzen heute Der Freude Heller Jubelklang! Dem Orgelton und Festgeläutc Eint sich Alldeutschlands Weihesang Und fröhlich schmcttre die Fanfare: »Heil Euch, Heil heut und immerdar!" Gott aber schirme und bewahre Und segne das erlauchte Paar! Der Auszug aus dem Unternehmer-Verzeichnisse der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft nebst Heberolle für den hiesigen Stadtbezirk auf das Jahr 1904 liegt während der Dauer von 2 Wochen vom 6. Juni ds. Js. ab zur Einsichtnahme für die Beteiligten in unserem Polizeiamte aus. Der aus 4,-r Pfennige für jede beitragspflichtige Steuereinheit festgesetzte Beitrag ist bei Vermeidung der Zwangsbeitreibung Vis 27. Juni 1SV5 an den mit der Einziehung beauftragten Schutzmann oder an Ratsstclle — Polizeiamt — abzuführen, dies auch im Falle des Einspruches, der an die Geschäftsstelle der Genossen- schast (Dresden-A., Wienerplatz 1, II. Eingang L) zu richten ist. Die Erhebung der Bei träge derjenigen Betriebe, bei denen die Veranlagung nach der Jahresgesährdung vorzu nehmen ist, erfolgt später. Stadtrat Eibenstock, den 2. Juni 1905. Hess«. L. Eine Konferenz über die marokkanische Frage. Wie au» Tanger gemeldet wird, hat der Sultan von Marokko den französischen Gesandten Taillandier in Fez dahin beschicken, daß er die Resormvorschlägc Frankreich« nicht annehmcn könne und dies den Mächten in einem Rundschreiben Mitteilen lassen werde. Diese Mitteilung wird jedenfalls den Vorschlag enthalten, daß alle an der Madrider Konvention von 1881 beteiligten Mächte eine Konferenz über die Reformen für Marokko abhatten möchten. Damit wird die marokkanische Frage in ein Fahr wasser geleitet, wohin sie ihrer Natur nach gehört und wohin sie die deutsche Politik haben wollte, seitdem insbesondere durch die Mission Taillandier offenbar geworden war, daß Frankreich nicht die Erhaltung des stutus guo, sondern ein Protektorat über Marokko betreibt. Die Entschließung de» Sultan» ist nach dem Eintreffen der deutschen Gesandtschaft in Fez noch rascher erfolgt, al» allgemein erwartet wurde. In Frankreich hatte man geglaubt, daß die französischen Forderungen durchdringen würden, wenn erst der englische Gesandte Lawther in Fez eingetroffen sei. Die scherifische Regierung beugte jedoch einer weiteren Verschleppung mit der amtlichen Erklärung vor, daß sie ein Sonderabkommcn mit Frank reich nicht abschließen wolle. Wir können nun in Ruhe ab warten, wie sich die andern Mächte, namentlick» Frankreich, zu dem Konscrenzvorschlage stellen werden. In demselben Maße, wie die für marokkanische Verhältnisse rasche Entschließung de« Sultan» durch den Kaiserbesuch in Tanger und die gleich darauf erfolgte Entsendung der Tatten- bachschen Spezialmission bewirkt worden ist, stellt sie sich al» Mission der Delcgsseschen Politik dar, die glaubte, über die deutschen Interessen hinweg al» Vormacht Europa« austreten, den Sultan in ein AbhängigkeitSverhältni» zu Frankreich bringen und die Schließung der offenen Tür de» Küstenlandes einer Wellhandelsstraße vorbcreitcn zu können. Die Gegner einer solchen Politik der Ignorierung fremder Interessen, d. h. de« Uebermute», in Frankreich selbst werden vielleicht in einer Kon ferenz noch den besten Ausweg au» der gegenwärtigen Lage er blicken. Jedenfalls entspricht sic dem von Deutschland von An fang an eingenommenen und hoffentlich auch künftig mit gleichem Nachdruck sestgehaltenen Standpunkte, daß alle Mächte in Marokko wirtschaftlich gleichberechtigt sind und bleiben müssen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zur Marokkofragc wird an amtlicher Stelle in Berlin bestätigt, daß der Sultan dem fran zösischen Gesandten Rene Taillandier mündlich und schriftlich mitgeteilt hat, er könne aus Frankreich« Vorschläge nicht eingebcn. Der Sultan hat darauf hingewiescn, daß Reformen nur im Ein verständnis mit allen beteiligten Mächten eingeführt werden können. Da» ist keine Neuerung, sondern der Sultan stützt sich auf die Bestimmung de« Marokkoverlrage» von 1880, wonach die beteiligten Mächte in Marokko wirtschaftliche Gleichberechtigung genießen. Wenn die »Time«" gemeldet haben, daß der Sultan sich jeder Verhandlungen auch mit dem deutschen Gesandten ent halten werde, so ist da« falsch. Ueber Angelegenheiten, welche Deutschland und Marokko betreffen, wird weiter verhandelt. — Die RcichStagS-Ersatzwahl in Hameln- Sp ringe hat eine Stichwahl zwischen dem nationalen Kan didaten Hausmann und dem Sozialdemokraten Brch ergeben. Bemerkenswert ist besonders der Rückgang der Stimmen für den Sozialdemokraten: die Sozialdemokraten baben gegen da» Jahr 1903 1500 Stimmen eingebüßt! — Eine amtliche Meldung berichtet von neuen Er folgen in Dcutsch-Südwestafrika: Nach Aussage von Eingeborenen sollen sich Hendrik Witboi und einige andere Hottentoticnkapitäne mit ihrem Anhang nach Lehutitu in Britisch- Betschuanaland zurückgezogen haben. Sie beabsichtigen angeblich, von dort au» Einfälle in deutsche« Gebiet zu machen, weshalb Aminui» sowie der Auob-Abschnitt besetzt gehalten wird. In der Verfolgung der au» den Großen Kara»bergen flüchtigen Hotten totten stieß Hauptmann d'Arrest mit 2 Kompanien, 2 Geschützen und 2 Maschinengewehren am 24. Mai am Karib-Rivicr (auf der Kriegskarte al» Gamtoap - Rivier bezeichnet) auf ein große«, soeben erst verlassene- Lager und erbeutete von der Nachhut de» fliehenden Gegners 40 Rinder, 10 Reittiere und einige Gewehre. Hauptmann v. Erckert setzt mit frischen Truppen die Verfolgung in Richtung nach dem Orangefluß fort. Hauptmann v. Kopph griff am 27. Mai mit seiner Kompanie und 2 Geschützen am unteren Ftschfluß eine starke Stellung de» bi« GeiouS (nahe der Fischflusses, 65 Kilometer oberhalb der Einmündung in den Oranje) zurückgedrängten Kornelius von Bethanien an. Nach mehrstündigem Gefecht ging der Feind in regelloser Flucht zurück und wandle sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, dem Oranje fluß zu. Der Gegner verlor 8 Tote, 20 Gewehre, 50 Stück Groß-, 600 Stück Kleinvieh, Wagen und Hausgeräte. Die ge fangene Mutier de» Kornelius sagt au», dieser wolle aus englische» Gebiet flüchten. Die Verfolgung de» Korneliu» wird fortgesetzt. Von Bcrseba entsandte Offizierspatrouillen brachten au» der Gegend von Bethanien Gefangene, sowie 150 Rinder und 500 Stück Kleinvieh ein. Andauernder heftiger Sturm erschwert Len Dienst der Heliographen- und Funkenstalion ungemein. General leutnant v. Trotha befindet sich auf dem Marsch nach KeetmanShoop. — Nach einer Meldung de» Gouverneurs ist ein Ein- geborcnenaufstand in Kamerun auSgebrochen. Der deutsche Kaufmann Hermann ist ermordet worden. Der Militär posten in Kam am Djah-Flusse hatte bereit» ein Gefecht mit den Negern zu bestehen. Von der Küste sind Verstärkungen in» Innere abgcsandt worden. — Rußland. Petersburg, 2. Juni. Bon authen tischer Seite wird erklärt, daß die Erwartungen auf einen nahen Friedensschluß sich al« trügerisch erweisen würden, da der Zar sich für die Fortsetzung de» Kriege« entschieden und den Auftrag erteilt habe, daß nicht allein die Entsendung Le« vierten Geschwader« nach Ostasien beschleunig«, sondern auch die Organisation einer neuen, den modernsten Anforderungen ent sprechenden Flotte ehemöglichst in Angriff genommen wird. Keines falls aber werde vor der nächsten Schlacht in der Mandschurei, die in nicht zu ferner Zeit zu gewärtigen sei, eine Aenderung der Situation eintreten. Die Gerüchte von Friedensbestrebungen werden demgemäß al» jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. — Petersburg, 3. Juni. Am Freitag abend kam e» in der Vorstadt LjeSnoi zu einem Zusammenstoß zwischen Kosaken, berittener Polizei und etwa 15000 Arbeitern, die mit roten Fahnen, revolutionäre Lieder singend, nach dem Technischen Institut zogen. Bon den Arbeitern wurden 12 schwer und etwa 40 leicht verletzt. Auf feiten der Kosaken und Polizei wurden 15 Mann verwundet. — England. In den Dimensionen de« modernen Krieg» schissbaue» macht sich ein allgemeiner Fortschritt be merkbar. England» neuester LinienschiffSthp, wie er durch die »Dreadnought" dargestellt wird, erhält eine Tonnage von 18000 Tonnen. Die Bereinigten Staaten haben für die neueste Panzer klasse eine Tonnage von 17000 Tonnen in Aussicht genommen. Die japanische Regierung hat den Bau von 18500 Tonnen- Linicnschiffcn angckündigi. Alle diese Maße aber werden über troffen von den neuesten Panzern der italienischen Kriegsflotte, die eine Tonnage von 19500 erhalten sollen. Hand in Hand mit dem Streben nach einer Erhöhung der Größenabmessungcn geht der Wunsch nach stärkerer Armierung und besserer Fahrt leistung. Die geplanten Riesenpanzer der japanischen Marine sollen nicht weniger al» 16 Geschütze schwersten Kaliber» erhalten und 19 Knoten laufen, also mindesten» einen Knoten mehr al» gegenwärtig die schnellsten Linienschiffe der europäischen Marinen. Eine noch stärkere Bestückung ist für die Dreadnought Klasse der britischen Marine in Aussicht genommen; nach »Engineering" wird die artilleristische Ausrüstung nach Zahl und Kaliber der Geschütze derartig sein, daß der eine Panzer zweien der stärksten im Dienst befindlichen Linienschiffe hinsichtlich der Feuerleistung vollständig gewachsen ist. Die Fahrleistung dieser Klasse soll so gar aus 21 Knoten erhöht werden, sodaß die neueste Klasse der englischen Hochscepanzer, indem sie die artilleristischen Fähigkeiten de» Linenschiffe» mit der Schnelligkeit de» Kreuzer» vereinigt, einen völlig neuen Schlachtschiffthp darstellen wird. — Amerika. Der russische Botschafter in Washington Gras Cassini hatte Freitag nachmittag eine Unterredung mit dem Präsidenten Roosevelt, die überau» herzlich war. Der Präsident Roosevelt gab der Hoffnung SuSdruck, daß Rußland demnächst Frieden schließen werde. Gras Cassini erwiderte, er für seine Person glaube, daß die gegenwärtige Absicht Ruß land« wäre, den Krieg sortzusetzen. Er werde jedoch die Bemerkungen Roosevelt» der Regierung in St. Petersburg mit teilen und den Kaiser Nikolau« wissen lassen, daß der Präsident geneigt sei, Rußland jeden Beistand bei den Friedenrunterhand lungen zu leisten. — Vom russisch-japanischen Krieg. Amtlich wird bekannt gegeben, daß die japanische Flotte nur sehr leichte Beschädigungen erlitten hat, und daß außer drei Torpedobooten weder ein Linienschiff noch ein Kreuzer, Torpedoboot»zerstörer oder irgend ein andere» Schiff verloren gegangen ist. Da die Notwendigkeit, die früheren japanischen Schiffs verluste zu verheimlichen, nicht mehr bestehl, gibt die Admira lität jetzt folgende Liste bekannt: Jaschima auf eine Mine am 15. Mai 1904 bei der Blockade von Port Arthur geraten; der Torpedoboot»zerstörcr Akatsuki gleichfalls vor Port Arthur am 17. Mai; da» Kanonenboot Oschima infolge eine« Zusammen stöße», al» e» mit der Landarmer vor Liaotung zusammenwirkte am 17. Mai; der Torpedoboottzerftörer Hahalori stieß aus eine Mine und sank am 3. September während der Blockade von Port Arthur; da» Kanonenboot Atajo stieß auf einen Felsen und sank am 6. September bei der Blockade von Port Arthur; der Kreuzer Takasago stieß auf eine Mine und sank au« 12. Dezember gleichsall« vor Port Arthur. Die au«wärtigen Militärattache» und Sachverständigen in